Die E-Learning-Plattform ECO-QUALIFY ist aus vier, im Rahmen des Leonardo-da-Vinci-Programmes (LdV) der Europäischen Union geförderten Projekten hervorgegangen, die zwischen 2002 und 2012 stattfanden. Mit dieser Plattform soll die Grundlage für Weiterbildungen im Handel mit biologischen Lebensmitteln geschaffen werden. Zum Zeitpunkt der Erstellung der Masterarbeit stand die Entwicklung der E-Learning-Plattform kurz vor ihrem Abschluss. Ziel dieser Arbeit ist es, die E-Learning-Plattform einem ersten Test zu unterziehen und zu ermitteln, wie potenzielle TeilnehmerInnen diese beurteilen, welche Verbesserungspotenziale sie erkennen und unter welchen Voraussetzungen sie an einer Weiterbildung, welche die E-Learning-Plattform einsetzt, teilnehmen würden. Im theoretischen Teil dieser Masterarbeit werden, basierend auf einer Literaturrecherche, Evaluationen von E-Learning-Plattformen auf mögliche Ziele, Kriterien, Erfolgsfaktoren und Methoden hin beleuchtet. Für die Evaluation der E-Learning-Plattform wurde ein Testlauf mit sieben ProbandInnen organisiert, welche die Plattform mithilfe der Methode des lauten Denkens und zweier begleitender Fragebögen bewerteten. Obwohl die Qualität der untersuchten E-Learning-Plattform im abschließenden Fragebogen von sechs der sieben ProbandInnen als gut bewertet wurde, konnte dennoch in vielen Bereichen Verbesserungsbedarf festgestellt werden. Dem ECO-QUALIFY-Projektteam werden abschließend konkrete Änderungen bezüglich der inhaltlichen und didaktischen Gestaltung, der Präsentation des Lehrmaterials und der Gebrauchstauglichkeit empfohlen. ; The e-learning platform ECO-QUALIFY has emerged from four projects funded by the Leonardo-da-Vinci-Program by the European Union. These took place between 2002 and 2012. This e-learning platform is supposed to be the basis for continuing education for the trade with organic food. At the time when this Master thesis was written, the development of the e-learning platform was about to be completed. The aim of this study was to evaluate the e-learning platform from the perspective of potential participants and identify necessary and potential improvements. Furthermore, the thesis aimed to find out under what conditions the probands would actually participate in a training program using this e-learning platform. The theoretical part of this thesis is based on a literature review and outlines possible targets, criteria and methods to evaluate e-learning platforms. For the evaluation of the e-learning platform ECO-QUALIFY a test run with seven probands was organized. Their task was to evaluate the platform using the method "think aloud" together with two accompanying quantitative questionnaires. Although the quality of the tested e-learning platform ECO QUALIFY was rated as high by six of seven participants in the final questionnaire, several areas for improvement were identified. With regards to the results, specific recommendations for changes were presented to the ECO-QUALIFY-project team concerning content and teaching design, the presentation of the learning material and the usability of the e-learning platform. ; eingereicht von Judith Maria Schindlecker ; Mit engl. Zsfassung ; Wien, Univ. für Bodenkultur, Masterarb., 2013 ; (VLID)1127163
Die vorliegende Arbeit betrachtet die moralische Verantwortung, die ProduzentInnen, HändlerInnen und KonsumentInnen im Bereich des Lebensmittelkonsums zugesprochen werden kann, um nachhaltigen Konsum zu fördern. Es soll der Frage nachgegangen werden, welchen dieser drei Akteure die Verantwortung zugeschrieben werden darf, für einen positiven Wandel im Bereich des nachhaltigen Konsums zu sorgen. Darf oder kann hier überhaupt ein einzelner Akteur zur Rechenschaft gezogen werden? Um diese Fragen zu beantworten, werden zu Beginn dieser Arbeit die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "nachhaltige Entwicklung" erklärt und deren Präsenz seit dem Jahr 1972 in den politischen Gipfeln und Konferenzen der Vereinten Nationen veranschaulicht.In der Folge wird erläutert, was genau "nachhaltiger Konsum" bedeutet. Als Beispiel dafür, wie nachhaltiger Konsum und ein damit einhergehender Lebensstil aussehen kann, wird jener der LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) dargestellt und in Zuge dessen das Thema der ethischen Konsumentscheidungen behandelt. Des Weiteren wird ein Blick auf Bio-, Fairtrade- und regionale Produkte geworfen und aufgezeigt, inwiefern die jeweiligen Produkte und Gütesiegel Kriterien beinhalten, die einem nachhaltigen Konsum entsprechen. Negative Auswirkungen, die für die Umwelt und den Menschen durch einen nicht nachhaltigen Konsum entstehen können, werden im selben Kapitel beschrieben. Josef Hubers Auseinandersetzung mit den Strategien der Suffizienz, Effizienz und Konsistenz geben einen Einblick darauf, welche Möglichkeiten genutzt werden können, um nachhaltigen Konsum zu fördern und im Alltag zu integrieren.Im Weiteren wird der Begriff der Verantwortung in seinem generellen Verständnis erläutert. Ein genauerer philosophischer Standpunkt wird durch die Betrachtung von Hans Jonas Hauptwerk aus dem Jahr 1979 "Das Prinzip der Verantwortung" gegeben. Neben dem Verantwortungsbegriff wird auch noch kurz auf das Thema "Gerechtigkeit" eingegangen, dies in Verbindung mit dem "Prinzip der Gerechtigkeit" von John Rawls. Nach dieser theoretischen Einleitung folgt die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Verantwortung den ProduzentInnen, HändlerInnen als auch den KonsumentInnen im Lebensmittelbereich zugesprochen werden kann, um nachhaltigen Konsum zu fördern.Am Ende werden noch verschiedene Innovationen und Strategien beschrieben, die dazu beitragen, nachhaltigen Konsum zu fördern. ; The present thesis considers the moral responsibility, that producers, traders and consumers in the area of food retail can be awarded to promote sustainable consumption. The question to which of these three actors the responsibility can be attributed to ensure positive change in the area of sustainable consumption will be discussed. To answer these questions, the terms "sustainability" and "sustainable development" are explained at the beginning of this paper. Also, their presence in the United Nations political summits and conferences since 1972 will be illustrated.The following parts of the thesis explain what exactly "sustainable consumption" means. As an example the LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) is presented and the topic of ethical consumption decisions is dealt with. Organic, Fairtrade and regional products, and how the respective quality labels contain criteria that correspond to sustainable consumption, are discussed. In the same part of the thesis, negative environmental and human impacts from unsustainable consumption are described. Josef Huber's examination of the strategies of sufficiency, efficiency and consistency give an insight into which possibilities can be used to promote sustainable consumption and how to integrate it into everyday life.Subsequently, the concept of responsibility is explained in its general understanding. A more precise philosophical point of view is given by the consideration of Hans Jonas main opus from the year 1979 "the principle of the responsibility". In addition to the concept of responsibility, the topic of "justice" will also be discussed in conjunction with the "principle of justice" by John Rawls.Following this theoretical introduction, the question of what responsibility can be attributed to producers, traders and consumers in the food sector in order to promote sustainable consumption.In the end, various innovations and strategies that help promote sustainable consumption are described. ; eingereicht von Katharina Kainz, BA ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)2581829
