Kunst/Künste/System der Künste
In: Ästhetische Grundbegriffe, S. 556-616
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In: Ästhetische Grundbegriffe, S. 556-616
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 183-188
"An drei aktuellen Beispielen (Christos Reichstagsverhüllung, Jochen Gerz' 'Bremer Befragung' und Günther Ueckers 'Brief an Peking') werden zwei Eigenschaften des demokratischen Gegenwartscharakters der Kunst erörtert: ihre Unbestimmbarkeit und ihr dialogisches Element. Beide Eigenschaften brechen das traditionelle Sinn- und Funktionsverhältnis der Kunst zur außerkünstlerischen Wirklichkeit, steigern aber die Erwartungen an die Kunst. Ihr wird mehr zugetraut als der Politik. Der Gegenwartscharakter der Kunst verneint den von Hegel behaupteten 'Vergangenheitscharakter' und den ihr im totalitären Kontext verordneten Zukunftscharakter. Für Hegel blieb Kunst dem Objektiv-Dinglichen im Diesseits verhaftet, in den nachhegelianischen, totalitären Systemen wurde ihr Verdinglichung des Transzendenten aufgetragen. Das Verhältnis von Kunst und Demokratie ist mithin unterdeterminiert in der 'Lücke des gedehnten Jetzt' (Hannah Arendt), es hat keine andere Stütze als sich selbst. Kunst und Demokratie gründen in dem Recht, sich nicht rechtfertigen zu müssen: sie sind nicht austauschbar gegen funktionale Äquivalente. Der 'Funktionswandel der Künste' hat weniger mit Kunst zu tun als mit außerkünstlerischen Funktionen und Kräften. Unterdeterminierte Kunst ist auch demokratisch nicht zu bestimmen (man denke an Beuys' Schwierigkeiten mit den Repräsentanten der Demokratie), während überdeterminierte Kunst als Billigware sich entpuppt, sobald ihre totalitäre Begründung und Wahrnehmung wegfallen. Daran ändern auch restaurative Bemühungen nichts, solche Kunst zu rehabilitieren als Sinn- und Sehnsuchtsstutzen des Schönen." (Autorenreferat)
In: Handbuch zur Deutschen Nation: nationale Verantwortung und liberale Gesellschaft. Bd. 2, S. 241-271
Es wird ein kritischer Überblick über die Lage der Kunst und Kultur in der Bundesrepublik gegeben. Dazu werden die vorherrschenden Strömungen in Malerei, Plastik und Ästhetik allgemein als unkünstlerische Entwicklungen betrachtet. Als entscheidende Ursache für die grundlegende Fehlentwicklung in der Kunst wird die in der Folge der Französischen Revolution praktizierte Vernichtung der alten kulturtragenden Klassen, Hof, Adel, Geistlichkeit und Großbürgertum angesehen. In Graphik, Malerei und Plastik werden Entwicklungen beobachtet, die sich den herrschenden modernistischen Kunstrichtungen entgegenstellen; dazu werden die Werke vieler Künstler erläutert. Der Verfasser plädiert gegen ein Aufgehen der verschiedenen nationalen Künste in einer Weltkultur und erhofft sich eine Ausprägung der Eigenart deutscher Kunst auch in der Zukunft. (HA)
In: Handbuch bürgerschaftliches Engagement, S. 245-256
Der Artikel widmet sich dem bürgerschaftlichen Kulturengagement. Zunächst wird die historische Entwicklung des gesellschaftlichen Engagements im Kulturbereich skizziert und dabei auf die lange Tradition bürgerschaftlicher Kulturaktivitäten seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verwiesen. Bei der historischen Betrachtung werden mehrere Phasen unterschieden, die neben dieser frühen Gründungszeit auch die 1970er und 1990er Jahre in den Blick nehmen. Anschließend wird das ehrenamtlich-bürgerschaftliche Engagement in Kunst und Kultur heute dargestellt und verschiedene Einsatzfelder und Aktivitäten erläutert. Beispielhaft liegt der Fokus hier auf den Museen und den Bibliotheken. (ICB2)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 185-191
Der Autor fragt nach dem Zusammenhang zwischen Biographie und Werk. Dabei ist geht es nicht um die Frage, "ob nazistisches Gedankengut im Werk Heideggers zu orten sei, entscheidender ist, kann Heideggers Denken überzeugen, ohne ein solches Gerüst?" Im weiteren stellt sich die Frage nach dem Text und der Verantwortung des Lesers, denn der Text kann nur sich selber verantworten, nicht seine Rezeption, nicht seine Manipulation. Weiter wird nach dem Zusammenhang von Ethik und Ästhetik gefragt. Heideggers Vergessen einerseits und Brodskys Erinnern der Verschiedenheit von Ethik und Ästhetik, so wird ausgeführt, haben jeweils ihre Berechtigung. "Heidegger läßt uns das Kommende erblicken. Er lernt dies von Hölderlin. Weder die Ethik noch die Ästhetik muß sich gegen die andere durch Ausschluß verteidigen, da der Streit um die absolute Autorität erledigt und jenem Streit, der zusammenhält, gewichen ist. Doch sehr selten sind noch solche Augenblicke. Und so ist Brodskys Provokation Mahnmal." Schließlich wird Heideggers Diktum "Dichterisch wohnt der Mensch" mit Blick auf den Zusammenhang von Ethik und Ästhetik erläutert. Abschließend skizziert der Autor die Kunst des Vergessens. "Zusammengefaßt: Ein dreifaches Vergessen wird von uns erwartet: ein Vergessen des biographischen Anlasses, um das Werk hervortreten zu lassen; ein Vergessen der Autorität, um die Ethik leben zu können; ein Vergessen der Philosophie, um die Seinsvergessenheit zu erfahren." (ICD)
In: Bildung ohne Zwang. Texte zur Geschichte der anarchistischen Pädagogik., S. 173-182
In: Kunst, Krise, Subversion
In: Nachhaltiges Entscheiden, S. 351-368
In: Verhandlungen des 6. Deutschen Soziologentages vom 17. bis 19. September 1928 in Zürich: Vorträge und Diskussionen in der Hauptversammlung und in den Sitzungen der Untergruppen, S. 248-268
In: Wirklichkeit als Tabu: Anmerkungen zur Lage, S. 139-158
Der Beitrag setzt sich mit dem gegenwärtigen Kunstbegriff auseinander, der Kunst als offen und Ausdruck der Zeit auffaßt. Nachdem zunächst die Differenz zwischen Wirklichkeit und ihrer Spiegelung in den Medien thematisiert und sichtbar gemacht wird, daß Wirklichkeit in Medien nur vordergründig dargestellt wird, begründet der Autor sein Kunstverständnis. Kunst ist demnach eine Form der Darstellung von Gegenwart, die hinter die Vordergründigkeit und bloß beschreibendes Reproduzieren hinausgeht: äthetisierende Kunst, die ins Überzeitlich-Metaphysische eingeschlossen ist. Demgegenüber reduziert sich der moderne Kunstbegriff darauf, "Ausdruck der Zeit" zu sein, wobei das, was ausgedrückt wird, vorzugsweise der Protest ist. Mit der Zeitbezogenheit rückt Kunst den Gesetzen der Zeitung nahe: nur das Neue von heute zählt, das Alte von gestern wird als reizlos zurückgelassen. Dabei rückt moderne "Kunst" von der gegenständlichen Wirklichkeit ab, flüchtet in bloße Gesten, in die man beliebig hineininterpretieren kann - statt die Wahrheit als lebendige Gestalt auszusagen. (GF)
In: Zwischen Macht und Ohnmacht, S. 55-68