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84 Ergebnisse
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In: Politik und Geschlecht 15
Dieser Band bietet ein einführendes Kompendium in grundlegende geschlechtskategoriale Methodologien und Methoden in den Sozialwissenschaften, die Politik bzw. politisches Handeln zum Gegenstand machen. Ziel ist die (Weiter-)Entwicklung von Theorien und Methodologien, die das politische Handeln von Subjekten auf der Mikroebene erklären und mit der Meso- und Makroebene von Politik verbinden, sowie eine vertiefte Reflexion der hierzu verwendeten Forschungsmethoden. Zu diesem Gegenstandsfeld verknüpfen die einschlägig ausgewiesenen Autorinnen theoretisch-methodologische Fragestellungen systematisch mit methodischen Problemen.
In: Sozialökonomische Schriften Band 22
Seit Großunternehmen unter den Bedingungen sinkender Wachstumsraten und global erhöhter Renditeforderungen verstärkt Arbeitsplätze abbauen, avancieren Existenzgründungen und ihre Förderung auch in Deutschland zum Hoffnungsträger der Struktur- und Beschäftigungspolitik. Im Buch wird die zentrale Hypothese überprüft, dass die Existenzgründungsförderung in ihrer derzeitigen Ausgestaltung erstens nicht nachhaltig zu mehr Beschäftigung beiträgt und sie zweitens den wirtschaftlichen Strukturwandel bremst. Für den Fördereffekt von Existenzgründungshilfen ist neben der Mikroebene vor allem auch die Makroebene relevant. Dem langfristig positiven Beschäftigungseffekt in den geförderten Gründungen stehen Verdrängungseffekte bei anderen Unternehmen gegenüber.
In: Zeitgeschichte nach 1933 8-2011
Main description: Die Aufstellung der Bundeswehr ab 1955 war ein Ergebnis der weltpolitischen Frontstellung im Kalten Krieg. Sie erfolgte im Rahmen der NATO, die Strategie, Struktur und Aufgaben nachhaltig bestimmte. Auf allen Ebenen mussten sich die Streitkräfte in die schon ausgebildete politische, ökonomische und gesellschaftliche Struktur der Bundesrepublik konkurrierend einordnen. Im Rahmen eines größeren Forschungsprojekts zur Militärgeschichte der Bundesrepublik untersucht diese Studie den spezifischen Anteil, den vornehmlich neu gegründete Bundeswehrstandorte an den sozioökonomischen Wandlungsprozessen der 50er bis 70er Jahre in Westdeutschland hatten. Der Bogen spannt sich dabei von der Makroebene des Bundes bis zur Mikroebene einzelner Kommunen und ermöglicht so differenzierte gesamtgesellschaftliche Analysen.
In: NESSE Analytical Report, Band 1
Die Studie befasst sich mit der (sozialen Ungleichheit) bei der Bildung von Schülern mit Migrationshintergrund in Europa. Mit Rückgriff auf empirisches Datenmaterial und Erkenntnisse werden die gegenwärtige Situation der Untersuchungsgruppe in den Bildungssystemen und den Schulen beleuchtet, aktuelle Erklärungsansätze für die Ist-Situation dargestellt sowie die Bildungspolitik mitsamt ihren Maßnahmen kritisch analysiert. Im ersten Schritt werden zunächst (1) die Lage der Schüler aus Migrantenfamilien in den Bildungssystemen beschrieben und (2) Erklärungen für die schwachen Schulleistungen auf der Meso- und Makroebene erläutert. Auf dieser Grundlage werden im zweiten Schritt sodann die Bildungspolitik, -programme und -maßnahmen zur Verbesserung der Lernmöglichkeiten untersucht. In diesem Zusammenhang gilt das Augenmerk (1) der Sozialpolitik, (2) dem Lehrpersonal, (3) den Schulangeboten, (4) der individuellen Unterstützung, (5) der Antidiskriminierungspolitik sowie (6) dem Spracherwerb und sozialen Integration. Die Untersuchung schließt mit einer Reihe von Schlussfolgerungen und Empfehlungen, adressiert an die Kompetenzträger der Schul- und Bildungspolitik. (ICG2)
