Gute Führungskräfte im Krankenhaus tragen dazu bei, die medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten auf hohem Niveau zu gewährleisten und zugleich die wirtschaftliche Existenzbasis ihres Hauses zu sichern. Sowohl innerhalb des Unternehmens als auch in der Interaktion mit Öffentlichkeit und Politik gilt es hier ständig zwischen den Ansprüchen an Wirtschaftlichkeit und gute Medizin zu vermitteln. Überzeugungskraft gewinnen Führungskräfte dabei durch einen präzisen Bezug auf die Werte und Ziele von Medizin und Ökonomie. Ein konstruktives Verständnis von Ethik – nicht nur auf Ebene der Patientenversorgung, sondern auch auf Ebene der Organisation – ist eine wesentliche Kompetenz für das Krankenhausmanagement. Ethik ist ein grundlegender Aspekt der Qualität – dies gilt sowohl für die Medizin als auch für das Management. Werte, Vertrauen, Kultur und Ethik im Krankenhaus werden von Patienten, Mitarbeitern und Bevölkerung erwartet und sollten nicht dem Zufall überlassen werden. Es bedarf gezielter Managementmaßnahmen im Sinne eines Ethikmanagements, um durch Institutionalisierung und Strukturierung die Ethik in der Organisation Krankenhaus zu unterstützen und so einen wichtigen Beitrag sowohl zur Verbesserung der Patientenversorgung als auch zur Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter zu leisten. Dieses Buch vermittelt Wissen und Praxistipps zum Aufbau von Ethik-Kompetenz und Ethikmanagement als Schlüsselfaktoren für das nachhaltig erfolgreiche Krankenhausmanagement.
Nach dem in Art. 20 und 28 GG festgeschriebenen Sozialstaatsprinzip ist der Staat verpflichtet, für ein funktionierendes Krankenhauswesen im Sinne einer bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung mit Krankenhäusern zu sorgen. Es ist dem Staat jedoch überlassen, wie er diesen Sicherstellungsauftrag erfüllt. Er kann entweder durch den Staat selbst, über öffentliche Krankenhausträger erfolgen oder durch Gewährung bzw. Beauftragung von privaten und freigemeinnützigen Trägern. Der Staat fördert freigemeinnützige Träger u.a. durch Steuervergünstigungen. Angesichts des Wandels auf dem deutschen Krankenhausmarkt durch Veränderungen in den Vergütungsstrukturen (DRGs) und Verschiebungen der Trägerstrukturen, stellt sich die Frage nach der Rechtfertigung der steuerlichen Begünstigung gemeinnütziger Einrichtungen. Der Beitrag thematisiert die aktuelle steuerrechtliche Lage und untersucht, inwieweit das Gemeinnützigkeitsrecht unter den Aspekten der fiskalischen Belastung, der Wettbewerbssituation auf dem Krankenhausmarkt und der Auswirkungen der europäischen Integration zukunftsfähig ist. ; According to the principle of the "welfare state" (Art. 20 and 28 GG), the German government has to ensure the provision of bed capacities in hospitals to meet the population's demand for inpatient care. This obligation can either be met by public hospitals or by accreditation of private for-profit and/or private non-profit hospitals. As financial support german law offers certain tax exemptions for private non-profit hospitals. In view of the changes of the German hospital market especially regarding the reimbursement system (DRGs) and the ownership structure, the question arises whether this tax subsidy for non-profit hospitals can still be justified. This contribution presents the status quo in German tax law and examines, if it has to be changed with regard to budget effects, to competition on the hospital market and to European integration.
