Konfliktverhalten: Eine interkulturelle Spannungsquelle
In: Unternehmenskulturen in globaler Interaktion, S. 131-157
15 Ergebnisse
Sortierung:
In: Unternehmenskulturen in globaler Interaktion, S. 131-157
In: Verbände unter Druck, S. 155-174
In: Krankheit, Konflikt und soziale Kontrolle, S. 175-192
In: Krankheit, Konflikt und soziale Kontrolle, S. 126-174
In: Handbuch der Internationalen Politik, S. 368-382
Der Beitrag setzt sich im Rahmen des Handbuchs der Internationalen Politik mit den Begriffen Krieg und Frieden auseinander. Dabei beschäftigt sich der Beitrag zunächst mit Konflikten allgemein und geht auf Konfliktmuster und Forschungsansätze und Theorien des internationalen Konfliktverhaltens ein. Hier beschreibt der Beitrag konfliktverstärkende und konfliktmäßigende Faktoren und wendet sich dann den zentralen Begriffen: Konflikt, Krieg und Frieden zu. Des Weiteren widmet sich der Beitrag den Kriegstypologien, den so genannten "neuen Kriegen" sowie der Frage, ob es im Konfliktverhalten einen Paradigmenwechsel gegeben hat. Nach einigen Überlegungen zum Thema Terrorismus, fragt der Beitrag abschließend nach den Berührungspunkten von Kriegs- und Friedensbegriffen und wirft einen Blick auf die Zukunft von Frieden und Krieg. (ICB2)
In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 185-205
Aufgabe des Referats ist es, empirische Befunde über Veränderungen in den industriellen Beziehungen, d.h. in den Austauschbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit in der BRD seit Ende der 60er Jahre mitzuteilen. Grundlage sind die von der Projektgruppe Gewerkschaftsforschung am Institut für Sozialforschung seit 1975 durchgeführten Untersuchungen zur Lohn- und Leistungspolitik in vier Wirtschaftszweigen (metallverarbeitende, chemische und Druckindustrie sowie Öffentlicher Dienst). Gegenstand des Referats im ersten Abschnitt sind die Veränderungen im Konfliktverhalten der abhängig Beschäftigten und der Arbeitsmarktparteien (Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände). Die Ausführungen kommen zu der These, daß das skizzierte duale System der Interessenvertretung durch seine Filterwirkungen den Charakter der Austauschbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit wesentlich mitbestimmt. Im zweiten Abschnitt wird diese These an den neuen Konfliktphänomenen der 70er Jahre erläutert. Je mehr sich abzeichnete, daß die von den Krisen- und Rationalisierungsmaßnahmen ausgehenden Bedrohungen existentieller Lohnarbeiterinteressen weder durch die betriebliche Interessenvertretung noch durch staatliche Wirtschafts- und Sozialpolitik wirksam abgewendet werden konnten, desto stärker gerieten die Gewerkschaften unter Erwartungsdruck ihrer Mitglieder, ihre tarifpolitische Praxis der neuen Situation anzupassen. Abschließend werden die Auswirkungen des veränderten Konfliktverhaltens auf die Funktionsweise des dualen Systems in drei Schritten diskutiert: (1) Das Konfliktverhalten der 70er Jahre wird mit der Reife- und Integrationsthese konfrontiert. (2) Die These der Verschärfung der Klassenkämpfe wird problematisiert; (3) wird expliziert, worin die institutionelle Stabilität des dualen Systems der Interessen begründet ist und von welchen Entwicklungen ihr destabilisierende Konsequenzen drohen. (RW)
