Cargo-Bewegungen in Melanesien
In: Soziologie und moderne Gesellschaft: Verhandlungen des 14. Deutschen Soziologentages vom 20. bis 24. Mai 1959 in Berlin, S. 224-225
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In: Soziologie und moderne Gesellschaft: Verhandlungen des 14. Deutschen Soziologentages vom 20. bis 24. Mai 1959 in Berlin, S. 224-225
In: Globalisierung versus Demokratie?: Plädoyer für eine umwelt- und sozialverträgliche Weltordnung, S. 93-146
Am Beispiel sozialer und kultureller Konsequenzen der Modernisierung in ethnischen Gesellschaften Ostafrikas und Melanesiens werden die Akkulturations-, Individualisierungs- und Vernationalstaatlichungsprozesse dargestellt, die in der Konfrontation mit westlichen Institutionen und Denkmustern überall dort stattfinden, wo ethnische Gesellschaften im Übergang zu sogenannten modernen Gesellschaften sind. Die extreme Ungleichzeitigkeit relevanter weltweiter gesellschaftlicher Entwicklungen zwischen der Ersten und der Dritten Welt verschärft die Kluft "zwischen dem, was als modern gilt, und dem, was von der rasanten Entwicklung schon längst als paradigmatisch überholt ist." In Form einer komparativen Strukturanalyse von zentralen sozialen und kulturellen Wandlungsprozessen, die sich zeitungleich und in unterschiedlicher Intensität in patrilinearen ethnischen Gesellschaften ereignen, wird dargestellt, wie diese durch das zumeist lose Korsett junger Nationalstaaten zusammengehalten und verwaltet werden. Voraussetzung für die Entwicklung der neuzeitlichen Gesellschaft und notwendige Bedingung für die Ablösung ethnischer Gesellschaften durch das Regelungsprinzip eines ethnienübergreifenden Territorialstaates ist die Herausbildung zweier fundamentaler Kategorien: "die konkrete individuelle Person als Träger von Rechten und Pflichten, aus sich selbst heraus den anderen verantwortlich; und das objektiv Universelle als rationalisierter, ethischer, exterritorialisierter, weil allgemein gültiger Normenkodex." (prb)
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 48-58
Die grundlegenden Fragen des Beitrags sind: Nach welchen Gesetzmäßigkeiten laufen die Entwicklungsprozesse einer Gesellschaft ab? Welche Strukturen entstehen aus diesen Entwicklungsprozessen? Wie wirken sich diese Strukturen auf weitere Entwicklungsprozesse aus? Zur Lösung dieser Fragen wird von dem kontingenztheoretischen Modell der Organisationssoziologie ausgehend eine allgemeine Theorie der Entwicklung vorgestellt, die auf Organisationen und industrielle sowie vorindustrielle Gesellschaften anwendbar ist. Die Argumentation beginnt mit der Bestimmung, was eine Organisation als ein offenes und was sie als ein geschlossenes System bestimmt. Im zweiten Schritt wird die Entwicklungsdynamik der Industriegesellschaft charakterisiert, deren Tendenz von einer offenen zu einer geschlossenen Gesellschaft geht. Nachdem die Annahme von der grundsätzlichen Offenheit der industriellen Gesellschaft als falsch zurückgewiesen wurde, wird im dritten Schritt auch die These von der geschlossenen Stammes- oder vorindustriellen Gesellschaft widerlegt. Im vierten Schritt wird untersucht, wovon es abhängt, ob eine Gesellschaft offen oder geschlossen ist: Grundsätzlich entspricht einer problematischen Situation eine geschlossene, einer unproblematischen Situation eine offene Gesellschaftsstruktur. Dabei werden die verschiedenen Modifikationen des Zusammenhangs von Problemsituation und Gesellschaftsstruktur herausgearbeitet. Abschließend werden empirische Belege an den Fallbeispielen UdSSR, Melanesien und Polynesien skizziert. (RW)
In: Back to the roots: Security Sector Reform and development, S. 171-200
In: Krisenregion Südostasien: alte Konflikte und neue Kriege, S. 101-119
