Langzeitkonten - überschätzte Erwartungen einer biografieorientierten Zeitpolitik?
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 66, Heft 2, S. 133-143
ISSN: 0342-300X
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In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 66, Heft 2, S. 133-143
ISSN: 0342-300X
In: Soziale Sicherheit: Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Band 56, Heft 3, S. 104-109
ISSN: 0490-1630
"Mit der Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters muss eine erhöhte Flexibilisierung des Übergangs von der Erwerbs- in die Rentenphase einhergehen. Dabei scheint eine Weiterentwicklung der Altersteilzeit unerlässlich. Es müssen aber auch neue Instrumente geschaffen werden. Lösungsansätze werden hier vorgestellt." (Textauszug)
In: Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen, Band 16, S. 24
ISSN: 0722-8333
Die Fraktion DIE LINKE geht auf der Grundlage von Statistiken der Bundesagentur für Arbeit davon aus, dass junge Menschen (bis 25 Jahre) in besonderer Weise Opfer der Wirtschaftskrise werden und mit Arbeitslosigkeit konfrontiert sind. So ist die registrierte Arbeitslosigkeit von Jüngeren zwischen Mai 2008 und Mai 2009 um insgesamt 16,1 Prozent angestiegen und die Erwerbslosenquote bei den 20- bis 24-Jährigen liegt mit 9,3 Prozent im Mai 2009 ein Prozentpunkt über der Erwerbslosenquote für alle zivilen Erwerbspersonen. Die Fraktion fragt die Bundesregierung in einer in 29 Einzelfragen gegliederten Kleinen Anfrage nach den Ursachen dieser Entwicklung, nach der Höhe der Erwerbsquote junger Menschen bis 25 Jahre sowie nach der sozialen Absicherung der betroffenen Personen. Zu den behandelten Themenkomplexen gehören die soziale Absicherung junger Erwerbsloser im Rahmen der 'Grundsicherung für Arbeitssuchende' und die Auswirkungen der geplanten Verlängerung der Lebensarbeitszeit auf 67 Jahre auf die Zugangschancen Jüngerer zum Arbeitsmarkt. Die Daten für Menschen mit Behinderungen sowie junge Menschen mit Migrationshintergrund sollen separat ausgewiesen werden. Die Bundesregierung betont in Ihrer Antwort, dass die Jugendarbeitslosigkeit seit dem Jahr 2005 beständig zurückgeht und 2008 der niedrigste Jahresdurchschnittsbestand seit der Wiedervereinigung Deutschlands erzielt werden konnte. Sie räumt ein, dass die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen infolge der Weltwirtschaftskrise deutlich gestiegen ist und dass jüngere Menschen in konjunkturell schlechteren Zeiten ein höheres Arbeitslosigkeitsrisiko tragen. (IAB)
In: Zeitschrift Führung + Organisation: ZfO, Band 82, Heft 5, S. 308-312
ISSN: 0722-7485
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 10/11, S. 11-18
ISSN: 2194-3621
"Im November 2009 beschloss die Bundesregierung die Ausarbeitung einer Demografiestrategie. Dieser Schritt kann jedoch nur ein Anfang sein. Wünschenswert wäre es, wenn die Aufgaben, die jetzt noch auf viele Ministerien verteilt sind, in einem eigenen Demografieministerium koordiniert würden." (Autorenreferat)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 64, Heft 3, S. 99-106
ISSN: 0342-300X
"Der Beitrag analysiert die Entwicklung der Alterserwerbstätigkeit und des Altersübergangs in den letzten zehn Jahren in Deutschland. Hauptsächlich aufgrund zurückliegender institutioneller Reformen - dem Schließen des 'Vorruhestands' in der Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik - hat sich die Erwerbsbeteiligung der 55- bis unter 65-Jährigen deutlich erhöht. Dies wurde durch eine steigende Frauenerwerbstätigkeit und eine günstige demografische Konstellation zusätzlich befördert. Gleichzeitig haben sich die Risiken zum vorzeitigen Ausstieg aus dem Erwerbsleben, insbesondere Arbeitsbelastungen, nicht verringert; und Arbeitslosigkeit ist als neues Problem des Altersübergangs hinzugekommen. Während die Bundesregierung einseitig die positiven Entwicklungen als Beleg für die Machbarkeit der 'Rente mit 67' nimmt, argumentieren wir für eine differenzierte Betrachtung und benennen die derzeit offenen Forschungsfragen." (Autorenreferat)
In: Bundesarbeitsblatt: Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht, Band 2, S. 4-7
ISSN: 0007-5868