Gegenstand des Aufsatzes sind Erfahrungen aus der Evaluation eines Modellprojekts, das im Auftrag des Landes NRW ausgewählte Krankenhäuser bei der Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes beraten hat. Neben den strukturellen Schwierigkeiten der Arbeitszeitgestaltung im Krankenhaus, die sich aus seiner komplexen Gesamtorganisation ergeben, sind hier vor allem Probleme der Ausgestaltung des Arbeitsbündnisses zwischen Berater und Klient von Interesse: Wie kann es der Beratung gelingen, in einem Handlungsfeld, welches ihr Auftraggeber nicht kontrolliert, dessen politischen Zielvorgaben zur Geltung zu bringen, auch wenn diese zumindest nicht unmittelbar im Interesse aller Beschäftigten im Krankenhaus liegen? Welche Schlußfolgerungen sind aus dieser Konstellation der "Beratung im Dreieck", die für öffentlich geförderte Beratungsprojekte nicht unüblich sein dürfte, zu ziehen? Der Text stellt einen Diskussionsbeitrag zu diesen Problemen dar. ; This contribution focusses on experiences collected in the evaluation of a model project that counselled selected hospitals in realising the working time law by order of the federal state NRW. Apart from the structural difficulties of working time formation in hospitals due to their complex organisation, there are major problems in shaping the relationship between counsellor, client and field of counselling: How can the counsellor manage to realise his client´s political aims in a field the latter does not control, especially when those aims do not totally match the interests of all employees in the hospitals? Which conclusions have to be drawn from this constellation, which might be called "counselling in a triangle" and is probably typical for publicly sponsored counselling projects? The text is a contribution to the discussion of those matters.
Ratings stehen derzeit im Brennpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit, vorrangig wegen der unter dem Schlagwort "Basel II" bekannt gewordenen Planungen des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht. Bereits die ersten Fassungen der Konsultationspapiere haben für erhebliche Diskussionen gesorgt und selbst nach der Verabschiedung der Regelungen am 26. Juni 2004 (Bank for International Settlements 2004) ist keineswegs eine vollständige Ruhe eingekehrt. Beteiligt an den Diskussionen waren dabei nicht nur die direkt oder indirekt betroffenen Banken, sondern Wirtschaft und Politik auf den unterschiedlichsten Ebenen und in den verschiedensten Bereichen. Dabei war insbesondere die Besorgnis mittelständischer Unternehmen recht hoch, obwohl - oder vielleicht auch gerade - weil die Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Mittelstand sich nur schwer abschätzen lassen. Zugleich sind aber auch jene Organisationen zumindest indirekt von den Entwicklungen betroffen, die aufgrund ihrer Tätigkeit im sozialen Sektor gerade nicht zu den klassischen gewerblichen Unternehmen zählen. Dies umfasst beispielsweise Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, sonstige Nonprofit-Organisationen, aber auch Unternehmen der öffentlichen Hand. Im Mittelpunkt der gerade auch von diesen "atypischen Unternehmen" nach wie vor geäußerten Ängste stehen die durch das Basler Gremium geforderten Ratingsysteme, wobei Beobachter der Diskussion den Eindruck gewinnen können, als wäre das Rating von Kreditnehmern etwas völlig Neuartiges. Dabei sind weder der Grundgedanke noch dessen Umsetzung in den Banken neu. Für Veränderungsbedarf sorgen allerdings drei Faktoren: Erstens die erwogenen bankaufsichtlichen Vorgaben in Zusammenhang mit der Eigenkapitalunterlegung insbesondere bei Adress(ausfall)risiken, zweitens die verstärkte Ausrichtung der Banken nach Ertrags- und Risikogesichtspunkten und drittens der methodisch-technische Fortschritt bei den Ratingverfahren. Die ersten beiden Aspekte sind inzwischen in der Literatur hinlänglich diskutiert und sollen im Folgenden lediglich kurz angerissen werden. Der dritte Aspekt hingegen stellt Banken und Unternehmen gleichermaßen vor neue Herausforderungen, was im weiteren Verlauf der Ausführungen am Beispiel der Krankenhäuser in Deutschland konkretisiert werden soll.
