Dienstleistungen im Luftverkehr werden entlang einer vertikal disaggregierten Wertschöpfungskette von spezialisierten Anbietern erbracht. Vom Luftverkehr gehen regional- und gesamtwirtschaftliche Impulse aus. Ihre Erfassung erweist sich allerdings als schwierig. Gleiches gilt für die negativen Externalitäten des Luftverkehrs. Neben seinem Beitrag zum Treibhauseffekt steht hierbei die Lärmbelastung im Vordergrund.
Im Luftverkehr wiesen in den vergangenen Jahrzehnten sowohl die Passagierzahlen als auch das Frachtaufkommen überdurchschnittliche Wachstumsraten auf. Hiervon haben Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugzeugindustrie profitiert. Es ist zu erwarten, dass sich der Luftverkehr von den Einbrüchen in den beiden vergangenen Jahren - zurückzuführen auf die Terroranschläge vom 11. September 2001, die Lungenkrankheit SARS, den Irak-Krieg sowie eine generelle Wirtschaftsschwäche - bald wieder erholt. Unabhängig von der stark wachsenden Nachfrage nach Luftverkehrsleistungen wird der Luftfahrtsektor in vielfältiger Weise subventioniert. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt wurde. Die Bundesregierung hält zwar einen umfassenden Subventionsabbau selbst für dringend nötig, doch sind diesem in der Luftfahrt enge Grenzen gesetzt. Dazu ist dieser Bereich zu sehr in internationale Abkommen und Regelwerke eingebettet.
Das Werk untersucht zum ersten Mal ausführlich handelspolitische Schutzinstrumente im Luftverkehrsdienstleistungssektor. Die der Arbeit zugrunde liegende EU-Verordnung Nr. 868/2004 stellt ein Teilstück hin zu einer einheitlichen europäischen Luftverkehrspolitik dar. Zugleich betritt die Verordnung mit der Einführung eines reinen Antisubventionstatbestands für einen Dienstleistungsbereich Neuland im europäischen Außenhandelsrecht. Die Arbeit durchleuchtet das neue europäische, sektorspezifische, handelspolitische Schutzinstrument unter Hinzuziehung der rechtlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen im Luftverkehrs- und Außenhandelsrecht. Zudem vergleicht sie sich mit den vorhandenen US-Instrumenten im Luftverkehr. Sie zeigt die unterschiedliche Herangehensweise der beiden Rechtssysteme auf. Die Arbeit bewegt sich dabei auf einer Schnittstelle zwischen Außenhandels- und Luftverkehrsrecht
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In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4655-4663
"Der Beitrag stellt erste empirische Ergebnisse aus einem DFG-Forschungsprojekt an der TU Chemnitz vor, das zu Formen multipler Entgrenzung bei Flugpersonal forscht. Der Fokus ist auf den Arbeitsalltag von Piloten und Flugbegleitern gerichtet. Hierzu werden verschiedene Themenbereiche untersucht: Arbeitsorganisation und Technologie, die alltägliche Arbeitspraxis des Flugpersonals, betriebliche Bedingungen, das Berufsfeld von Piloten und Flugbegleitern und die Veränderungen, mit denen sich diese Berufsfelder auseinandersetzen müssen, Qualifikationsmöglichkeiten innerhalb der Unternehmen sowie die Wechselwirkungen zwischen Arbeit und Leben. Während die meisten Themenfelder nur angerissen werden, befasst sich der Vortrag zentral mit sozialen Beziehungen der Arbeitenden auf drei Ebenen: das Verhältnis zwischen Cockpit und Kabine, Flugpersonal und Passagieren sowie Luft- und Bodenpersonal. Exemplarisch für das Verhältnis zwischen Cockpit und Kabine stehen Ungleichheitsaspekte, z.B. in Form der Wahrnehmung eines unterschiedlichen sozialen Status auf der individuellen und betrieblichen Ebene oder der unterschiedlichen Zugänge zu Informationen während des Fluges. Bei der Konstellation Flugpersonal - Passagiere kann beispielhaft der Trend zur Billigfliegerei und die damit verbundene Servicereduktion genannt werden, was das Dienstleistungsverhältnis gegenüber dem Kunden neu bewertet. Die dritte Ebene, welche die Wechselwirkungen zwischen dem fliegenden Personal und dem Bodenpersonal umfasst, beleuchtet u.a. die Diskrepanz der gegenseitigen Wahrnehmung, aber auch die Kooperation beider Arbeitsbereiche. Im Ergebnis resümiert der Beitrag ein multidimensionales Beziehungsgeflecht als Grundlage der Arbeit des Flugpersonals und beleuchtet dies als Voraussetzung verschiedener Formen der Dienstleistungsarbeit." (Autorenreferat)