Die geplante materielle Privatisierung der Deutschen Bahn AG kann als logischer Schritt der formalen Bahnprivatisierung vom 1.1.1994 angesehen werden. Welche Privatisierungsmodelle werden gegenwärtig diskutiert? Sollte die Deutsche Bahn AG mit oder ohne ihr Betriebsnetz an die Börse gehen? Ist die Deutsche Bahn AG überhaupt börsenfähig?
»Der nächste Krieg in der Region wird nicht aufgrund von Besitzansprüchen oder Öl geführt werden, sondern wegen Wassers.« Diese Worte wurden zwar bereits vor einigen Jahren formuliert, haben aber bis heute an Brisanz sicher nichts eingebüßt. Denn, wenn die Rede von Ressourcen und ihrer Rolle im südostasiatischen Kontext ist, führt kein Weg an dem Gut Wasser vorbei. Warum dem so ist, sollen hier ausgewählte Beispiele über die Staudammsituation in Thailand, Laos und Burma zeigen.
Polens ablehnende Haltung zu den Plänen für eine Gaspipeline durch die Ostsee, sein wachsames Beobachten der russisch-ukrainischen oder russisch-belarussischen Gaskontroversen, aber auch seine Vorschläge zur Fortentwicklung der europäischen Energiepolitik haben dem übrigen Europa vor Augen geführt, welchen Stellenwert energiepolitische Fragen im politischen Zielsystem Warschaus einnehmen. Anhand der Ostseeleitung wurden auch die divergenten energiepolitischen Interessen Deutschlands und Polens und das daraus resultierende Konfliktpotential für die bilateralen Beziehungen sichtbar.Oberstes Gebot der polnischen Energiepolitik ist die Reduktion der energiewirtschaftlichen Asymmetrie im Verhältnis zu Russland. Hierbei verfolgt Warschau mehrere Strategien: die Diversifizierung von Lieferquellen und -wegen für die Einfuhr von Energieträgern, vornehmlich Erdgas; die Koppelung der Energiepolitik mit den Zielen der Warschauer "Ostpolitik"; die Konsolidierung polnischer Energiekonzerne und die Beibehaltung des Status als Transitland für russische Energieträger nach Westeuropa.Um diesen energiepolitischen Zielen Gewicht zu verleihen, will Polen die europäische Energiepolitik mitgestalten. Ausgehend von einem stark sicherheitspolitisch motivierten Verständnis möchte Polen hierbei den Grundsatz der "Solidarität" als überwölbendes Konstruktionselement der energiepolitischen und -wirtschaftlichen Architektur der EU verankern.Für die deutsch-polnischen Beziehungen ist gerade wegen der offensichtlichen Interessendifferenzen eine Vertiefung des energiepolitischen Dialogs sowie die Suche nach gemeinsamen Projekten notwendig. (SWP-Studie / SWP)
In vielen Ländern ist Wassermangel ein zentrales Problem. Die Politikwissenschaftlerin Julia Bar ist der Ansicht, dass diese Krise in politischem und gesellschaftlichem Unvermögen der beteiligten Akteure begründet ist. Am Beispiel Zentralasiens analysiert die Autorin das Konfliktpotenzial der Ressource Wasser anhand der zwischen- und innerstaatlichen Dimension. Es werden die Nutzungs- und Verteilungskonflikte um das Wasser in der Region sowie die Faktoren zur Verbesserung der nachhaltigen Wassernutzung untersucht. Als zentraler Lösungsansatz wird das Konzept des Integrierten Wasserressourcen-Managements behandelt und seine Anwendbarkeit in Bezug auf Zentralasien diskutiert. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass für die Etablierung eines nachhaltigen Ressourcennutzungssystems Kooperation und Konsensfindung der Akteure entscheidend sind.