In: Edition Unseld 1
Eine neue Herausforderung für die Wissenschaft: Die Welt ist komplex, also sollten es auch unsere Vorstellungen von ihr sein. Viele Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften haben sich lange an diese Maxime gehalten. Die Naturwissenschaften aber haben traditionell nach einfachen, universalen und zeitlosen Gesetzen gesucht. Damit wollten sie die "schwirrende Verwirrung" ("blooming, buzzing confusion", William James) erklären, die die ungeschulten Sinne dem Geist präsentieren. Aber dieses Unternehmen ist gescheitert. Sandra Mitchell zeigt, daß uns die Komplexität der lebendigen Welt dazu zwingt, unsere Denkmodelle radikal zu revidieren und nach einer adäquateren Erkenntnislehre zu suchen. Dazu hat die Systemtheorie Vorgaben geliefert, die seit einigen Jahren von der Komplexitätstheorie spezifiziert worden sind. Komplexe Systeme - wie die Welt, in der wir leben - zeichnen sich unter anderem durch Emergenz und Relationen aus: Was auf der Makroebene sichtbar wird, ist erst durch Wechselwirkungen zwischen den Elementen des Systems zu erklären. Wohin zum Beispiel ein Vogelschwarm fliegt, hängt nicht nur von den Individuen ab, sondern vor allem von Feedbackprozessen zwischen ihnen. Mitchell fordert deshalb: Wer die Welt verstehen will, muß auch verstehen lernen, warum das Ganze tatsächlich mehr ist als die Summe der einzelnen Teile.
In: ZEW discussion paper no. 00-06
Dieser Beitrag gibt einen Überblick der neueren wissenschaftlichen Literatur zur Evaluation der Aktiven Arbeitsmarktpolitik (AAMP) in Deutschland. Das Grundproblem mikroökonomischer Evaluation besteht darin, den Vergleichsmaßstab bei Nichtteilnahme zu schätzen, sei es auf Basis einer vergleichbaren Kontrollgruppe von Nichtteilnehmern oder auf Basis der Situation vor Teilnahme. Entscheidend ist hierbei, den potentiellen Selektionsproblemen Rechnung zu tragen. Evaluationsstudien auf der Makroebene müssen zusätzlich auch die indirekten Effekte der AAMP auf den gesamten Arbeitsmarkt berücksichtigen und der möglichen Endogenität der AAMP Rechnung tragen. Die meisten Evaluationsstudien für Deutschland zeigen keine signifiant positiven Beschäftigungseffekte der AAMP, sind jedoch mit großer statistischer Unsicherheit behaftet. Wir führen letzteres im wesentlichen darauf zurück, daß wegen zu geringen Datenumfangs meist äußerst heterogene Maßnahmen gepoolt werden und daß über Teilnehmer und Nichtteilnehmer zu wenige Hintergrundinformationen verfügbar sind. Aufgrund dieser Datenrestriktionen verbietet sich daher aus Sicht der Autoren ein vorschnelles Verdikt über die ökonomischen Wirkungen der AAMP, obwohl mögliche positive Effekte nicht sehr stark sein können, da sie sonst vermutlich trotz unterschiedlicher Methoden und unzureichender Daten empirisch hätten identifiziert werden können.