"Die Unternehmen in Deutschland operieren in einem zunehmend globalisierten Umfeld und unter immer stärkerem Wettbewerbsdruck. Im internationalen Wettstreit um qualifizierte Köpfe haben wiederum Betriebe einen Vorteil, die sich als attraktive Arbeitgeber präsentieren können - beispielsweise, indem sie bei der Organisation ihrer Arbeitszeiten die Wünsche ihrer Mitarbeiter berücksichtigen und auf diese Weise dazu beitragen, den Beschäftigten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Der DIHK hat die Industrie- und Handelskammern (IHKs) gebeten, im Rahmen der regelmäßig durchgeführten Konjunkturumfrage die Unternehmen zu verschiedenen Aspekten der Arbeitszeit und Arbeitszeitflexibilisierung zu befragen. Ein Ziel dabei war, in Erfahrung zu bringen, in welchem Ausmaß die Unternehmen bereits von Möglichkeiten der Arbeitszeitflexibilisierung Gebrauch machen. Die hier publizierten Ergebnisse sind eine Kurzversion der unter www.dihk.de/inhalt/download/arbeitszeitgestaltung.pdf erhältlichen Originalstudie." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: International labour review, Heft online first, 28. September 2016, S. 44
ISSN: 0020-7780
In: Journal of monetary economics, Heft 72, S. 114-130
ISSN: 0304-3932
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 60, Heft 4, S. 195-201
ISSN: 0342-300X
"Ziehungsrechte sind zeitbezogene Optionsrechte Beschäftigter mit Blick auf die für Lebenslagen und biografische Verläufe spezifischen Zeitbedarfe. Ziehungsrechte sollen - als eine neue Regel - über die Erwerbsbiografie hinweg ein bestimmtes Zeitkontingent verfügbar machen. Ferner soll damit ein differenziertes System eines etwaigen Lohnersatzes bzw. anderer Einkommensquellen für die Freistellungsperiode verknüpft sein, das nach dem Zweck der Freistellung differenziert. Eine solche neue 'Regel' verfolgt ein doppeltes Ziel. Arbeitenden Menschen soll in der Arbeit die Chance gegeben bzw. erweitert werden, nicht mit dem unmittelbaren Arbeitsvollzug verbundenen, gesellschaftlich sinnvollen, sogar notwendigen Tätigkeiten unter fairen Bedingungen und in gesicherter Form nachgehen zu können. Damit verbinden sich arbeitsmarktpolitische Motive: Durch den Gebrauch von Ziehungsrechten könnte der Arbeitsmarkt entlastet werden." (Autorenreferat)
In: Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen, Band 16, S. 8
ISSN: 0722-8333
Der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verfolgt das Ziel, die Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verwirklichen und die strukturellen Hindernisse zu beseitigen, die Männer und Frauen in Familien mit Kindern daran hindern, eine gleichberechtigte Rolle im Erwerbsleben zu spielen. Gleichberechtigung wird als Aufgabe gesehen, die gesellschaftlich, politisch und gesetzlich begleitet und gestaltet werden muss. Betont wird die Verantwortung des Staates, den beteiligten Akteurinnen/Akteuren klare Anreize zu einer Verhaltsänderung zu geben. Ziel ist es, Nachteile für Frauen im Erwerbsleben zu beseitigen und die Männerdominanz in der Wirtschaft zu beenden. Die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt und die verstärkte Übernahme von Familienarbeit durch Männer wird nicht nur als eine Frage von Geschlechtergerechtigkeit betrachtet, sondern auch als Voraussetzung für die notwendige Mobilisierung von Begabungsreserven und damit den Erhalt der Innovationsfähigkeit der Gesellschaft. In dem Antrag werden fünfzehn Forderungen an die Bundesregierung formuliert, deren Erfüllung die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt sicherstellen soll. (IAB)
In: Transit: europäische Revue, Heft 32, S. 100-113
ISSN: 0938-2062
Die demographische Alterung ist ein globaler Trend. Fast überall auf der Welt wächst die Zahl der Älteren. Hauptursache dafür ist die steigende Lebenserwartung. Europa liegt dabei - gemeinsam mit Japan - an der Spitze. Die demographische Alterung ist einer der für das 21. Jahrhundert am klarsten erkennbaren Trends. Die Zukunft ist in diesem Bereich gesellschaftlicher Entwicklung gut absehbar. Kinder, die heute nicht zur Welt kommen, fehlen morgen als Jugendliche und übermorgen als Erwachsene. 25-30 Jahre später gibt es daher weniger potentielle Eltern, was dann in absoluten Zahlen wieder weniger Geburten bedeutet. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die Vorschläge zur Lösung dieser Frage einander nicht ausschließen. Sie führen aber zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Höhere Sozialabgaben und/oder geringere Renten erzwingen Konsumverzicht. Die Strategie der Vollerwerbsgesellschaft zielt auf mehr Erwerbsbeteiligung von Müttern und "jungen Alten" zwischen 55 und 70 Jahren. Permanente Zuwanderung führt hingegen zu einer ethnisch und religiös viel "bunteren" Gesellschaft, als wir sie in weiten Teilen Europas bisher kannten. Die skizzierte Frauen- und Familienpolitik führt schließlich zu einer Gesellschaft, in der die Rollen und Sphären, Chancen und Belastungen zwischen den Geschlechtern besser verteilt sind. Viele der genannten Strategien sind jedoch nicht sonderlich populär und haben lautstarke Gegner. Das hat für den Autor fatale Folgen: "Die meisten von uns sehen heute nicht die alternde Gesellschaft und deren Konsequenzen als zu lösendes Problem, sondern sie halten die meisten der hier genannten Lösungen für das Problem". (ICA2)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 60, Heft 11, S. 620-622
