Die Problembereiche: Wo werden Kinderrechte verletzt?
In: Kinder auf der Flucht, S. 81-105
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In: Kinder auf der Flucht, S. 81-105
In: Rechte der Kinder., S. 181-186
In: Kindheitspolitik international: Problemfelder und Strategien, S. 77-89
Das heute zunehmend beklagte Ausmaß und die Intensität aggressiver Handlungen von Kindern und Jugendlichen, für die u.a. der durch sozialstrukturellen Wandel ausgelöste Individualisierungsschub in der modernen Gesellschaft verantwortlich gemacht wird, ist zunehmend zum Gegenstand von Diskussionen um eine Kinderpolitik geworden, die sich darum bemüht, adäquate Bedingungen für die kindliche Persönlichkeitsentwicklung zurückzugewinnen und optimale kindgerechte Lebensräume zu schaffen. Um Kindern eine ernstzunehmende Funktion und Interessenvertretung im Rahmen politischer Entscheidungen zu ermöglichen, gilt es zum einen, eine Kommunikation zwischen Kindern und Entscheidungsträgern zu schaffen, zum anderen geeignete Vertreter von Kinderinteressen in Gremien und der Verwaltung zu installieren. Bezogen auf die Ebene der kommunalen Selbstverwaltung stellt der Beitrag denkbare Modelle für Kinderbeauftragte vor (das Ratsmodell, das Bürgermodell und das Verbändemodell) und erörtert Maßnahmen der Kinderfreundlichkeitsprüfung im Bereich der Verkehrs-, Bebauungs- und Wohnbauplanung. Selbst bei wohlwollender Sozialpolitik jedoch werden sich Etatumschichtungen nicht vermeiden lassen. Da Kinderpolitik aber Zukunftsinvestition ist, zahlen sich diese Ausgaben für eine Gesellschaft langfristig aus. (ICH)
In: Kindheitspolitik international: Problemfelder und Strategien, S. 44-58
Der Beitrag, eine überarbeitete und erweiterte Fassung einer für den Kinderlandesbeauftragten Nordrhein-Westfalens erstellte Expertise mit dem Titel "Die UN-Kinderrechtskonvention. Perspektiven ihrer politischen Implementation", resümiert die wesentlichen theoretischen und politischen Positionen zu Kinderleben und Kinderrechten, wie sie den Forderungen der UN-Kinderrechtskonvention zugrundeliegen. Es geht darum, die sich widerstreitenden politischen, kindheitstheoretischen und gesellschaftspolitischen Positionen besonders im Spannungsfeld zwischen der Eingebundenheit kindlichen Lebens in plurale Formen des Familienlebens und den Reden vom Eigenrecht und Eigenwert kindlichen Lebens darzustellen. Traditionell geht es um ein Kindheitsbild, mit dem "Kindsein" als defizitäres Übergangsstadium im Prozess des Erwachsenwerdens definiert wird, mit einer daraus folgenden Ablehnung von Diskussionen um Kinderrechte. Dagegen stehen Positionen, die zwar die Einbindung von Kindern in plurale Formen von Familienleben nicht leugnen, jedoch einen deutlichen Bezug der Rechte von Kindern zu Menschen- und Bürgerrechten im Sinne eines Beitrags zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft herstellen. Die Substanz der Konvention läßt sich entlang der Kategorien "protection", "provision" und "participation" politisch genauer festlegen und ermöglicht somit die Angabe der Richtung von Implementationsforderungen. Britische und bundesrepublikanische Forderungen werden ausführlich erläutert. Der Beitrag schließt mit einer Reihe von Vorschlägen, die einer Implementation der Konvention dienlich sein könnten. (ICH)
In: Feministische Politikwissenschaft, S. 145-158
Die Autorin zeichnet in ihrer Rekonstruktion des Kampfes französischer Feministinnen um die Veränderung der französischen Sexualgesetze den Weg von Erfolg und Behinderung weiblicher Selbstbestimmung der letzten 25 Jahren nach. Die sukzessive Lockerung wesentlicher, Frauen einschränkender und behindernder Rechtsregelungen - Aufhebungen des Gebärzwanges durch Gesetze zur Empfängnisverhütung und zur Abtreibung; Abschaffung der Altersgrenzen im Bereich der Sexualität von Frauen einerseits und die Begrenzung männlicher Freiheiten durch Gesetze zu Vergewaltigung, Inzest und sexueller Betätigung andererseits - waren wesentliche Schritte zur Selbstbestimmung. Die Autorin zeigt aber auch auf, daß diese "Verfügungsfreiheit über sich selbst" stets bedroht war und insofern umstritten bleibt, als in der politischen Auseinandersetzung Frauenrechte gegen Männerrechte, gegen Kinderrechte und auch gegen Frauenrechte ausgespielt werden, um den "Zwang zur Mutterschaft" politisch zu erhalten. (psz)
In: Kindheit in Gesellschaft und Politik: eine multidisziplinäre Analyse am Beispiel Österreichs, S. 387-414
