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In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 14, Heft 4, S. 617-644
ISSN: 0023-2653
Alexander von Aphrodisias stellt die Frage nach der Freiheit des Menschen. In einer spekulativen Argumentation zeigt er, dass es besser ist, an seine Freiheit zu glauben, als nicht an seine Freiheit zu glauben. Im Falle der tatsächlichen Unfreiheit kann nämlich der fälschliche Glaube an die Freiheit keinen Schaden anrichten, während umgekehrt im Falle der tatsächlichen Freiheit der Glaube an die Unfreiheit dem Menschen die Motivation zu einer aktiven Daseinsgestaltung nimmt und so potentiell einen Verlust an Lebenschancen bewirken kann. Alexander geht von einem indifferenten Freiheitsbegriff aus, der konkretisiert werden muss. Freiheit muss beinhalten, dass der Mensch nicht nur in der Lage ist, eine beabsichtigte Handlung auszuführen, er muss auch die Möglichkeit haben, den Handlungserfolg gezielt zu steuern. Dazu ist er auf eine berechenbare Kausalstruktur der Welt angewiesen. Ob diese besteht oder nicht, lässt sich nur spekulativ beurteilen. Mittels der ursprünglichen Argumentation von Alexander lässt sich jedoch zeigen, dass es besser ist, an sie zu glauben, als nicht an sie zu glauben.
In: Vergessene Denker, vergessene Werke 1
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 14
ISSN: 0023-2653
In: Revue française de sociologie, Band 18, Heft 2, S. 339