In: ifo Forschungsberichte 30
Diese Studie wurde für das Umweltbundesamt erstellt und soll darüber hinaus Anstöße für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierte Projekt "Neue Techniken für den integrierten, medienübergreifenden Umweltschutz" liefern. Den Hintergrund für die Studie bildet die Richtlinie 96/61/EG über die integrierte Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzungen (IVU-Richtlinie), die ein wichtiges Instrument der Europäischen Union für die schrittweise Harmonisierung der Genehmigungsverfahren und -bedingungen von großen Industrieanlagen in den Mitgliedstaaten darstellt. Sie zieht die gesamten, medienübergreifenden Auswirkungen von Industrieanlage auf die Umwelt in Betracht, wie z.B. Verschmutzung der Luft, des Wassers und des Bodens, Abfallentstehung, Einsatz der Rohstoffe, Energieeffizienz, Lärm, Störfallvermeidung, Risikomanagement, etc. Die Emissionsbegrenzungen in den Genehmigungsbescheiden sollen sich dabei auf "Beste Verfügbare Techniken" (BVT) stützen. Von den integrierten Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen werden aber nicht nur eine Verbesserung der Umweltqualität, sondern auch ökonomische Auswirkungen erwartet. Neben Kostenbelastungen für einige, der unmittelbar betroffenen Unternehmen sind auch weiterreichende ökonomische Effekte auf der Meso- und ggf. sogar der Makroebene denkbar, z.B. durch die Stimulierung der Nachfrage, Innovationsanreize und Wettbewerbsimplikationen. Die Studie hat den Charakter einer Machbarkeitsstudie und beschränkt sich im wesentlichen auf konzeptionelle und methodische Fragen. Sie nimmt also selbst keinerlei Berechnungen oder konkrete Auswertungen vor, sondern soll Empfehlungen für das Design von möglichen Folgeuntersuchungen geben (insbesondere zu den erwähnten "weiterreichenden Effekten").
In: IAB Forschungsbericht : Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Band 20/2006
"Der Forschungsbereich 4 "Konjunktur, Arbeitszeit und Arbeitsmarkt" des IAB
analysiert die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarktes auf der Makroebene.
Ein verfolgter Ansatz ist die Einbettung des Arbeitsmarktgeschehens in ein gesamtwirtschaftliches,
interdependentes Konjunkturmodell. Damit können die
Auswirkungen der konjunkturellen Entwicklung sowie politischer Maßnahmen auf
den Arbeitsmarkt im gesamtwirtschaftlichen Kontext dargestellt, simuliert und
prognostiziert werden.
In Kooperation des IAB mit dem RWI Essen entstand unter dieser Zielvorgabe eine
Arbeitsmarktversion des RWI-Konjunkturmodells. Sie enthält zusätzliche Module:
Eines beschreibt den Arbeitsmarkt detaillierter, gliedert ihn z.B. in den ersten
und zweiten Arbeitsmarkt und disaggregiert wichtige Variablen, wie z.B. die
Zahl der Erwerbstätigen nach Sektoren, Ost und West, nach der Stellung im Beruf
und nach der Qualifikation. Ein zweites Modul integriert wichtige Zusammenhänge
und Ergebnisse der Arbeitszeitrechnung des IAB. Schließlich berücksichtigt
ein drittes Modul explizit die Einnahmen und Ausgaben der Bundesagentur für
Arbeit.
Neben der Erläuterung und Prüfung der Einzelgleichungen stellt der Bericht in der
Betrachtung des Gesamtmodells fest, dass es die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
in der Vergangenheit gut erklärt und langfristig stabil ist. Anhand von Alternativrechnungen
wird aufgezeigt, wie Änderungen volkswirtschaftlicher Rahmendaten
auf kurze Sicht insbesondere das Wirtschaftswachstum, die Beschäftigungsentwicklung
und Arbeitslosigkeit beeinflussen. Mit einer Simulation gesamtwirtschaftlicher
Wirkungen von Arbeitsbeschaffungs- und Strukturanpassungsmaßnahmen
enthält der Bericht auch ein Beispiel für die Anwendung des
Modells in der Evaluationsforschung und in der Politikberatung."[Autorenreferat]
In: Connex - gesellschaftspolitische Studien 4