Im September 2015 wurde die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung in New York beschlossen. Damit verpflichteten sich alle Mitglieder der Vereinten Nationen zur Forcierung von nachhaltiger Entwicklung. Diese Masterarbeit befasst sich mit nachhaltiger Entwicklung im internationalen Lebensmittelhandel. Der internationale Lebensmittelhandel und die damit verbundenen Wertschöpfungsketten werden hier als wichtiger Bereich für nachhaltige Entwicklung betrachtet. Denn der internationale Lebensmittelhandel ist ein Wirtschaftsbereich, der enorm viele Menschen im täglichen Leben beeinflusst. Diese Wertschöpfungsaktivitäten müssen im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung betrachtet werden. Nachhaltige Entwicklung soll bis 2030 durch die Agenda 2030 sichergestellt werden. Ausgehend von der Theorie der globalen Güterketten soll der internationale Lebensmittelhandel und die nachhaltige Entwicklung im Sinne des nachhaltigen Entwicklungsziels 2 anhand von vier Firmenstrategien erarbeitet werden. Diese Firmen sind die zwei Einzelhandelsketten Walmart und Tesco sowie die lebensmittelverarbeitenden Unternehmen Nestlé und Unilever. Durch die Analyse der Unternehmensaktivitäten, die in Unternehmensberichten dokumentiert wurden, sollen die Chancen und Herausforderungen für den privatwirtschaftlichen Sektor in Bezug auf das nachhaltige Entwicklungsziel 2 erarbeitet werden. Die Methodik wird eine Inhaltsanalyse der offiziellen Unternehmensberichte sein. Die publizierten Berichte werden auf Aktivitäten in Bezug auf die Nachhaltigkeit in Liefer- beziehungsweise Wertschöpfungsketten und explizit nach dem nachhaltigen Entwicklungsziel 2 analysiert. Abschließend sollen staatliche und internationale Strategien in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung erörtert werden. Durch diese Arbeit soll eine umfassende Analyse von privatwirtschaftlichen und staatlichen Anstrengungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung gegeben werden. ; The agenda 2030 for sustainable development was signed in New York in September 2015. This agenda requires all member states of the United Nations to achieve sustainable development in their activities. The topic of this Masterthesis is sustainable development in the international food industry. The international food industry and the underlying global value chains are key factors in achieving sustainable development. The international food industry affects people in the daily life. These global value chains must be analysed regarding the sustainable development. The agenda 2030 lists 17 sustainable development goals. One specific sustainable development goal, namely sustainable development goal 2, requires actions in order to reduce global hunger, malnutritiion and sustainable agriculture. This Masterthesis focuses on the global commodity and value chains concepts regarding the international food production and the firms within those global commodity chains. The theories of the international commodity and value chain concepts are studied and discussed in the context of the international food system. The main question of the thesis focuses on the strategies of four food-producing firms and retail companies, namely Walmart, Tesco, Unilever and Nestlé. These opportunities and chances for those four firms in connection with the development goal 2 of the agenda 2030 in the international food trade are analysed. The published strategies and documents of the companies are examined regarding the development goal 2. The policies and strategies of the European Union regarding the sustainable development in the international food industry are discussed. The institutions of the United Nations are listed, as well as the activities and policies in ordert to achieve sustainabale development in the future. As a result, the different aspects of sustainable development in the international food industry are analysed. ; Hanna Baumgartner, BSc ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)2581699
Konditionen stehen im Mittelpunkt des Verteilungskonfliktes zwischen der Industrie und dem Lebensmitteleinzelhandel. Der Konditionenstreit behindert dabei gemeinsame Ansätze zur Optimierung der Wertschöpfungskette (z.B. Ansätze des Efficient Consumer Response). Erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, daß eine Neugestaltung der Konditionensysteme als Grundlage der Zusammenarbeit im Absatzkanal notwendig ist. Ein wesentlicher Schritt liegt hierbei in der Umsetzung des Prinzips der Leistungsbezogenheit: Jede Konditionenzahlung sollte an die Erbringung einer Gegenleistung durch den Handel gekoppelt werden. Die vorliegende empirische Untersuchung beschreibt den Entwicklungsstand von Konditionensystemen in Deutschland und gibt Hinweise zum effizienten Einsatz von Konditionen. Die mittels eines Fragebogen befragten Lebensmittelhersteller gaben an, durchschnittlich 14,5 Konditionen zu gewähren. Ein Hersteller muß dabei umso höhere Konditionen gewähren, je stärker er von seinen Abnehmern abhängig ist. Es konnte nachgewiesen werden, daß Hersteller, die ihre Konditionensysteme leistungsbezogen, transparent, individuell, flexibel und aktuell gestalten, ihr finanzielles Ergebnis steigern und die Beziehungsqualität zum Handel verbessern konnten. Für die eingesetzten Steuerungsinstrumente konstatieren die Befunde einen niedrigen Entwicklungsstand. Die Steuerungsmechanismen der Konditionenpolitik sind primär durch eine nach innengerichtete Sichtweise geprägt und an der Erreichung kurzfristiger finanzieller Ziele ausgerichtet. Die Nutzung von Informationen über das Handels- und Konsumentenverhalten sowie der verstärkte Einsatz betriebswirtschaftlicher Methoden und Instrumente bieten weitere Potentiale zur Steigerung der Effizienz der Konditionensysteme. Insgesamt identifiziert die Studie 14 Gestaltungshinweise, mit denen Hersteller die Effizienz ihrer Konditionensysteme steigern können. ; The channel conflict between retailers and the food industry in Europe is concentrated on higher rebates and price reductions. This ongoing discussion hinders collaborative approaches that can optimise the value chain and better serve end customers (e.g. Efficient Consumer Response initiatives). The industry has only recently realized that current rebate practices should be reconsidered and that rebate systems require a complete overhaul. Most importantly, rebate systems should be linked to retail performance; a producer should only offer a rebate when a retailer delivers a specific service in return (e.g. early payment, or transporting the goods themselves). This empirical study evaluates the current status of rebate systems in Germany and gives practical advice to producers on how to use rebates more efficiently. The companies that took part in the study gave an average 14.5 of price reductions to their retail customers. The more dependent a producer is on their customers, the higher the rebates offered by the producer. The statistical analysis proves that manufactures that were using performance-related, transparent, flexible and up-to-date rebate systems that align with their company goals were able to achieve better financial performance and improve relationships with their customers. The controlling instruments used to guide rebate policies demonstrate a low level of sophistication. Rebate policy is mainly based on internal financial information using basic management accounting methods (e.g. customer profitability analysis). The study demonstrates that the use of additional marketing methods as well as external information on, for example, consumer behavior, are very likely to lead to an increase in rebate efficiency. In total, the study identifies fourteen specific rules that producers should follow in order to improve the performance of their rebate systems.
