Unternehmen Kinderbetreuung: Praxisleitfaden für die betriebliche Kinderbetreuung
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In: Soziales Europa
In: Beiheft 1996,5
In: Beschäftigung & soziale Angelegenheiten
In: Chancengleichheit
In: Untersuchungen zur Wirtschaftspolitik 137
In: Wirtschaft
Vor dem Hintergrund veränderter gesellschaftlicher Bedingungen und Erfordernisse kommt dem Thema Kinderbetreuung in der Bundesrepublik Deutschland eine zunehmend höhere gesamtwirtschaftliche Bedeutung zu. Bildungsökonomisch betrachtet übernimmt die institutionelle Kinderbetreuung einen gesetzlich verankerten Bildungsauftrag und soll die Grundlagen für die Heranbildung zukunftssichernden Humankapitals schaffen. Die alarmierenden Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie aus dem Jahr 2003 haben dazu angeregt, die Qualität der Kinderbetreuung zu überprüfen, und das Augenmerk stärker auf frühkindliche Erziehung zu legen. Denn hier wird der Grundstein für das Leistungs- und Bildungspotential des Individuums gelegt - "die Weichen werden schon vor der Schule gestellt". Aus arbeitsmarktökonomischer Sicht begründen langfristige demographische und gesellschaftliche Veränderungen die Notwendigkeit einer stärkeren Partizipation der Frau am Erwerbsleben. In einer alternden und von Geburtenrückgängen gezeichneten Gesellschaft kommt der Frauenerwerbsquote eine Schlüsselrolle zu im Bezug auf die Aufrechterhaltung der Tragfähigkeit der Sozialversicherungssysteme und die Deckung eines für absehbare Zeit prognostizierten Mangels an (hoch)qualifizierten Fachkräften. Das Dilemma der gleichzeitigen Erfordernis einer höheren Frauenerwerbsquote und einer höheren Geburtenquote macht eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage nach Ansatzpunkten zur Verbesserung der Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf notwendig. In diesem Zusammenhang spielt der quantitative Ausbau des Kinderbetreuungsangebots als Teil einer neuen nachhaltigen Familienpolitik eine zentrale Rolle. Er wird als ein grundlegendes Instrument betrachtet, welches die Chancengleichheit der Frau auf dem Arbeitsmarkt fördern und somit die ökonomische Ausschöpfung getätigter Humankapitalinvestitionen ermöglichen soll. Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Analyse der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der institutionellen Kinderbetreuung in Deutschland aus beiden vorgestellten Perspektiven. Im Rahmen einer humankapitaltheoretischen Betrachtung der Rentabilität von Investitionen in die Kinderbetreuungsstruktur werden beide Perspektiven vereint. Denn humankapitaltheoretisch stellt sich aus beiden Perspektiven die gleiche Frage: Handelt es sich beim bildungsökonomisch geforderten qualitativen Ausbau und dem aus arbeitsmarktökonomischer Sicht postulierten quantitativen Ausbau der Kinderbetreuung um gesamtwirtschaftlich rentable Investitionen. Oder rechtfertigt ein nicht ausreichend starker Kausalzusammenhang zwischen Instrument und Wirkung keine hohen Investitionen in den Ausbau der Kinderbetreuung? Eine angemessene Beurteilung des Kosten-Nutzen Verhältnis kann nur erfolgen, wenn die Auswirkungen einer qualitativ verbesserten Betreuungsstruktur auf das Bildungspotential und die Effekte einer quantitativ verbesserten Betreuungsstruktur auf den Arbeitsmarkt berücksichtigt werden. Im Fokus steht daher eine Darlegung des Status Quo der Kinderbetreuungseinrichtungen im Zusammenhang mit der Erwerbsbeteiligung der Frau. Dargelegt anhand der aktuellsten Daten aus dem Jahr 2005 wird die Betreuungssituation in Deutschland in einen internationalen Kontext gebracht. Vor diesem Hintergrund wird die Erwerbsbeteiligung und ihre tatsächlichen Präferenzen analysiert. Graphiken und Tabellen veranschaulichen dabei die Erwerbsbeteiligung der Frau auf dem Arbeitsmarkt, eingeteilt in unterschiedliche Bewertungskriterien. Anhand eines fundierten internationalen Vergleichs wird die Situation dargestellt und Einschränkungen sowie mögliche Verbesserungsvorschläge vorgestellt. Abschließend wird eine Kosten Nutzen Analyse durchgeführt, welche die Perspektiven und Kosten eines Betreuungsausbaus mit den Möglichkeiten einer Erwerbserhöhung der Frauen gegenüberstellt. Gang der Untersuchung: Die vorliegende Arbeit setzt sich aus sechs Teilen zusammen. Im Anschluss an die Einführung in die Thematik im ersten Teil der Arbeit werden die Grundlagen der Humankapitaltheorie als Basis und Ausgangspunkt der weiteren Argumentation im zweiten Teil kurz vorgestellt. Der dritte Teil gibt einen detaillierten Überblick über den Status Quo der institutionellen Kinderbetreuung in Deutschland und analysiert die Qualität der Kinderbetreuungseinrichtungen unter verschiedenen Gesichtspunkten aus einer bildungspolitischen Perspektive. Ein internationaler Vergleich soll Gedankenanstöße für mögliche Ansatzpunkte einer Qualitätsverbesserung liefern und rundet den dritten Teil ab. Der vierte Teil beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zunächst werden Gründe für die gesamtwirtschaftliche Notwendigkeit einer stärkeren Teilnahme der Frau am Erwerbsleben dargelegt. Anschließend wird ein Überblick über die derzeitige Erwerbsbeteiligung der Frau gegeben. Davon ausgehend wird nach den Bedingungsfaktoren der derzeit niedrigen Frauenerwerbsquote gesucht. Der Fokus liegt hierbei auf der Betrachtung des quantitativen Ausbaus der Kinderbetreuung als einer erklärenden Variable. Darauf aufbauend werden mögliche Auswirkungen eines mangelhaften quantitativen Ausbaus der Kinderbetreuung aufgezeigt. Im fünften Teil wird die Frage nach der gesamtwirtschaftlichen Rentabilität eines qualitativen (siehe Teil 3) bzw. quantitativen (siehe Teil 4) Ausbaus der Kinderbetreuung erörtert. Eine Kosten-Nutzen Analyse soll Aufschluss darüber geben, inwiefern eine qualitative bzw. quantitative Verbesserung der Kinderbetreuungsstruktur von gesamtwirtschaftlichem Nutzen ist und diesen mit den Investitionskosten ins Verhältnis setzen. Im abschließenden sechsten Teil der Arbeit wird ein Fazit gezogen, welches die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst und darüber hinaus einen kurzen Ausblick gibt. Das 'Program for International Student Assessment' (PISA) der OECD hat zum Ziel, alltagsrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten 15-jähriger Schüler zu messen. PISA wird seit dem Jahr 2000 in dreijährigem Turnus in den meisten Mitgliedsstaaten der OECD und einer zunehmenden Anzahl von Partnerstaaten durchgeführt.
In: Arbeitsrecht und Personal
In: Familie und Beruf
In: Schriften zum deutschen und europäischen Kommunalrecht 23