Das Buch untersucht, welche Voraussetzungen und Chancen in den postkommunistischen Ländern für die Etablierung einer dauerhaften demokratischen Ordnung bestehen ; This book provides a comparative analysis of the risks and chances of transition to democracy in post-communist countries ; Not Reviewed
Gerhard Wettig ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 Z 68.247-1992,16/28
Der folgende Sammelband ist Folge einer Tagung, die im April 2002 im Centre Marc Bloch, dem Deutsch-Französischen Forschungszentrum für Sozialwissenschaften in Berlin stattfand und die den Umgang mit den geheimpolizeilichen Archiven aus deutscher und polnischer Perspektive vergleichend analysierte. Er möchte damit einen Beitrag zur vergleichenden Geschichtsschreibung von kommunistischen Regimes leisten. Er möchte auch die Möglichkeit bieten, die Wechselbeziehung sowohl zwischen der Geschichtsschreibung und dem Gedächtnis, als auch zwischen der Geschichtsschreibung und der Politik offenzulegen. ; Der Umgang mit der kommunistischen Vergangenheit, und insbesondere mit den polizeilichen Archiven dieser Periode sieht in Deutschland und in Polen unterschiedlich aus. Der politische Hintergrund der Entscheidungen, die zur Offenlegung von Akten im jeweiligen Fall geführt hat, wird in dieser Einführung des Sammelbandes diskutiert. Die zunächst oft juristischen Debatten lassen auch wissenschaftliche und politische Logiken erkennen. Dabei zeigen sie eine generelle Dimension, indem sie unterschiedliche Politiken in Bezug auf die kommunistische Vergangenheit und darüber hinaus, manchmal entgegengesetzte Auffassungen vom Verhältnis zwischen den Bürgern du dem Staat sowie von dem Beitrag der Geschichtswissenschaft zu den Erinnerungsprozessen darstellen. Es sind auch die unterschiedlichen Wege, die von den Historiographien der kommunistischen Periode in den beiden Ländern eingeschlagen wurden, in dieser Einführung analysiert.
Up to the 1980s prisoners of war were hardly even mentioned in military history. Only in recent years have scientists acknowledged the importance of this topic. For their investigations some of them chose the First World War, especially the Eastern front, where more than 5 million soldiers were captured until the revolutionary events of 1917/18. Contrary to the few existing studies, the present publication concentrates more on the evaluation of captivity in the historical background rather than on the description of "POW-fates" in "the hands of their enemies". It therefore focuses on the meaning of captivity and repatriation during the Russian Revolution and the establishment of the Communist International. Based on documents of the central archives in Vienna and Moscow, the thesis comes to the following results: On the one hand, conflicts between the soldiers of the Central Powers in the former Tsarist empire, in particular between the Austro-Hungarian nationalities, for example between the "Bolshevik internationalists" and the "Czech Legion", played a decisive role in the beginning of an Eastern European "period of confusion" which can hardly be entitled a "Russian Civil War". On the other hand, former prisoners functioned as founders of the Comintern and leaders of the first communist parties outside Soviet Russia. The activities of POWs thus marked the starting point of the international cadrerecruitment for the Comintern, which became a significant aspect in the foreign politics of the "first proletarian republic" and consequently in the so called "short 20th century" defined by the existance of the USSR and its "satellite states".
