In this report we consider methodological challenges that arise in intercultural comparative research projects due to linguistic diversity and culture-specific connotations. Solutions for the collection, preparation, and evaluation of data in multilingual settings were developed based on a content-structuring qualitative content analysis of multilingual interview transcripts. Collaboration with interpreters and co-interviewers is crucial for conducting interviews in the mother tongue of the interviewees. This collaborative process is described and a possible procedure for the transcription, translation, and analysis of foreign language data is outlined. In addition to the intercultural competence and cultural knowledge of the researchers, their exchange with experts prior to data collection and with translators during data preparation and evaluation plays an important role.
Der Beitrag setzt sich mit einem Teilgebiet der Sprachsoziologie Thomas Luckmanns auseinander: Im Mittelpunkt steht die von Luckmann ausgearbeitete Konstitutionsanalyse sprachlicher Zeichensysteme. Im Anschluss an eine etwas ausführlichere Nachzeichnung dieser Analyse wird herausgestellt, dass Thomas Luckmann mit seiner Konstitutionsanalyse sprachlicher Zeichensysteme strukturalistische Sprach- und Kommunikationstheorien fundiert und dass er darüber hinaus einen Ansatz zur Überwindung der Frontstellung zwischen strukturalistisch semantischen Sprachtheorien und pragmatischen Kommunikationstheorien anbietet. Beides ist ihm aber nur möglich, weil er in seiner Konstitutionsanalyse das Problem der Perspektivität der Erfahrungsbildung für den Prozess der Zeichenbildung marginalisiert.
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 360-370
Untersucht wird, inwieweit Zuwanderer, Emigranten, Gastarbeiter etc. in den entsprechenden autochthonen Gruppen in Österreich aufgenommen werden. Weiterhin wird gefragt, ob es einer Stärkung der autochthonen ("alten") Minderheiten durch die "neuen" Zuwanderer kommt und welche Faktoren das interethnische, politische, kulturelle etc. Verhalten bestimmen. Es werden vor allem die Situation und die Bedingungen für die Entwicklung interethnischer Beziehungen der Slowenen (in Kärnten), den Kroaten und den Ungarn (im Burgenland) untersucht. Sie alle zeigen eine über mehrere Jahrhunderte zurückreichende Kontinuität in territorialer, kultureller und sprachlicher Hinsicht. Es zeigt sich, daß die Immigrationsgesellschaft (die Mehrheit ebenso wie die "heimischen" Minderheiten) nicht frei ist von Fremdenfeindlichkeit, Gruppenegoismus und Provinzialismus, alles Faktoren, die einer befruchtenden interkulturellen und interethnischen Kommunikation und Solidarität im Wege stehen. (GF)
Der von Rita FRANCESCHINI herausgegebene Sammelband vereinigt eine Vielzahl unterschiedlicher Beiträge, die sich v.a. aus linguistischer, literaturwissenschaftlicher und ethnologischer Perspektive mit einem breiten Spektrum auto-/biographischer und interkultureller Phänomene befassen. Das Anliegen der in dem Band versammelten AutorInnen ist, Korrelationen zwischen diesen Phänomenen aufzuzeigen, dabei den Stellenwert individueller und kollektiver Konstruktionen von Wirklichkeit herauszuarbeiten sowie biographische Struktureffekte auf den Umgang mit fremdsprachlichen Anforderungen in bi- oder trilingualen Kontaktsituationen nachzuweisen. – Die Rezension des Sammelbandes erfolgt im wesentlichen mithilfe einer verstehend erklärenden Kulturheuristik (Max WEBER) und in Orientierung an den für sozialwissenschaftliche, sozio-, pragma- und textlinguistische Arbeiten geltenden Standards. Dabei wird den literaturwissenschaftlichen Herangehensweisen eine gewisse – auf eigenwillige Sample-Bildungen und mangelnde methodische Kontrolliertheit zurückzuführende – Wildwüchsigkeit nachgewiesen, während die sprachtheoretischen Abhandlungen v.a. hinsichtlich mikro- und makrotheoretisch relevanter Synthesebildungen diskutiert werden, die am ehesten auch als Beitrag zu einer kulturwissenschaftlichen (Sprach-) Biographieforschung verstanden werden können.
