In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 442-446
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 470-472
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 577-578
Um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede 'deutsch-deutscher Sprachspiele' in Ost und West herauszufinden, wird die Vergabe von Vornamen für Mädchen und Jungen als Indikator für längerfristige soziale Wandlungsprozesse und innergesellschaftliche Differenzierungsprozesse aufgefasst. Die Autoren berichten über die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur Soziologie des Namens, die aus Erhebungen in den Geburtsregistern der Stadt Jena, schriftlichen und mündlichen Befragungen von Eltern in Jena und Umgebung sowie aus sekundäranalytischen Auswertungen stammen. In dieser Weise konnten die verschiedenen Perspektiven der Namensgeber, der Benannten und der Namensverwender beleuchtet werden. Trotz der symbolischen und schichtspezifischen Differenzierungen im innergesellschaftlichen Kontext lassen sich insgesamt Ähnlichkeiten bei der Namensgebung in Ost und West feststellen, welche die Hinwendung zu einer 'gemeinsamen Sprache' im Wiedervereinigungsprozess markiert. (ICI)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 744-746
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1990-1999
"Seit mehr als einem Jahrzehnt lässt sich in einigen allgemeinen Gesellschafts- und Sozialtheorien und besonders in der Techniksoziologie ein zunehmendes Interesse an der Materialität der Dinge beobachten: neben dem menschlichen Körper sind dabei vor allem Artefakte vom Rand ins Zentrum der Erklärungsmodelle gerückt und werden dort - wie etwa in dem Konzept der verteilten Handlungsträgerschaft - nach ihren besonderen Beitrag zur Genese, Reproduktion und Transformation sozialer Zusammenhänge befragt. Maßgebliche Initiatoren und Träger dieser Bewegung sind vor allem eine spezifische Variante der Kulturtheorien: die so genannten Praxistheorien sowie die an die Philosophie des Pragmatismus anschließenden Sozialtheorien. Die von diesen Theorien betriebene Verschiebung des Erkenntnisinteresses und die Rekonfiguration elementarer Kategorien (z.B. Materialität, Wissen, Akteure, Artefakte) stellt die qualitative Sozialforschung vor neue Herausforderungen. Bislang hatte man sich hier vor allem auf den methodischen Zugang zu Sprache und Texten konzentriert und erst in der jüngsten Vergangenheit wurden einige sozialwissenschaftliche Analysen von Filmen und Bildern unternommen. Der methodische Zugriff der Sozialwissenschaften auf die Materialiät von Artefakten erscheint im Vergleich zu Diskursen und Medien noch schwieriger: entsprechende Instrumente und Verfahren sind unterrepräsentiert und kaum vorhanden. Der Beitrag unternimmt einen Blick über den Tellerrand der Soziologie hinaus auf die methodischen Zugänge zu nichtsprachlichen Quellen einiger benachbarter Disziplinen: Ethnologie und europäische Volkskunde, Cultural Studies und Anthropologie, Geschichtswissenschaften und Archäologie, Medienwissenschaften und Semiotik: sie alle haben auch mit Forschungsmaterial zu tun, dass nicht sprachlich vorliegt, sondern Dinge - Versammlungen von Material. Kann sich qualitative Forschung in der Soziologie von deren Methoden anregen lassen? Nach einer knappen Skizzierung des methodischen Repertoires der genannten Disziplinen soll abschließend die Frage nach ihrer Relevanz für die empirische Sozialforschung der Soziologie diskutiert werden." (Autorenreferat)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 742-744
Die Autoren führen in diesem Aufsatz den Nachweis, daß technologische Entwicklung in den Ländern der Dritten Welt ohne den Übergang zur Schriftkultur nicht möglich ist. "Technologien lassen sich nicht auf jede Kultur aufpropfen, um dann weiter zu wachsen." Inwiefern Schriftkultur und Sprache Voraussetzung von technologischer Adaption und Technologieentwicklung sind, wird im ersten Abschnitt dargelegt. Anschließend wird ausgeführt, daß Schriftsprache als ein technologisches System mit einer Eigengesetztlichkeit betrachtet werden muß. "Große Alphabetisierungskampagnen bestimmten in den 60er Jahren die erste große entwicklungspolitische Euphorie. Sie scheiterten, mußten zwangsläufig scheitern, denn Verschriftlichung setzt Sprachausbau und setzt spezifische Institutionen voraus, die Schriftsprache stabilisieren." Von diesen institutionellen Voraussetzungen handelt der dritte Abschnitt. (psz)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 1629-1637