Der Autor zeigt den gesellschaftlichen Wandel am Scheideweg nach 1989 auf und geht auf die tiefgreifende Schulkrise als Konkursmasse des Kommunismus ein. Er versucht abschließend eine Zwischenbilanz der Schulreform in Polen zu ziehen. (DIPF/Orig./ah)
Inhaltsübersicht I. Geschichte und Weg in den Europarat 1. Die bulgarischen Großreiche 2. Unter osmanischer Herrschaft 3. Königreich Bulgarien 4. Volksrepublik 5. Zusammenbruch des Kommunismus und demokratischer Wandel II. Bulgariens Bilanz vor den Straßburger Instanzen
Zur Einführung: Wandel oder "Epochenbruch"? Vermutlich werden die achtziger Jahre unseres Jahrhunderts auch in späteren Jahrzehnten noch Gegenstand interessierter Betrachtungen und intensiver Untersuchungen sein. Möglicherweise wird es aus größerer zeitlicher Distanz dann einfacher fallen, eine Antwort auf die Frage zu geben, ob die tiefgreifenden Wandlungsprozesse und Umbrüche, die sich in diesem Jahrzehnt ereigneten, so etwas wie einen "Epochenbruch" darstellen. Mancher, der heute den unglaublich raschen und dramatischen Niedergang des kommunistischen Herrschaftssystems zu verstehen und auf den Begriff zu bringen versucht, neigt durchaus dazu, von einem "Epochenbruch" oder von einer "Revolution in Europa" zu sprechen. Der Eindruck eines Epochenbruchs stellt sich zunächst angesichts des politischen "Umbruchs" in Osteuropa, mit seinen vielschichtigen Konsequenzen in den einzelnen Staaten, mit seinen weitreichenden Folgen für die zwischenstaatlichen Verhältnisse in Europa und mit seinen unübersehbaren Auswirkungen auf die globalen politischen Verhältnisse, ein. Doch in den achtziger Jahren sind auch im Westen deutliche Konturen eines tiefgreifenden Wandels, der sich schon in den siebziger Jahren abzuzeichnen begann, sichtbar geworden. Es handelt sich um einen mit der "elektronischen Revolution" einsetzenden, in den achtziger Jahren zum Durchbruch gelangenden, hauptsächlich technologisch bedingten Strukturwandel mit weitreichenden Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen, das gesellschaftliche Leben, die zwischenmenschlichen Beziehungen und das kulturelle Universum. Die Sozialwissenschaften und die zeitdiagnostische intellektuelle Reflexion haben die Symptome, Erscheinungsformen und Zwischenergebnisse dieser Wandlungsprozesse mit folgenden Begriffen und Konzepten zu erfassen und prägnant auf den Punkt zu bringen versucht: "Postindustrialismus", "Informationsgesellschaft", Individualisierung, Pluralisierung der Lebensstile, "Risikogesellschaft", "Postmaterialismus", "Postmoderne" usw. Der politische Umbruch in Osteuropa und der Strukturwandel im Westen sind gegenwärtig nicht nur dabei, sich in ihren vielfältigen Folgewirkungen immer stärker und komplizierter zu durchdringen. Beide Entwicklungen schufen auch eine durchaus ähnliche Situation für die Menschen: Nach Jahrzehnten der Erstarrung und der Stagnation im Osten und im Ost-West-Verhältnis und nach einer relativ stabilen Periode der kleinen Fortschritte für nahezu alle Bevölkerungsgruppen in den westeuropäischen Gesellschaften zeigen sich plötzlich ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten, ganz neue Chancen und Risiken für die weitere Zukunft. Eine solche Situation erscheint nicht nur offen und komplex, sie wirft für die Menschen in ihren ganz unterschiedlichen Betroffenheiten, Perzeptionen und Realitätsdeutungen natürlich auch neue Orientierungsprobleme und Sinnfragen auf, die in nahezu alle Richtungen hin nach Anhaltspunkten und Vergewisserungsmöglichkeiten suchen. Dabei geht es sowohl um kollektive Identitätsfragen und Vergewisserungsanliegen, wie auch um die erneute Auslotung individueller Bedürfnisse und nicht zuletzt um neue Erwartungen und Ansprüche an die zwischenmenschlichen Beziehungen. Im folgenden Aufsatz: "Zum "Wiedererwachen der Geschichte"" wird es um das massive Wiederaufleben