Es wird der geschichtliche Hintergrund und die aktuelle Situation des Kärtner Minderheitenkonflikts beschrieben, indem einige Aspekte des interethnischen Konflikts deutlich gemacht werden. Davon ausgehend, daß die Sprache eine wichtige Rolle in der Ausbildung einer ethnischen Identität spielt, wird der Zusammenhang zwischen Zweisprachigkeit und Identität untersucht, wozu auf Forschungsergebnisse aus der Analyse von zweisprachigen Lebensgeschichten zurückgegriffen wird. Grundlage der weiteren Überlegungen ist die Konzeption der Identitätsbildung durch Kommunikation und Interaktion. Es wird die These diskutiert, daß Zweisprachigkeit - besonders im Alltagsbewußtsein - die Gefahr eines gespaltenen Bewußtseins bedeutet. Vor diesem Hintergrund wird überprüft, ob die zweisprachigen Identitätsformen der Slowenen letztlich auf eine weitere Assimilierung hindeuten oder ob doch Ansätze einer ethnischen Identität, die auch politisches Handeln impliziert, sichtbar sind. Fünf Identitätstypen, deren Muttersprache slowenisch ist, werden konstruiert: (1) bewußter Slowene, politisch aktiv; (2) bewußter Slowene; (3) 'Doppelidentität' Slowenisch-Deutsch; (4) Assimilierter; (5) radikaler Assimilant. Die Untersuchung zeigt, daß die Lebensbedingungen in Südkärnten für die Minderheit der Kärntner Slowenen nur bedingt eine individuelle und kollektive Identitätsbildung zulassen. (RW)
Der Beitrag zeigt am Beispiel der deutschen Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz, wie - bei aller Offenheit und Fairness gegenüber einer fremden Kultur - in Interviews bedenkliche Irritationen entstehen können. Die Interviews verdeutlichen, welche Missverständnisse in Begegnungen selbst scheinbar alltäglicher Situationen angelegt sind. So konfrontierte Krone-Schmalz die Frauen häufig mit der Frage nach der 'doppelten Belastung' als Frau (gemeint ist: in Beruf und Familie) - eine zweifellos aus der eigenen Kultur und der eigenen Identifikation erwachsene Vorstellung der Westeuropäerin, die schließlich noch zum Bild von der 'Dreifachbelastung' gesteigert wurde, als zum Pensum der sowjetischen Frau die sogenannte 'gesellschaftliche Tätigkeit' hinzukam. Die Journalistin stieß mit ihrer Frage regelmäßig auf Unverständnis. Erstaunt stellte die Reporterin immer wieder fest, dass das Fremde, Unbegreifliche, 'nicht aufgesetzt ist', nicht Masche oder Maske für den Besucher, sondern authentischer Bestandteil individuellen Selbstverständnisses. Der Beitrag fragt nach Ursachen und Determinanten sozialer und kultureller Entwicklung dieses Phänomens. In jedem Fall ist wichtig, sich dem Gegenstand angemessen und kundig zu nähern. Das setzt bei Fragen an fremde Gesellschaften eine besondere Sensibilität voraus. Für den Historiker im doppelten Sinne: besondere Sensibilität für das Gegenwärtige und für das Gewesene. (ICA2)
Studierende, die entweder einen Teil oder das gesamte Studium an einer ausländischen Universität absolvieren, stellen insbesondere im Kontext der Internationalisierung der Hochschulen, aber auch hinsichtlich der Erforschung von Interkulturalität generell, interessante Forschungssubjekte dar. Doch obwohl diese Gruppe der Studierenden einen relativ einfachen Feldzugang ermöglicht, gibt es -wie wir, Helena Drawert und Vasco da Silva, in diesem Artikel zeigen werden- nur recht wenige qualitative Studien zur äußeren und inneren Gestalt von studentischen Auslandsaufenthalten. Anhand der Themenschwerpunkte unserer derzeit laufenden Dissertationsprojekte soll im Folgenden dargelegt werden, wie die interkulturelle, qualitative Forschung das Potential dieser Zielgruppe nutzen kann, um unterschiedliche Phänomene zu untersuchen und diverse Frage- und Problemstellungen zu erörtern.
Das Buch versammelt 16 Aufsätze, die sich um Begriffe der sprachlichen Vermittlung sozialen Sinns bemühen. Die Herausgeber versuchen, den neuen Begriff der "Sinnformel" als bündelnden Begriff in der Debatte zu etablieren; weitere Ansätze zu "Deutungsmuster", "Denkmuster", "Metaphern", "Leitbilder" und anderen etablierten Begriffen werden theoretisch und in konkreten Studien vorgestellt. Das Buch versteht sich als Suchbewegung und versammelt aktuelle Diskurse – und ist daher als Überblick und Einführung in eine stärker linguistisch orientierte Perspektive auch für qualitative Forschung zu empfehlen. Der Ansatz der kognitiven Linguistik ist in praktischen Studien, nicht jedoch im Theoriekapitel präsent – die Rezension trägt daher einige Zusammenhänge nach.
