In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 94, Heft 48, S. 1835-1837
In: Kommunalpolitische Blätter: KOPO ; Wissen, was vor Ort passiert! ; Stimme der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU, Band 53, Heft 5, S. 52-53
Eine voll ausgebaute Ganztagsschule sollte die Zeit der Kinder und Jugendlichen nicht für "Verunterrichtlichung", sondern für anderes, für den Erwerb von Kompetenzen jenseits des unmittelbar schulisch und fachlich Geforderten verwenden. In diesem Kontext bedeutet "mehr als Schule" auch mehr Verantwortung der Schule: Verantwortung für die Initiierung von Bildungsprozessen, die Kinder und Jugendliche in ihrem sozialen Umfeld nicht zwangsläufig erwerben können, Verantwortung für eine aktive Beteiligung an der Herstellung von mehr demokratischen Strukturen und Chancengerechtigkeit, Verantwortung für Lebens-, Handlungs- und Partizipationsfähigkeit. Das Jahrbuch Ganztagsschule 2011 unternimmt mit seinem diesjährigen Leitthema den Versuch, anhand ausgewählter Beispiele darzustellen, inwieweit Ganztagsschule über Unterricht hinausgeht und auf ganz unterschiedlichen Ebenen "mehr als Schule" ist. (DIPF/Orig.)
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 289-296
Gefragt wird, was Zivilreligion ist und welche Funktion sie in der modernen Gesellschaft hat. Zwei Typen von Zivilreligion werden unterschieden: eine generelle, aber gleichwohl nicht alle Staatsbürger erfassende Form und eine spezielle, sozusagen von den besonders Motivierten geteilte Form. Die erste Form ist eine gelebte Religion der Mehrheit, die auch politische oder ökonomische Machtverhältnisse einbezieht. Die zweite, in der Diskussion im Vordergrund stehende Form, ist die eigentlich ziviltheologische Zuspitzung. Es werden auch Ansätze vorgestellt, die die Säkularisierung der Gesellschaft für Schein halten, mit der Begründung, es lassen sich nirgends religionsfreie Sphären ausmachen. Zwar habe man sich von den herkömmlichen Formen besonderer Religion emanzipiert, aber die Gesellschaft sei "sich selbst zur Religion geworden, und zwar so, daß sie den herkömmlichen Unterschied von profaner und sakraler Sphäre aufhebt". (GF)
Eine Kernaufgabe der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist die Vermittlung von Arbeitslosen in Beschäftigung. Je schneller und nachhaltiger dies gelingt, um so besser für die Betroffenen. Auch die Gesellschaft und die Arbeitslosenversicherung profitieren davon. Deshalb kam schon 2001 - im Vorfeld der späteren Arbeitsmarktreformen - die Frage auf, ob ein verstärktes Vermittlerteam die Integration von (Langzeit-)Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt verbessern könnte. In drei Modellvarianten des Projekts 'Förderung der Arbeitsaufnahme - integriert und regulär' (FAIR) wurde dies in den Jahren 2002 bis 2005 in vier Arbeitsagenturen getestet: 'FAIRalt' für Langzeitarbeitslose; 'FAIRplus', eine erweiterte Modellversion, bei der auch von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohte Personen intensiver betreut wurden und 'FAIRneu' mit einem verstärkten Vermittlerteam für sämtliche Neukunden. Die Evaluation des Modellversuchs zeigt: Mehr Personal kostete zwar mehr Geld, konnte aber auch schneller und besser vermitteln.