des historischen Denkens und Bewußtseins nach der Überwindung des kommunistischen Ideologie- und Machtmonopols in den ehemals sozialistischen Gesellschaften Südosteuropas gehen. Dabei wird in einem Rückblick zu zeigen sein, welche Rolle die Geschichtsschreibung und welche Bedeutung Geschichtsmythen und historische Legenden bei der "nationalen Wiedergeburt" der größtenteils unter Fremdherrschaft lebenden Völker Südosteuropas im 19. Jahrhundert gespielt haben. Sodann wird, vor allem mit dem Blick auf die Zwischenkriegszeit, darzustellen sein, wie das erwachte nationale Geschichtsbewußtsein die komplizierten und konfliktreichen Prozesse der Staaten-und Nationenbildung begleitet hat. Und wie massiv die oftmals politischen Wunschvorstellungen folgenden Geschichtskonstruktionen in ihrer vornehmlich nationalistischen Ideologiegestalt auf die Politik eingewirkt haben. Ebenso soll gezeigt werden, in welcher Form sich die kommunistische und nationalkommunistische Ideologie der Instrumentalisierung der Geschichte zum Zwecke ihrer Machterhaltung bediente. Schließlich bleibt zu diskutieren, welche problematischen Auswirkungen das "Wiedererwachen der Geschichte" auf die heute angestrebten Modernisierungs- und Demokratisierungsprozesse, und insbesondere auf die Ausformung der Parteiensysteme und die politische Kultur, haben könnte.Ob man in retrospektiven Analysen den politischen Umbruch in Osteuropa, mit all seinen noch kaum absehbaren Konsequenzen, oder den Strukturwandel im Westen, der nicht nur als technologischer Fortschritt, sondern auch als ein tiefgreifender Wandel der Bedürfnisse, Werte und sozialen Beziehungen in Erscheinung tritt, als "Epochenbruch" betrachten wird, ist heute noch offen und kann aus der Gegenwartsperspektive auch nur schwerlich beantwortet werden. Dies nicht nur, weil jedes Zeitalter dazu neigt, den ihm gegenwärtigen besonderen Ereignissen eine epochale historische Schlüsselbedeutung zuzuschreiben. Mit Max Weber wissen wir auch: "Endlos wälzt sich der Strom des unermeßlichen Geschehens der Ewigkeit entgegen. Immer neu und anders gefärbt bilden sich die Kulturprobleme, welche die Menschen bewegen, flüssig bleibt, damit der Umkreis dessen, was aus jenem stets gleich unendlichen Strome des Individuellen Sinn und Bedeutung für uns erhält, "historisches Individuum" wird. Es wechseln die Gedankenzusammenhänge, unter denen es betrachtet und wissenschaftlich erfaßt wird."16 Es bleibt also nicht zuletzt vom Verständnis ihrer eigenen Kulturprobleme abhängig, inwiefern zukünftige Generationen die achtziger Jahre unseres Jahrhunderts als "Epochenbruch" interpretieren werden oder nicht. Allerdings erscheint es mir durchaus nicht vermessen, mit einigen guten Gründen anzunehmen, daß die Entwicklungen und Wandlungsprozesse, die in den achtziger Jahren zum Durchbruch gekommen sind, in der einen oder anderen Hinsicht einen weitreichenden Einfluß auf die Einfärbungen und Lagerungen der zukünftigen Kulturprobleme haben könnten.
Als Gastredner bei der diesjährigen ifo Jahresversammlung konnte der Präsident der Tschechischen Republik, Prof. Ing. Václav Klaus, gewonnen werden. Er sprach über die Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die neu beigetretenen Staaten, die alten Mitgliedsländer und die EU als Institution. Die neuen Mitglieder gewinnen vor allem - nach Ansicht von Klaus - eine sichere und für sie sehr wichtige politische Anerkennung. Denn "durch die Mitgliedschaft in der EU werden sie wiederum, nach einem halben Jahrhundert Unnormalität, nach einem halben Jahrhundert des Lebens im Kommunismus, zu den normalen europäischen Ländern gezählt." Für die bisherigen Mitgliedstaaten sieht Klaus dagegen wenig Vorteile. Für die EU als Institution komme es aber zur Erhöhung der Transaktionskosten und somit zu einer maßgeblichen Beeinflussung der Entscheidungsprozesse.