Viehbestandserhebung und Außenhandelsanalyse sind Grundlage für die Prognose der Entwicklung des deutschen Fleischmarktes - Die Einschätzungen sollten Hilfestellung für Landwirte und Schlachtunternehmen sowie den Lebensmittelhandel und die Politik geben - Wissenschaftler rechnen bis Ende 2019 mit weniger Schweine- und Rindfleisch - Höhepunkt der Fleischerzeugung bei diesen Tierarten überschritten - Strukturwandel mitverantwortlich für Produktionsrückgang.
Der im Mittelpunkt dieser Arbeit stehende Sukzessivlieferungsvertrag deckt in der Praxis und Rechtsprechung – obwohl im BGB nicht vorgesehen und geregelt – wichtige, aber auch sehr unterschiedliche Fallgestaltungen ab. Sukzessivlieferungsverträge bilden ein wichtiges Element in der Absatz- und Vertriebsstruktur von Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen, so im Lebensmittelhandel, in der Telekommunikation, im Bereich der Energiewirtschaft oder in der Mineralölbranche. Da diese Art von Verträgen mangels Kodifizierung wesentlich durch die Rechtsprechung geprägt sind, soll die Entwicklung der Rechtsprechung zu den wesentlichen Aspekten der Sukzessivlieferungsverträge in den letzten Jahrzehnten über die Schnittstelle der Schuldrechtsreform 2002 hinaus aufgezeigt und bewertet werden.
Das Ziel ist formuliert: bis 2010 soll in Deutschland der Anteil der Fläche, die ökologisch bewirtschaftet wird, auf 20 Prozent ansteigen. Die Strategien für eine entsprechende Ausweitung der Kundenkreise sind jedoch umstritten. Von politischer Seite wird die Lösung darin gesehen, dass Bioprodukte vermehrt im konventionellen Lebensmittelhandel angeboten werden. Hierbei ist kritisch anzumerken, dass zwar die Praxis der konventionellen Landwirtschaft auf dem Prüfstein steht, die herkömmlichen Wege der Vermarktung jedoch nicht dahingehend überprüft werden, mit welchen sozialen und ökologischen Folgewirkungen sie verbunden sind beziehungsweise ob oder unter welchen Bedingungen sie für den Vertrieb von Qualitätsprodukten mit Zusatznutzen geeignet sind. Mehr zu Vermarktungswegen für Bioprodukte lesen Sie im folgenden Beitrag.
Using a bilateral trade equation derived from a monopolistic competition model, we investigated market access reciprocity in food trade among the US, Canada, the EU and Japan. We explore country and industry-specific market access asymmetry through the border effect approach, re-challenging the underlying main explanations. Our findings reveal marked asymmetry in reciprocal trade openness; indeed, access to the food markets of the US and Japan appears significantly easier than reciprocal access to both Canada and, especially, the EU. Policy trade barriers, firstly in the firms of NTBs, the degree of product differentiation and `home bias?in preferences, are all important factors in explaining border effects. Moreover, several stylized facts suggest that border effect interpretation should also be based on political economy arguments.
The paper uses the Johansen cointegration approach to analyse long-run pricing strategies of pork and chicken retailers in Austria. Long-run retail pricing strategy is found to be dependent on market share and price elasticity of demand for product. A combination of mark-up pricing strategy for pork and a competitive pricing strategy for chicken is considered by retailers to yield maximum profit. Long-run price adjustment reveals linkages to pricing strategy. The versatility of the Johansen cointegration technique as a tool capable of analysing both competitive and imperfect market situations is also revealed. The paper recommends meat policy to be product specific rather than holistic.
Indiens Agro-Food Netzwerk hat sich seit der im Jahr 1991 offiziell einsetzenden Liberalisierungspolitik nur sehr langsam verändert. Erst die jüngsten Maßnahmen der Deregulierung und Liberalisierung − im Einzelhandelssektor und anderen bedeutenden Bereichen des Handels mit und der Verarbeitung von Nahrungsmitteln − haben diese Transformationen verstärkt. Ein bedeutender Teil der Veränderungen in Indiens Agro-Food Netzwerk spielt sich im Lebensmitteleinzelhandel ab. Seit etwa zehn Jahren hat der moderne Lebensmitteleinzelhandel im indischen Markt zunehmend Fuß gefasst und weitet seinen Anteil am Lebensmittelhandel stetig aus. Die vorliegende Arbeit setzt sich damit auseinander ; was diese zunehmende Etablierung des modernen Lebensmitteleinzelhandels für die Bauern des Landes bedeutet und wie diese von den Transformationen profitieren können ; indem sie in die Zulieferketten der im indischen Markt agierenden Einzelhandelsunternehmen integriert werden. Der Fokus bei der Betrachtung ; wie eine solche Marktintegration von Kleinbauern gelingen kann ; liegt auf sogenannten Producer Companies – einer Hybridform zwischen einer traditionellen Genossenschaft und einem privaten Unternehmen. Die Dissertation untersucht den aktuellen Status des Modells der Producer Companies und analysiert seinen bisherigen Erfolg. Die Analyse wird theoretisch eingebettet in die Debatte zu Collective Action. Die konkrete Analyse der Position von Producer Companies als ökonomische Akteure in neu entstehenden Handelsbeziehungen mit Unternehmen des modernen Lebensmitteleinzelhandels wird mit dem Ansatz der Global Value Chains durchgeführt. Producer Companies werden im Rahmen dieser Analyse als potentielle Zulieferer von Unternehmen des modernen Lebensmitteleinzelhandels in Indien konzeptionalisiert. Die Arbeit liegt als kumulative Dissertation vor und umfasst insgesamt drei Artikel. Der erste Artikel zeigt anhand eines Fallbeispiels ; dass Producer Companies Kleinbauern und benachteiligten ländlichen Gemeinschaften helfen können ; sich in einem neuen und anspruchsvolleren Marktumfeld zu positionieren und in Handelsbeziehungen zu großen Einzelhandelsunternehmen zu treten ; indem sie wertsteigernde Prozesse durchführen und Skalenerträge bei der Vermarktung ihrer Produkte erwirtschaften. Das in diesem Artikel analysierte Fallbeispiel macht deutlich ; dass Producer Companies darüber hinaus weitere positive Effekte auf ihre Mitglieder haben ; indem diesen etwa der Zugang zu Krediten und vielfältigen Beratungsangeboten im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion ; aber auch der Gesundheit und Bildung ermöglicht wird. Es ist diese Gesamtheit an Funktionen ; die zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen der beteiligten Familien beiträgt. Der zweite Artikel hebt anhand des indischen Baumwollsektors und einer Fallstudie aus dem südindischen Staat Karnataka bedeutende Schwierigkeiten hervor ; die etliche Producer Companies derzeit haben und die einen breiteren Erfolg des Modells noch verhindern. Dieser Artikel zeigt auch ; dass Producer Companies ein Instrument sein können ; mit dem Kleinbauern ihre Abhängigkeit von Unternehmen der landwirtschaftlichen Inputindustrie verringern ; ihre Markt-und Verhandlungsposition verbessern und die vom neoliberalen Rückzug des Staates hinterlassene Lücke der landwirtschaftlichen Beratungsdienstleistungen schließen können. Der dritte Artikel ist ein zusammenführender und konkludierender Artikel. Die Hauptaussage des Artikels ist ; dass die Integration von Bauernorganisationen wie Producer Companies in die Zulieferbeziehungen des modernen Einzelhandels in Indien für beide Seiten durch die Minimierung von Transaktions- ; Koordinationskosten und Risiken Vorteile hat ; die relativ geringe Nachfrage seitens der abnehmenden Unternehmen jedoch derzeit der Hauptfaktor ist ; der die Ausweitung einer solchen Kooperation blockiert. Um mehr Producer Companies zu professionellen und wirtschaftlich stabilen Unternehmen zu entwickeln ; ist nicht zuletzt die Unterstützung von staatlicher Seite vonnöten. Producer Companies könnten sich in Zukunft zu Business Hubs in ländlichen Räumen entwickeln ; von denen Unternehmen des modernen Lebensmitteleinzelhandels qualitativ hochwertige Nahrungsmittel einkaufen ; und über die Bauern hochwertige Produktionsmittel von der landwirtschaftlichen Inputindustrie beziehen können.
