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Zur Sicherung der staatlichen Unabhängigkeit der Ukraine hat Präsident Kravcuk eine politische Reform des politischen Systems und eine damit verbundene Stärkung der Exekutive vorgeschlagen, die schließlich vom Parlament gebilligt wurde. Gleichzeitig führte Kravcuks geschickte Bündnispolitik gegenüber der Oppositionsbewegung 'Ruch' dazu, daß die ehemaligen Kontrahenten nunmehr in hohem Maße kooperieren. Die politische Opposition wird jetzt durch den Oppositionsblock 'Neue Ukraine' angeführt. (BIOst-Srt)

Eine im Auftrag des RFE/RL Research Institute im Frühjahr 1992 durchgeführte Meinungsbefragung in der Ukraine hat ergeben, daß die Bevölkerung von allen politischen Führungspersonen das meiste Vertrauen in Präsident Kravcuk setzt. Wenngleich die Nationalität der Befragten eine gewisse Rolle bei der Bewertung der Politik Kravcuks spielte, ergaben sich größere Differenzen innerhalb der Bevölkerung insbesondere bei einer Analyse der Daten anhand regionaler Kriterien. (BIOst-Srt)

Die Präsidentschaftswahlen in der Ukraine waren stark durch die Diskussion geprägt, inwieweit die Ukraine sich nach Eurasien - und damit nach Rußland - oder aber eher nach Europa hin ausrichten solle. In diesem Zusammenhang erfolgte eine entsprechend starke Polarisierung der Wählerschaft zwischen den Anhängern Leonid Kucmas auf der einen und Leonid Kravcuks auf der anderen Seite. Die mit der Diskussion über die grundsätzliche Orientierung der Ukraine verknüpften Probleme wie die Sprachenfrage und die Wirtschaftsreformen spielten im Wahlkampf ebenfalls eine wichtige Rolle. (BIOst-Mrk)

Bei den Präsidentschaftswahlen 1994 in der Ukraine setzte sich der ehemalige Ministerpräsident Leonid Kuchma gegen den Amtsinhaber Leonid Kravchuk durch. Diese Wahlen waren ein Test für die neu geschaffene Wahlgesetzgebung und stellten eines der ersten Beispiele für einen friedlichen Machtwechsel im Präsidentenamt innerhalb der ehemaligen UdSSR dar. Obwohl Kravchuk für eine Verschiebung der Wahl plädierte, fand diese termingerecht unter Beteiligung von sieben Kandidaten mit unterschiedlichen Wahlplattformen statt. Die Beziehungen der Ukraine zu Rußland und der Status der Krim standen im Vordergrund der Auseinandersetzungen. Kontrovers wurde die Rolle der Medien, vor allem des Fernsehens, in der Berichterstattung über die Kandidaten beurteilt. Darüberhinaus machte die Wahl eine tiefgehende regionale Spaltung der Ukraine deutlich. Der reguläre Ablauf der Wahl kann jedoch als Beleg für die politische Stabilität und Kohäsion des ukrainischen Staatswesens gewertet werden. (BIOst-Wpt)

Das auf dem Gipfeltreffen zwischen dem russischen Präsidenten Boris El'cin und dem ukrainischen Präsidenten Leonid Kravcuk am 17. Juni 1993 in Moskau vereinbarte Abkommen über die Aufteilung der Schwarzmeerflotte wurde allgemein als Durchbruch zur endgültigen Lösung dieser strittigen Frage gewertet. Eine nähere Analyse des Vertrages zeigt jedoch, daß keineswegs alle anstehenden Probleme gelöst wurden. Das Flottenpersonal hat äußerst negativ auf die Ergebnisse des Moskauer Treffens reagiert. Einleitend gibt der Autor eine ausführliche Darstellung der Entwicklung des russisch-ukrainischen Disputs über die Aufteilung der Schwarzmeerflotte ab 1991. (BIOst-Srt)

Kommentiert und analysiert werden die in dem Trud-Interview vom Juni 1991 (also noch vor der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine) artikulierten Vorstellungen des damals bereits als "aussichtsreichster Bewerber um das Amt des Präsidenten der Ukraine" geltenden Vorsitzenden des Ukrainischen Obersten Sowjet, L. Kravcuk, bezüglich der angestrebten ökonomischen und politischen Souveränität der Ukraine und der Neustrukturierung der "Union der Souveränen Sowjetrepubliken" (Gestaltung des Verhältnisses zwischen den Republiken sowie zwischen Republiken und Unionszentrale im neuen Unionsvertrag). Kravcuk äußert sich u.a. zur Frage einer eigenständigen Wirtschafts- und Währungspolitik seiner Republik (Einführung einer eigenen ukrainischen Währung) sowie zur Möglichkeit einer eigenen Armee. (BIOst-Klk)

Der Verfasser stellt die nach wie vor offene politische Auseinandersetzung zwischen Rußland und der Ukraine um die Kontrolle der Schwarzmeerflotte dar. Dabei spielen die Frage, inwieweit die Schwarzmeerflotte als Teil der strategischen Streitkräfte der GUS anzusehen ist, und der Streit um die Ablegung des Eids der auf dem Territorium der Ukraine stationierten sowjetischen Streitkräfte auf die Ukraine eine wichtige Rolle. Für den ukrainischen Präsidenten Kravcuk scheint die Auseinandersetzung um die Schwarzmeerflotte von entscheidender Bedeutung für die weitere Gestaltung des Kräfteverhältnisses zwischen der Ukraine und Rußland zu sein. (BIOst-Srt)