Krisen- und Konfliktprävention gewinnt innerhalb der entwicklungspolitischen Diskussion zunehmend an Bedeutung. Für ein vertieftes Verständnis der Zusammenhänge zwischen dem Bedürfnis nach angemessener Lebenssicherung sowie den konfliktsteigernden Folgen diskriminierender Einschränkungen von Handlungsspielräumen wird eine konzeptionelle Erweiterung des Verwundbarkeitsansatzes vorgestellt. Für eine geographische Konfliktanalyse werden zum einen Anregungen aus der Welfare Geographie und der Politischen Geographie sowie aus neueren Ansätzen von Amartya Sen zur menschlichen Entwicklung als Freiheit entnommen. Zur Bewertung von gesellschaftlichen Konfliktpotentialen wird insbesondere Jugend als eine wichtige Referenzgruppe herangezogen und am Beispiel von Sri Lanka empirisch unterlegt. Interviews mit ländlichen Jugendlichen aus dem Hambantota Distrikt im Süden des Landes, der sowohl von einem hohen Maß an Armut wie auch Konfliktbereitschaft gekennzeichnet ist, unterstreichen die These, dass weniger Fragen der direkten Überlebenssicherung konfliktfördernd sind, sondern vielmehr Fragen der sozialen Akzeptanz und individueller Lebensvorstellungen. Strategien zur Konfliktreduzierung müssen zum einen Jugendliche als eine direkte Zielgruppe konkreter adressieren, und zum anderen eine Regionalplanung fördern, die einer Politisierung der Ressourcen- und Lebenschancenverteilung auf der lokalen Ebene effektiv entgegenwirkt.
Krisen- und Konfliktprävention gewinnt innerhalb der entwicklungspolitischen Diskussion zunehmend an Bedeutung. Für ein vertieftes Verständnis der Zusammenhänge zwischen dem Bedürfnis nach angemessener Lebenssicherung sowie den konfliktsteigernden Folgen diskriminierender Einschränkungen von Handlungsspielräumen wird eine konzeptionelle Erweiterung des Verwundbarkeitsansatzes vorgestellt. Für eine geographische Konfliktanalyse werden zum einen Anregungen aus der Welfare Geographie und der Politischen Geographie sowie aus neueren Ansätzen von Amartya Sen zur menschlichen Entwicklung als Freiheit entnommen. Zur Bewertung von gesellschaftlichen Konfliktpotentialen wird insbesondere Jugend als eine wichtige Referenzgruppe herangezogen und am Beispiel von Sri Lanka empirisch unterlegt. Interviews mit ländlichen Jugendlichen aus dem Hambantota Distrikt im Süden des Landes, der sowohl von einem hohen Maß an Armut wie auch Konfliktbereitschaft gekennzeichnet ist, unterstreichen die These, dass weniger Fragen der direkten Überlebenssicherung konfliktfördernd sind, sondern vielmehr Fragen der sozialen Akzeptanz und individueller Lebensvorstellungen. Strategien zur Konfliktreduzierung müssen zum einen Jugendliche als eine direkte Zielgruppe konkreter adressieren, und zum anderen eine Regionalplanung fördern, die einer Politisierung der Ressourcen- und Lebenschancenverteilung auf der lokalen Ebene effektiv entgegenwirkt.
Im Zuge dieser Forschungsarbeit soll untersucht werden, inwiefern der enorme Ausbau von Wasserkraftwerken in der Türkei die zwischenstaatlichen Beziehungen im Dreiländereck (Türkei, Irak, Syrien) beeinflusst hat. Die Forschungsfrage dieser Masterarbeit lautet daher: Hat die Durchführung des Südostanatolien-Projektes das Konfliktpotenzial der Türkei mit den Nachbarstaaten Irak und Syrien verstärkt?Um diese Forschungsfrage zu beantworten, werden die Konflikttheorien des offensiven Neorealismus von J. J. Mearsheimer sowie der human needs theory von J. Burton auf das Fallbeispiel angewandt.Die Ausführungen in dieser Forschungsarbeit können als Beweis dafür angeführt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Durchführung des Südostanatolien-Projektes und der Konflikthäufigkeit im Dreiländereck besteht.Das Südostanatolien-Projekt sollte bei Konfliktanalysen bezüglich dieser Region daher zukünftig als potenzieller Auslöser von (trans-)nationalen Auseinandersetzungen berücksichtigt werden. Das Verständnis über bisher kaum berücksichtigte Konfliktursachen im Dreiländereck, ermöglicht es den Entscheidungsträgern, präzisere Lösungsmodelle zu entwickeln, um langfristigen Frieden in der Region zu erreichen. ; In the course of this research work, it will be investigated to what extent the enormous expansion of hydropower plants in Turkey has influenced the interstate relations in the tri-border region (Turkey, Iraq, Syria). Therefore, the research question of this master thesis is: Has the implementation of the Southeast Anatolia project increased Turkey's potential for conflict with their neighbors Iraq and Syria?To answer this research