Das Ziel dieser Diplomarbeit bestand darin, die Marktsituation für "biologisch'' erzeugte Nahrungsmittel in Großbritannien zu beschreiben und zu analysieren. Als Hauptpunkte wurden die Warenpalette, die beteiligten Parteien der Produktions- und Handelskette, der Einsatz der Marketing-Mix Elemente sowie staatliche Einflußnahme herauskristallisiert. Der methodische Aufbau bestand in einer Kombination aus Literaturarbeit und aktiver Feldarbeit (Field-Research). Letztere beinhaltete unter anderem Ladenuntersuchungen in Reformhäusern, Bioläden und Supermärkten, um einen Überblick über die angebotenen "biologischen" Produkte zu bekommen. Mittels eines Standartbriefes (einer postalischen Umfrage) wurden allgemeine Informationen von Mitgliedern der Produktionsund Handelskette erlangt. Um detaillierte Informationen zu bekommen, wurden 7 halbstrukturierte Interviews innerhalb derselben Gruppe durchgeführt. Der Markt für ''biologische" Nahrungsmittel hat sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt. Es wird angenommen, daß das wertmäßige Verkaufsvolumen zwischen 1983 und 1987 um jährlich 25 % gestiegen ist und dieser Trend unvermindert anhält. Die Angaben über den Umsatz von "biologischen" Nahrungsmitteln schwanken sehr stark zwischen n 8 Millionen und n 34 Millionen im Jahre 1987. Es gilt als wahrscheinlich, daß diese Produkte zur Zeit selbst in den Bereichen, in denen sie eine größere Rolle spielen (z. B. Obst, Gemüse, Mehl und Müsli), nur einen Anteil von ca. 0,1 - 0,5 % des wertmäßigen Absatzes erreichen. Einer der ausschlaggebenden Faktoren für das starke Wachstum dieses Nahrungsmittelbereiches ist das zunehmende Gesundheitsbewußtsein der Konsumenten in Großbritannien. Obwohl es noch kaum wissenschaftliche Untersuchungen in bezug auf ernährungsphysiologische Vorteile von "biologisch" erzeugten Nahrungsmitteln gegenüber ihren konventionellen Konkurrenzprodukten gibt, werden sie im allgemeinen als gesünder eingestuft. Untersuchungen haben ergeben, daß ein Großteil der Bevölkerung zwar schon von "biologischen" Nahrungsmitteln gehört hat, aber nur ein sehr geringer Anteil genau definieren kann, was man darunter versteht. Dieser Umstand ist vor allem darauf zurückzuführen, daß es bisher noch keine allgemein gültige Definition des Begriffes "biologisch erzeugt" sowie keine staatlich anerkannten Produktionsrichtlinien gibt. Die Hauptaktivität der ''biologischen" Bewegung in Großbritannien geht von einigen meist produktionsorientierten Organisationen aus, die unterschiedliche Produktionsrichtlinien erarbeitet haben und ihre Produkte unter verschiedenen Warenzeichen vermarkten. Diese uneinheitliche Vermarktung führt bei den Konsumenten zu weiterer Verwirrung. Zur Zeit ist eine staatliche Kommission damit beschäftigt, Mindestrichtlinien für die Produktion zu erarbeiten und ein einheitliches Warenzeichen einzuführen, um die Vermarktung zu verbessern und den Konsumenten vor irreführenden Angaben zu schützen. Durch die noch unzureichende Marktentwicklung läßt sich auch kein typischer Konsument für ''biologische" Nahrungsmittel beschreiben. Konsumenten sind in allen Altersund sozial-ökonomischen Schichten anzutreffen. Als grobe Konsumentensegmentierung lassen sich drei Gruppen charakterisieren: - Die überzeugten Biokunden, - die gesundheitsbewußten Kunden und solche, - die aus Neugier und Kuriosität kaufen. Bisher war der Absatz hauptsächlich durch die Konsumentennachfrage bestimmt, wodurch der Markt für "biologische" Erzeugnisse eher produktionsorientiert als marketingorientiert war. Dies hat dazu geführt, daß es bisher nur selten zum Einsatz von effizienten Marketing-Strategien kam. Dies ist auch dadurch begründet, daß der Markt auf allen Stufen bis vor kurzem noch recht zersplittert war, bzw. es immer noch ist. Die ca. 1 000 Landwirte und Gärtner, die einer "biologischen" Wirtschaftsweise nachgehen und ca. 0.1 - 0.15 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche bewirtschaften sind über ganz Großbritannien verteilt, mit einer größeren Konzentration in Südengland. Es sind meist kleine Betriebe mit durchschnittlich 5 - 10 ha. Zu Beginn der 80er Jahre haben sich einige Produktionsverbände gebildet, die "biologische" Landwirte beraten und ihnen bei der Umstellung behilflich sind. Erst Mitte der 80er Jahre kam es zu der Gründung von Erzeugergemeinschaften, die die Produktion und die Vermarktung koordinieren sollen, um bessere Absatzwege zu erschließen. Insgesamt gibt es weit über 100 verschiedene "biologische" Produkte. Das Spektrum reicht von unverarbeitetem Obst und Gemüse bis hin zu weit verarbeiteten "Convenience Produkten". Der Obst und Gemüsesektor sowie der Getreidesektor sind am weitesten entwickelt, und diese Produkte erreichen auch die größte physische Distribution. Während Obst und Gemüse zum größten Teil frisch verkauft werden, kommen Getreideprodukte fast ausschließlich verarbeitet auf den Markt. Die wichtigsten Artikel sind dabei Mehl und Brot; aber auch höhere Verarbeitungsstufen wie Nudeln, Fertiggerichte und Babynahrung sind anzutreffen. Der Markt für "biologisch" erzeugte Milchprodukte und Fleisch hat noch nicht den gleichen Stellenwert erreicht, obwohl Fortschritte auch hier gerade 1988 sehr deutlich zu erkennen waren. Die Absatzwege sind sehr stark von den Anforderungen der jeweiligen Warengruppen abhängig. So ist zum Beispiel der Geschwindigkeitsfaktor der Distribution bei verderblichen Waren dominierend, wogegen bei haltbaren Produkten die tatsächlichen Distributionskosten ausschlaggebend sind. Nach wie vor wird ein Großsteil der "biologischen" Produkte unverarbeitet und im Direktabsatz vermarktet. In zunehmendem Maße werden sie aber auch durch den normalen Lebensmittelhandel verkauft und gleichzeitig nimmt der Anteil an verarbeiteten Produkten zu. Obwohl nahezu 95 % der verarbeiteten Produkte importiert werden, haben sich einige Lebensmittelproduzenten auf dem "biologischen'' Markt etabliert. Technisch weniger aufwendige