Die Streikwellen 1910-13 und 1919-20: Kontinuität oder Diskontinuität der Arbeitskampfentwicklung
In: Arbeit, Mobilität, Partizipation, Protest: gesellschaftlicher Wandel in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert, S. 220-250
Der Autor analysiert am Beispiel der Streikwellen von 1910 bis 1913 und von 1919 bis 1920 das Problem, ob von einer Kontinuität oder einer Diskontinuität der Arbeitskampfentwicklung gesprochen werden kann. Die Streikwellen unmittelbar vor und nach dem Ersten Weltkrieg werden dargestellt und miteinander verglichen. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß die eruptiven Veränderungen im Konfliktverhalten der Arbeiter, insbesondere die Extensivierung des Streiks, und seine Politisierung ein Denken in Entwicklungssprüngen notwendig machen und damit die Diskontinuitätsthese stützen. Andererseits sind auch Kontinuitätslinien deutlich nachweisbar, da wirtschaftliche Arbeitskämpfe auch nach dem Krieg eine wichtige Rolle spielten und die Veränderungen des Arbeitskampfes dem durch die Gewerkschaften entwickelten Kurs folgten. (WJ)