question, the conflict theories of offensive neorealism by J. J. Mearsheimer and human needs theory by J. Burton are applied to the case study.The explanations in this research paper can be cited as evidence that there is a relationship between the implementation of the Southeast Anatolia Project and the frequency of conflict in the tri-border area.The Southeast Anatolia Project should therefore be considered as a potential trigger of (trans)national disputes in conflict analyses regarding this region in the future. Understanding the causes of conflict in the tri-border region, which have hardly been considered so far, will enable decision-makers to develop more precise solution models in order to achieve long-term peace in the region. ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)5805903
There is hardly a day passing by, where the media does not remind us of the critical stage of the global climate and the rising energy demands. Thus experts are calling for securing nations' power supplies and the therefore needed natural resources - mainly oil, gas and water. All these sources are becoming scarce and are often found in 'developing countries'. Hence most of the 'developed nations' put the topic on their political agenda, closely linking it to geopolitical security issues and 'development assistance', which therefore more and more adopts a 'neo-colonial' style. New - and for Western Countries probably even more challenging - is the fact that nations such as China, India or Thailand are entering the competitive arena as well. Thus a 'global footrace for energy resources' takes shape - representing a sensitive and manifold issue that touches economical, socio-political and ecological spheres. Through increasing resource conflicts on diverse spatial levels - and formed by multiple features - the scenario becomes more and more visible. These controversies apparently represent a global phenomenon and symbolize a crucial issue in current debates. Particularly water is an essential and irreplaceable source for life that is getting rare. So it has become a disputed resource. And in (Southeast) Asia water conflicts are found especially around dam- and hydropower schemes. The article focuses this topic through examining three dam projects in Thailand, Laos and Burma. These dams are currently in different stages and are all interweaved by development assistance. Consequently this approach offers to analyze the complexity of the issue and to unveil the multiple actors involved, their networks, strategies and power relations. ; There is hardly a day passing by, where the media does not remind us of the critical stage of the global climate and the rising energy demands. Thus experts are calling for securing nations' power supplies and the therefore needed natural resources - mainly oil, gas and water. All ...
Das Jahr 2014 hat die europäische Politik mit einer qualitativ veränderten Situation konfrontiert. In Europa wird erstmals seit langer Zeit wieder ein zwischenstaatlicher Konflikt - als innerstaatlicher Konflikt überformt - militärisch ausgetragen. Anhaltende Unsicherheit und wachsende Konfliktpotentiale sind die neuen Realitäten, denen sich die Europäische Union (EU) stellen muss - im angrenzenden Osten wie im Mittelmeerraum. Dieser geographische Raum ist auch für die Energieversorgung Europas von strategischer Bedeutung. Um die Risiken zu begrenzen, bedarf es der Bestimmung und des schrittweisen Aufbaus einer neuen gesamteuropäischen Ordnung, die - ausgehend von den bestehenden Gegebenheiten - Konfliktpotentiale einhegt, für größere Berechenbarkeit sorgt und neues Vertrauen schafft. Verhandlungen darüber sollte der deutsche OSZE-Vorsitz im Jahr 2016 entlang neuer Leitlinien initiieren und auf eine gesamteuropäische Ordnung mit einer starken Energie-Komponente als Keimzelle zielen. (SWP-Aktuell)
Seit Aufhebung des Kriegsrechts 1987 hat sich Taiwan in beeindruckendem Tempo zu einer reifen Demokratie entwickelt. Anfang 2016 gewann die Kandidatin der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), Tsai Ing-wen, die Präsidentschaftswahlen. Während ihrer bisherigen Amtszeit folgten Meilensteine für die Achtung der Menschenrechte, etwa die Aussetzung der Todesstrafe. Allerdings steht die Entwicklung in Taiwan im Kontrast zur zunehmend autoritären und nationalistischen Herrschaft unter Xi Jinping auf dem chinesischen Festland. Die sich weiter vertiefende politische Kluft zwischen den beiden Seiten der Taiwanstraße erhöht das Konfliktpotential.
