Krise! Was für eine Krise?
In: Psychologie & Gesellschaftskritik 19.1995,1 = Nr. 73
12554 Ergebnisse
Sortierung:
In: Psychologie & Gesellschaftskritik 19.1995,1 = Nr. 73
In: Ästhetik & Kommunikation, Band 33, Heft 116, S. 53-58
ISSN: 0341-7212
In: Die gegenwärtige Bedeutung des Marxschen Denkens: Marx-Symposion 1983 in Dubrovnik, S. 179-186
Die derzeitige Krise des Marxismus wird untersucht. Ansatzpunkt ist der ideologisch-politische Prozeß, in dem sich viele frühere Marxisten von dieser theoretischen Strömung in Politik und Wissenschaft losgesagt haben. Mit Bezug auf die Situation in Italien wird in der ideologiekritischen Darstellung verdeutlicht, daß diese Krise des marxistischen Denkens (und Handelns) im Kontext einer Verschärfung der Krise des Kapitalismus zu sehen ist, die dem Marxismus ebenso wie das radikaldemokratische Denken und das sozialpolitische Handeln auf die Anklagebank gebracht hat. Im Rahmen einer Offensive restaurativer Bestrebungen wandelt sich der Liberalismus und mit ihm die Struktur des staatlichen Systems. Nach Ansicht des Verfassers resultiert die Krisenlage des Marxismus aus seinen objektivistischen und szientistischen Versionen, die im Kern auf funktionalen und naturwissenschaftlichen Axiomen im Denken von F. Engels beruhen, während Marx in erster Linie eine politische Theorie entworfen hat. Für die Lösung der großen gesellschaftlichen Probleme und die Vermeidung des Weges in die Barbarei wird eine sozialistische Transformation und eine Wiederbelebung des Marxismus als revolutionäre Theorie für notwendig gehalten. (HA)
In: Demokratie in der Krise?: Zukunft der Demokratie, S. 169-190
Im Rahmen einer auch in den Sozialwissenschaften einsetzenden Diskussion um die Krise des Sozialstaates zeigt der Beitrag einen kritischen Zusammenhang von Sozialstaatskrise und Demokratie auf. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob nicht die aktuelle Entwicklung als eine Gefährdung der Wohlfahrtsstaatlichkeit, als ein Abrücken vom Programm der politisch zu garantierenden Gleichheit von Staatsbürgern zu interpretieren sei. Der Zusammenhang zwischen Demokratie und Sozialstaatskrise wird in drei Schritten diskutiert. Drei Muster der Wohlfahrtsstaatskritik (eine sozial-konservative Kritik, die auf einer einseitigen Durkheim-Rezeption basiert, vgl. Glazer und Klages; eine steuerungstheoretische Kritik, vgl. Niklas Luhmann; eine Kritik an der Widersprüchlichkeit zwischen den auf soziale Gerechtigkeit bezogenen Zielen und den dabei eingesetzten Mitteln, vgl. Lenhardt, Offe, Pankoke und Sachße) werden besprochen. Dem sozialwissenschaftlichen Verständnis zufolge sind die Grenzen des Wohlfahrtsstaates wesentlich Mentalitätsgrenzen, d.h. Grenzen der Zumutbarkeit von Verteilungen und Umverteilungen. Diese Thematisierungen der Akzeptanz des wohlfahrtstaatlichen Arrangements beziehen sich teils auf Interessenlagen, teils auf eine versicherungsrechtliche Legitimationslegende. Kennzeichnend dafür ist die große Skepsis gegenüber jeglicher "Moralisierung" des sozialpolitischen Themas. Eben dieser, konzeptionell auf entscheidungstheoretische Überlegungen zurückgreifende "Realismus" ist problematisch, weil das eingeschränkte Verständnis sozialer Ausgrenzung einen reduzierten Begriff demokratischer Teilhabe impliziert. (ICH)
In: Recht und Politik: Zeitschrift für deutsche und europäische Rechtspolitik, Band 36, Heft 1, S. 1-6
ISSN: 0344-7871
Der Verfasser wertet den CDU-Kontenskandal als verfassungswidrigen Einsatz politischer Machtmittel und ordnet ihn damit in die gleiche Kategorie ein wie die Spiegel- und die Watergate-Affäre. Er sieht hier einen Schaden für die gesamte Demokratie, der über einen Vertrauensverlust hinausgehend eine Krise des gesamten Parteiensystems erzeugen kann. Als besonders verhängnisvoll beurteilt er die möglichen Auswirkungen auf das Demokratieverständnis in den neuen Bundesländern. Für den Verfasser illustriert der Spendenskandal das Problem der Einbindung des Machtwillens der Politiker. In diesem Zusammenhang wird eine mögliche Begrenzung der Amtszeit angesprochen. Zudem zeigt sich ein Dilemma der Parteienfinanzierung: die Parteien dürfen nicht überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert, aber auch nicht von Großspendern abhängig werden. (ICE)
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 15, Heft 1, S. 13-29
