Die Zukunft der Sicherheit Europas
In: Chancen und Grenzen europäischer militärischer Integration, S. 23-35
"Ein 'Ende der Geschichte' ist nicht in Sicht. Spätestens seit dem 11. September 2001 ist die Illusion des Glücks zerstört. Vier Megatrends bestimmen die globale Agenda: der Kampf um Ressourcen, die Gleichzeitigkeit von Bevölkerungsschrumpfung und Bevölkerungsexplosion, Klimawandel und die nicht kontrollierbare Dynamik im Cyberspace. Mehr und mehr Staaten, von Afghanistan bis Somalia und Mali, verlieren die Kontrolle über ihr eigenes Territorium. Wie man mit dem krisengeschüttelten Russland und dem aufstrebenden China am besten umgeht, bleibt unbeantwortet. Europa existiert nur dem Namen nach und als wirtschaftlicher Interessenverband. Die transatlantische Klammer bleibt ambivalent, Erwartungen an die NATO müssen realistisch beschränkt werden. Auch die Europäische Union und ihr Beitrag zu europäischer Sicherheit sind in keinem guten Zustand. Die EU ist aus den Fugen gehoben, zuerst durch exzessive Erweiterung nach Osten und Süden, ohne dass dem ein neues Organisationsstatut äußere Form und innere Kraft verlieh, und dann durch die Einführung der nicht so gemeinsamen Währung, lange bevor die teilnehmenden Staaten das hinreichende Maß der Übereinstimmung in Kultur und Politik aufweisen konnten." (Autorenreferat)