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Der Autor interpretiert den vom englischen Ministrpräsidenten Tony Blair propagierten "dritten Weg" als eine Strategie zur Modernisierung der britischen Gesellschaft und als Versuch der Verbindung von Sozialdemokratie und Liberalismus. Wenngleich ihm von Kritikern häufig eine gewisser konzeptioneller Eklektizismus vorgeworfen wird, so sind doch bemerkenswerte Fortschritte bei der Modernisierung der britischen Gesellschaft erzielt worden, wie der Verfasser anhand der Entwicklung einzelner Bereiche nachweist. Abschließend geht er auf die außenpolitische Strategie Blairs und seine Konzeption der internationalen Gemeinschaft sowie die russisch-britischen Beziehungen ein. (BIOst-Mrk)

Obwohl der Nationalcharakter eine relativ feste Größe sei, konstatiert der Autor eine starke Änderung des russischen Nationalcharakters unter den derzeitigen gesellschaftlichen Umbrüchen: "(...) heute kann man beobachten, wie der russische Charakter unter den Qualen schärfster sozio-kultureller Widersprüche zerbricht, wie in ihm Eigenliebe, berechnender Egoismus und kalte Brutalität zutagetreten." Die Schuld daran schreibt der Verfasser vor allem dem Liberalismus bzw. Neoliberalismus zu. Er beklagt die um sich greifende Geschichtslosigkeit, zu der auch die Ausklammerung der sowjetischen Geschichte gehöre, und setzt sich mit gängigen Klischeevorstellungen über Duldsamkeit, Leidensfähigkeit, Religiosität und Widersprüchlichkeit als angeblichen oder wirklichen Bestandteilen des russischen Nationalcharakters auseinander. (FUB-Hfm)

Mit der beginnenden Demokratisierung in Osteuropa haben sich in den einzelnen Staaten die verschiedenen politischen Strömungen in neuen Parteien konsolidiert. Zu beobachten ist in allen Ländern ein Wiedererstarken des Liberalismus, dessen Ziele und Werte der Autor kurz erläutert. Im Mittelpunkt des Aufsatzes stehen die wichtigsten Parteien, Bürgerbewegungen und Organisationen Ungarns, der CSFR, Polens, Rumäniens und Bulgariens, deren Ziele und Aufgaben teilweise ausführlich skizziert werden. Der Verfasser zeigt weiter, wie sich das Verständnis der osteuropäischen Christdemokraten dabei deutlich von dem der westlichen unterscheidet. Schließlich werden Zusammenhänge und Schwierigkeiten auf dem ökonomisch-sozialen Sektor in Osteuropa aufgezeigt und sowohl vor dem Erstarken der Konservativen als auch vor antikommunistischen Strömungen gewarnt. (BIOst-Rgl)

Die Diskussion um die Zukunft der Sozialdemokratie in Rußland wird von Vertretern in- und ausländischer Universitäten, einzelner russischer Parteien und Gruppierungen, des Gorbacev Fonds, der russischen AdW sowie anderen Experten geführt. Dabei wurde die Unvereinbarkeit von Sozialismus und Demokratie herausgestellt und die Notwendigkeit unterschiedlicher Herangehensweisen an die demokratische Entwicklung je nach Entwicklungsstand der einzelnen Staaten betont. Hauptaufgabe speziell der russischen Sozialdemokratie muß dabei die Verteidigung der jungen Demokratie an sich sein, um so das Land aus der Krise herauszuführen. Ferner geht es um das widersprüchliche Verhältnis von Sozialismus und Liberalismus, resp. Gleichheit und Freiheit, die einander gleichwohl nicht ausschließen und zwischen denen es eine gusunde Balance zu halten gilt. (BIOst-Rgl)

Für die konkrete Wirtschaftspolitik in China ist heute die Dominanz der administrativen Leitungsmethoden charakteristisch. Der zentralisierten Planung wird eine sehr große Bedeutung beigemessen. Dem Staatseigentum wird der Vorrang vor dem Privateigentum eingeräumt. Individuelle und private Tätigkeit wird stark kontrolliert. Die neue Regierung Chinas hat den Kampf der Korruption angesagt, für die Durchführung von politischen Reformen einen großen Zeitraum bemessen. Somit wurde der Demokratisierungsprozeß praktisch gestoppt. Im Bereich der Ideologie bekämpft man den sogenannten "bürgerlichen Liberalismus". Mit Hilfe der administrativen und ideologischen Maßnahmen ist es der neuen chinesischen Führung gelungen, die Ordnung im Lande wiederherzustellen, aber nach wie vor bleiben sehr viele ökonomische und politische Probleme ungelöst. (BIOst-Ldg)

Der vorliegende Beitrag befaßt sich vor allem mit den Widersprüchen und schwankenden Entwicklungen bei den in Rußland und den GUS-Republiken anstehenden Reformen. Dabei werden zunächst der Beginn und die Hintergründe des Umbaus, d.h. auch die Intention der Perestrojka und die politische Verantwortlichkeit für ökonomische Umwandlungen und soziale Sicherheit gekennzeichnet. Im folgenden erörtert der Autor die Probleme der historischen Entwicklung einer russischen bürgerlichen Gesellschaft seit dem 18. Jahrhundert und diskutiert im Anschluß die liberale Konzeption der letzten vorgelegten Demokratisierungsprogramme. Hierbei wird der Neoliberalismus in Polen als Vergleichsgröße herangezogen, und die wirtschaftlichen, sozialen und historischen Spezifika Rußlands als Grundlagen einer entstehenden bürgerlichen Gesellschaft werden analysiert. (Biost-Rgl)

Die Autorin stellt die sozialen Folgen der Reformen in Rußland den vergleichbaren lateinamerikanischen Erfahrungen gegenüber. Dabei arbeitet sie die gravierenden Unterschiede heraus, die bei aller Vergleichbarkeit der Lage entstehen. Vor allem ist dabei die unterschiedliche politische und wirtschaftliche Ausgangssituation zu berücksichtigen. Die Hauptunterschiede bestehen in der sozialen Gleichstellung innerhalb der russischen Gesellschaft, der geringeren Differenzierung bei den Besitzverhältnissen und eines wesentlich höheren Niveaus der mittleren Ausbildung in Rußland. (BIOst-Rgl)