Verarbeitungsgänge, wie Mahlen und Pressen werden dabei meist vom Ernährungshandwerk, das oft auf Bauernhöfen lokalisiert ist, durchgeführt. Kompliziertere Verarbeitungsprozesse erfolgen dagegen in der Ernährungsindustrie, meistens in Firmen, die sich bisher schon mit der Produktion von Reformkost und vegetarischen Waren beschäftigten. Große Lebensmittelkonzerne haben bis heute noch nicht in diesen Markt eingegriffen, aber es wird damit gerechnet, daß sie eventuell über Akquisitionen in den wachsenden Markt einsteigen. Neben den anderen traditionellen Absatzwegen über Reformhäuser und Bioläden gewinnt der Absatz in Supermärkten eine zunehmende Bedeutung. Das Auftreten von großen Supermarktketten hat einen immensen Einfluß auf die Entwicklung des Marktes für "biologische'' Produkte und den Einsatz von modernen Marketing-Methoden. Die traditionellen kleineren Läden beziehen die Waren entweder direkt oder im überwiegenden Teil über Zustellgroßhändler für Reformwaren. Demgegenüber versuchen Supermärkte diese Handelsstufe zu überspringen, um direkt beim Produzenten zu kaufen. Seit Beginn der 80er Jahre haben alle großen Supermarktketten Verkaufstests mit "biologischen" Produkten durchgeführt, und die meisten haben eine selektierte Produktpallette in ihr Warensortiment aufgenommen. Es wird angenommen, daß bis zum Beginn der 90er Jahre ca. 80 % des "biologisch" erzeugten Obst und Gemüses über Supermärkte abgesetzt wird. Der Einfluß der Supermärkte hat dem Absatz für "biologische" Nahrungsmittel einen starken Auftrieb gegeben. Aber den hohen Ansprüchen dieses Absatzmarktes ist die inländische Produktion im Bezug auf Quantität und Qualität oft nicht gewachsen, was zu einer Importrate von ca. 70 % geführt hat. Um dieser Nachfragekonzentration auf der Ebene des Lebensmittelhandels entgegenzuwirken, haben sich einige Erzeugergemeinschaften für "biologische'' Erzeugnisse gebildet. Der verstärkte Verkauf "biologischer" Produkte durch Supermärkte hat auch auf den Einsatz der Marketing-Mix Elemente eine sehr starke Auswirkung. Lagen bisher die Preise, die für diese Produkte erzielt wurden, im Durchschnitt um 30 - 40 %, im Einzelfall bis zu 200 % über dem Preis für konventionelle Produkte, so hat die Niedrigpreispolitik der Supermarktketten zu einem Absinken des Preisniveaus geführt. Einerseits werden dadurch neue Käuferschichten angesprochen, andererseits wird den Landwirten der nötige Preisanreiz "biologisch" zu wirtschaften, genommen. Gleichzeitig ist man sich darüber einig, daß allein die finanzstarken Ketten dazu in der Lage sind, groß angelegte Werbekampagnen für "biologische" Produkte durchzuführen. Die bisherige Kommunikationspolitik hat sich hauptsächlich auf diverse "Push-Maßnahmen" beschränkt. Die Verpackung "biologischer" Erzeugnisse variiert sehr stark von einfacher unbeschrifteter Papierverpackung bis hin zu produktionsaufwendigen modern gestylten und bedruckten Plastikverpackungen. Auf der einen Seite steht dabei die Auffassung, daß das Verpackungsmaterial der Produktionsphilosophie entsprechend möglichst umweltschonend sein sollte, demgegenüber steht der Wunsch der Lebensmittelhändler und Konsumenten nach bequemer Handhabung. Im Bezug auf die Markenbildung ist zu erkennen, daß ähnlich wie in anderen Bereichen des Lebensmittelhandels, mit zunehmender Bedeutung der "biologischen" Artikel Handelsmarken eingeführt werden und sich neben den Herstellermarken etablieren. Insgesamt kann damit gerechnet werden, daß die Nachfrage nach "biologischen" Nahrungsmitteln weiter steigen wird. Vor allem für verarbeitete Produkte wird ein großes Wachstumspotential vorausgesagt, um die Nachfrage nach gesundem "Convenience-Food" zu decken. Aussagen von Marktexperten, die einen Marktanteil von 5 - 10 % für "biologische" Nahrungsmittel am Lebensmittelmarkt vorhersagen, scheinen insbesondere beim Einsatz moderner Marketing-Strategien durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. ; The aim of the research project was to describe the current situation of the organic food sector in the UK in terms of product range, members of the marketing system, the use of the marketing mix elements and the involvement of the government; and to give recommendations how to improve this market sector. This was achieved by a combination of desk and field research including shop checks and structured questionnaires to manufacturers and distributors. The main finding was that although there is an increasing demand for organic products which may already have reached the "growth phase" in the "Product-Life-Cycle" the market is still underdeveloped and therefore very fragmented and heterogeneous in terms of the understanding of the word "organic", the product range, the organic standards, the pricing, and the suppliers. The distribution system varies widely from "direct retailing" to "retailing through multiples". The increasing involvement of the latter has led to an increasing demand for organic products which cannot be met by domestic production. It has also led to a more efficient way of marketing these products. Because organic products currently have no clear position in the food market, a "typical consumer" cannot be identified although some broad target groups can be defined. The increasing awareness of a relationship between diet and health can be regarded as the major reason for the increasing demand. According to leading authorities in the organic movement there is still a large growth potential in this market, particularly if society continues to become more health and environmentally conscious. The development of this food sector could be accelerated by the use of modern marketing strategies and a greater availability of organic products in multiples and supermarkets. Another important factor for the future development of this market is the introduction of a worldwide approved legal definition and standards for organic products, particularly with regard to the open market in 1992.