Das deutsche Gesundheitssystem bedarf gewaltiger Reformen, um für die Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte - Alterung und Fortschritte in der medizinischen Versorgung - gewappnet zu sein. Die aktuellen Bemühungen auf der politischen Ebene stehen hierzu allerdings in Widerspruch. Die Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD vom November 2005 klammert wesentliche Aspekte zum Thema Gesundheit aus und vertagt die Klärung strittiger Punkte auf 2006. Aber auch dann wird es vermutlich eher darum gehen, wie die Finanzierungslast umverteilt - Bürgerversicherung versus Gesundheitsprämie in der GKV -, weniger aber darum, wie das System effizienter gestaltet werden kann, um mit gegebenen knappen Ressourcen für die Zukunft gerüstet zu sein. Die Herausforderungen erlauben jedoch keinen Aufschub. Mehr denn je kommt es auf die Leistungserbringer an, effizienzsteigernde Maßnahmen zu entfalten. Die vorliegende Studie trägt dazu bei, indem sie aufzeigt, wie die Ressourcen im Krankenhausbereich genutzt werden, wie sich die wirtschaftliche Situation im Krankenhausbereich darstellt und wie sie sich in den kommenden Jahren verändern kann. Die Vorgängerstudie Insolvenzrisiken von Krankenhäusern - Bewertung und Transparenz unter Basel II der ADMED GmbH Unternehmensberatung Health Care in Köln und des RWI Essen vom November 2004 hat erstmals auf einer breiten Datenbasis die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser im Detail analysiert. Zu diesem Zweck wurde ein Datensatz mit Jahresabschlussdaten von über 200 Krankenhäusern aufgebaut. Die große Resonanz auf diese Studie in Fachwelt, Politik und Öffentlichkeit hat uns bestärkt, diesen Datensatz in Tiefe und Breite weiter auszubauen, um erstens die Analysen aus dem letzten Jahr auf ein breiteres Fundament zu stellen und zweitens zusätzliche Aspekte untersuchen zu können. Mittlerweile beinhaltet der Datensatz 347 Krankenhäuser bzw. 277 Jahresabschlüsse für mehrere Jahre und zusätzliche Informationen aus dem medizinischen Bereich. Vor diesem Hintergrund haben wir uns für eine Aktualisierung der ursprünglichen Studie mit dem Titel ¿Krankenhaus Rating Report 2006¿ entschieden. Mit diesem Titel möchten wir gleichzeitig andeuten, dass die jetzt vorliegende Arbeit keineswegs den Abschluss darstellen, sondern den Beginn einer Reihe, die in jährlichem Rhythmus erscheinen soll. Wir beabsichtigen, den Datenbestand weiterhin zu pflegen und konsequent auszubauen, ihn um medizinische Informationen zu bereichern und die Qualität stets von neuem zu verbessern.
Public Private Partnership (PPP) setzt sich zunehmend als alternative Beschaffungsvariante für die öffentliche Hand durch. Im Krankenhausbereich bestehen erste Erfahrungen mit PPP, allerdings kann hier im Gegensatz zu anderen öffentlichen Bereichen noch nicht von einer Etablierung gesprochen werden. In vielen Krankenhäusern besteht Unklarheit über dieses neue Organisationskonzept. Was steckt hinter diesem Begriff, der teilweise synonym zur Privatisierung verwendet wird? Ausgehend von dieser Fragestellung wird in der vorliegenden Arbeit gezeigt, dass PPP bei richtiger Anwendung eine Alternative zum Verkauf eines öffentlichen Krankenhauses darstellt. PPP ist ein Instrument, mit dem privates Know-how und Kapital für den öffentlichen Krankenhausträger nutzbar gemacht wird. Die öffentliche Trägerschaft des Krankenhauses bleibt dabei, im Gegensatz zu einer materiellen Privatisierung, erhalten. Die Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens stellen insbesondere die öffentlichen Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Die Lage ist zunehmend geprägt von Mittelknappheit, Sanierungsstau und stetig steigendem Wettbewerbsdruck um die Patienten. Die Reformbemühungen der Bundesregierung zur Senkung der Gesundheitsausgaben haben in den letzten Jahrzehnten zu immer neuen Gesetzesregelungen in immer kürzeren Zeitabständen geführt. Den bisher letzten großen Schritt in dieser Entwicklung stellt die Umstellung der Krankenhausvergütung auf DRG-Fallpauschalen dar. Die Auswirkungen sind insbesondere in den öffentlichen