Geleitwort Vorwort I Geburtenförderung als eine vordringliche gesellschaftspolitische Langfristaufgabe der nächsten Jahre 1 Eine veränderte Problemwahrnehmung 2 Notwendigkeit des verantwortlichen Umgangs mit der demographischen Problemlage II Zum Geflecht der Gründe für den längerfristigen Geburtenrückgang 1 Die wertbesetzten Entscheidungen für oder gegen Kinder 2 Was lässt sich zu Wirkungen von Familienpolitik auf das Geburtenverhalten sagen? III Grundlagen einer bevölkerungsbewussten Gesellschafts- und Familienpolitik mit geburtenfördernder Wirkung 1 Nur integrativ angelegte Szenarien erscheinen problemangemessen 1.1 Die Bedeutung der Stabilität der Partnerschaftsbeziehung 1.2 Elternverantwortung und Erwerbsarbeit in der "Zeitbalance" 1.3 Familiengemäße Einkommensgestaltung 1.4 Zur Rolle der Massenmedien 2 Die Tragweite der individuellen Wert- und Normorientierungen 2.1 Dauerhafte Veränderungen in der Hierarchie der Werte 2.2 Generatives Verhalten ganz ohne gesamtkulturelle Vorgaben? - Kinderzahlen zwischen Wunsch und Wirklichkeit 3 Zum Problem der Integration von individueller und gesellschaftlicher Rationalität 3.1 Gemeinwohlorientierung auf der Mikro- und Makroebene 3.2 Wie weit trägt der Value-of-Children-Ansatz ? 4 Eine Aufgabe der sozialen Ordnungspolitik 4.1 Grundrichtungen des Handelns 4.2 Wider unzulässige "Grenzüberschreitungen" 5 Was bedeutet freie, verantwortliche und informierte Entscheidung über die Kinderzahl? 6 Bevölkerungsbewusste Familienpolitik ist keine "Bevölkerungspolitik" 6.1 Abgrenzung zwischen bevölkerungs- u. familienpolitischen Handlungsmustern 6.2 Die Bedeutung von unterschiedlichen Quellen der Elternschaftsmotivation 7 Gesamtkonzept einer Politik der quantitativen Nachwuchssicherung 7.1 Allgemeine Charakteristika 7.2 Das Politikprofil im Überblick IV Ausblick: Auf dem Wege zu einer Neu- und Höherbewertung der Elternschaft? Literatur (Auswahl) Unser Wirtschafts- und Sozialsystem ist in seiner real existierenden Ausprägung durchsetzt mit hochgradig wirksamen Anreizen zum Verzicht auf Kinder. Wenn Staat und Gesellschaft die bisher weithin kollektiv verdrängte Geburtenkrise mit ihren heute bereits kurzfristig gar nicht mehr vermeidbaren demographischen Verwerfungen auf längere Sicht meistern wollen, ist eine entschiedene und nachhaltige gemein-wohlorientierte gesellschaftliche Ordnungspolitik gefordert: Entscheidungen für Kin-der in ihrer lebenssinnstiftenden Bedeutung fü ...
In: Documento de Trabajo, Band 53
A mediados del 2003 el Ministerio de Educación inició un programa piloto cuyo objetivo fue incrementar la asistencia diaria y la permanencia en clase de los docentes a través de un sistema de incentivos para los maestros en algunas zonas rurales del Perú. Los docentes que lograran la META (nombre con el que fue rebautizado el programa Mejor Educación a través de más Tiempo en el Aula el 2004) recibirían un incentivo monetario. El programa fue continuado durante el año 2004, pero además de la asistencia docente, se recogieron datos sobre el rendimiento de los estudiantes en comprensión de lectura y matemática (las pruebas fueron administradas a inicios y fin del año escolar, de modo que se pudiera estimar el crecimiento en rendimiento). El estudio encontró que la realización del programa tuvo un impacto positivo en la asistencia de los docentes. El efecto del programa en el rendimiento es menos claro, aunque se observa una tendencia a una asociación positiva. Si bien el programa ha sido descontinuado, en el presente documento se analizan algunas implicancias de políticas para programas de incentivos a favor de los docentes (por ejemplo, que se vinculen los incentivos con programas de desarrollo profesional). En cualquier caso, estas iniciativas deberían estar vinculadas a la Ley de Carrera Pública Magisterial, que está siendo implementada paulatinamente por el Ministerio de Educación.
In: Documento de Trabajo, Band 38
Wie die PISA-Studie in aller Schärfe gezeigt hat, ist die Modernisierung der Schule ein zentrales Anliegen unserer Gesellschaft. Doch wie ist diese Modernisierung nachhaltig möglich? Mehr als dreißig führende europäische Schul- und Bildungsexperten kommen in diesem Band zu Wort und bieten mit ausgewählten Grundlagentexten die Basis für eine sachlich fundierte Auseinandersetzung mit dieser hochkomplexen Thematik. Aufgrund der Prominenz vieler Beiträge und der interdisziplinären Moderation durch die beiden Herausgeber will der Band einen breiten und zugleich gegliederten Zugang zur aktuellen Schulmodernisierung liefern: eine "Pflichtlektüre" für alle Pädagogen und Lehramtsstudenten sowie alle an aktuellen bildungspolitischen Fragen Interessierten.