Seit den 1990er Jahren können zunehmende transnationale Aktivitäten und Investitionen von europäischen und nordamerikanischen Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen in zahlreichen Schwellen- und Entwicklungsländern festgestellt werden. Diese transnationalen Aktivitäten hatten weitreichende Auswirkungen auf die Wettbewerbssituation ; sowie Zuliefernetzwerke ; Produktionsanforderungen und Konsumkulturen in den Zielmärkten. Während anfangs die Hypothese aufgestellt wurde ; dass diese transnationalen Lebensmitteleinzelhändler weltweit dominante Marktpositionen einnehmen würden ; zeichnen sich heute andere Dynamiken ab. Dabei profilieren sich zunehmend auch nationale Akteure im Lebensmittelsektor von Schwellen- und Entwicklungssländern gegenüber ihrer transnationalen Konkurrenz und beeinflussen die Transformations- und Modernisierungsprozesse weitgehend mit. Bis heute sind zahlreiche Arbeiten in unterschiedlichen Disziplinen entstanden ; die sich mit Internationalisierungsprozessen im Einzelhandel und deren Auswirkungen in Zielländern befassen. In der Wirtschaftsgeographie liegt der Fokus vornehmlich auf den Aktivitäten und Strategien transnationaler Lead-Firmen während des Markteintritts ; ihrem Erfolg ; und den Auswirkungen ihres Markteintritts auf die Strukturen in den Zielländern. Eine mangelnde Auseinandersetzung kann identifiziert werden hinsichtlich der Rolle nationaler ; regionaler und lokaler Akteure bei Transformations- und Modernisierungsprozessen im Lebensmitteleinzelhandelsbereich ; sowie der stattfindenden Prozesse nach dem Markteintritt transnationaler Akteure. In der vorliegenden Arbeit werden diese Lücken geschlossen ; indem die Pfad- und Kontextabhängigkeit spezifischer Entwicklungen im Bereich des Lebensmittelhandels ; sowie die Bedeutung nationaler ; regionaler oder lokaler Akteure für die daraus resultierenden Dynamiken und Strukturen besondere Beachtung finden. Dabei wird (Lebensmittel-)Einzelhandel – unabhängig von der (Trans-)Nationalität des Akteurs – konzeptionell verstanden als komplexes Netzwerk aus Verkaufsniederlassungen ; Zulieferprozessen ; Zwischenhandelsinstanzen und Produktionsstrukturen ; das in spezifische soziale ; ökonomische und politische Kontexte integriert ist. Zur Analyse dieser komplexen Strukturen und Dynamiken wurde das Forschungsdesign auf Grundlage des Global-Production-Network (GPN) Ansatzes erarbeitet. Die vorligende Arbeit ist kumulativ und besteht aus vier Artikeln ; die auf unterschiedlichen theoretischen Konzepten basieren ; um die spezifischen Fragestellungen zu bearbeiten. Insgesamt bestätigen die Ergebnisse ; dass transnationale Akteure wichtige Mediatoren für Modernisierungs- und Transformationsprozesse in Lebensmittel(einzel)handels-Netzwerken sind. Gleichzeitig zeigt sich aber ; dass nationale ; regionale und lokale Akteure diese Prozesse weitreichend beeinflussen ; indem sie auf die sich wandelnden Strukturen reagieren oder Widerstand leisten. Es konnte gezeigt werden ; dass der Einfluss eines Akteurs auf diese Prozesse weniger von seiner (Trans-)Nationalität abhängt ; als von seiner Embeddedness in sozio-ökonomische Strukturen. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse kann nicht bestätigt werden ; dass transnationale Akteure global dominante Marktrollen einnehmen ; oder sich oligopolistische Strukturen herausbilden. Stattdessen konnte am Fallbeispiel Türkei gezeigt werden ; dass sich eine zunehmende Anzahl nationaler ; regionaler und lokaler Akteure herausbildet ; die gegenüber transnationalen Konkurrenten dominante Marktrollen einnehmen ; sodass diese transnationalen Lebensmitteleinzelhändler der türkischen Markt wieder verlassen. Ähnliche Dynamiken wurden bereits für andere Schwellen- und Entwicklungsländer beobachtet (z. B. In Lateinamerika). Dabei muss betont werden ; dass sich nicht einheitliche Strukturen herausbilden ; sondern es vielmehr zu einer Diversifizierung der Handels- und Produktionsnetzwerke kommt ; sodass die Nachfrage und Bedürfnisse unterschiedlicher Akteure in einer Gesellschaft befriedigt werden können. Auf konzeptioneller Ebene kann zudem gezeigt werden ; dass der Embeddedness-Ansatz auch im Zusammenhang mit multichannel-Einzelhandel und e-commerce aufschlussreich angewendet werden kann um die Verknüpfungsebenen von Strategien und Ergebnissen sichtbar zu machen. Darüber hinaus erweist sich die GPN-Analysekategorie Embeddedness nicht nur als aufschlussreich hinsichtlich der Strategien und des Erfolgs von transnationalen Einzelhandelsakteuren ; sondern auch zur Analyse der spezifischen (Macht-)Positionen von Akteuren in sozio-ökonomischen Strukturen. Die Kategorien resilience ; reworking und resistance tragen dazu bei ; ein differenziertes Verständnis über die Kapazitäten einzelner Akteure und ihrer Reaktionsstrategien auf die sich wandelnden Netzwerkstrukturen ; in die sie auch eingebettet sind ; zu generieren. Zudem kann sichtbar gemacht werden ; wie diese Reaktionen der einzelnen Akteure die Strukturen von handels- und Produktionsnetzwerken beeinflussen.