Krankenhäusern zu spüren. Defizitäre Einrichtungen, die bisher durch Subventionen gestützt wurden, werden nun nicht mehr künstlich am Leben erhalten. Alle Krankenhäuser erhalten eine leistungsorientierte Vergütung, weitgehend unabhängig von den krankenhausspezifisch anfallenden Kosten. Durch diese Entwicklungen wurde das Bestreben in den Krankenhäuser, die internen Leistungsprozesse zu optimieren, weiter forciert. Dabei kommt den mit der Gebäudesubstanz verbundenen Leistungen eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund hoher Investitionskosten und bedeutender Aufwendungen in der Nutzungsphase erreichen die nicht-medizinischen Leistungen in einem Krankenhaus einen beachtlichen Anteil an den Gesamtkosten. Fast ein Drittel der Krankenhaus-Kosten steht nicht in direkter Beziehung zum Heilungsprozess. In Deutschland macht dieser Anteil der nicht-medizinischen Abläufe jährlich rd. 18 Mrd. Euro aus. Das Optimierungspotenzial des nicht-medizinischen Leistungsbereichs, der auch die bau- und immobilienwirtschaftlichen Leistungen umfasst, wird bisher oft noch unterschätzt und ist in den meisten Fällen noch nicht ausgeschöpft. Allein schon aufgrund dessen finanzieller Bedeutung bedarf es einer verstärkten wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Dieser Notwendigkeit ist bisher noch unzureichend Rechnung getragen wurden. Die vorliegende Arbeit will mit der Erforschung der Anwendbarkeit von PPP für Krankenaus-Immobilien einen Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu schließen. Mit dieser für den deutschen Krankenhausbereich neuartigen Beschaffungsvariante wird ein Weg aufgezeigt, wie bei den nicht-medizinischen Leistungen nachhaltig Effizienzpotenziale erschlossen werden können und auf diese Weise ein Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des gesamten Krankenhauses erzielt werden kann.
In den letzten Jahren haben die Klagen über eine »Ökonomisierung« der Krankenhäuser in der Bundesrepublik ihren vorläufigen Höhepunkt erlebt. Anders jedoch, als es die aktuelle Diskussion nahelegt, handelt es sich dabei um keine plötzliche Entwicklung. Zu einem tieferen Verständnis der Gegenwart des bundesdeutschen Krankenhauses ist ein Blick auf den Wandel politökonomischer Leitkategorien nach dem »Strukturbruch« der 1970er-Jahre notwendig. Am Beispiel der im traditionellen Verständnis am Gemeinwohl orientierten Einrichtung Krankenhaus lässt sich die marktförmige Transformation öffentlicher Institutionen sogar paradigmatisch nachvollziehen. Der Aufsatz plädiert dafür, am Begriff »Ökonomisierung« analytisch festzuhalten, verdeutlicht aber auch, dass damit eine schubartige Entwicklung bezeichnet ist, die keineswegs allein die freie Entfaltung von Marktkräften forciert hat. Dafür steht etwa das umstrittene System der »Fallpauschalen«. »Plan« und »Markt«, so wird anhand der Krankenhausreformen der letzten 40 Jahre belegt, bildeten komplementäre Prinzipien einer neuen steuernden Regulierung. ; In recent years, complaints about the ›economisation‹ of hospitals in the Federal Republic of Germany have reached a peak. Contrary to what the current discussion suggests, however, this is not a sudden development. For a deeper understanding of the present state of the German hospital sector, it is necessary to look at the change in key political-economic categories following the ›structural break‹ (Strukturbruch) of the 1970s. Using the hospital as an example, an institution traditionally oriented towards the common good, the market-oriented transformation of public institutions can even be understood paradigmatically. The article argues for an analytical adherence to the term ›economisation‹, but also makes it clear that this refers to a development that progresses by fits and starts, one which did much more than simply accelerate the free development of market forces. The controversial system of a ›flat-rate per case‹ (Diagnosis Related Groups, DRG), for example, is evidence of this. The hospital reforms of the last forty years show that ›plan‹ and ›market‹ were complementary principles of a new regulatory framework.
Clinical risk management supports healthcare workers in recognizing, reducing, and managing risks in patient care. It is mandatory for all outpatient and inpatient facilities in the German healthcare system. The contents of the clinical risk management are regulated in the Social Code (Title 5), the guidelines of the Federal Joint Committee, the Patients' Rights Act, and the norms and recommendations of the Patient Safety Alliance. The Federal Joint Committee explicitly points out that minimum standards of risk management, error management, error reporting systems, complaint management in hospitals, and the use of checklists for surgical interventions must be implemented. The legislator requires that the effectiveness of the clinical risk management be checked regularly. Questionnaire surveys on clinical risk management in Germany show an overall positive development. However, the data are not sufficient for a comprehensive assessment. Methodologically reliable procedures should therefore be developed that check the status of the clinical risk management much more frequently and regularly. The data measuring structure, process, and outcome should be collected systematically and presented in a comparative manner in relation to the facilities. Opportunities for clinical risk management arise from the World Health Organization's Global Action Safety Plan, advances in digitization, the integration of clinical risk management into organizational risk management, and the improvement of structural quality. Clinical risk management must be given even more space in the daily routine of doctors and nurses. This requires competence and human resources in this area. These are not sufficiently available in German hospitals.
Bei dem vorliegenden Krankenhaus Rating Report 2010 handelt es sich um den sechsten. Sein wichtigstes Ziel ist die Verbesserung der Transparenz im deutschen Krankenhausmarkt. Daraus abgeleitet ergibt sich der Anspruch, den Entscheidungsträgern auf den verschiedenen Ebenen (Krankenhäuser und deren Geschäftspartner, Politik, Krankenversicherungen, Banken und Investoren) empirisch abgesicherte Erkenntnisse über diesen Markt an die Hand zu geben. Für die aktuelle Ausgabe hat sich die Datenlage weiter verbessert. Die Zahl der untersuchten Jahresabschlüsse aus 2007 konnte auf 713 gesteigert werden, sie umfassen insgesamt 1 032 Krankenhäuser. Auch lagen bereits 264 Jahresabschlüsse aus 2008 vor. Dies erlaubt detaillierte Analysen, z.B. zur Lage der kleinen Kliniken sowie zu regionalen Unterschieden. Erstmals untersuchen wir auch die Lage der psychiatrischen und psychotherapeutischen Kliniken sowie regionale Unterschiede hinsichtlich der Lage der kommunalen Krankenhäuser, auch in Bezug auf den Schuldenstand der Gemeinden. Außerdem findet ein neues Modell zur Bestimmung des Personalbedarfs Berücksichtigung. Schließlich widmen wir uns der Gestaltung der ländlichen Versorgung in der Zukunft.