Die Formen, das Ausmaß und die öffentliche Wahrnehmung und Bewertung von Gewalt gegen Kinder ist historischen Veränderungen unterworfen. So wird gefragt, durch welche charakteristischen Veränderungen heute einerseits die Gewalterfahrungen von Kindern und andererseits der gesellschaftliche Blick auf dieses Problem geprägt sind. Vier heutige Diskurse gegen Gewalt an Kindern werden skizziert. Ein Überblick über Untersuchungen zu Gewalterfahrungen von Kindern in Österreich wird gegeben. Dabei wird deutlich, daß es außerhalb der Anzeigenstatistik an statistischen Daten fehlt. Ferner wird betont, daß bestimmte Bereiche von Gewalt, z.B. sexueller Mißbrauch, einseitig in den Mittelpunkt gerückt werden. Insgesamt verdrängt der Blick auf die personale Gewalt im privaten Bereich den Blick auf Formen struktureller und institutioneller Gewalt. Für eine gezielte Politik gegen die Gewalt an Kindern werden Handlungsanforderungen abgeleitet. Sie betreffen u.a. die Jugendwohlfahrt, die Erziehung in Institutionen, Kinderrechte und Sozialpolitik. (prf)
In: Kindheit in Gesellschaft und Politik : eine multidisziplinäre Analyse am Beispiel Österreichs., S. 387-414
Die Formen, das Ausmaß und die öffentliche Wahrnehmung und Bewertung von Gewalt gegen Kinder ist historischen Veränderungen unterworfen. So wird gefragt, durch welche charakteristischen Veränderungen heute einerseits die Gewalterfahrungen von Kindern und andererseits der gesellschaftliche Blick auf dieses Problem geprägt sind. Vier heutige Diskurse gegen Gewalt an Kindern werden skizziert. Ein Überblick über Untersuchungen zu Gewalterfahrungen von Kindern in Österreich wird gegeben. Dabei wird deutlich, daß es außerhalb der Anzeigenstatistik an statistischen Daten fehlt. Ferner wird betont, daß bestimmte Bereiche von Gewalt, z. B. sexueller Mißbrauch, einseitig in den Mittelpunkt gerückt werden. Insgesamt verdrängt der Blick auf die personale Gewalt im privaten Bereich den Blick auf Formen struktureller und institutioneller Gewalt. Für eine gezielte Politik gegen die Gewalt an Kindern werden Handlungsanforderungen abgeleitet. Sie betreffen u. a. die Jugendwohlfahrt, die Erziehung in Institutionen, Kinderrechte und Sozialpolitik. (prf).
In: Befreiung aus der Mündigkeit : Paradoxien des gegenwärtigen Kapitalismus., S. 195-220
Nach einer kompakten Begriffsbestimmung der Globalisierung untersucht der Autor "den Zusammenhang von Globalisierungsprozessen, Erscheinungsformen sozialen Leides und politischen Interventionsstrategien zur Bekämpfung dieses Leids". In einem ersten Schritt werden drei Varianten der Globalisierungsthese und ihre entsprechenden sozialen Theodizeen beschrieben: (1) die Theorie der reflexiven Modernisierung nach Beck und Giddens, (2) 'neomalthusianische' Erklärungsansätze und (3) die apokalyptische Version der Globalisierungsthese. Im Anschluss erfolgt die Darstellung von Möglichkeiten einer "alternativen Globalisierungsdiagnostik". An Fallbeispielen afrikanischer Krisengebiete wird dabei der These nachgegangen, "dass die Globalisierung in 'paradoxalen' Begriffen verstanden werden sollte", womit die Beobachtung einer "geordneten Parallelität entgegengesetzter Trends" gemeint ist. In einem dritten und abschließenden Schritt werden die politischen Versuche, soziales Leid bzw. humanitäre Notlagen weltweit zu bekämpfen, diskutiert. Am Beispiel der geforderten Globalisierung von Kinderrechten werden die Paradoxien der angestrebten Leidminderung aufgezeigt, indem die Konfrontation "mit selbsterzeugten gegenläufigen Wirkungen" erläutert wird. (ICG).
In: Befreiung aus der Mündigkeit: Paradoxien des gegenwärtigen Kapitalismus, S. 195-220
Nach einer kompakten Begriffsbestimmung der Globalisierung untersucht der Autor "den Zusammenhang von Globalisierungsprozessen, Erscheinungsformen sozialen Leides und politischen Interventionsstrategien zur Bekämpfung dieses Leids". In einem ersten Schritt werden drei Varianten der Globalisierungsthese und ihre entsprechenden sozialen Theodizeen beschrieben: (1) die Theorie der reflexiven Modernisierung nach Beck und Giddens, (2) 'neomalthusianische' Erklärungsansätze und (3) die apokalyptische Version der Globalisierungsthese. Im Anschluss erfolgt die Darstellung von Möglichkeiten einer "alternativen Globalisierungsdiagnostik". An Fallbeispielen afrikanischer Krisengebiete wird dabei der These nachgegangen, "dass die Globalisierung in 'paradoxalen' Begriffen verstanden werden sollte", womit die Beobachtung einer "geordneten Parallelität entgegengesetzter Trends" gemeint ist. In einem dritten und abschließenden Schritt werden die politischen Versuche, soziales Leid bzw. humanitäre Notlagen weltweit zu bekämpfen, diskutiert. Am Beispiel der geforderten Globalisierung von Kinderrechten werden die Paradoxien der angestrebten Leidminderung aufgezeigt, indem die Konfrontation "mit selbsterzeugten gegenläufigen Wirkungen" erläutert wird. (ICG)