Möglichkeiten einer Frauenarchitektur
In: Frau - Realität und Utopie, S. 217-226
Der Aufsatz analysiert die sozialen Aspekte in der Architektur von Frauen. Dies geschieht unter zwei Gesichtspunkten: zum einen wird anhand einer Kurzdarstellung der sozialen Benachteiligungen von Frauen - speziell im Baufach, das weitgehend eine Männerwelt ist - verdeutlicht, welche Mechanismen zum Ausschluß von Frauen geführt haben; einen zweiten Gesichtspunkt bildet die These, daß die herrschende, eindimensionale Struktur der Architektur nicht zuletzt auf diesen Ausschluß der Frauen, also die Dominanz männlicher Denk- und Kreativitätsformen zurückzuführen ist. Anhand einer plakativen Rollenzuschreibung, in der das männliche Element als abstrakt und zukunftsausgerichtet, das weibliche als kreatürlich am Präsens orientiertes bestimmt werden, wird herausgearbeitet, wie letztlich nur in Verbindung beider Elemente die soziale Dimension von Architektur zum tragen kommen kann. (MB)