Bei dem vorliegenden Krankenhaus Rating Report 2009 handelt es sich um den fünften seit 2004. Hauptziel ist die Verbesserung der Transparenz im deutschen Krankenhausmarkt. Daraus abgeleitet ergibt sich der Anspruch, den Entscheidungsträgern auf den verschiedenen Ebenen (Krankenhäuser und deren Geschäftspartner, Politik, Krankenversicherungen, Banken und Investoren) empirisch abgesicherte Erkenntnisse über diesen Markt an die Hand zu geben. Auch für die aktuelle Ausgabe hat sich die Datenlage wieder deutlich verbessert, was zusätzliche Analysen ermöglichte. Die Zahl der untersuchten Jahresabschlüsse konnte auf fast 550 gesteigert werden, sie umfassen insgesamt 832 Krankenhäuser. Wir gehen auf die Effekte des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes (KHRG), auf das Konjunkturpaket II sowie auf die möglichen Folgen der Finanzmarktkrise ein. Erstmals untersuchen wir die Investitionstätigkeit von Krankenhäusern und stellen die Berechnung des Investitionsstaus auf eine solidere Grundlage. Auf Basis von rund 17 Mill. Fällen werden wieder Patientenströme untersucht und insbesondere die Bedeutung ausländischer Patienten als Thema herausgearbeitet. Ergänzend werten wir DRG-Daten aus. Aufgrund der Menge dieser Analysen - Patientenströme auf Indikations- und Fachabteilungsebene - kann dieser Report jedoch nur Ausschnitte zeigen. Separate Studien sollen sich mit Details befassen. Ein eigens im RWI entwickeltes Modell zu regionalen Bevölkerungsprognose findet erstmals Einsatz. Schließlich haben wir uns entschlossen, auch das Thema Medizinische Versorgungszentren (MVZ) aufzugreifen. Zwar erlaubt die aktuelle Datenlage hierzu keine detaillierten Untersuchungen, was sich aber in den kommenden Jahren ändern dürfte, gleichwohl sind erste Aussagen möglich.
Der vorliegende Krankenhaus Rating Report 2008 schließt in wesentlichen Punkten an seinen Vorgänger aus dem vergangenen Jahr an, setzt - dem Prinzip der kontinuierlichen Weiterentwicklung verpflichtet - jedoch erneut eigene Akzente. Hauptziel ist die Verbesserung der Transparenz im deutschen Krankenhausmarkt. Daraus abgeleitet ergibt sich der Anspruch, den Entscheidungsträgern auf den verschiedensten Ebenen (Krankenhäuser und deren Geschäftspartner, Politik, Krankenversicherungen, Banken und Investoren) empirisch abgesicherte Erkenntnisse über diesen Markt an die Hand zu geben. In der neuen Ausgabe konnte die Zahl der Jahresabschlüsse, die einem Teil der Analysen zugrunde liegen, weiter gesteigert werden. Wie im vergangenen Jahr soll dem regionalen Kontext der Krankenhausaktivitäten ein besonderes Gewicht eingeräumt werden. Zu diesem Zweck wurden erstmals zusätzlich detaillierte Daten des Statistischen Bundesamts ausgewertet, insbesondere Patientenströme. Damit untersuchen wir, inwieweit Gesundheitsregionen (z. B. Berlin, Hamburg, Ruhrgebiet, Frankfurt oder München) bereits bei Patienten als solche wahrgenommen werden. Regionale Analysen bereiten wir in Form von Deutschlandkarten auf. Von besonderer Bedeutung ist schließlich die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Leistungsqualität und der Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser. Hierzu korrelieren wir das Rating mit BQS-Qualitätsindikatoren.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich unter Berücksichtigung der aktuellen Sozialgesetzgebung mit den Möglichkeiten einer sektoren-übergreifenden Zusammenarbeit von Krankenhäusern mit Vertretern des ambulanten Sektors. In der Praxis sind zahlreiche horizontale, vertikale und laterale Kooperationen des Krankenhauses zu beo-bachten, um angesichts der politischen, rechtlichen und gesell-schaftlichen Herausforderungen national und auch international bestehen zu können. Dabei verdienen Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette mit vorgelagert und nachgelagert tätigen Ärzten im ambulanten Bereich eine besondere Bedeutung. Niedergelassene Ärzte in ihrer Funktion als Einweiser bestimmen faktisch in hohem Maße die Entscheidung des Patienten, bei elektiven Eingriffen und planbaren konservativen Behandlungen ein bestimmtes Krankenhaus aufzusuchen. Zusätzlich gewinnen niedergelassenen Ärzte angesichts des Verweildauerdrucks unter dem Einfluss der DRGs an Wichtigkeit, da sie weiterführende Behandlungsaufgaben im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt übernehmen können. Im Rahmen der wissenschaftlichen Aufarbeitung von Kooperations-notwendigkeiten, -problemen und Lösungsansätzen ist die Arbeit von einer interdisziplinären Vorgehensweise gekennzeichnet. Neben volks- und betriebswirtschaftlichen Ansätzen zu der Thematik von Kooperationen werden auch juristische Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung der Sozialgesetzgebung aufgegriffen. Eine empirische Analyse, die in Zusammenarbeit mit der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) und unter Mitwirkung von Krankenhäusern in Baden-Württemberg entstanden ist, behandelt Fragen der Kooperation aus Sicht der Krankenhäuser und stellt den Schwerpunkt der Arbeit dar. ; This paper deals with the options of a cross-sector cooperation between hospitals and representatives of the outpatient sector under consideration of the current social legislation. In practice, we see a lot of horizontal, vertical and lateral ways of cooperation which hospitals pursue in an effort to hold their own at the national - and even international - level in the face of existing political, legal and social challenges. Cooperation within the value-added chain with physicians who work in the outpatient sector, providing pre-hospital or post-hospital treatment services, is of particular importance. Office-based doctors, in their role as referring physicians, actually have a significant effect on the patient´s decision to select a specific hospital for undergoing an elective operation or plannable conservative treatment. Additionally, given the influencing effect of DRGs (diagnosis related groups) which pressures hospitals to curtail the patients´ duration of stay, office-based doctors gain in importance, as they are capable of administering continued treatment after a patient has been released from hospital. This paper is characterized by an interdisciplinary approach to address, from a scientific perspective, the necessities and problems of cooperation as well as possible solutions. In addition to aspects of political economics and business administration it also considers the legal framework conditions, including social legislation. In an empirical analysis, developed in cooperation with the Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) hospital association and with the support of hospitals based in the state of Baden-Württemberg, issues of cooperation are discussed from the viewpoint of the hospitals; these issues are the focal point of this paper.
DEFINITION OF THE PROBLEM: Staff and patients in institutions of organized health care experience and express a variety of adverse conditions of these organizations. Within a theoretical framework of institutional pathology we can explain some of these "miserable conditions" as effects of the activities of organizations belonging to the political system (health policy) and to the economic system (health economy). Clinical ethics committees (CECs) cannot effectively handle such adversities or even address them properly. Standard organizational ethics can address them but cannot handle them effectively. ARGUMENTS: I propose to strengthen organizational ethics by a theory of institutional pathology. Basic nosological distinctions such as disease, illness and sickness, whose primary reference is to biological organisms and persons, can be analogically extended to socially constituted entities (e.g. hospitals) in terms of functional deficiency, miserable conditions, and need for reform of such entities. A very promising focus for analysis are organizational disorders of responsibility allocation. This group of institutional pathological disorders engenders, amongst other kinds of miserable conditions, specifically morally relevant miserable conditions. CONCLUSION: The institutional pathology paradigm, oriented to concrete institutions and organizations, can help "clinical" organizational ethics to considerably expand, in theoretical ethics as well as in ethically guided practice e.g. for members of CECs and organizational ethics advisors, the capacities for observing, evaluating and, if necessary, amending disturbed relations of responsibility.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Markenbildung im Krankenhaus anhand dreier Kliniken in öffentlicher, freigemeinnütziger und privater Trägerschaft. Es soll aufgezeigt werden, dass sich ein Krankenhaus durch eine stimmige Corporate Identity komparative Konkurrenzvorteile gegenüber anderen Anbietern erarbeiten kann. Der Aufbau und die Pflege einer Markenidentität innerhalb einer Klinik ist ein Prozess, der das gesamte Unternehmen betrifft. Die Kommunikation zwischen Geschäftsleitung, Ärzten, Pflegepersonal und sonstigen Mitarbeitern ist besonders wichtig für eine erfolgreiche Durchsetzung einer Identität im Unternehmen. Ziel dieser Arbeit ist es deswegen, die Relevanz der Bildung einer Markenidentität für Krankenhäuser mit Hilfe der Fallbeispiele zu belegen