1. Die besonderen Beziehungen zwischen Militär und Gesellschaft in Spanien. - 2. 1808-1813: Triumph einer individualistischen Lebensauffassung infolge des traumatischen Bürgerkrieges. Massenkorruption und Beschädigung der militärischen Professionalität durch Mythen des Mutes und Talents. - 3. 1850-1860: Einzug des Mythos des Mutes in das bürgerliche Politikverständnis, Höhepunkt im utopischen Militarismus, der Krieg und Gewalt als moralisch läuternde Instanzen sieht, deren Anwendung zur Errichtung bürgerlicher Sozialstrukturen führe. - 4. 1860-1870: Konkurrenz von Bürgermilizen mit dem stehenden Heer um Gewaltmonopol und Gefährdung des Berufsstands des Offiziers. Links-bürgerliche Offiziere behaupteten, vor allem das stehende Heer hätten einen moralisch läuternden Effekt auf die Gesellschaft. - 5. 1871-1874: Innermilitärischer Konflikt unter Offizierscliquen. Die Übervorteilten bedienen sich des utopischen Militarismus, um ihre Forderungen durchzusetzen. Gründung eines Kasinos und Beeinflussung der Politik. Vor dem Hintergrund des deutschen Sieges über Frankreich von 1871 Hinterfragen des Mythos des Mutes als Grundlage des spanischen Militärsystems. - 6. 1878-1886: Neue innermilitärische Konfliktpotentiale durch Demobilisierung der Armee Ende der Kolonialkriege und republikanische Umsturzversuche. Erster Versuch der Politik, die militärische Institution zu modernisieren. Armee wehrt sich. - 7. 1881-1908: Veteranen der Protestbewegung gründen ein neues Kasino und betreiben nach preußischem Vorbild eine nationalistische Neuorientierung des Utopismus. - 8. 1883-1895: Lehrerschaft der Academia General Militar versucht, den Mythos des Mutes als Grundlage der spanischen Militärorganisation durch preußischen Mythos der Ehre abzulösen. Vermischung der Mythen führt zu einem explosionsartigen Aufbruch der innermilitärischen Konfliktpotentiale. - 9. 1895: Ehemalige Akademieschüler richten ein Pronunciamiento zur Wahrung ihrer Ehre gegen Kriegsminister und politisches System.
Die Europäische Währungsunion bedeutet eine Zäsur: Neben dem US-Dollar entsteht eine zweite große Weltwährung. Neue Spielregeln bilden sich innerhalb der Europäischen Union, aber auch im internationalen Währungssystem heraus. Darin steckt ein erhebliches Konfliktpotential. Schlimmstenfalls droht die Renaissance einer handelspolitisch motivierten Wechselkurspolitik. Diese Arbeit analysiert, welche wirtschaftspolitischen Handlungsspielräume die gemeinsame Währung den Regierungen der Euroland-Staaten eröffnet. Sie beleuchtet, unter welchen Bedingungen das Worst-case-Szenario eines transatlantischen «Wirtschaftskriegs» einzutreten droht. Und sie untersucht, welche institutionellen Innovationen des internationalen Währungssystems in der Lage sind, solchen potentiellen Konflikten vorzubeugen.
Die Europäische Währungsunion bedeutet eine Zäsur: Neben dem US-Dollar entsteht eine zweite große Weltwährung. Neue Spielregeln bilden sich innerhalb der Europäischen Union, aber auch im internationalen Währungssystem heraus. Darin steckt ein erhebliches Konfliktpotential. Schlimmstenfalls droht die Renaissance einer handelspolitisch motivierten Wechselkurspolitik. Diese Arbeit analysiert, welche wirtschaftspolitischen Handlungsspielräume die gemeinsame Währung den Regierungen der Euroland-Staaten eröffnet. Sie beleuchtet, unter welchen Bedingungen das Worst-case-Szenario eines transatlantischen «Wirtschaftskriegs» einzutreten droht. Und sie untersucht, welche institutionellen Innovationen des internationalen Währungssystems in der Lage sind, solchen potentiellen Konflikten vorzubeugen.
Lateinamerika zeigt sich und der Welt gegenwärtig seine Grenzen auf, wenn es darum geht, regionale Krisen eigenständig zu überwinden. Dies ist umso bedenklicher, als das Konfliktpotential in der Region wächst. Verantwortlich dafür sind die gestiegene Heterogenität politischer Herrschaftsformen, auseinanderdriftende Entwicklungsmodelle, fragmentierte Identitäten und innenpolitische Gegensätze. Interne und zwischenstaatliche Dimensionen spielen ineinander, verstärken und blockieren sich gegenseitig. Trotz vielfältiger institutioneller Arrangements fehlen der Region bislang effektive Instrumente der Konfliktregelung. Die Krise nach dem Putsch in Honduras und der eskalierende Streit zwischen Kolumbien und Venezuela zeigen, wie gering die Fähigkeiten Lateinamerikas entwickelt sind, konkrete Maßnahmen der Krisenbewältigung zu ergreifen