Zum 50. Band des Archivs für Kulturgeschichte
In: Archiv für Kulturgeschichte, Band 50, Heft jg, S. 1-2
ISSN: 2194-3958
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In: Archiv für Kulturgeschichte, Band 50, Heft jg, S. 1-2
ISSN: 2194-3958
In: Edition Kulturwissenschaft 1
Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur: Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet - um schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem Höhepunkt der Öko-Krise gibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines wahrhaft ökologischen Zeitalters?Die Kulturgeschichte des Frosches gibt uns nicht weniger zu denken als die Zukunft der Natur.
In: Zeithistorische Forschungen: Studies in contemporary history : ZF, Band 1, Heft 1, S. 92-96
ISSN: 1612-6041
Angesichts der Vielzahl mittlerweile vorliegender Rezensionen zum vierten Band von Wehlers "Deutscher Gesellschaftsgeschichte" sollen dessen Vorzüge und Nachteile hier nicht mehr im Einzelnen abgewogen werden. Vielmehr geht es mir um einen etwas distanzierteren Blick auf die theoretische und methodische Anlage des Buchs. Seine Veröffentlichung fällt nämlich in eine Zeit, in der es als Test für die Leistungsfähigkeit des gesellschaftsgeschichtlichen Projekts Wehlers überhaupt gelesen werden kann: Bildet es doch nicht nur - trotz des noch angekündigten fünften Bandes - den vorläufigen Abschluss einer historiografischen Lebensleistung, sondern fällt auch in die Endphase einer Epoche der deutschen Geschichtswissenschaft, die mit Fug und Recht als Epoche der Sozialgeschichte bezeichnet werden kann. Drei kritische Punkte möchte ich im Folgenden ansprechen: den Stellenwert der Kulturgeschichte, die bei Wehler weiterhin ein Stiefkind der Gesellschaftsgeschichte bleibt, die damit verbundene sozialstatistische Verkürzung der historischen Wirklichkeit sowie die Grenzen der historischen Selbstreflexivität.
In: Marx, Peter W. orcid:0000-0002-5883-0571 (2018). Hamlets Reise nach Deutschland: Eine Kulturgeschichte. Berlin: Alexander Verlag. ISBN 978-3-89581-490-7
Ein kulturgeschichtlicher Überblick über Hamlet als kollektive Identifikationsfigur der Deutschen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Hamlet ist nicht nur das Shakespeare-Stück schlechthin, es war und ist vor allem für die Deutschen ein Sehnsuchtsstück. An Kreuzungspunkten historischer Entwicklungen, wenn die »Zeit aus den Fugen« ist, wird Hamlet immer wieder zur Projektionsfläche für all das, was eine Gesellschaft umtreibt, was sie fürchtet oder ersehnt. Auf den Spuren von Hamlet zeichnet das Buch in einer Verbindung von Theater- und Kulturgeschichte deutsche Identitätspolitik vom aufklärerischen 18. über das national gesinnte 19. Jahrhundert, die NS-Zeit und die Zeit des Kalten Krieges bis in die Gegenwart nach. Auf der Grundlage intensiver historischer Recherche und bislang unveröffentlichter Archivmaterialien entsteht erstmals ein breites kulturhistorisches Panorama; zahlreiche Abbildungen zeigen, wie sich in Gesten und Bildsprachen ein Spektrum kollektiver Sehnsüchte entfaltet.
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In: Archiv für Kulturgeschichte, Band 85, Heft 1, S. 1-28
ISSN: 2194-3958
In: Archiv für Kulturgeschichte, Band 75, Heft 1, S. 195-220
ISSN: 2194-3958
In: De Gruyter eBook-Paket Rechtswissenschaften
Giambattista Vico gilt als Begründer der Kulturwissenschaft, obwohl er Jurist war und Rhetorik lehrte. Der Autor führt die juristische Provenienz mit Vicos kulturgeschichtlichen Entdeckungen zusammen und begründet diese in Verbindung mit jener. Durch diese Rückbesinnung auf Vicos Theorie kann womöglich auch die Rechtswissenschaft als Kulturwissenschaft begriffen werden
Zwar begann mit der Diskussion um eine Kulturgeschichte der Politik kein völlig neues Zeitalter; auch davor gab es Untersuchungen, die ähnliche Fragen stellten und vergleichbare Erklärungshorizonte hatten. Die theoretische und methodische Diskussion der letzten zehn Jahre hat aber eine Schärfung des methodischen Arsenals und ein klareres Bewusstsein von Kontinuität und Bruch im Verhältnis zu den älteren Ansätzen der Politikgeschichte erzeugt. Kulturgeschichte der Politik kann sich heute, soweit sie sich als Methode versteht, als eine Alternative zu herkömmlichen Politikgeschichten präsentieren.