In diesem Essay geht es um das Handwerk des Schreibens über Klientinnen, um dessen ethische Aspekte in Abgrenzung zur direkten optischen Darstellung in den (Massen-) Medien. Fragen der Wissenschaftlichkeit der Kasuistik sowie ihrer Grenzen werden angesprochen. Es wird gezeigt, welchen Platz Fallberichte innerhalb des gesellschaftspolitischen Auftrags der Psychotherapie einnehmen, in welch geistesgeschichtlicher Tradition sie stehen, vor allem, in welch nahem Verwandtschaftsverhältnis sie zur Literatur stehen. Daran reiht sich die Frage, welches Genre, welche Sprache und welche Sprachlichkeit dazu angetan sind, dem psychotherapeutischen "Gegenstand" (dem homo patiens) gerecht zu werden, und welche psychotherapeutischen Haltungen sich in den Darstellungsformen offenbaren und sich zur Diskussion stellen. Dies wird anhand eines eigenen Fallbeispiels exemplifiziert.Schlüsselwörter:Kasuistik; Massenmedien; Fallbericht; Wissenschaftlichkeit der Psychotherapie; Narrative; Sprache als Trägerin von Haltungen. ; In this essay I will discuss the technique and ethical aspects of writing about clients, as compared to the portrayal of psychotherapeutic situations in the mass media. Questions of the scientific method of casuistry and its boundaries are addressed. The role of case reports in the socio-political mission of psychotherapy will be demonstrated, as well as the intellectual tradition of which those reports are part, and, above all, their relationship to literature. From these considerations, other questions arise: which genre, what kind of language, and what linguistic structures are appropriate to do justice to the psychotherapeutic object, the homo patiens, and which psychotherapeutic approaches manifest themselves and present themselves for discussion? These questions will be addressed through a case study from the author herself.Key words:Casuistry; Mass media; Scholarliness of psychotherapy; Narrative; Language as carrier of attitudes ; II s'agit ici de l'art d'élaborer des textes sur des clients, de ses aspects éthiques et de ce qui le distingue de la mise en scène du contenu des thérapies dans les médias et la presse (populaire). En tant que psychothérapeutes nous nous chargeons d'une mission dans le contexte de la politique sociale ; nous devons donc rendre des comptes sur notre pratique, à nous-mêmes mais aussi à nos collègues et à la collectivité. Nous proposons dans cet article une réflexion sur les différentes modalités de présentation et mettons en évidence l'équilibre délicat entre clarté et exhibition(nisme) que doivent trouver, en particulier, les médias visuels. Il faut savoir utiliser le pouvoir qu'ont ces derniers à amplifier l'information et à élaborer un discours ; il faut développer une culture dotée de la capacité à résister à la soif de sensationnalisme, à la vanité thérapeutique et aux différentes formes (d'abus) de pouvoir. Les problèmes sont en partie dus au fait qu'au cours de son histoire relativement courte, la psychothérapie s'est retrouvée entourée de médias en constant développement (des médias visuels - qui pour elle ont caractère de spectacle - surtout) caractérisés par une attitude souvent limite impudique (contrastant avec la pruderie traditionnelle) et axée sur un monde virtuel. La psychothérapie a besoin du public, mais elle doit devenir plus sensible aux aspects qui lui permettront de se présenter avec sérieux et de manière adéquate par rapport à ses contenus. Selon le groupe visé, il faut choisir entre des formes de présentation plus ou moins directes : lorsque l'on s'adresse à des collègues ou dans le cadre de la formation, on peut être plus explicite tout en respectant le sérieux et le secret professionnels ; lorsque l'on s'adresse à un large public (incluant des clients potentiels), il s'agit de transmettre une image motivante de la psychothérapie et de faciliter l'accès aux traitements.S'exprimer par écrit sur la pratique psychothérapeutique - que ce soit sur un mode scientifique ou populaire - entraîne toute une série d'autres risques. Il est relativement facile de sauvegarder l'anonymat des clients, puisqu'une étude de cas est rédigée après réflexion et que son auteur a la possibilité d'introduire des éléments fictifs et abstraits. La frontière entre fiction et mensonge n'est pas toujours claire et les auteurs d'œuvres littéraires la gèrent en principe autrement ; mais lorsqu'on présente des « cas », on risque toujours de les embellir, de ne choisir que des processus qui se sont déroulés de manière positive ou même d'inventer les descriptions servant d'illustration - ce qui n'est pas acceptable si le texte doit servir de démonstration de l'utilité d'une approche thérapeutique.A ce niveau, il s'agit de questions touchant à l'épistémologie et à l'éthique scientifique, ainsi qu'au problème du caractère scientifique de la psychothérapie en général et de la casuistique en particulier : dans quel domaine scientifique la psychothérapie peut-elle se positionner? Pour nous, elle a ses racines dans les sciences sociales et l'herméneutique et elle est entre autres proche des arts, ce qui signifie que le facteur humain doit absolument être sauvegardé ; ceci la distingue d'une médecine se référant à la technique et aux sciences physiques pour laquelle le flou introduit par des récits humains est une interférence.Le fait que nos clients se montrent à nous par le biais de leurs narratifs démontre lui aussi que psychothérapie et littérature sont proches parentes. Il faut simplement se demander quel genre littéraire, quelle langue et quel langage sont les plus adéquats au moment de décrire « l'objet» de la psychothérapie (l'homo patiens).Il s'agit aussi de cerner les attitudes psychothérapeutiques et les implications sociétales qui se cristallisent dans le langage utilisé, puis d'en débattre. Cet aspect de la question ne peut pas être exposé en détail dans le présent essai, mais il est illustré par un exemple de cas.