Die Universität verändert sich. Um sie effizienter, internationaler und konkurrenzfähiger zu machen, wird gegenwärtig nicht nur ihre Form reformiert, sondern auch ihr Selbstverständnis als Bildungsinstitution. Dabei ist die Frage, was Bildung innerhalb der neuen Strukturen bedeutet, nicht von der zu trennen, wie die Universität selbst gebildet werden kann und sollte: Verträgt sich die Ökonomisierung der Hochschule mit der demokratischen Kultur akademischer Bildung? Bleibt sie als Dienstleistungsunternehmen der Wahrheit verpflichtet und bleibt Raum für offene, riskante und unkalkulierbare Bildungsprozesse?
In: Geisteswissenschaft
Inhaltsangabe: Einleitung: Der Übergang in das 21. Jahrhundert ist durch eine gravierende Unterbeschäftigung in den westeuropäischen Industrieländern gekennzeichnet. Die 90er Jahre in West-Europa haben gezeigt, dass konjunkturelle Aufschwungphasen nicht mehr den Kern einer zu erwartenden Beschäftigungsförderung bilden. Global und strukturell bedingte Erwerbslosigkeit beherrscht den Arbeitsmarkt. In der Bundesrepublik Deutschland ist auch nach zehn Jahren der Wiedervereinigung die Erwerbslosenquote insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern bedrohlich hoch. Neben den gesamtfiskalischen Kosten registrierter Arbeitslosigkeit treten in aller Regel auch monetär nur sehr schwer darstellbare Kosten auf. Diese wiederum entstehen hauptsächlich aus langfristiger Arbeitslosigkeit. Hier spielt der berufliche Abstieg mit der Entwertung der brachliegenden Erwerbsrolle eine ebenso große Rolle, wie darüber hinaus psychosoziale und gesundheitliche Belastungen. So können individuell destruktive Verarbeitungsmuster entstehen, welche auch im gesellschaftlichen Kontext ihren Widerhall finden, wie zum Beispiel Radikalismus, Kriminalität, Sozialisationsprobleme etc. Dass Arbeitslosigkeit zu unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann, ist in zahlreichen Literaturquellen mittlerweile wissenschaftlich belegt und unumstritten. Insgesamt sind die Forschungsarbeiten zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit durch eine mehr oder weniger defizitorientierte Herangehensweise und Fragestellung an die Betroffenen charakterisiert. Gesundheitsförderliche Strategien aus Sicht der Arbeitslosen werden dagegen nur unzureichend hervorgehoben. Andererseits zeigt sich in vielen Untersuchungen, dass ein beachtlicher Teil von Arbeitslosen, die über gesundheitsförderliche Ressourcen verfügen, auch längere Phasen der Erwerbslosigkeit bewältigen. Hier gilt es, angesichts der gewaltigen und anhaltenden Massenarbeitslosigkeit, deutlicher salutogene Ressourcen Arbeitsloser herauszuarbeiten, im Sinne eines 'Bewältigungs-Instrumentariums'. Dieses Instrumentarium wäre für die Gesundheits- und Sozialpolitik ebenso interessant wie für professionelle Helfer, Laien sowie Betroffene. Nach Sichtung der Literatur zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit kommt der Autor zu folgenden Feststellungen: Je nach wissenschaftlicher Disziplin sind eine Vielzahl salutogener Ressourcen von Arbeitslosen untersucht und diskutiert. Diese Ressourcen liegen in den Wissenschaftsbereichen in isolierter Form vor. Eine interdisziplinäre Zusammenstellung salutogener Ressourcen fehlt in der Literatur. Folglich wird Arbeitslosigkeit noch immer voreilig medikalisiert, psychologisiert und therapeutisiert. Innerhalb der politischen Diskussion und im gesellschaftlichen Organisationsgrad wird das Problem der Arbeitslosigkeit in Bezug auf gesundheitliche Folgen von breiten Bevölkerungsgruppen kaum bis gar nicht wahrgenommen. Oft endet die öffentliche Meinung in einer "blame the victim" Bewertung. Das Problem der Massenarbeitslosigkeit wird noch immer bagatellisiert und individualisiert. Trotz der Ergebnisse aus der Arbeitslosenforschung mangelt es an Wissen aber auch an Ideen und Taten die Betroffenen konzeptionell sowie umfassend gesundheitsförderlich zu unterstützen. Der gesamtgesellschaftliche Nutzen wird erstaunlicherweise nicht erkannt. Weitgehend stellt sich hier das Problem, dass gesundheitliche Folgen von Arbeitslosigkeit monetär nur schwer oder gar nicht zu erfassen sind. Die vorliegende Arbeit widmet sich vorrangig der Fragestellung, warum eine beachtliche Gruppe von Arbeitslosen nicht unter biografischen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen leidet, wie dies aus einzelnen Untersuchungen hervorzugehen scheint. In diesem Zusammenhang ist es ferner das Ziel der Arbeit, das 'Salutogenese-Modell' von Antonovsky rahmentheoretisch in den Vordergrund der Betrachtungen zu rücken. In einer systematischen Sichtweise werden dabei die Interventionsebenen von Arbeitslosigkeit in Bezug auf Gesundheit in der Mikro-, Meso-, und Makroebene aufgezeigt. Methodisch basiert diese Arbeit auf umfangreichen Literaturrecherchen, der Abfrage einschlägiger Datenbanken spezifischer Institutionen sowie der Nutzung von Meta-Suchmaschinen im Internet zum Themenkreis Arbeitslosigkeit und Gesundheit im deutschsprachigen Raum. Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung1 2.Arbeitslosigkeit und Gesundheit 2.1Arbeitslosigkeit: Begriffe und Definitionen4 2.2Stellenwert und Funktion der Arbeit in der Gesellschaft5 2.2.1Wandel der Erwerbsbiografien - der flexible Mensch7 2.3Spezifische Arbeitslosengruppen8 2.3.1Ansatz der differentiellen Arbeitslosenforschung10 2.3.2Selektions- und Kausationshypothese12 2.4Gesundheitliche Folgen von Arbeitslosigkeit14 2.4.1Psycho-soziale Auswirkungen15 2.4.2Gesundheitlich riskante Verhaltensweisen und Gesundheitszustand17 2.4.3Morbidität20 2.4.4Mortalität23 3.Salutogenese, Gesellschaft und Ressourcen 3.1Gesellschaftliche Entwicklungstendenzen sowie die Bedeutung personaler und sozialer Ressourcen26 3.2Konzeptionelle Träger sowie Entwicklung salutogener Ressourcen29 3.3Ressourcen-Modelle33 4.Salutogene Ressourcen Arbeitsloser im personalen Kontext (Mikro-Ebene) 4.1Individuelle Bedeutung der Arbeit (Berufsorientierung)36 4.2Geschlecht38 4.3Alter40 4.4Persönlichkeitsstruktur43 4.5Attributionsmuster und Höhe der Arbeitslosenquote45 4.6Persönliche Aktivitäten (Freizeitverhalten)46 4.7Ausbildungs- und Qualifikationsniveau47 4.8Finanzielle Situation50 4.9Dauer der Arbeitslosigkeit52 4.10Erfahrungen mit der Arbeitslosigkeit55 5.Salutogene Ressourcen im sozialen Kontext (Meso-Ebene) 5.1Familienstand sowie Bekannten- und Freundeskreis59 5.2Freie Träger und Einrichtungen (Selbsthilfe)62 5.3Inanspruchnahme medizinischer Dienste65 6.Salutogene Ressourcen im gesellschaftlichen Kontext (Makro-Ebene) 6.1Kulturspezifische Bewältigungsmuster69 6.2Arbeitsvermittlung70 6.3Bildungsinvestitionen, Beschäftigungsinitiativen und sozialpolitische Interventionen76 6.4Krankenkassen, Gesundheitswesen81 7.Zusammenfassung und Ausblick84 8.Literaturverzeichnis87