ISSN: 0342-300X
"Die Potenziale von Langzeitkonten erschließen sich erst aus einer umfassenderen Betrachtung veränderter Anforderungen an die zukünftigen Lebensläufe der Menschen. Muster gesellschaftlicher Normalität in Form geregelter Phasen von Ausbildung, Berufsausübung und Ruhestand erodieren, sozialstaatliche Mechanismen der Existenzsicherung werden zurückgenommen; die Gestaltung der Erwerbsbiografien hängt zunehmend von individuellen Aktivitäten ab. Gelingende Lebensläufe in der Risikogesellschaft erfordern lebensbegleitendes Lernen, Fürsorge für die Familie, ein präventives Gesundheitsverhalten, bürgerschaftliches Engagement und nicht zuletzt Zeiten der Muße und Reflexion. Verfügbare Zeit und Zukunftsplanung werden zu Kernproblemen der Lebensführung. Prinzipiell sind betriebliche Langzeitkonten in der Lage, sowohl die marktorientierten Kapazitätsschwankungen in den Betrieben als auch die privaten Zeitanforderungen der Beschäftigten zu regulieren. Der Beitrag behandelt die Frage, inwieweit dieses neue Instrument in der Lage ist, zur Gestaltung flexibler Lebensläufe beizutragen. Er zeigt Ambivalenzen und Risiken auf und gibt erste Empfehlungen, die auf der Evaluation bisheriger Betriebspraxis beruhen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: DIW-Wochenbericht, Band 81, Heft 19, S. 431-441
"Der Gesetzentwurf zu 'Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen Rentenversicherung' soll besonders langjährig Versicherten mit 45 und mehr Beitragsjahren den vorgezogenen Renteneintritt mit 63 Jahren ohne Abschläge ermöglichen. Das Vorhaben steht damit in deutlichem Kontrast zur Rentenpolitik der vergangenen 25 Jahre, auch wenn die Bundesregierung eigenen Aussagen zufolge keinen Paradigmenwechsel einleiten will und am Ziel einer verlängerten Lebensarbeitszeit festhält. Eine Prognose über die einzelnen Effekte der Rente mit 63 ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Sicher ist jedoch, dass die gesetzlich gegebenen Rentenzugangsmöglichkeiten und arbeitsmarktpolitischen Rahmenbedingungen einen großen Einfluss darauf haben, wann der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand vollzogen wird. Das DIW Berlin hat hierfür den Rentenübergang der Geburtsjahrgänge 1932 bis 1947 untersucht. Dazu wurde die Dynamik des Renteneintritts im Zeitverlauf zwischen 1990 und 2012 auf Basis von repräsentativen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) analysiert. Während Statistiken der Deutschen Rentenversicherung vor allem Informationen zum Renteneintrittsalter und der Rentenart liefern, ermöglicht das SOEP detaillierte Analysen zur Dynamik der späten Erwerbsphase und zum Übergang in den Ruhestand. Mit einer Clusteranalyse wurden typische Rentenübergangspfade identifiziert und untersucht, wie arbeitsmarkt- und rentenpolitische Rahmenbedingungen sich auf die relative Bedeutung dieser Pfade im Vergleich der Kohorten auswirken. Außerdem wurde analysiert, wie sich die späte Erwerbsphase zwischen dem 58. und 65. Lebensjahr im Kohortenvergleich verändert. Fünf Pfade beschreiben den Rentenübergang: Erwerbsarbeit bis zur Regelaltersgrenze, Erwerbsarbeit bis zum vorgezogenen Renteneintritt, Inaktivität vor Renteneintritt, Arbeitslosigkeit vor Renteneintritt und Frühverrentung oder Erwerbsminderungsrentenbezug. Ost- und Westdeutsche unterscheiden sich stark in ihrem Übergangsverhalten. Die Befunde machen deutlich, dass wenn Möglichkeiten des vorzeitigen Rentenübergangs bestehen, diese auch genutzt werden. Das künftige Ausmaß ist jedoch nicht sicher zu prognostizieren." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Bundesarbeitsblatt: Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht, Band 11, S. 4-12
ISSN: 0007-5868
"Die Arbeitsmarktsituation für ältere Arbeitnehmer ist gekennzeichnet von einem unterdurchschnittlichem Beschäftigungsniveau, hoher und verfestigter Arbeitslosigkeit sowie geringen Reintegrationschancen. In dieser Analyse werden die verantwortlichen Faktoren für die schlechte Arbeitsmarktperspektive untersucht. Insbesondere geht es um die Rolle von Einkommensersatzleistungen und aktiven Fördermaßnahmen. Dabei wird geprüft, inwieweit das in den letzten Jahren veränderte arbeitsmarktpolitische Instrumentarium dazu beigetragen hat, die Integration Älterer in das Erwerbsleben zu verbessern." (Autorenreferat, IAB-Doku)