"Die Migrationsthematik ist seit jeher ein heißes Eisen für Mexiko. Zahlreiche aktuelle Probleme des Landes sind hiermit verzahnt. Zu geringes Wirtschaftswachstum verhindert ein ausreichendes Angebot an Arbeitsstellen und erhöht den Migrationsdruck. Die organisierte Kriminalität beteiligt sich über Schleuserbanden am Geschäft an der Grenze, hinzu kommen Waffenschmuggel, Drogen- und Menschenhandel sowie Geldwäsche. Unsichere Grenzen im Süden und Norden sorgen den nördlichen Nachbarn, die Vereinigten Staaten." (Autorenreferat)
Nach einem kurzen Überblick über die Grundzüge des mexikanischen Entwicklungsweges skizziert die Autorin den Strukturwandel der Frauenerwerbstätigkeit in der verarbeitenden Industrie und im Dienstleistungssektor. Sie behandelt dabei die Zusammenhänge von Alter und Geschlecht in kleinen Familienbetrieben, den Einfluß der Frauenarbeit auf die Familienstruktur sowie Veränderungen der geschlechterspezifischen Arbeitsteilung
Sie leben mit dem Tod vor Augen und verlieren trotzdem nicht die Lust am Leben. Jugendliche in Mexiko sind in einem ganz besonderen Masse Globalisierungsprozessen und der Spaltung zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden der Welt ausgesetzt. Mexiko ist das Tor zwischen der so genannten Ersten und der so genannten Dritten Welt, seit Inkrafttreten des Freihandelsabkommens NAFTA ausserdem Paradebeispiel für Arbeitsmigration trotz gleichzeitiger Abschottung der USA. In den verschiedenen Jugendkulturen Mexikos spiegelt sich diese mehrfache Grenzziehung deutlich wider
Mexiko und Deutschland haben mehr gemein als auf den ersten Blick ersichtlich: Beide sind Gesellschaften im Umbruch, jede auf ihre Weise im Übergang von der Behauptung autoritärer und nationaler Einheitskulturen hin zur Anerkennung demokratischer Vielfalt und Komplexität. Beide verfügen über schillernde Hauptstädte mit internationaler Ausstrahlung und sind zudem in Grenzregionen situiert, an den Schnittstellen zwischen Nord und Süd (Mexiko) und zwischen Ost und West (Deutschland). Die Broschüre gibt einen Überblick der jeweiligen Kulturbilder und skizziert Themen und Schnittstellen für transkulturelle Kooperationen zwischen Deutschland und Mexiko inklusive Praxisbeispielen.
Gegenstand der Untersuchung ist die Entwicklung Mexikos als Übergangsraum zwischen "Norden" und "Süden". Dabei soll der Blick auf "andere", nicht-europäische Modernen eröffnet und die Inkompatibilität zwischen der ästhetischen und der sozioökonomischen Konzeption von Moderne verringert werden. Der Verfasser charakterisiert die mexikanische Moderne in sechs Thesen: (1) Die Modernisierung in Mexiko ist durch soziale und kulturelle Migrationen bestimmt. (2) Die Modernisierungsprojekte potenzieller Modernisierungsträger sind gescheitert. (3) Der Nationenbegriff der mexikanischen Gesellschaft ist kulturell einseitig und demokratisch unterbestimmt. (4) Die mexikanische Moderne ist eine fragmentierte Moderne. (5) Die Revolution, die Ereignisse von 1968 und das Einschwenken auf eine Politik der Weltmarktintegration sind Wegscheiden, die den Charakter der mexikanischen Moderne beeinflusst haben. (6) Die mexikanische Moderne bleibt fragmentiert und differenziert, ein unvollendetes Projekt. (ICE2)
Das Immobilienprodukt Gated Community ist in den 1980er Jahren in den USA entstanden und hat sich als Verteidigungs- und Abschreckungsanlage (Mauern mit Stacheldraht) mit zum Teil sehr hochentwickelter Technologie wie Kameras mit Gesichtserkennung oder Körperscanner ab Anfang der 1990er Jahre in ganz Lateinamerika verbreitet. Parallel dazu nahmen in einigen Ländern des Subkontinents wie Kolumbien, Brasilien und Mexiko die Verbrechensrate und die am Drogenmarkt partizipierende organisierte Kriminalität in dramatischem Maße zu. Wie schwer wiegt das Lokale im Vergleich mit dem Globalen, wenn Stadtmodelle, Konsumprodukte und Lebensstile über den ganzen Planeten verbreitet werden? Was bedeuten diese Veränderungen für die Stadtkulturen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Es werden die gegensätzlichen Traditionen, Geschichten, Repräsentationen und Imaginarios dieses Immobilienprodukts in zwei lateinamerikanischen Großstädten untersucht. Diese Städte liegen an den beiden Enden des Subkontinents, eine in Nord-, die andere in Südamerika: der Großraum Mexiko-Stadt und der Großraum Buenos Aires. Es wird die These vertreten, dass die Gated Community die Widersprüche des Mythos der Integration der lateinamerikanischen Moderne enthüllt, indem sie die Umkehrung der Bedeutungen und Werte der beiden Pole städtischer Räumlichkeit provoziert: die Stadt als Grenzen und Ausschluss produzierende Maschine, die sowohl dazu diente, die große Mehrheit (die so genannten "Mittelschichten") gesellschaftlich zu integrieren wie auch die "unerwünschten" Bevölkerungsteile unsichtbar zu machen und auszugrenzen. (ICB2)