"Die ... Überlegungen sollen sich ausschließlich mit der Möglichkeit einer Verkürzung der Lebensarbeitszeit beschäftigen. Dabei wird es sich freilich als zweckmäßig erweisen, nicht nur an eine Verkürzung zu der Lebensarbeitszeit im engeren Sinn zu denken, also an eine Vorverlagerung des Zeitpunktes des Ausscheidens aus der Erwerbstätigkeit, sondern auch an Formen der Unterbrechung der Erwerbstätigkeit im Lebenslauf." (Autorenreferat)
In dem Aufsatz werden zunächst die zwei Ansätze zur Senkung der Ruhstandsgrenze dargestellt. Davon ausschließend werden die gegenwärtige Struktur und Entwicklung der Altersgrenzen beschrieben. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Einstellungen von älteren Arbeitnehmern und Unternehmensleistungen zur Herabsetzung der Altersgrenze. Im folgenen Teil werden die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungseffekte einer Reduzierung der Lebensarbeitszeit diskutiert. (IAB)
In: Informationen für die Frau: Informationsdienst des Deutschen Frauenrates - Lobby der Frauen - Bundesvereinigung Deutscher Frauenverbände und Frauengruppen Gemischter Verbände e.V. (DF), Band 29, S. 7-12
Der Beitrag zeigt theoretisch mögliche wie auch bereits hier oder in anderen Ländern praktizierte Alternativen zur Standardarbeitszeit (und zwar bezogen auf die tägliche, wöchentliche, jährliche sowie Lebensarbeitszeit) auf und geht auch auf die Hindernisse ein, die einer größeren Flexibilität der hierzulande üblichen Arbeitszeitstrukturen entgegenstehen, ein. (IAB)
Der Verfasser stellt zunächst die Grundzüge der 'wirtschaftspolitichen Strategien' des Sachverständigenrates und der Bundesregierung für 1983 dar. In beiden Fällen liegt der Schwerpunkt auf einer angebotsorientierten Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik. Die Bundesregierung betont besonders die Notwendigkeit 'individueller Verantwortlichkeit und Leistung' und die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Es werden dann Stellungnahmen der Privatwirtschaft und der SPD-Opposition im Bundestag dokumentiert. Abschließend kommen in der Kontroverse um 'beschäftigungspolitische Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung' der DGB-Vorsitzende Breit und der Präsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände Esser zu Fragen der Verkürzung der Wochen- und Lebensarbeitszeit zu Wort. (WZ)
"Zunächst wird der Versuch unternommen, die zeit als kostbaren "Rohstoff" oder als ressource wiederzuentdecken und in einen ökonomischen und ökologischen Zusammenhang zu stellen. Dabei werden objektive und subjektive Zeitzwänge sichtbar. Sie und insbesondere die quantitativen und qualitativen Eckwerte des Arbeitszeitsystems als einem Schlüsselsystem der zeitökonomie führen dann zu den für dieses Ordnungsfgeflüge maßgeblichen Strukturprinzipien - wie Uniformität, Gleichzeitigkeit, Fremdbestimmung, Ritualisierung und Tabuisierung.; Diese werden in Beziehung gesetzt zu einer Fülle von Herausforderung auf den verschiedenen Ebenen und der damit in Verbindung gebrachten drei Problemlösungsstrategien: 1. die Strategie des Status quo, 2. die Strategie des vorsichtig abgewandelten Status quo und 3. die Strategie der Arbeitszeitflexibilisierung als der zukunftsträchtigste Weg einer Neuordnung der Arbeitszeitökonomie. Es wird eine Auswahl vonAnsätzen zur Arbeitszeitflexibilisierung vorgestellt, die einen Einblick in die große Vielfalt an Alternativen zur konventionellen Arbeitszeitregelung von der Wochen- bis zur Lebensarbeitszeit vermittelt. Abschließend werden verschiedene Konsequenzen im Zuge einer arbeitszeitökonomischen Umorientierung mit mehr individuellen Wahlmöglichkeiten diskutiert - angefangen vom notwendigen Bewußtseinswandel bis zu flankierenden Hilfestellungen für alle jene, die mithelfen können, den Prozeß der Arbeitszeitflexibilisierung zügig und zum Wohle ihrer Adressaten und der Gesellschaft voranzutreiben." (Autorenreferat)
"Im Zentrum der Tarifrunde '84 stand und steht die Arbeitszeitfrage. Durch wochenlange Streiks in der Metall- und Druckindustrie wurde das hartnäckig aufrechterhaltene Arbeitgeber-Tabu der 40-Stunden-Woche gebrochen. Die neuen Tarifverträge mit auf 38,5 oder 38,0 Stunden verkürzten Wochenarbeitszeiten enthalten aber auch Ansätze zu der von den Arbeitgeberverbänden geforderten "Fliexi-Komponente". Teilweise gleichzeitig mit der Wochenarbeitszeitverkürzung, teilweise in Verbindung mit verlängerten Kündigungsfristen für die 40-Stunden-Woche wurden im 1. Halbjahr '84 Vorruhestandstarifverträge abgeschlossen, die i.d.R. den 58jährigen Arbeitnehmern das vorzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben ermöglichen. Gegenüber den Auseinandersetzungen um die Arbeitszeit trat die Lohnrunde im 1. Halbjahr '84 in den Hintergrund. Die meisten Abschlüsse dürften entsprechend der zu erwartenden Preissteigerungsrate die Realeinkommen 1984 mindestens sichern." (Autorenreferat)