In: Mit Sicherheit unsicher?: Debatten zu Krieg und Frieden in den internationalen Beziehungen, S. 113-148
"Dass Demokratien keine Kriege gegeneinander führen, gilt weitgehend als Konsens in der Politikwissenschaft. Wann friedliches Verhalten zwischen Demokratien beginnt und wie sich das Konfliktverhalten von Staatendyaden im Durchlauf verschiedener Regimekonstellationen verändert, ist dagegen kaum erforscht. Die Staatendyade Ecuador-Peru ist eine enduring rivalry mit jahrzehntelangem Grenzkonflikt, deren Konfliktverhalten anhand unterschiedlicher Regimekonstellationen nachvollzogen wird. So wird deutlich, dass die klassischen Theorien des Demokratischen Friedens Defizite haben, den Beginn friedlicher Interaktion zu erklären. Doch auch zwei erweiternde Ansätze können den untersuchten Fall nicht vollständig erklären: Hasenclever (2002) verbindet in einem Konzept zu interdemokratischen Institutionen eine besondere Friedlichkeit mit der Verregelung der Beziehungen zweier Staaten nach der Demokratisierung. Aus Beiträgen Mansfields und Snyders zu Demokratisierungen und Konflikt (1995, 2004) wird dagegen eine Variable Institutionenstabilität abgeleitet. Sie erwarten friedliches Verhalten in Phasen institutioneller Stabilität. Eine viel versprechende Weiterentwicklung der Theorie - abseits von Attributen demokratischer Regime - könnte jedoch die Untersuchung des Einstellungswandels in beiden Gesellschaften und in der Region bieten." (Autorenreferat)
In: Wiederkehr des "Volksgeistes"? : Ethnizität, Konflikt und politische Bewältigung., S. 229-270
"Die Autoren präsentieren eine dichte Beschreibung zweier Cliquen, zwischen denen es in der Vergangenheit immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. Dabei handelt es sich um eine Skinheadgruppe, die gegen Ausländer in Deutschland kämpft, und eine Gruppe türkischer Jugendlicher, die in Deutschland aufgewachsen sind, ihr Heimatrecht in Anspruch nehmen und die Gefahr 'von rechts' bekämpfen. Im Mittelpunkt der Beschreibung steht die Selbstdefinition der jeweiligen Gruppe und ihre Abgrenzung gegenüber den 'anderen' und der Polizei. Deutlich werden zwei konträre subjektive Wirklichkeiten, insbesondere hinsichtlich der Integration in Familie und Verwandtschaft, die bei den türkischen Jugendlichen sehr stark ausgeprägt ist, während die Deutschen aus konfliktreichen Familien und problematischen Bildungsverläufen stammen. Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten: die Herkunft aus der Unterschicht, eine Männlichkeit, die durch Kampf bewiesen werden muß, und die alles bestimmende Feindschaft gegeneinander. Die Beschreibung ist Teil einer Studie über Selbstdefinition und Abgrenzung jugendlicher Cliquen, in der deutlich wird, wie neben stilistischen Gegensätzen auch ethnische Grenzen Bedeutung gewinnen. Sie zeigt, daß Feindschaft eine Quelle des 'Sinns' für soziale Gruppen ist und dadurch zu einer von ihnen positiv erlebten sozialen Identität (Tajfel) beiträgt." (Textauszug).