The article focuses on Jacob Grimm's linguistic scholarship, taking into account biographical details, Grimm's conception of law and freedom, and his morality. Examples consist of original citations from Grimm's works, primarily his "Deutsche Grammatik" and "Deutsches Wörterbuch".
Warum müssen Minderheiten geschützt und gefördert werden? Welche Minderheiten in Europa gibt es? Weshalb bedarf es wirksamer Minderheitenschutzsysteme auf verschiedenen Akteursebenen? Unter welchen Voraussetzungen können Minderheiten wirksam geschützt werden? Diesen und weiteren Fragen geht die Autorin in ihren kulturpolitischen Forschungen nach
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Przedmiotem omówienia są ankiety do Niemieckiego atlasu językowego, opracowane przez bibliotekarza pracującego w Marburgu – Georga Wenkera (1852–1911). Publikacja zawiera analizę językową tych ankiet (z 80 miejscowości) z terenu Mazur wschodnich – powiatów ełckiego, gołdapskiego, oleckiego. Choć ankiety służyły do eksploracji gwar niemieckich, to jednak udało się wskazać polskie cechy gwarowe, dzięki czemu było możliwe częściowe odtworzenie stanu gwar mazurskich w XIX wieku na terenie wysuniętym najdalej na wschód ówczesnych Prus Wschodnich. Ankiety to jedyny zbiór danych z tego czasu, dający szeroki ogląd gwar Mazur wschodnich, położonych na obszarze peryferycznym, przez długie lata znacznie oderwanym od polszczyzny ogólnej, mającym nikłe związki z polskim życiem kulturalnym i politycznym, na co dzień naznaczonym infiltracją języka niemieckiego. ; This book is devoted to the discussion of questionnaires for the German Linguistic Atlas (Deutscher Sprachatlas), designed by Georg Wenker (1852–1911), a librarian working in Marburg. The present study offers a linguistic analysis of replies to Wenker's questionnaire collected in eighty locations in eastern Mazuria – the Ełk, Gołdap and Olecko districts. Although the questionnaire had been designed to explore German dialects, it was possible to identify Polish dialectal features and to conduct a partial reconstruction of the state of Mazurian dialects of Polish in the easternmost part of the historical province of East Prussia in the nineteenth century. Wenker's survey material is a unique set of data from the period which provides a broad perspective on local dialects of eastern Mazuria, a peripheral area which had a limited contact with the general Polish language for a long time, did not have much connection with Polish cultural and political life, and was characterised by the penetration of the German language. ; Publikacja finansowana z subwencji na utrzymanie i rozwój potencjału badawczego Instytutu Slawistyki Polskiej Akademii Nauk. ; This work was financed from a subvention for maintaining and developing the research potential of the Institute of Slavic Studies, Polish Academy of Sciences.
Welche Rolle spielt Sprache für eine kritische Theorie? Die Beiträger beantworten diese Frage vor dem Hintergrund gegenwärtiger Diskussionen in der Sprach- und Sozialphilosophie. Sie zeichnen so ein Bild epistemologischer, kommunikativer, sozialer und normativer Gefahren und Potenziale der Sprache. Mit Beiträgen von Robert B. Brandom, Alexander G. Düttmann, Martin Seel u.a. Philip Hogh, Dr. phil., ist wiss. Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Stefan Deines, Dr. phil., ist Postdoctoral Fellow an der University of Macau.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext: