von Peter Kropotkin. Autorisierte deutsche Ausgabe besorgt von Gustav Landauer ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Pol.g. 1047 n
Erstens - und entgegen allen Gegenüberstellungen eines "humanistischen" jungen Marx und eines "ökonomistischen" reifen Marx, der die Freiheit angeblich gegen ökonomische Sicherheit tauschte, zeigt der Verfasser, dass auch die Schriften des "reifen" Marx, einschließlich des "Kapitals", von dem Freiheitskonzept des Marxschen Frühwerks durchdrungen sind. Er macht - zweitens - darauf aufmerksam, dass sich in Marx' Werk zwei inkommensurable Paradigmen konstatieren lassen, die durch einen epistemologischen Bruch getrennt sind, und dass dieser Bruch zwischen den "Manuskripten" von 1844 und der "Deutschen Ideologie" von 1845 liegt. Mit diesem Bruch trennte sich Marx von seiner materialistischen Philosophie zu Gunsten des Historischen Materialismus. Drittens zeigt der Verfasser, dass Marx erst mit der "Deutschen Ideologie" richtig "humanistisch" wurde, weil er dort anfing, sich mit den wirklich lebenden Menschen zu beschäftigen und deren Geschichte aus ihrer körperlichen Organisation abzuleiten. Deshalb ist es dem "reifen" Marx gelungen zu erklären, wie unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen die sinnlich-körperlichen Werte dem (Tausch-)Wert subsumiert werden und wie die kapitalistische Verwertung der Sachenwelt gleichzeitig die Entwertung der Menschenwelt bedeutet. (ICE2)
Der Aufsatz rekonstruiert die historische Genese der politischen Ökologie im 19. Jahrhundert am Beispiel des Zoologen Karl August Möbius. Als entscheidendes Paradigma der Vorgeschichte wird die Bevölkerungsdebatte um 1800 herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund entsteht die politisch-ökologische Perspektive durch die Übertragung klassischer Prinzipien der Ökonomie auf Tiergemeinschaften und von dort wieder zurück auf eine zoologisch verstandene Menschenwelt. ; The paper reconstructs the historical genesis of political ecology in the 19th century by the example of the zoologist Karl Möbius. The population debate around 1800 is elaborated as a decisive paradigm of its emergence. Against this background, the political-ecological perspective arises through the transfer of classical economic principles on animal com- munities and their retransfer back to a human world that is now understood in zoological terms.
Der amerikanische Wissenschaftsjournalist Conniff entdeckt etliche Parallelen zwischen den Machtkämpfen in der Tier- und Menschenwelt und betont die Notwendikeit von gesellschaftlichen Hierarchien.
ZusammenfassungAm Beispiel wildlebender Vögel wird in diesem Beitrag eine oft praktizierte, aber bislang wenig reflektierte Tugend, die ökologische Gastfreundschaft, dargestellt. Gastfreundschaft (hospitalitas) ist aus der Menschenwelt wohlbekannt und besonders in der jüdisch-christlichen Tradition, wenn auch keineswegs nur dort, eine lebendige Institution. Man kann sie, wie hier gezeigt werden soll, auch nichtmenschlichen Wesen gegenüber üben. Der Text versucht, die Konturen der ökologischen Gastfreundschaft herauszuarbeiten und vergleicht sie abschließend mit anderen umweltethischen Tugenden.
Der renommierte Wissenschaftsjournalist Christian Schwägerl (Der Spiegel) beschreibt, warum wir im "Anthropozän", dem Zeitalter des Menschen, leben - in dem wir den Planeten Erde in atemberaubender Geschwindigkeit grundlegend verändern. Der Mensch erschafft neue Landschaften, greift in das Weltklima ein, leert die Meere, erzeugt neuartige Lebewesen. Die Grenzen zwischen Natur und Kultur verschwinden. Aus der Umwelt wird eine "Menschenwelt" - doch sie ist geprägt von Kurzsichtigkeit und Raubbau. Entwickeln wir nun die Reife, unsere Macht für eine lange Zukunft zu nutzen?
Der theaterwissenschaftliche Aufsatz thematisiert die unterschiedlichen Interpretationen, die die Begriffe Theaterrolle, Dramenrolle, soziale Rolle, Figur im Theater, "Persona" und Persönlichkeit, Maske und "totale Figur" im modernen Drama kennzeichnen. Der Autor kommt zu dem Resümee: "In einer Zeit, in der die Trennung zwischen Individuum und Gesellschaft sichtbarer und die Abhängigkeit des Einzelnen von seiner Menschenwelt größer als in den vorangegangenen Jahrhunderten sind, drückt die Dramenrolle die neue Weltanschauung und das Schicksal des Menschen auf eine Art aus, die dem traditionellen Theater fremd war." (pra)
Intro -- Titel -- Impressum -- Widmung -- INHALTSVERZEICHNIS -- Vorwort -- Vorbemerkung -- 1 Prolog - Ranking und ich, die frühen Jahre -- 2 Vergleich, Ranking, Rating und Listen -- 3 Soziales Ranking in der Tier- und Menschenwelt -- 4 Entscheidungen, Spiele, Gesetze und das Internet -- 5 Die Ignoranten, die Manipulativen und die Schwierigkeiten, eine Gesellschaft vermessen zu wollen -- 6 Ranking-Spiele -- 7 Der Kampf um das eigene Image -- 8 Empfehlungen basierend auf Ihrem Wunschzettel -- 9 Epilog -- Index.