Während in der Vergangenheit die Vermarktung einzelner landwirtschaftlicher Erzeugnisse als Nebengeschäft erfolgte, wandelt sich die Direktvermarktung zu einer komplexen Handelsleistung mit umfassender Sortimentsstruktur und serviceorientierter Dienstleistung. Somit stehen die direktvermarktenden Landwirte im Wettbewerb mit dem klassischen Lebensmitteleinzelhandel, der sich in jüngster Zeit über qualitätsorientierte Angebote mit regionalem Bezug zu differenzieren versucht. So vermarktet der Discounter Plus Milchprodukte mit dem konkreten Hinweis auf die jeweilige regionale Molkerei. Edeka (Minden-Hannover) erprobt die Zusammenarbeit zwischen ortsansässigen Geschäften und einzelnen Landwirten in Form einer Regionaltheke. Auch erweitern viele große Handels-unternehmen derzeit ihr Bio-Sortiment. Zudem etablieren sich neue Organisationsformen wie z. B. Bio-Supermärkte. Aufgrund dieser Entwicklungen drohen Alleinstellungsmerkmale, die die Direktvermarktung in den letzten Jahren aufgebaut hat, zu verwischen.Angesichts ihrer strukturellen Kostennachteile gegenüber den stark kostenoptimierten Filialisten können Direktvermarkter in aller Regel nur bei überdurchschnittlicher Serviceleistung im Wettbewerb bestehen. Das Ladensterben im kleinbetrieblichen Lebensmittelhandel, z. B. bei kleinflächigen Supermärkten, im Metzgereihandwerk oder im Fachhandel (Käse, Fisch usf.) zeigt an, dass der Mittelstand vielfach nicht mehr wettbewerbsfähig ist.Außerdem stehen die Direktvermarkter aufgrund des Strukturwandels der Landwirtschaft vor unternehmerischen Herausforderungen. Daher benötigen sie professionelle Hilfe und Handlungsempfehlungen, um die langfristige Tragfähigkeit der Direktvermarktung und ein zufriedenstellendes Einkommen zu erreichen und zusätzliches Eigenkapital bilden zu können.Mit der Unterstützung bei der Planung und Optimierung der Direktvermarktung steht die Konzeption eines gezielten Beratungssystems im Zentrum der vorliegenden Arbeit. Ansatzpunkte für ein Beratungssystem in der Direktverm arktung sind Kundenzufriedenheit, Gestaltung des Hofladens, eine variable Preisgestaltung und Kooperationspotentiale zur Verbesserung der Kostensituation. Die Konzepte zur Kundenzufriedenheit gewinnen verstärkt an Bedeutung, da sie als Fundament für erfolgreiche Kundenbindung betrachtet werden. Sie erklären verschiedene emotionale Reaktionen eines Kunden auf die von ihm durchgeführten kognitiven Bewertungen eines Prozesses oder Objektes. Deswegen nehmen sie eine Schlüsselstellung in der verhaltenswissenschaftlichen Konsumentenforschung ein. Kundennähe und das Verständnis für Kundenbedürfnisse sind in vielen Branchen zentrale Erfolgsvoraussetzungen. Während dies von den Großunternehmen des Lebensmittelhandels bereits seit geraumer Zeit erkannt und systematisch durch Kundenzufriedenheitsstudien überprüft wird, schreckt der hohe Preis für eine professionelle Marktforschungsuntersuchung viele mittelständische Betriebe ab. Für den hier analysierten Bereich der landwirtschaftlichen Direktvermarkter liegen unseres Wissens keine Studien vor.Ziel der Untersuchung ist die Entwicklung eines Beratungsmodells für die landwirtschaftliche Direktvermarktung. Die Arbeit ergänzt die klassischen von WIRTHGEN und seinen Mitarbeitern durchgeführten breiten Studien zu Betriebsstruktur und zu Einstellungen zur Direktvermarktung in der Bevölkerung durch die Kundenperspektive. Das in dieser Untersuchung vorgeschlagene Beratungsmodell für die Direktvermarktung besteht aus drei Elementen: betriebswirtschaftliche Bewertung, Kundenzufriedenheitsbewertung und Benchmarking-Analyse. Der in dieser Studie gewählte Ansatz einer gleichzeitigen Analyse der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und der Kundenzufriedenheit stellt einen Fortschritt gegenüber der einfachen Erfassung der Kundenzufriedenheit dar. Für das Benchmarking wurde zum einen ein Vergleich der durchschnittlichen Bewertung mit dem Best-Practice-Betrieb vorgenommen und zum anderen erfolgte ein Vergleich der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Anhand der Benchmarking-Analyse is t es möglich eigene Erfolgsgrößen im Betrieb zu definieren und somit auf eine Verbesserung des betrieblichen Erfolgs hinzuwirken. ; While in the past, the marketing of individual agricultural products occurred as a secondary business, direct marketing has now changed to being a complex trade with an extensive range of products and an orientation towards the provision of services. As a consequence, direct-marketing farmers are in competition with the classical food retailers, who have been trying to differentiate themselves in recent years by supplying quality-oriented products with a regional perspective. For example, the discount supermarket chain Plus sells milk products with a concrete reference to the respective regional dairy and another chain store, Edeka (Minden-Hannover), is trying out a cooperation between local shops and individual farmers in the form of regional counters. In addition, many large commercial firms are presently enlarging their range of organic products. Furthermore, new organisation forms are being established; e.g. organic supermarkets. Due to these developments, the unique selling points set up by direct marketing in the past years are in danger of becoming blurred.In the light of their structural cost disadvantages with respect to the highly cost-optimised chain stores, direct marketers can, generally speaking, only compete if they provide an above-average service. The dying out of small businesses in the food retail trade [e.g. small supermarkets, butchers or specialist traders (cheese, fish, etc.) shows that in many cases medium-sized businesses are no longer competitive.Apart from this, direct marketers are posed with new business challenges due to the structural changes in agriculture. They, therefore, require professional help and suggestions for best practise, so that their direct marketing can survive in the long-term and achieve a satisfactory income as well as to help them set up additional capital resources.At the core of the present study lies the concept of a specific advisory system that supports planning and optimises direct marketing. The starting points for an advisory syst em in direct marketing are customer satisfaction, farm shop design, a variable pricing system and a collaboration potential for an improvement of the cost situation. The various concepts of customer satisfaction are gaining strongly in importance as customer satisfaction is considered to be a fundament for successful customer loyalty. These concepts explain the different emotional reactions of a customer to his/her cognitive evaluation of a process or object. This is why these concepts have a key position in consumer behaviour research. The focus on customers and an understanding of their needs are central prerequisites for success in many branches. Although this has been recognized by large companies for some time and has been systematically examined in customer satisfaction studies, the high cost of professional market research studies tends to scare off many medium-sized companies. To our knowledge, no studies have been undertaken in the subject of this investigation: direct farm marketers.The aim of this investigation was to develop a consultation model for agricultural direct marketing. This work supplements the broadly based classical studies undertaken by WIRTHGEN et al. on company structure and a population s attitudes to direct marketing from the customer s perspective. The consultation model for direct marketing suggested in this study consists of three elements: economic evaluation, assessment of customer satisfaction and a benchmarking analysis. The method chosen in this study of analysing the key economic data and customer satisfaction at the same time is an advance on just simply ascertaining customer satisfaction. For the benchmarking, a comparison of the average evaluation with a best-practice enterprise was undertaken as well as a comparison of the key economic data. It was, thereby, possible to define some of an enterprise s performance indicators from the benchmarking analysis and to work towards an improvement of the enterprise s success.