"Die Bundesregierung hat mit dem Jahreswirtschaftsbericht '82 als Teil der Gemeinschaftsinitiative für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität den Auftrag an eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung erteilt, alle Vorschläge zur Verkürzung der Lebensarbeitszeit zu prüfen. In Frankreich und Österreich wurden jüngst bemerkenswerte arbeitszeitpolitische Initiativen ergriffen. Als Beitrag zur arbeitszeitpolitischen Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland sollen einige Entwicklungslinien der Vergangenheit und Schlußfolgerungen dargelegt und über die Initiativen in Frankreich und Österreich berichtet werden." (Autorenreferat)
Abweichend von der primär beschäftigungspolitisch orientierten Diskussion um die Verkürzung der Lebensarbeitszeit setzen sich die Autoren, von einem sozialpolitischen Erkenntnisinteresse ausgehend, mit der gerontologischen Deutung des Problems der Herabsetzung des Rentenalters auseinander. Der gerontologischen Forderung nach einer Heraufsetzung der Altersgrenze im Sinne einer Verbesserung der Lebensqualität wird dabei die Analyse der Arbeitsbelastung, der sinkenden Leistungsfähigkeit und der gesundheitlichen Verschleißerscheinungen der älteren Arbeitnehmer gegenübergestellt. Andererseits wird aus der Vorruhestandsregelung die Gefahr der planmäßigen, keineswegs freiwilligen Ausgliederung älterer Arbeitnehmer aus dem zunehmend rationalisierten und intensivierten Arbeitsprozeß und somit eine Schädigung arbeitnehmerischer Interessen abgeleitet. In der Synthese gelangen die Autoren zur Forderung nach der Garantie des Freiwilligkeitsprinzips bei gleichzeitiger Verbesserung der Vorbereitung auf die Ruhestandssituation. (SS)
"Die Bundesregierung hat mit dem Jahreswirtschaftsbericht '82 als Teil der Gemeinschaftsinitiative für Arbeitsplätze, Arbeitsplätze, Federführung des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung Federführung des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung erteilt, alle Vorschläge zur Verkürzung der Lebensarbeitszeit zu prüfen. In Frankreich und Österreich wurden jüngst bemerkenswerte arbeitszeitpolitische Initiativen ergriffen. Als Beitrag zur arbeitszeitpolitischen Diskussion in der Inititativen in Frankreich und Österreich berichtet werden." (Autorenreferat) Vergangenheit und Schlußfolgerungen dargelegt und über die Initiativen in Frankreich und Österreich berichtet werden." (Autorenreferat)
Der Autor skizziert die Beschäftigungssituation in der Druckindustrie der BRD seit 1970 und prognostiziert diese bis zum Jahre 1995 auf dem Hintergrund der ökonomischen Entwicklung und erheblicher Rationalisierungsprozesse. Am Beispiel der Zeitungs- und Zeitschriftenproduktion analysiert er die Auswirkungen neuer Technologien auf die Arbeitsplätze. In Anbetracht des bereits stattgefundenen Beschäftigungsabbaus und der weiteren drohenden Entwicklung wird als wirksamstes Gegenmittel die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gefordert. Zusätzlich sind die Verkürzung der Lebensarbeitszeit sowie die Ausweitung der Mitbestimmung auf Investitionsentscheidungen notwendig. (SS)
Die Gewerkschaften sind ein Kind des frühkapitalistischen Elends. Mit Klassenauseinandersetzungen früherer Zeiten haben die heutigen Probleme und Aufgaben der Gewerkschaften aber wenig gemein. An die Stelle des Widerspruchs zwischen Arbeit und Kapital ist eine plurale Interessenstruktur getreten und die Gefahr eines neuen Klassenkampfes zwischen Arbeitslosen und "Arbeitsbesitzern". Die abnehmende Arbeit muß auf mehr Schultern verteilt werden. Dafür gibt es viele Möglichkeiten - Teilzeitarbeit, Verkürzung der Lebensarbeitszeit etc. Kein Modell wird für alle Bereiche von Wirtschaft und Verwaltung gleichermaßen passen, daher sollte die Pluralität in der Gesellschaftspolitik gepflegt werden. Dies wird den Arbeitnehmern ein Maß an Freiheit und Selbstbestimmung zurückgeben, das mit der fast militärischen Kolonisierung der Arbeit seit der Frühindustrialisierung verloren schien. Die Gewerkschaften müssen sich diesen Herausforderungen der postindustriellen Gesellschaft stellen. Die christlich inspirierte Soziallehre ist dabei ein Angebot für eine neue Gewerkschaftspolitik. (KA)
"Arbeitszeitpolitik steht in einem Spannungsverhältnis zwischen Politik mit der Arbeitszeit (im Rahmen von anderen Politikbereichen) und einer Politik der Arbeitszeit (mit eigenen Spektrum von Zielen und Zielrealisierungsmöglichkeiten). Dieser Beitrag - der mit dem zweiten Teil der Problematik befaßt - entwickelt zunächst das Zielspektrum der Politik der Arbeitszeit, wobei das Postulat der "Zeitsouveränität" in den Mittelpunkt gerückt wird. Es ergibt sich hierbei u.a., daß dem Ziel der Zeitsouveränität innerhalb des Bereichs "Arbeit" durch eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit in verschiedenen Formen näherzukommen ist. Nachdem der Rahmen der möglichen Gestaltungsweisen der Arbeitszeit abgesteckt ist, wird er mit Beispielen aus der Praxis ausgefüllt, die sich auf die tägliche, wöchentliche und jährliche Arbeitszeit sowie auf die Lebensarbeitszeit beziehen. Abschließend wird auf das Konzept der Zeitsouveränität liegende Potential für Reformen in Richtung auf eine "Gesellschaft der freien Wahl" ("freechoice-society"). eingegangen und betont, daß für die Umsetzung dieses Potentials in die Realität während der kommenden Jahre die Politiker ebenso wie alle daran Interessierten verantwortlich sind."