Vorliegende Arbeit untersucht – nach intensiver Datenanalyse und -klärung – die ersten eineinhalb Jahrzehnte Transition in Ostdeutschland ökonometrisch. Im Mittelpunkt stehen dabei die Interaktionen zwischen der allgemeinen Wirtschaft und den Krankenhäusern sowie – auf Basis der Hauptdiagnose – den in Krankenhäusern behandelten Krankheiten. Verschiedene, in den politischen Diskussionen zur Effizienz der Krankenhäuser übliche Indikatoren werden verglichen und auf ihre Eignung zur adäquaten Beschreibung von Krankenhauskosten und -leistungen geprüft. Durch Einbeziehen der Daten aus Rheinland-Pfalz wird herausgearbeitet, welche der Veränderungen in Ostdeutschland transitionsbezogen sind und ob und wie sich die transitionsbezogenen von eher transitionsunabhängigen Veränderungen trennen lassen. Dazu werden den Daten – jährlich erhobenen Angaben zu einem jeden Krankenhaus bzw. jedem Kreis des Untersuchungsgebietes – Paneldatenmodelle angepasst. Ergänzt um deskriptive Statistiken, Graphen und Choroplethenkarten sind diese Modelle Grundlage einer wirtschaftswissenschaftlichen Interpretation der Veränderungen zwischen 1992 und 2005. Größten Einfluss auf die Krankenhäuser in Ost- wie in Westdeutschland haben die sich verändernden Rahmenbedingungen, zuvörderst die etappenweise Ablösung einer budgetbasierten Krankenhausfinanzierung durch eine, die auf Fallpauschalen für die verschieden schweren Krankenhausfälle (per diagnose related groups – DRG) basiert. Bereits die um das Jahr 2000 unter den Ärzten und Krankenhausmanagern beginnende Diskussion um die Fallpauschalen führt zu erheblichen Veränderungen bei der ärztlichen Diagnosestellung (bzw. -kodierung), diese Veränderungen werden diskutiert. Vor allem den Besonderheiten der Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens ist es geschuldet, dass die Transition für die ostdeutschen Krankenhäuser sehr schnell zu einem den westlichen Krankenhäusern ähnlichen Leistungs- und Kostenniveau führt und dass mikroökonomische Unterschiede in Wirtschafts- und Sozialparametern kaum Einfluss auf die Krankenhäuser haben. ; This research investigates the first 15 years of East Germany's transition from an econometric perspective. Primary interest of the investigations lies with the potential interactions between the overall economic situation and the hospitals as well all the hospital treated patients. Economic and legislative discussions of hospital efficiency are heavily based on economic indicators. Common indicators are compared for their usefulness in describing hospital efforts and costs. By incorporating data of one of the West German federal states – Rhineland-Palatinate – distinctions can be made between transition and non-transition related changes. Panel data regression models are applied to yearly hospital and district economic data. Their interpretation is supported by descriptive statistics, graphs and choropleth maps. The hospitals of both East and West Germany are heavily influenced by the changes of the political and economic environment – most particularly by the transition from the budget-based financing to the lump compensation (DRG) based reimbursement. The data reveals that the year 2000 marks both the beginning of hospital physicians' and managers' discussion of the upcoming DRG system as well as the beginning of major changes in diagnosing (or diagnose coding) – these changes are discussed. Above all other it is the financing particularities of the German health care system that East Germany's hospitals minimized the gap to their West German counterparts quite quickly with regard to performance and costs; microeconomic differences between districts have only minor influence on the hospitals.