In: Umwelt- und Technikkonflikte, S. 9-29
"Eine konflikttheoretische Perspektive auf die Umwelt- und Technikpolitik hat sich als produktiv für die politikwissenschaftliche Forschung erwiesen. Sie nimmt Bezug auf Konflikt als politische und politikwissenschaftliche Grundkategorie, thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen der Konflikt- und der Gestaltungsdimension von Politik und erweist sich dadurch als relevant auch für die politische Praxis. Der Stand der Forschung zu Umwelt-und Technikkonflikten wird in sieben Punkten zusammengefasst: 1.) Konfliktbegriff: Die Unterscheidung von Interessen- und Wertekonflikten sowie die Kategorie des Wissenskonflikts sind zum Verständnis von Umwelt- und Technikkonflikten nahezu durchgehend unverzichtbar. 2.) Räumliche und zumeist langfristige zeitliche Bezüge (Dauer, Dynamik) sind zentral für das Verständnis und die Bearbeitung von Umwelt- und Technikkonflikten. 3.) Hinsichtlich der Konfliktgegenstände hat sich eine konstruktivistische Perspektive bewährt, denn Umwelt- und Technikkonflikte gewinnen ihre Form im Verlauf von Interpretationsprozessen der Konfliktbeteiligten. 4.) Entstehung, Verlauf, Wirkungen und Transformation von Konflikten werden durch institutionelle Rahmenbedingungen und Akteurkonstellationen beeinflusst, bei denen oft enge Wechselwirkungen zwischen der Mikro-, Meso- und Makroebene bestehen. 5.) Prozedural besteht ein breites Spektrum des Umgangs mit Konflikten, das von der einseitigen Interessendurchsetzung und die gerichtliche Auseinandersetzung über den Einsatz kooperativer Verfahren bis zur inkrementell-adaptiven Makroregulierung reicht. 6.) Es gibt zahlreiche Beispiele reflexiver Konfliktbearbeitung, wobei mediativen und konsultativen Verfahren regelmäßig nur eine beratende Funktion zugestanden wird. 7.) Der Vergleich mit anderen Umwelt- und Technikkonflikten, insbesondere der Bezug auf den Atomkonflikt, ist konstitutiver Teil vieler Umwelt- und Technikkonflikte, etwa um die grüne Gentechnik oder die Nanotechnologie." (Autorenreferat)
In: Friedens- und Konfliktforschung: eine Einführung, S. 249-272
Im April 1994 ist der Krisenherd Burundi und Ruanda mit den Bildern vom Genozid in den Vordergrund internationaler Aufmerksamkeit getreten. Zwei Konfliktgegenstände bestimmten die letzte Eskalationsphase. Erstens: Sowohl in Burundi als auch in Ruanda ging es um eine Neuverteilung von Macht. Die Verhinderung von Demokratie führte in beiden Staaten in die verheerende Eskalation eines Konflikts, der als antagonistischer Überlebenskampf verstanden wird. Zweitens: In Ruanda ging es zusätzlich um die bewaffnete Rückkehr von Tutsi-Flüchtlingen der zweiten Generation aus zurückliegenden Eskalationsphasen. In der Postgenozidphase ist wiederum die z.T. bewaffnete Rückkehr von Hutu-Flüchtlingen zentraler Konfliktgegenstand. Mit großer Wahrscheinlichkeit bleibt die Region der Großen Seen in Afrika auf absehbare Zeit eine Krisenzone. Die letzte Runde der Vertreibungen 1994 erzeugt auch für künftige Generationen ein erhebliches Konfliktpotential. (GB)
In: Friedens- und Konfliktforschung: eine Einführung, S. 287-308
Entstehung, Verlauf und Regelung des Konflikts über das Wasser des Nils werden dargestellt. Bei diesem Konflikt liegen Interessengegensätze ebenso wie Kooperationsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen. Die Kernfrage ist, ob der Status quo der Wassernutzung von Dauer sein kann. Äthiopien und der Sudan haben ein Interesse und möglicherweise bald auch die Möglichkeiten, daran zu rütteln. Der größte Nutznießer des Status quo, Ägypten, sieht sich langfristig vor die Frage gestellt, ob er eine äthiopisch-sudanesische Kooperation mit aller Macht verhindern oder sich damit arrangieren will. Weder ist es Ägypten in den vergangenen Jahren gelungen, eine alle Anrainer umfassende Regelung zu finden, die die Aufteilung von 1959 festschreibt, noch konnte Äthiopien eine Neuverteilung der Nutzungsrechte durchsetzen. (GB)
