In sieben Beiträgen ( 1. Beckert, Jens u. Wolfgang Vortkamp: Westlicher Universalismus? 2. Schworck, Andreas: Anmerkungen zum schwierigen Begriff "Fundamentalismus"; 3. Schmolke, Oliver: Transmoderne und Pragmatismus; 4. Hafez, Kai: Das Islambild in der deutschen Öffentlichkeit; 5. Böhm, Andrea: Protestantischer Fundamentalismus in den USA; 6. Ther, Philipp: Ende des katholischen Sonderweges in Polen; 7. Brauch, Julia: Zur Situation der israelischen Rechten) wird unter weltweiter Perspektive eine Auseinandersetzung mit Erscheinungsformen und Begrifflichkeit des Fundamentalismus gesucht. Ausgehend von den universalistischen Ansprüchen des westlichen Gesellschaftsmodells wird der Begriff des Fundamentalismus analysiert und die Herausforderung des Fundamentalismus an die Moderne dargestellt. Zusätzlich zur Problematik des islamischen Fundamentalismus wird auch auf Erscheinungen des protestantischen Fundamentalismus in den USA und des katholischen Fundamentalismus in Polen sowie auf die fundamentalistische Rechte in Israel eingegangen. (FUB-Hng)
Der Beitrag kritisiert eine geschlechtslos und affektarm agierende akademische Psychologie, die Affektvermeidung und Verleugnung von Geschlechtlichkeit als "wissenschaftlich" deklariert. Die Frauenbewegung kritisiert die Wissenschaft als "männlich", aber sie ist noch nicht einmal das. Der Artikel hebt hervor, dass gelungene Bildungsprozesse in der Psychologie auf eine Verknüpfung subjektiver Erfahrungen mit Theoriekonstruktionen angewiesen sind. Eine Auseinandersetzung mit der eigenen Subjektivität ist für Studierende der Psychologie unabdingbar, was das verschulte Psychologiestudium aber geradezu verhindert. Die Hemmungen sind aber keineswegs nur intellektuell, vielmehr werden sie bestimmt von bewussten und unbewussten Ängsten und dagegen gerichteten Abwehrmechanismen. Im Gegensatz aber zur "naturwissenschaftlich" agierenden akademischen Psychologie bezieht sich die Psychoanalyse stets auf das Subjektive. Aber auch die Psychoanalyse wich teilweise vor dem Geschlechtlichen aus, etwa durch die - durchaus notwendige - Beschäftigung mit den "frühen" Störungen. Die Psychoanalyse dachte aber kaum jemals darüber nach, inwieweit nicht analysierte (männliche) Geschlechtlichkeit vielleicht Einfluss auf die psychoanalytische Methode als solche genommen haben könnte. Der Beitrag fordert abschließend, dass eine kritische Psychologie die Bedeutung der Geschlechtlichkeit auch für psychologische Theorien reflektieren muss. Eng damit verbunden ist auch eine Auseinandersetzung mit Affekten. Das würde auch ein besseres Verständnis des Verhältnisses von Allgemeinem und Besonderem ermöglichen: Ein Mensch ist ein Individuum, und doch auch Vertreter einer größeren Gruppe (etwa der Männer). Andere Beziehungen zwischen den Geschlechtern könnten eventuell auch veränderte, freiere Formen des intellektuellen Begehrens hervorbringen. (ICB)