Diese Arbeit zeigt, daß eine integrative Methode, die verschiedene theoretische Paradigmen umfaßt, zum Verständnis komplexer Phänomene wie die Transformation Osteuropas beiträgt. Systemtheorie, Strukturtheorien, Institutionen-Theorien und Rational Choice-Theorien können spezifische Erklärungsbeiträge zum Zusammenbruch des Kommunismus leisten. Die Forschung zu den Problemfeldern der Konsolidierung der neuen Demokratien verweist ebenso auf verschiedene analytische Ebenen. Entsprechend der Dynamiken der Konsolidierung verschiebt sich die analytische Perspektive von der Makro- über die Meso- zur Mikro-Ebene und zurück. Der analytische Gewinn einer solchen Mehrebenenanalyse - zum Verständnis komplexer Phänomene beizutragen - geht auf Kosten der theoretischen Sparsamkeit. Prognosen und Deduktion müssen aufgegeben werden zugunsten von Mechanismen mit denen Chancen und Risiken für die Entwicklung von Transformationsgesellschaften angegeben werden können. ; This work shows how an integrative method which includes various theoretical paradigms can support understanding complex phenomena such as the transformation of Eastern Europe. Theories of Systems, Structural Theories, institutionalist perspective, and Rational-Choice-Theories all have a distinct contribution to the analyses of the collapse of communism. The research on the problems of consolidation of the new democracies refers to various analytical levels as well. Following the dynamics of the change the analytical perspective shifts from macro- via meso- towards micro-level focus and back. This multilevel feature again strongly suggests an integrative theoretical perspective. Analytical gain from multi-level-analysis adds to the understanding of complex phenomena at the price of parsimony. Prognosis and deductions are replaced by mechanisms which help to identify risks and chances for the development of transforming societies.
Wir leben in Zeiten des Umbruchs. Die Globalisierung ist ein in seiner Bedeutung der Indus-triellen Revolution vergleichbarer Umwälzungsprozess, der einen tiefgreifenden gesellschaft-lichen Wandel mit sich bringt. Neben politischen Ursachen, wie dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa, haben ferner die Liberalisierung der Handels- und Finanzströme, die Fortschritte der Technologie, insbesondere im Informations- und Kommunikationsbereich, und die erhöhte Mobilität der Menschen dazu geführt, dass der mittlerweile häufig genutzte Ausdruck des globalen Dorfs ("global village") Realität zu werden beginnt. Mit der starken Zunahme transnationaler Interaktionen haben sich die wechselseitigen Abhängigkeiten auf globaler Ebene gravierend erhöht. Dies hat zur Folge, dass positive, aber auch negative externe Effekte nicht auf Nationalstaaten beschränkt bleiben, sondern internationalisiert werden. Probleme wie beispielsweise Hunger und Armut, Krankheiten (z.B. HIV/Aids), Klimawandel, Funktionsdefizite internationaler Finanzmärkte und neuerdings terroristische Aktivitäten haben nicht mehr "nur" lokale oder regionale Auswirkungen, sondern sind globale Probleme. Sie betreffen die gesamte, mit der Globalisierung im Entstehen begriffene Weltgesellschaft…
An explanation is given why communist economies usually react smoothly but sometimes very dramatically to seemingly minor changes in the political and economic environment. In this paper such dramatic reactions materialize in a sudden clamp-down on individual freedom and sudden economic prosperity or in quick political liberalization and a quick demise of economic success. Furthermore, the consequences of temporary economic aid in the face of these potential crises are analysed.