Der südpazifische Inselstaat der Salomonen wurde von 1998 bis 2000 von einem innerstaatlichen Krieg erschüttert, der zu einem weitgehenden Zusammenbruch staatlicher Strukturen und Dienstleistungen führte. Erst nach einer von Australien geführten massiven militärischen Intervention im Juli 2003 und der faktischen Machtübernahme der Interventionskräfte kam es zu einer relativen Stabilisierung der Verhältnisse, die jedoch bis heute brüchig ist. Das Gewaltgeschehen auf den Salomonen lässt sich nur schwer in den Kategorien herkömmlicher Kriegsbetrachtung fassen. Weder handelte es sich um einen zwischenstaatlichen Krieg noch um einen innerstaatlichen Krieg bekannten Typs und auch nicht um einen "Neuen Krieg" gemäß den Konzepten von Kaldor u.a. Das Gewaltgeschehen auf den Salomonen lässt sich am besten aus der Koexistenz traditionaler, vor-moderner und vor-staatlicher Vergesellschaftungsverhältnisse auf der einen Seite und moderner, kapitalistischer und staatlicher Strukturen auf der anderen Seite erklären.(GB)
In: Konkordanzdemokratie: ein Demokratietyp der Vergangenheit?, S. 241-258
Im vorliegenden Beitrag wird das Konzept der Konkordanzpartei erläutert und eine Typologie der Konkordanzparteien vorgestellt. Der Fokus liegt zum einen auf dem Prozess und der Struktur der Akkomodation und Repräsentation innerhalb dieser Parteien, zum andern auf Ihrer Rolle im politischen System in seiner Gesamtheit. Vor dem Hintergrund der Theorien zur Konkordanzdemokratie werden folgende Fallbeispiele untersucht und analysiert: Die Allianzpartei (Malaysia und Fidschi), das 'Kongressmodell (Indien und Kanada) und die Einheitspartei (Kenia und Jugoslawien). Repräsentation und Akkomodation von Diversität in innerparteilicher Konkordanz unterscheiden sich dabei wesentlich von denen in zwischenparteilicher Konkordanz, und dies hat Konsequenzen für den sozialen Frieden und die Demokratie. (ICB)
In: Fragile Inselwelten: Tourismus, Umwelt und indigene Kulturen, S. 119-133
Fiji gehört zu den kleinen Inselökonomien im Pazifik, die von wenigen Exportprodukten sowie vom Tourismus abhängig sind. Offenkundig ist die hohe Sensibilität, mit der einzelne Wirtschaftszweige wie der Tourismus auf innenpolitische Spannungen reagieren. In den Jahren 1987 und 2000 kam es infolge von zwei Staatsstreichen zum Einbruch der Touristenankünfte in Fiji. Nach Angaben von ABC RADIO AUSTRALIA reduzierten sich die Einnahmen der fijianischen Fluggesellschaft Air Pacific im Jahr 2000 um mehr als 9,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Vor dem allmählich aufkommenden Fremdenverkehr war in Fiji die Zuckerwirtschaft lange Zeit der bedeutendste Wirtschaftszweig, wobei sie bis heute von Vergünstigungsklauseln im Zugang zu den internationalen Märkten, insbesondere nach Europa, abhängig ist. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren sind mittlerweile die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie der Tourismus.
Aufgrund der Kleinräumigkeit des Landes, der relativ geringen Bevölkerungszahl und der wenig diversifizierten Wirtschaftsstruktur sind Veränderungen in einer dieser dominierenden Säulen der fijianischen Wirtschaft unmittelbar im sozialen Gefüge spürbar.
Die Gesellschaft Fijis wird durch ethnische Koexistenz bestimmt, d.h. von einem residenziellen und sozioökonomischen Nebeneinander der wichtigsten Bevölkerungsgruppen des Landes. Das sind einerseits die einheimischen bzw. indigenen Fijianer, andererseits die indischstämmigen bzw. Indo-Fijianer. Diese Entwicklung zueiner Parallelgesellschaft wird partiell und temporär durchbrochen von sozialen Interaktionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dennoch bleiben die ethnischen Trennungslinien evident, was anhand des Wirtschaftssystems Fijis verdeutlicht werden kann.