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Der Autor überprüft die These, wonach der Rückgang des Krankenstandes seit 1980 auf die Frühverrentung oder Arbeitslosigkeit gesundheitlich beeinträchtiger bzw. älterer Arbeitnehmer zurückzuführen sei. Sein Fazit: "Ohne die vermehrte Frühverrentung wäre es zu einem Anstieg des Krankenstandes gekommen, der die durch andere Komponenten induzierte Krankenstandssenkung teilweise oder ganz kompensiert hätte. Die These von Preiser und Schräder, daß das starke Absinken des Krankenstandes im wesentlichen darauf zurückzuführen ist, daß einige hunderttausend gesundheitlich beeinträchtigte Arbeitnehmer arbeitslos geworden oder durch Frühverrentung aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, wird durch die vorliegende Modellrechnung nicht gestützt." (IAB2)

Der Autor überprüft die These, wonach der Rückgang des Krankenstandes seit 1980 auf die Frühverrentung oder Arbeitslosigkeit gesundheitlich beeinträchtiger bzw. älterer Arbeitnehmer zurückzuführen sei. Sein Fazit: "Ohne die vermehrte Frühverrentung wäre es zu einem Anstieg des Krankenstandes gekommen, der die durch andere Komponenten induzierte Krankenstandssenkung teilweise oder ganz kompensiert hätte. Die These von Preiser und Schräder, daß das starke Absinken des Krankenstandes im wesentlichen darauf zurückzuführen ist, daß einige hunderttausend gesundheitlich beeinträchtigte Arbeitnehmer arbeitslos geworden oder durch Frühverrentung aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, wird durch die vorliegende Modellrechnung nicht gestützt." (IAB2)

Im ersten Beitrag "Diskussion versachlichen" befaßt sich der Autor mit dem Inhalt und Erkenntniswert der amtlichen Krankenstandsstatistik. Er kommt zu dem Schluß, daß sich die These, nach der Leistungsverbesserungen in der Krankengeld- bzw. in der Lohnfortzahlung ursächlich zu höheren Krankenstandsniveaus führen, mit den Daten der Statistik nicht belegen läßt. Der zweite Beitrag "Einzelaspekte" von K. Busch beschreibt die erheblichen Unterschiede zwischen den Krankenständen der einzelnen Krankenkassen. (IAB)

Dieser Bericht veranschaulicht anhand eines "Wirkmodells" die unterschiedlichen Determinanten des Krankenstandes und ihre Wirkungszusammenhänge. Diese Zusammenhänge werden aus bereits konsolidierten Forschungsergebnissen abgeleitet und anhand der verfügbaren Literatur untermauert. In einem weiteren Schritt werden die in Österreich vorliegenden Daten zum Thema Krankenstand beschrieben. Aus dem Wirkmodell und dem Datenüberblick geht hervor, welche Aspekte des Krankenstandsgeschehens bereits gut erforscht sind bzw. laufend beobachtet werden können und in welchen Bereichen dagegen mangels Forschungsergebnissen und/oder Daten ein größerer Forschungs- bzw. Datenerhebungsbedarf besteht.

"Im Rahmen einer größeren Intervallstudie des Zentralinstitutes für Jugendforschung wurden Probleme des Krankenstandes bei jungen Arbeitern untersucht... Ein wichtiger Ausgangspunkt für diese Untersuchungen war der allgemein bekannte überdurchschnittlich hohe Anteil von Jugendlichen am Krankenstand insgesamt." Es werden Einstellungen zur Gesundheit, zum Arzt und zur ärztlichen Arbeitsbefreiung analysiert, sowie Zusammenhänge mit Alter, Geschlecht, Schulbildung/Qualifikation und weltanschaulich-ideologischen Positionen untersucht. Insgesamt wurden ca. 1.500 junge Arbeiter im Alter von 19 - 24 Jahren aus über 50 Großbetrieben der Bezirke Halle und Leipzig einbezogen. Von 31 Prozent der Jugendlichen wird angegeben, daß sie sich gegenwärtig nicht als gesund und leistungsfähig betrachten. Vertrauen zum Betriebsarzt haben weniger als die Hälfte der Befragten. Stark ausgeprägt ist die Bereitschaft, sich bereits bei leichtem Unwohlsein krankschreiben zu lassen. "Insgesamt bestätigen die Ergebnisse die Auffassung, daß der überhöhte Krankenstand Jugendlicher stark vom Niveau der sozialistischen Persönlichkeitsentwicklung, von ihren weltanschaulichen, ideologischen und moralischen Einstellungen abhängt." (psz)

Aufgabe der vorliegenden Studie ist es, Anhaltspunkte für Zusammenhänge zwischen dem Krankenstand junger Werktätiger in der DDR und ihrem Gesundheitszustand, ihrer sozialen Einordnung sowie wichtigen Einstellungen und Haltungen zu ermitteln. "Dabei geht es um die Frage, wie sich junge Werktätige in Häufigkeit und Dauer ihrer Arbeitsunfähigkeit von älteren Werktätigen unterscheiden. Die Erhebungen fanden 1977/78 im Bereich mehrerer Industrieministerien in den Bezirken Leipzig und Halle statt." Einbezogen waren 1500 junge Arbeiter im Alter zwischen 19 und 23 Jahren. Weiterhin gingen Daten des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin sowie der Sozialversicherung in die Untersuchung ein. Die Analyse zeigt, daß der Krankenstand der Bevölkerung der DDR in den letzten zehn Jahren angestiegen ist, sich der Gesundheitszustand jedoch verbessert hat. Der Anteil junger Werktätiger am Krankenstand wird als überproportional hoch angesehen. (psz)

Der Beitrag gibt für Österreich einen Überblick über das Krankenstandsgeschehen des Jahres 1990. In diesem Jahr wurden erstmals die Diagnosen nach der internationalen Klassifikation der Krankheit der World Health Organisation erfaßt. Untersucht wurden Zusammenhänge zwischen dem Alter der Beschäftigten sowie ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen Wirtschaftsklassen und dem Auftreten von bestimmten Diagnosen oder Diagnosegruppen. (IAB2)

Die Überlegungen konzentrieren sich auf die statistische Analyse der Entwicklung des Krankenstandes und seiner demographischen, ökonomischen und sozialen Einflußfaktoren. Ausgangspunkt ist die Annahme, daß die Höhe des Krankenstandes grundsätzlich von der tatsächlichen oder subjektiv empfundenen Gesundheit der Arbeitnehmer abhängt. Diese wiederum ist Ergebnis der Lebensweise, der Arbeitsbedingungen, der Unfallhäufigkeit, der Arbeitsplatzzufriedenheit, der Anfälligkeit für Krankheiten und vieler anderer, oftmals individuell-psychologischer Faktoren. Veränderungen des gesamtwirtschaftlichen Krankenstandes können auf Veränderungen dieser individuellen Bestimmungsgrößen sowie auf Veränderungen demographischer, ökonomischer und sozialer Einflußfaktoren beruhen. Dabei muß unterschieden werden zwischen dem langfristigen Trend und den kurzfristigen zyklischen Schwankungen des Krankenstandes um diesen Trend. (IAB2)