Welchen Beitrag kann die wissenschaftliche Psychologie zur Gestaltung unserer Lebensbedingungen leisten angesichts der Herausforderungen der gegenwärtigen sozial-ökonomischen Krise? Zur Diskussion dieser Frage geht der Autor aus von einer - bewußt vereinfachenden - Gegenüberstellung zweier Wissenschaftsauffassungen in der Psychologie; der naturwissenschaftlich-nomologischen und der sozialwissenschaftlich-hermeneutischen. Die Überlegungen gliedern sich in drei Thesen: (1) Die "Krise der Psychologie" besteht in der Blindheit des nomologischen Wissenschaftsverständnisses für die gegenwärtige gesellschaftliche Krise. (2) Die nomologische Psychologie kann zur Bewältigung lebenspraktischer Problemlagen strukturell nur "Anfängerwissen" beisteuern. (3) Aus dem hermeneutischen Ansatz läßt sich demgegenüber eine "Psychologie der Krise" bzw. der Krisenbewältigung entwickeln. Die vertretene Gegenposition besteht in der Forderung, die wissenschaftliche Psychologie zu einer Psychologie zu entwickeln, deren Gegenstand Krisen und Konflikte im menschlichen Zusammenleben sind. Das erfordert ein Wissenschaftsverständnis, dessen Grundlage nicht das Messen, sondern das Sinnverstehen ist. Hierzu gibt es neben dem akademischen "Hauptstrom" der nomologischen Psychologie vielfältige Ansätze einer verstehenden, humanistischen, phänomenologischen, historischen, kritischen, kultur-, sozial- und geisteswissenschaftlichen Psychologie. (pmb)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 17, Heft 67, S. 135-152
ISSN: 2700-0311
Als der bekannte Futurologe XY anhub, die letzte Frage zu beantworten, war Woytila wohl längst eingedöst. Reifere Menschen konzentrieren sich eben auf Probleme, nicht auf Lösungen. Das braucht uns jetzt nicht zu interessieren. Zu denken gibt jedoch, daß der Krisenbegriff schon in Castelgandolfo Einlaß gefunden hat. Dort kommt schließlich nicht jeder hinein. Wackelt etwa der Heilige Stuhl? Oder interessiert sich die älteste aller bekannten Großorganisationen für die Möglichkeiten, die in einer Absegnung des »verbreiteten Krisenbewußtseins« stecken? Wird Woytila demnächst alttestamentarische Plagen für die Jahrtausendwende ankündigen? Nach dem Vorgang der »Überbietungstheorien« hätte er damit nur statusangemessen übertrumpft, was die Theoretiker der »Langen Wellen« anzubieten haben: Langfristprognosen mit dem Akzent auf der Gegenwart als »Wendezeit«. Dieser Dramatisierungseffekt des Krisenbegriffs scheint ihn inzwischen allseits beliebt zumachen. Normalität wird in Frage gestellt. Entscheidungen werden abverlangt. Je schärfer die Krise, desto bedeutender die Akteure, desto wichtiger deren der Situation angemessenes Bewußtsein, desto aufgewerteter die Theorie, mit der die Krise antizipiert oder diagnostiziert wird.
In: Auf dem Weg zur Staatspartei: zu Geschichte und Politik der SPÖ seit 1945, S. 47-56
Konrad setzt sich mit der Struktur und den Auswirkungen der sogenannten Olah-Krise innerhalb der Sozialistischen Partei Österreichs in den sechziger Jahren auseinander. Zu Beginn seiner Ausführungen macht er die Olah-Affäre mitverantwortlich für die Stimmverluste der Sozialdemokraten bei den Nationalratswahlen 1966. Anschließend wendet sich der Autor der Biographie Olahs und dessen Karriere bis Ende der fünfziger Jahre innerhalb der Sozialistischen Partei und den Gewerkschaften zu. Es folgt eine Skizzierung der Olah-Aktivitäten im Zusammenhang mit der finanziellen Unterstützung der Freiheitlichen Partei durch die Sozialdemokraten 1963 und der Schuldentilgung der Neue-Kronenzeitung in deren Gründungszeit Anfang der sechziger Jahre. Der Verfasser beschreibt abschließend den politischen Abstieg Olahs innerhalb der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften, Gründung und Niedergang der Demokratischen Fortschrittlichen Partei sowie das politische Ende Olahs durch die gerichtliche Verurteilung im Jahre 1969. Konrad sieht den Sturz Olahs weniger in dessen Verstrickung in die Skandale begründet als vielmehr in Olahs charismatischer, populistisch-antikommunistischer Politik, die der Partei entgegenstand. (RS)
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 14, Heft 3, S. 307-323
Ziel des Beitrags ist, die Ursachen der tiefgreifenden Krise der internationalen Stahlindustrie nicht eindimensional, sondern aus dem Zusammenwirken von zyklischen und strukturellen Krisenmomenten, die durch die branchenspezifische Akkumulationsdynamik des Stahlkapitals weiter verschärft werden, zu erklären und in ihren empirischen Erscheinungsformen nachzuzeichnen. Zunächst werden die Elemente einer integralen Stahlkrisentheorie entwickelt. Auf dem Hintergrund der folgenden Darstellung der kapitalistischen Krisenbewältigungsstrategien des westeuropäischen Stahlkapitals und einer knappen Analyse des Verhaltens der verstaatlichten österreichischen Eisen- und Stahlindustrie wird untersucht, ob die Verstaatlichung des Stahlsektors, wie sie inzwischen in einigen westeuropäischen Ländern stattgefunden hat und in der Bundesrepublik Deutschland gefordert wird, eine demokratische Alternative zur gegenwärtigen Situation bilden könnte. Zusammenfassend wird festgehalten, daß auch unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen des kapitalistischen Systems der verstaatlichte Sektor eine fortschrittliche Alternative darstellt und daß sich gerade in seinem Rahmen Elemente und Kräfte finden lassen, die Ausgangspunkte für Bemühungen um alternative Formen der Wirtschaftspolitik bilden können. (RW)
In: Management-Perspektiven 2
In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 50, Heft 6, S. 23-37
ISSN: 0177-6738
World Affairs Online
In: Trans-Atlantik — Trans-Portabel?, S. 287-306
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 47, Heft 36-37, S. 3-7
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online