Das allmählich spürbare Interesse der Gesellschaft für die Handlungen der Unternehmen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen hat dazu geführt, dass das Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR), auch als gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen bekannt, auch in Österreich eine größere Bekanntheit erlangt hat. Zu Beginn der vorliegenden Arbeit erfolgt eine theoretische Betrachtung der CSR-Thematik, in der die verschiedenen Definitionen, Prinzipien und Gründe für eine wachsende Bedeutung von CSR sowie die Motive der Unternehmen für eine Beschäftigung mit CSR erläutert werden.Damit die von den Unternehmen getätigten CSR-Maßnahmen nicht als Marketinggag abgestempelt werden, ist es für eine erfolgreich umgesetzte CSR-Politik wichtig, das CSR-Konzept strategisch im Unternehmen zu verankern. Der von Porter und Kramer entwickelte strategische CSR-Ansatz erläutert die relevanten Schritte, die für eine solche strategische Umsetzung wichtig sind.Neben vielen anderen Branchen beginnt auch der österreichische Lebensmitteleinzelhandel sich mit dem Thema CSR auseinanderzusetzen. Die vielen Herausforderungen in Bezug auf CSR reichen in dieser Branche von Umweltverschmutzungen bis hin zu den Arbeitsbedingungen in den Ländern der Dritten Welt.Das britische Unternehmen J Sainsbury plc wird als Best Practice von CSR im Lebensmittelhandel herangezogen, um die Möglichkeiten für ein verantwortungsvolles Handeln in dieser Branche zu erläutern. Mittels der durchgeführten Interviews in den Unternehmen SPAR und der REWE International AG sowie der Analyse der verfügbaren Informationen der HOFER KG und der LIDL Austria GmbH wird aufgezeigt, was diese Unternehmen unter CSR verstehen und welche Motive ihnen bei der Beschäftigung mit CSR zugrunde liegen. Desweiteren werden die unterschiedlichen Maßnahmen beschrieben, welche die Lebensmitteleinzelhändler für ihre Verantwortungsübernahme setzen, wie CSR in den Unternehmen umgesetzt wird und strategisch verankert ist. ; One can sense a growing interest of the society in the companies? actions and their impacts on nature and people. This trend led to the fact that also in Austria the Corporate Social Responsibility (CSR) concept has reached a greater awareness. A theoretical insight into the CSR topic, explaining different definitions, principles and causes for the increasing importance as well as the companies? motivations to deal with CSR is presented at the beginning of the master thesis.To prevent that the implemented CSR measures are considered as a marketing gag, it is very important to embed the CSR concept into the companies? strategies to ensure a successful CSR policy. Porter and Kramer developed a strategic CSR approach, which illustrates the relevant steps for a successful strategic CSR implementation.Besides many other economic sectors the Austrian food retail market starts to deal with the CSR topic, too. The prevalent challenges of this industry with regard to CSR range from environmental pollution to the working conditions in the Third World countries.The British food retailer J Sainsbury plc can be seen as best practice example of CSR and illustrates the possibilities of responsible procedures in this sector.Interviews with SPAR and the REWE International AG as well as analysis of information obtained from HOFER KG and LIDL Austria GmbH show their understanding and motives for the engagement with CSR.Further, a report of the various measures, of strategic anchoring as well as of responsibilities taken by the Austrian food retailers and implementations in their companies? business is given. ; Hempel Claudia ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2011 ; (VLID)216083
Die Bedeutung von kleinen und mittleren Unternehmen in Österreich ist unumstritten. Im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel verschwinden diese jedoch in zunehmendem Ausmaß vom Markt. Zurückzuführen ist das vor allem auf die hohe Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel. In kaum einem anderen europäischen Land ist die Konzentration im Lebensmittelhandel so weit vorangeschritten wie in Österreich. Merkmal für diesen Konzentrationsprozess ist die sinkende Zahl der am Markt agierenden Unternehmen und die immer größer werdenden Marktanteile der am Markt verbleibenden Unternehmen. Nur drei Einzelhandelsunternehmen verfügen über zirka 80 Prozent Marktanteil in Österreich. Die Frage, die in dieser Arbeit beantwortet werden soll, lautet: ?Wie können mögliche Wettbewerbsvorteile für kleine und mittlere Unternehmen realisiert werden?? Nach der theoretischen Eingliederung der Arbeit und der Einführung in die Themenbereiche Strategische Analyse und Szenarioanalyse liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der Analyse der allgemeine Umwelt und der Branchenumwelt des Lebensmitteleinzelhandels. Die Umweltanalyse zeigt mögliche Chancen und Risiken, welche sich aus gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen ableiten lassen. Die Analyse der Branche baut auf dem Modell der Wettbewerbskräfte von Porter auf. Auf Basis dieser strategischen Analyse zeigt im Folgenden die Szenarioanalyse mögliche alternative Zukunftsbilder für den Lebensmitteleinzelhandel in Österreich. Die Szenarioanalyse hat das Ziel, für die kleinen und mittleren Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel Strategien zu finden, mit welchen diese in Zukunft im österreichischen Markt bestehen können. Aus den Ergebnissen der Szenarioanalyse wird ein Geschäftsmodell entworfen, welches mögliche strategische Optionen für kleine und mittlere Unternehmen der Branche aufzeigt ; The importance of small and medium-sized enterprises in Austria is undisputable. Small and medium-sized enterprises disappear, however, from the Austrian food retail market at an increasing rate. This is due to a consolidation process that is taking place at the Austrian food retailing industry. In hardly any other European country the consolidation is as far advanced as in Austria. The most characteristic features of this consolidation process are the decreasing number of enterprises which are still operating in the market as well as the additional market shares of those enterprises remaining in this sector. Only 3 companies are sharing approximately 80 percent of this market in Austria. The question that is to be answered with this thesis is how small and medium- sized enterprises can gain competitive advantage over their rivals. After the theoretical foundations and the introduction to the topic of strategic analysis as well as the scenario analysis, the thematic priority of this thesis is the analysis of the general environment as well as the trade environment in particular. The analysis of the general environment reveals potential risks as well as opportunities which arise from the social, economical and political developments. The analysis of the trade environment is based on Porters ?Five Forces? model. Based on this strategic analysis, the scenario analysis illustrates potential alternative opportunities for the Austrian food retail market. The scenario analysis aims to find strategies for small and medium- sized enterprises to succeed in the Austrian food retail market in the future. According to the results of the scenario analysis a business model is being developed which points out alternative strategic opportunities for small and medium- sized enterprises in this sector. ; Sandra Rothwangl ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. u. engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2011 ; (VLID)217168