Veränderungen durch Fukushima? Die Medienberichterstattung über erneuerbare Energien im internationalen Vergleich
In: Fukushima und die Folgen - Medienberichterstattung, Öffentliche Meinung, Politische Konsequenzen, S. 233-264
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In: Fukushima und die Folgen - Medienberichterstattung, Öffentliche Meinung, Politische Konsequenzen, S. 233-264
In: New technology at the outset: social forces in the shaping of technological innovations, S. 161-172
Am Beispiel der historischen Entwicklung der Schreibmaschine thematisiert der Autor das Prinzip des "golden standard", mit dem verdeutlicht werden soll, wie der flexible Umgang mit einer entwickelten Technologie bzw. die vielschichtigen Möglichkeiten einer technischen Erfindung im Laufe der weiteren Industrialisierung verschwanden und sich stattdessen zu nur einem möglichen standardisierten System stabilisierten und institutionalisierten. Die These lautet, daß dieser Prozeß dem Konsensus über eine Konsolidierung unter den Praktikern entsprang, die, geleitet von der Idee des "golden standard", nach der bestmöglichen Lösung suchten, die den Bedürfnissen eines technischen Designs im Sinne der Massenproduktion entsprachen. Am Beispiel des "Querty keyboards" wird verdeutlicht, wie durch diese frühe Konsolidierung die Möglichkeiten für bestimmte zukünftige innovatorische Aktivitäten eingeschränkt und wie die Arbeit zukünftiger Technikdesigner durch bereits etablierte Technikformen behindert wird. (ICE)
In: Molekulare Medizin und Medien : zur Darstellung und Wirkung eines kontroversen Wissenschaftsthemas, S. 121-146
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2168-2188
"In diesem Vortrag werden zwei Simulationsmodelle miteinander verglichen, welche zwei sehr unterschiedliche Phänomene zum Gegenstand haben: Ethnische Mobilisierung und Hierarchiezerfall. Empirisch lässt sich jedoch u.a. im Fall des ehemaligen Jugoslawiens ein paralleles Auftreten dieser Phänomene beobachten: Der Zerfall Jugoslawiens ist vor allem von Prozessen ethnischer Mobilisierung vorangetrieben worden. Die Modelle scheinen daher zwei Aspekte eines sozialen Prozesses zu beschreiben. Da jedoch beide Modelle nicht einen konkreten empirischen Gegenstand sondern sogenannte 'stylised facts' beschreiben, lassen sie sich nicht direkt anhand eines empirischen Relativs miteinander in Bezug setzten. Daher soll ein theoretischer Bezugsrahmen als Maßstab des Vergleichs entwickelt werden. Dies geschieht in zwei Schritten: Zunächst wird eine Unterscheidung zwischen Massenphänomenen und gesellschaftlichen Entscheidungszentren eingeführt, die dann auf die theoretischen Begriffe von Institutionen und Positionen in Organisationen bezogen wird. Während sich ethnische Mobilisierung als Massenphänomen beschreiben lässt, betrifft Hierarchiezerfall gesellschaftliche Entscheidungszentren. Massenphänomene vom Typ ethnischer Mobilisierung sind ein Indikator sozialer Institutionen; gesellschaftliche Entscheidungszentren sind in der Regel durch formale Positionen innerhalb von Organisationen charakterisiert. Es wird gezeigt werden, dass sich die Beziehung von Institutionen und Positionen in Organisationen sich nach dem Muster von Schlüssel und Schloss beschreiben lässt. Damit kann einerseits der Modellvergleich zu einem Theorievergleich herangezogen werden, andererseits können theoretische Überlegungen methodisch fruchtbar gemacht werden, indem sie zur Identifikation von Schnittstellen zwischen Modellen dienen." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4345-4356
"Medien und Ökonomie stehen in modernen Gesellschaften in einem auf Austausch beruhenden Passungsverhältnis zueinander. Beispielhaft ist dieses Theorem für den Bereich der Werbung aufgestellt worden. Demnach bieten Medienorgane den Interessen der Ökonomie ein öffentliches Forum, um im Gegenzug ihren Bestand durch Einnahmen zu sichern und den Aufmerksamkeitswert eigener Beiträge über (Werbe-)Informationen zu steigern. In den letzten Jahren sind zunehmend auch Finanzexperten als Medienakteure u.a. in TV-Börsensendungen präsent. Medien als Transporteure von Botschaften bieten der Finanzökonomie damit eine Bühne zur Selbst-Präsentation, während gleichzeitig vor allem bei guter Börsenentwicklung der Aufmerksamkeitswert entsprechender Medienbeiträge steigt. Das Passungsverhältnis geht damit in einer Vorteilspartnerschaft auf. Finanzprofis fungieren darin als MaklerInnen finanzwirtschaftlicher Informationen ebenso wie als RepräsentantInnen ihrer Organisationen und WerbeträgerInnen in eigener Sache. Der Beitrag beleuchtet anhand von Daten aus Interviews mit Finanzprofis deren Medienverhältnis im Kontext des öffentlichen Krisendiskurses um den Niedergang der Börse in den Jahren 2000 bis 2003. Dieses Verhältnis wird, so die These, aus der Subjektperspektive potentiell prekär, wenn sich die Rahmenbedingungen der Passung zwischen Finanzökonomie und Medien verschieben. Im Kontext der Börsenkrise wurden nicht nur finanzwirtschaftliche Botschaften, Produkte und Organisationen fragwürdig, sondern auch die Medienakteure der Finanzökonomie gerieten in den Verdacht, sich am Verlust von Anlegergeldern mit schuldig gemacht zu haben. An der Rezeption dieses medialen Diskurses, der als eine punktuelle, einseitige Aufkündigung der Vorteilspartnerschaft durch die Medien gedeutet werden kann und der damit die prinzipielle Passung zwischen Medien und Finanzökonomie verschleiert oder aber unterläuft, wird gezeigt, wie Finanzprofis auf die Personalisierung der Kritik, die sich gegen die ganze professionelle Gemeinschaft richtet, reagieren. Auf dieser empirischen Grundlage wird das Theorem der Passung von Medien und Ökonomie neu bewertet, indem es um die Dimension der Krise solcher Passungsverhältnisse erweitert wird." (Autorenreferat)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3532-3544
Die Autoren reflektieren bestimmte qualitative Differenzierungen und Verschiebungen, welche sich dann zeigen, wenn Schlüsselkontexte der Selbstthematisierung miteinander verglichen werden, z.B. die religiöse Beichte, die Psychotherapien von der klassischen Psychoanalyse bis zu den neueren Gruppentherapien sowie die Massenmedien und das Internet. Diese sozialen und kulturellen Gebilde folgen einer Entwicklungslogik von Institutionen in postmodernen Gesellschaften, die sich mit dem Begriff der Theatralisierung umschreiben lässt. Mit dieser Entwicklungslogik korrespondiert ein Subjektivismus, der sich - so die These der Autoren - in Abhängigkeit von der Evolution medialer Kommunikationsformen als ein "dramatischer Subjektivismus" äußert. Die Autoren verdeutlichen dies am Beispiel des Internet bzw. des Internet-Chats als neuestem Kontext der Selbstthematisierung und Selbsttheatralisierung. Als Ausgangspunkt ihrer theoretischen Überlegungen wählen sie den modernen "Urkontext" der Selbstthematisierung: die Psychoanalyse. Sie möchten vor allem zeigen, dass die Selbstthematisierung und Selbstauslegung im kontextarmen Medium synchroner Textkommunikation medienspezifischen Strukturbedingungen unterworfen sind, denen gattungsspezifische Probleme und Problemlösungen in der Postmoderne entsprechen, die aber gleichzeitig auch Spielräume entstehen lassen, welche inszenatorisch genutzt werden können. (ICI2)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1886-1898
"Innerhalb des Internet breiten sich neue Medientechnologien aus. Weblogs und Wikis, aber auch Anbieter wie der Online-Fotodienst "flickr" ermöglichen es den Nutzern, Inhalte schnell und zu geringen Kosten einem potentiellen Massenpublikum zur Verfügung zu stellen. Ihre Benutzung erfordert kaum medienspezifische Kenntnisse, und sie unterstützen die Zusammenarbeit der Nutzer bei der Erstellung vernetzter Inhalte. Wie verändern diese neuen Medien die Kommunikation? Befürworter der Entwicklungen loben die Entstehung einer diskursiveren Form der Öffentlichkeit aus, in der Berichte nicht aus einer Quelle stammen, sondern aus der Vernetzung vieler einzelner Beiträge resultieren. Dagegen mahnen die Erfahrungen mit anderen Formen der computervermittelten Kommunikation zur Vorsicht, denn Merkmale traditioneller Medien wie die Gatekeeper-Funktion haben sich auch im Internet als relevant herausgestellt. Dieser Beitrag untersucht empirisch anhand eines Samples von 317 Weblogs, die sich mit dem Bundestagswahlkampf 2005 befassen, wie Akteure mit den neuen medialen Möglichkeiten umgehen und welche Kommunikationsmuster sich dabei etablieren. Er analysiert mit Mitteln der sozialen Netzwerkanalyse die Vernetzungsstrukturen zwischen den Weblogs, zeichnet unterschiedliche Nutzungsweisen durch eine inhaltliche Analyse nach und untersucht an einem Fallbeispiel, welche Dynamik sich aus der intensiven Beobachtung von Kommunikation innerhalb der Blogosphäre ergibt und welche Mechanismen dabei wirksam werden. Die Ergebnisse erlauben eine Einschätzung darüber, wie sich die computervermittelte Kommunikation verändert und welche gesellschaftlichen Effekte diese neuen Medien der Kommunikation tatsächlich nach sich ziehen. Die Studie zeigt, dass Weblogs vor allem für massenmedial orientierte Kommunikation genutzt werden, dass sich aus vernetzten Diskussionen jedoch auch Chancen der gesellschaftlichen Teilhabe an der Öffentlichkeit ergeben." (Autorenreferat)
In: Verhandlungen des 7. Deutschen Soziologentages vom 28. September bis 1. Oktober 1930 in Berlin: Vorträge und Diskussionen in der Hauptversammlung und in den Sitzungen der Untergruppen, S. 9-31
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 514-520
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5551-5566
"Die öffentliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus ist ein sehr diskontinuierliches Phänomen und entzündet sich in der Regel an wenigen resonanzstarken Skandalereignissen. Der Beitrag hat zum Ziel, Ursachen für diese diskontinuierliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus zu erfassen und mögliche Folgen zu reflektieren. Die empirische Basis für die Analyse der Ursachen, Dynamiken und Regularitäten solcher Thematisierungswellen des Rechtsextremismus bilden Daten zur öffentlichen Kommunikation, die durch eine umfassende Inhaltsanalyse aller für die gesellschaftliche Bewertung des Rechtsextremismus relevanten massenmedialen und parlamentarischen Diskussionen seit 1998 in der Schweiz gewonnen wurden. Auf der Basis dieser Daten werden drei Fragen diskutiert. Erstens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen Ausdruck einer gesellschaftlichen Sensibilisierung für das Phänomen Rechtsextremismus? Als Indikatoren für die Diskussion dieser These dienen den Verfassern einerseits die Nachhaltigkeit der öffentlichen Kommunikation über Rechtsextremismus und andererseits ihr Differenzierungsgrad. Zweitens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen getrieben durch eine befürchtete resp. bereits beobachtete Diffusion rechtsextremer Deutungsmuster in die Mitte der Gesellschaft? Als wichtigster Indikator hierfür ist die Verwendung rigider Differenzsemantiken durch definitionsmächtige etablierte Akteure zu nennen, die rechtsextreme Deutungsmuster erst anschlussfähig machen. Drittens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen zurückzuführen auf Veränderungen der Strukturen und Bedingungen der öffentlichen Kommunikation selbst, die als Effekte des neuen Strukturwandels der Öffentlichkeit beschrieben werden? Im Licht der Strukturwandelsthese sind die Skandalisierungswellen und der 'medienplebiszitäre' Druck auf das politische System vor allem durch die Ökonomie der Aufmerksamkeitsgenerierung zu erklären - ein Prozess, der zu Aktionismus verführt und die Nachhaltigkeit der politischen Moral zu entwerten droht." (Autorenreferat)
In: Der hilflose Sozialstaat: Jugendarbeitslosigkeit und Politik, S. 95-129
Der Analyse der Berufsbildungspolitik der Nachkriegszeit liegt die These zugrunde, daß die staatlichen Maßnahmen nicht primär der Abschaffung der Jugendarbeitslosigkeit dienten, sondern den Druck des Arbeitsmarktes in den Bereich der Berufsbildung verlängerten. Es sollte der Gefahr, die der politischen Stabilität des Staates aus der Notlage - dem "Normalitätsverlust" - der Jugend durch Arbeitslosigkeit drohte, begegnet werden. Die Lösung des Problems vollzog sich in wenigen Jahren dank des wirtschaftlichen Aufschwungs durch den Korea-Krieg. Es werden im einzelnen die staatlichen Maßnahmen in den verschiedenen Bereichen dargestellt: (1) die Einflußnahmen auf die Kapazität des sog. "dualen Systems"; (2) die Absorption von Jugendlichen in allgemeinbildenden und berufsbezogenen Maßnahmen mit unterschiedlicher Perspektive für die Teilnehmer; (3) die Unterbringung in öffentlich finanzierten Arbeitsvorhaben. Die Analyse zeigt die auffällige Tatsache, daß die Jugendarbeitslosigkeit in den 50er Jahren primär als Jugendproblem begriffen wird. Der Zusammenhang mit der Arbeitsmarktkrise wird nicht gesehen, sondern die Maßnahmen zielen auf den Ausgleich behaupteter familiärer, schulischer und beruflicher Sozialisationsdefizite. Die Ursachen der Arbeitslosigkeit werden desweiteren außerhalb des Marktes in der demographischen Entwicklung, in Krieg, Flüchtlings- und Umsiedlerströmen gesehen. Auch die Strategien der 70er Jahre sehen ähnlich denen der 50er die Ursachen für die Arbeitslosigkeit statt in der Struktur des Wirtschaftssystems in behaupteten Qualifikationsdefiziten. (AF)