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(Version 1.0, siehe auch Version 2.0) Zwar begann mit der Diskussion um eine Kulturgeschichte der Politik kein völlig neues Zeitalter; auch davor gab es Untersuchungen, die ähnliche Fragen stellten und vergleichbare Erklärungshorizonte hatten. Die theoretische und methodische Diskussion der letzten zehn Jahre hat aber eine Schärfung des methodischen Arsenals und ein klareres Bewusstsein von Kontinuität und Bruch im Verhältnis zu den älteren Ansätzen der Politikgeschichte erzeugt. Kulturgeschichte der Politik kann sich heute, soweit sie sich als Methode versteht, als eine Alternative zu herkömmlichen Politikgeschichten präsentieren.
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In: Archiv für Kulturgeschichte: AKG, Band 4, Heft 1, S. 95-96
ISSN: 2194-3958
In: Jahrbuch für Volkskunde und Kulturgeschichte Band 21 (N. F. 6)
In: Edition Kulturwissenschaft v.1
Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivili
In: Schriften des internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie Band 35
Wir leben in einer Beratungsgesellschaft, so eine häufige Beobachtung. Dass es sich bei der hier konstatierten Allgegenwart von Beratung jedoch keineswegs um ein ausschließlich modernes oder gar postmodernes Phänomen handelt, zeigt diese tiefergehende Medien- und Kulturgeschichte des Konsiliarischen.Die Geschichte der Beratung funktioniert nicht als geradlinige Fortschritts- und Rationalisierungsgeschichte. Entlang einer Reihe von Einzelbetrachtungen aus unterschiedlichen historischen Epochen führt die Autorin vor, dass sich hinter der vielfach beobachteten "Ratlosigkeit der Moderne" ein konsiliarisches Dispositiv verbirgt, innerhalb dessen die Beratung den als erhöht wahrgenommenen Beratungsbedarf überhaupt erst erzeugt.
In: Histoire v.37
Carl von Clausewitz bestimmt den Krieg als Zweikampf. Bernd Hüppaufs Grundlegung einer Kulturgeschichte des Kriegs widerspricht: Es gibt keinen Krieg ohne Diskurs. Der Blick auf den Kriegsdiskurs von seinen Anfängen in Mesopotamien bis zu den intelligenten Waffen in Cyberwar und Drohnenkrieg zeigt, dass Krieg aus militärischem Kampf und kulturellem Diskurs besteht. Militärgeschichte fetischisiert die Fakten, die Kulturgeschichte des Kriegs dagegen baut sie in ein Netz aus Bedeutungen ein. Erst so geraten Begeisterung, Angst, Grausamkeit und Grauen als Elemente des Kriegs in den Blick. Und erst so wird das Netz aus Symbolen, Handlungen und Bedeutungen beschreibbar, aus denen jede Erinnerung die Wirklichkeit des Kriegs konstruiert. Es ist der Blick auf Erlebnis, Ethik, Subjektivität und Identität, der die Kontinuität von Krieg über 3000 Jahre Kriegsgeschichte bis in die Gegenwart erweist. Daraus ergibt sich nicht weniger als das Erfordernis einer zu schreibenden Gefühlsmoral um die Frage: Dürfen Soldaten überhaupt töten? Carl von Clausewitz defines war as a fight. Bernd Hüppauf's foundation of a cultural history of war objects: There is no war without discourse. Looking at war discourse from its beginnings in Mesopotamia to the intelligent weapons of cyber and drone warfare shows that war consists of military fighting and cultural discourse. Military history fetishizes facts, while a cultural history of war integrates them into a web of meanings. Only this brings enthusiasm, fear, cruelty, and horror into view as elements of war. And only this makes it possible to describe the web of symbols, actions, and meanings from which every memory construes the reality of war. Looking at experience, ethics, subjectivity, and identity is what reveals the continuity of war through 3000 years of war history to the present day. This results in nothing less
In: Geschichte 2002-2008