Policy und Politics: Überlegungen zum Verhältnis von Politikinhalten und Politikprozesen
In: Policy-Analyse: Kritik und Neuorientierung, S. 307-327
In dem Beitrag wird die Lowische These, "policies determine politics", einer kritischen Überprüfung unterzogen, in weitergehenden Überlegungen zu einer systematischen theoretischen Verbindung von Policy und Politics fortentwickelt und anhand der Politikfelder Arbeitsmarktpolitik und Alterssicherungspolitik erläutert. Dabei werden neue Dimensionen von Politikinhalten herausgestellt, die auf die Besonderheit der politischen Unterstützung und spezifische Wirkungen von Policies abheben und dadurch strukturierend auf den politischen Prozeß einwirken. Es sind die Merkmale der differenziellen oder allgemeinen Problembetroffenheit, der individuellen oder kollektiven Betroffenheit, der Prognostizierbarkeit von Folgen, der Policy-Interdependenzen bzw. Grenzen sowie der Akteurskonstellationen. Es wird untersucht, wie sich die behaupteten Zusammenhänge mittels allgemeiner Einsichten in den Politikprozeß erklären lassen und wie die Übersetzungsmechanismen aussehen. Dazu werden institutionelle Ebenen unterschieden: operational level, collective choise level und constitutional level. Diese werden mit der Theorie wechselnder Akteurpräferenzen verbunden, um den Vermittlungsprozeß zwischen Policy-Merkmalen und Aspekten des politischen Prozesses zu erklären. (ICA)