"Im Zuge weltweiter Mobilisierungsschübe sehen sich Schulen in den durch Migration geprägten Landschaft städtischer Agglomerationen zunehmend mit dem Phänomen der 'Multikulturalität' konfrontiert. Während sich vornehmlich die Erziehungswissenschaften in den vergangenen Jahrzehnten theoretisch mit der Herausforderung der 'multikulturellen Schulen' auseinandergesetzt haben, ist die Praxis bis heute nur ungenügend reflektiert. Das Referat präsentiert Ergebnisse einer Forschung in Bern-West, die an dieser Diskrepanz von Theorie und Praxis ansetzt: Einerseits werden die diskursiven Formationen von Politik und interkultureller Pädagogik zu Multikulturalität und Schule in der Schweiz präsentiert, andererseits wird die anhand der ethnographischen Methode erhobene Praxis in Bern West analysiert. Es interessiert, welche Konzepte und Begrifflichkeiten von kultureller Differenz, Multikultur, Hybridität, Integration, Assimilation usw. in unterschiedlichen Diskursgemeinschaften auftauchen und wie sie von verschiedenen AkteurInnen verwendet und strategisch eingesetzt werden. Die Frage nach der Relation von sozialer Ungleichheit und kultureller Identität ist dabei von besonderem Interesse." (Autorenreferat)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 435-438
"Gesetze repräsentieren nicht nur die Struktur einer konkreten Rechtspraxis (z.B. eines Verfahrensrechts), sondern immer auch die Struktur der jeweiligen Praxis ihrer Herstellung, der Kodifikation. Die sprachliche Ausdrucksgestalt von Gesetzestexten hat damit auf zwei analytisch unterscheidbaren Ebenen Implikationen für das richterliche Handeln: einmal in der Hinsicht der festgeschriebenen Praxis, zum anderen in der Hinsicht der Form dieser Festschreibung. In beiden Hinsichten können die Gesetze den Anforderungen professionellen richterlichen Handelns mehr oder weniger adäquat sein. Diese Problematik läßt sich am Beispiel des preußischen Zivilprozeßrechts von 1781 herausarbeiten. Die Analyse zeigt die Struktur einer 'unvollständigen Positivierung' auf, die eine richterliche Gesetzesbindung in verschiedenen Einsichten erschwert. Vor allem kommen Geltungsanspruch und sprachliche Form der Gesetze noch nicht zur Deckung. Es findet sich der Duktus einer 'Ratgeberliteratur', die schon vorab bestehende Probleme verhandelt Der Text verhält sich damit strukturell zu der von ihm erst einzurichtenden Praxis so, als wäre sie schon eingerichtet. Dies erzeugt Ambivalenzen hinsichtlich des Stellenwertes des Gesetzbuches. Eine 'vollständige Positivierung', d.h. in diesem Fall: eine auch sprachlich durchgeführte Einrichtung konstitutiver Regeln des Verfahrens, entspricht der Anforderung der Gesetzesbindung besser, indem sie die Texte mit einer strukturell eindeutigen 'rule of recognition' (H.L.A. Hart) versieht." (Autorenreferat)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 285-286
Zunächst geben die Verfasser einen Überblick über die Integrationsdebatte und stellen Ablauf und Inhalt der Podiumsdiskussion zum Thema "Scheindebatte um Integration? Von Generalisierungen und den 'Integrationswilligen'" auf der Konferenz "Sprache und Integration: Begriffe, Politik, Recht" dar. Sie beschreiben dann die "methodisch-praktische" Vorgehensweise im Rahmen der interpretativen Textanalyse, um sie im Folgenden auf die Podiumsdiskussion anzuwenden. Dabei kristallisieren sich folgende Punkte heraus: (1) Diskurstypen und Artikulationsformen zum Begriff "Integration"; (2) Sprache als bedeutendster Einflussfaktor im Rahmen der Integration; (3) Logiken der Ineffizienz in der Integrationsförderung; (4) Mehrdimensionalität von Integration. Abschließend wird diskutiert, wie und warum von einer Scheindebatte in der Integrationsdiskussion gesprochen werden kann. (ICE2)
Der Autor widmet sich zunächst einer 'geopolitischen Einordnung der deutschen Sprache', sowohl in globaler, als auch in europäischer Hinsicht. Thema des zweiten Teils ist die 'deutsche Sprache als gesellschaftlicher Integrationsfaktor'. Dabei befasst er sich mit dem zentralen innenpolitischen Thema in der Bundesrepublik Deutschland 'Migration und Integration', der 'Begriffsdefinition beruflicher Sprachvermittlung' sowie 'Erwerb und Anwendung einer Zweitsprache'.