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Main description: Fast 25 Jahre nach seinem Bestseller "Unsere postmoderne Moderne" legt Wolfgang Welsch eine neuartige und tiefer gehende Infragestellung der Moderne vor. Als zentral für die Moderne sieht er das anthropische Prinzip an: In allem ist vom Menschen auszugehen, alles ist auf den Menschen zu beziehen; der Mensch ist das Maß der Welt, die Welt ist Menschenwelt – und nichts sonst, nichts darüber hinaus. Dem stellt er kritisch eine Reihe von Phänomenanalysen und die Skizze einer Anthropologie auf evolutionärer Grundlage entgegen. Indem nicht die Welt vom Menschen her, sondern zuerst einmal der Mensch von der Welt her zu begreifen ist, ist den anthropischen Spiegelspielen der Moderne der Boden entzogen, und eine neue Denklandschaft zeichnet sich ab.
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Ovaj rad nudi interdisciplinarni pogled i promišljanje međusobnih veza i odnosa između glazbe, ljudskog života i svijeta. S namjerom da se predstave mogući načini definiranja glazbe, razmatraju se dva pristupa: »glazbanje« (»musicking«) i disjunktivna strategija razumijevanja glazbe, od kojih oba nude deskriptivni, no ne i vrednujući pogled. Nakon kratkog osvrta na glazbu kao sredstvo političke propagande ili sredstvo iz sfere masovne produkcije i konformizma, šire je predstavljeno drugo lice glazbe pomoću pojma »glazbe zajednice«, gdje težnja k nemogućem, kao bezuvjetna dobrodošlica, te beskonačna odgovornost prema drugome čine glazbu univerzalnom vježbom etičkih gestā, otvorenosti i prihvaćanja. ; This paper offers an interdisciplinary account and a reflection of the interconnections and relations among music, human life, and the world. With the intention to present the possible ways of defining music, two approaches are examined. These approaches are "musicking" and the disjunctive strategy of understanding music, both of which provide a descriptive and not an evaluative account. After a brief acknowledgement of music as a means for political propaganda, and as a means belonging to the sphere of mass production and conformism, the other side of music is to be presented mainly through the concept of "community music", where the unconditional welcome of striving towards the impossible and the infinite responsibility towards the other makes music universal exercise in ethical gestures, openness, and acceptance. ; Cet article propose une approche interdisciplinaire et une réflexion sur les interconnexions et les relations entre la musique, le monde humain et le monde. Dans l'intention de présenter les différentes manières possibles de définir la musique, deux approches seront examinées : l'activité musicale en tant que processus (« musicking ») et la stratégie disjonctive de compréhension de la musique. Ces deux approches privilégient l'explication descriptive et n'offrent pas de critères d'appréciations. Ainsi, après avoir brièvement déterminé la musique en tant que moyen politique de propagande ou en tant que sphère de production de masse et de conformisme, l'autre facette de la musique sera présentée plus largement à travers le concept de « musique communautaire », où l'aspiration vers l'impossible en tant qu'accueil inconditionnel et responsabilité infinie des uns envers les autres font de la musique une pratique universelle des gestes éthiques, d'ouverture et d'acceptation. ; Dieser Artikel bietet einen interdisziplinären Bericht und eine Kritik an der Verbundenheit und den Beziehungen zwischen musik, menschenleben und Welt. mit der Absicht, mögliche Wege der Definition von musik zu präsentieren, werden zwei Ansätze untersucht: das "musicking" (musikpraxis) und die disjunktive Strategie des musikverständnisses. Beide Ansätze bieten eine deskriptive und keine evaluative Sehweise. Nach einer kurzen Rückschau auf die musik als mittel der politischen Propaganda oder als mittel aus der Sphäre der massenproduktion und des Konformismus wurde die andere Seite der musik in einer umfassenderen Art und Weise durch den Begriff der "Gemeinschaftsmusik" präsentiert, wo das Streben nach dem Unmöglichen als bedingungsloses Willkommen und die unendliche Verantwortung gegenü ber dem anderen die musik zu einer universellen Übung der ethischen Gesten, Offenheit und Akzeptanz machen.
Humorvoll, gut verständlich und sachlich nachvollziehbar gelingt es dem Autor, das Miteinander als biologisches Prinzip zu beschreiben. Als Primatenforscher zieht er dazu häufig das Verhalten von Menschenaffen und anderen Affen heran, aber auch das von Delfinen, Katzen oder Elefanten. Sehr überzeugend werden die im Tierreich und der Menschenwelt vorhandenen Ausprägungsgrade von Empathie und Altruismus miteinander verknüpft. Durch geschichtliche und aktuelle wirtschaftliche und politische Bezüge, amüsante Anekdoten und sinnvoll eingesetzte Berichte über wissenschaftliche Untersuchungen und Ergebnisse entsteht zunehmend ein klares Bild der Empathie als einer dem vielzitierten Egoismus durchaus ebenbürtigen Triebkraft des intelligenten Lebens. Das gut übersetzte Buch ist mit 30 Seiten Anmerkungen, ausführlichem Literaturverzeichnis und aussagekräftigem Register gut fundiert und erschlossen. Für das schlicht ausgestattete Buch erscheint der Preis gerade noch angemessen. (2) (Frank Lobeck)