In: Unpolitische Jugend? Eine Studie zum Verhältnis von Schule, Anerkennung und Politik., S. 195-229
Die Studie untersucht die Bedeutung des Politischen in jugendkulturellen Auseinandersetzungen unter Schülern am Beispiel eines Gymnasiums in Nordrhein-Westfalen, indem hier die Perspektiven der Schulkulturforschung und der politikbezogenen Jugendforschung, insbesondere der Rechtsextremismus- und Gewaltforschung miteinander verbunden werden. Die Ergebnisse basieren in qualitativer Hinsicht auf einer ethnographischen Feldphase im Winter 2002/03 und umfassen die Rekonstruktion von Anerkennungsbeziehungen zwischen den SchülerInnen sowie zwischen Lehrern und SchülerInnen bzw. die Rekonstruktion der Erscheinungsformen des Politischen im schulischen Geschehen. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet ein Konflikt, der sich bei einem Fußballturnier der Schule zwischen einigen Jungen der 9. Klasse, die hier begleitet wird, und einem türkischen Mitschüler der Nachbarklasse ereignet, und dessen Klärung von Seiten der Schulleitung stark eingefordert wird. Einerseits kommen dabei unmittelbare Formen des Umgangs von Schülern untereinander in den Blick, die gerade auch vor dem Hintergrund unterschiedlicher ethnischer Herkunft beleuchtet werden können. Andererseits fällt auf, dass in der Auseinandersetzung der Jugendlichen untereinander Semantiken ausgetauscht werden, die einen politischen Gehalt in sich tragen. Diesen politischen Topoi, so zeigt sich in der Rekonstruktion, kommt für die Jugendlichen eine hohe Bedeutung in Hinsicht auf ihre (jugend-)kulturelle Verortung zu, die jeweils über die gegenseitige Abgrenzung voneinander verläuft. In diesem Zusammenhang wird auch untersucht, inwiefern über die Schulkultur und die pädagogischen Akteure eine solche Artikulation getragen und beeinflusst wird. (ICG2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2002 bis 2003.
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 346-359
Es wird die Frage aufgeworfen, ob nicht Miteinanderleben durch zu hohe Konsensansprüche überfrachtet wird, und ob nicht vielfach gerade Verzicht auf Konsens oder Übersehen von Dissens die Basis realer Verständigung ist, und zwar nicht nur faktisch, sondern notwendig. Zunächst wird einiges Grundsätzliche über die Unmöglichkeit totalen Verstehens ausgeführt. Daran schließen sich Erwägungen über Möglichkeit und Grenzen von Konsens an. Dann wird erläutert, inwiefern Verständigung als Form sozialer Beziehung relative Stabilität von Interaktionen auch da sichert, wo Konsens gerade als aussichtslos erachtet wird. Verständigung erweist sich insofern als die zentrale Form sozialer Verträglichkeit auf Zeit, als - zumal unter modernen Bedingungen - realer Konsens als knapp zu gelten hat. These ist, daß es für Gesellschaften fundamental ist, daß Kommunikation auch ohne "richtiges" Verstehen funktioniert. (GF)
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 179-189
Dieser Beitrag setzt sich mit der These auseinander, daß es keine weibliche Moral gibt, und was als solche erscheint, nur erlerntes Rollenverhalten sei. Zunächst werden historische Bedingungen thematisiert, unter denen Frauen ihr Verhältnis zur Moral gelernt haben. Für unsere Zeit wird eine Fragmentierung der traditionellen Kontrolle des Privaten festgestellt, die neue Entwicklungsperspektiven für die Frauen eröffnet. Durch die neue Öffentlichkeit für Privates wird das Modernisierungsprojekt der Aufklärung weitergeführt: als Ausrottung der Reste der alten Gesellschaft - in der Organisation des Alltags und in den Personen selbst. Die Schlußfolgerung lautet: Soweit es um Moral, um normative Steuerung geht, gibt es keine weibliche Moral, und zwar desto weniger, als traditionelles weibliches Rollenverhalten abnimmt. Soweit es aber um außermoralische, nicht-normative Modi der Verständigung, Konfliktregelung und Verhaltenssteuerung geht, sind die Frauen um eine Nasenlänge voraus. (GF)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 635-639