Krieg und Militär sind die beiden Hauptkomponenten der Militärgeschichte. Das Feld umfasst Forschungen zu militärischen Konflikten, zur sozialen Gruppe und Großorganisation Militär ebenso wie zu den Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen Krieg und Militär auf der einen und der jeweiligen gesellschaftlichen Verfasstheit auf der anderen Seite. Jörg Echternkamp zeichnet in seinem Beitrag den thematischen und methodischen Wandel nach, der seit den 1990er-Jahren immer häufiger dazu führt, dass die Militärgeschichte ihren Blick vom Schlachtfeld auf die Kriegsgesellschaften richtet. Er beschreibt die wichtigsten Debatten und plädiert dafür, Militärgeschichte als zeithistorische Aufklärung zu verstehen.
Von der bäuerlichen Siedlung am Tiber zum mächtigen Imperium Romanum - die Expansion Roms ist spektakulär. Dabei spielte die Durchschlagskraft und Organisation des Heerwesens die entscheidende Rolle. Aber die Legionen eroberten nicht nur ein gigantisches Reich, sie verbreiteten auch die lateinische Kultur und Sprache. Eduard Nemeth und Florin Fodorean, Experten für römische Militärgeschichte, zeichnen auf Basis des neuesten Forschungstandes die Entwicklungen des römischen Militärs vom Bürgerheer der römischen Frühzeit bis zum "barbarisierten" Militär der Spätantike nach. Neben Organisation und Struktur der Armee analysieren sie Militärstrategien ebenso wie große Siege und schmachvolle Niederlagen und bietet damit eine kompakte Einführung in die römische Militärgeschichte.
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Inge Wernet, Dieter Wernet: Die Belagerung von Sevastopol – Ceáacmonoëú (1854-1856) (Winfried Baumgart) Stefan Wendt: Höhe 41. Krieg und Kriegsspiele an der Kieler Förde im 19. und 20. Jahrhundert (Christian Ostersehlte) Jochen Lehnhardt: Die Waffen-SS. Geburt einer Legende. Himmlers Krieger in der NS-Propaganda (Ludger Tewes) Wilfried von Bredow: Die Geschichte der Bundeswehr (Christian Ostersehlte) Hans-Georg Ehrhardt (Hg.): Krieg im 21. Jahrhundert. Konzepte, Akteure, Herausforderungen (Dieter Senghaas)
Nathanael Huwiler: De Pace – De Bello. Eine völkerrechtshistorische Typologie der europäischen Kriege und Frieden zwischen 1648 und 1815 (Markus Henkel) Martin Bossenbroek: Tod am Kap. Geschichte des Burenkrieges (Michael Fröhlich) Michael Hörter, Diego Voigt (Hg.): Verdun 1916. Eine Schlacht verändert die Welt (Ludger Tewes) Niklas Napp: Die deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg (Jürgen W. Schmidt) Robert Gerwarth: Die Besiegten. Das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs (Christian Hacke) Georg von Witzleben: "Wenn es gegen den Satan Hitler geht …" Erwin von Witzleben im Widerstand (Heinrich Walle) Klaus Froh: Die 1. MSD der NVA. Zur Geschichte der 1. mot. Schützendivision (1956-1990) (Jürgen W. Schmidt) Peter Joachim Lapp: Grenzbrigade Küste. DDR-Grenzsicherung zur See (Christian Ostersehlte) Moritz Pöllath: Eine Rolle für die NATO out-of-area? Das Bündnis in der Phase der Dekolonisierung (1949-1961) (Herbert Elzer) Carsten Barth, Oliver Schaal: Deutschland dienen. Im Einsatz – Soldaten erzählen (Matthias Glasow)
Intro -- Zum Buch -- Über den Autor -- Inhalt -- Karte zur Militärgeschichte des Mittelalters -- Karte: Die Kreuzfahrerstaaten -- Einleitung -- 1. Die Merowingerzeit (5. bis 7. Jahrhundert): Krieg zwischen Antike und Mittelalter -- 2. Die Karolinger: Erfolgreiche Reichsbildung durch Krieg -- 3. Die «Heeresverfassung» unter den Ottonen -- 4. Ritterideal und technische Neuerungen: Die Kriege des 11. - 12. Jahrhunderts -- 5. Glaubenskampf und Eroberungskrieg: Die Kreuzzüge in den Nahen Osten (11. - 13. Jahrhundert) -- 6. Bouvines und Dürnkrut: Zwei Schlachten formen die Geschichte Europas -- 7. Fußkämpfer auf dem Vormarsch (14. Jahrhundert) -- 8. Europa im Kampf: Der Hundertjährige Krieg (1337 - 1453) -- 9. Spätmittelalterliche Städte im Krieg und die Einführung von Pulverwaffen (14. - 15. Jahrhundert) -- 10. Neue Bedrohungen für das Heilige Römische Reich: Kriege gegen die Türken, Hussiten und Burgunder (14. - 15. Jahrhundert) -- 11. Auf dem Weg in die Neuzeit: Stehendes Heer und staatliches Gewaltmonopol (15. Jahrhundert) -- Abschließende Betrachtungen -- Danksagung -- Bildnachweis -- Kurzbibliographie -- Quellen -- Literatur -- Personenregister -- Ortsregister -- Impressum.
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Der Beitrag beschreibt die Neuerwerbung des "Correctur-Exemplars" eines Sonderdrucks einer Abhandlung über den diplomatischen Konflikt zwischen König Friedrich dem Großen von Preußen (1712-1786) und der freien Reichsstadt Ulm in den Jahren 1754 bis 1756, welches sich durch Korrekturen und Ergänzungen als persönliches Exemplar des Autors Ernst von Prittwitz und Gaffron (1833-1904) charakterisiert.
In den 1970er- und 1980er-Jahren galt die militärgeschichtliche Forschung in der Bundesrepublik als sehr konservativ. Viele sich als progressiv verstehende Geschichtswissenschaftler und -lehrer betrachteten eine zu intensive Beschäftigung mit Militär und Krieg als politisch verfehlt, pädagogisch gefährlich und wissenschaftlich anachronistisch. Zwar wurde "Militarismus" als historisches und soziologisches Phänomen erforscht sowie "historische Friedensforschung" zum Postulat der Geschichtsdidaktik gemacht, doch entfernte man sich in "pazifistischem Affekt" (Jan Philipp Reemtsma) von der konkreteren Realität des Gewalthandelns und der militärischen Vergesellschaftung. Dies war einerseits verständlich und aus heutiger Sicht dringend geboten, um die preußisch-deutschen Traditionen einer Glorifizierung des Militärs und einer anwendungsorientierten Operationsgeschichtsschreibung zu überwinden. Andererseits wurden durch die dezidierte Abkehr vom Militärischen viele Gegenstandsbereiche ausgegrenzt, die zum Verständnis der deutschen und internationalen Geschichte besonders des 19./20. Jahrhunderts essenziell sind.
Rezensiertes Werk: Was ist Militärgeschichte? / hrsg. von Thomas Kühne . In Verb. mit dem Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. und dem Inst. für Soziale Bewegungen der Ruhr-Univ. Bochum. - Paderborn [u.a.] : Schöningh, 2000. - 359 S. - (Krieg in der Geschichte ; 6) ISBN 3-506-74475-5
In allen Phasen und annähernd allen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen der DDR haben die Stiefel der bewaffneten Organe mehr oder minder tiefe Spuren hinterlassen. Wer die DDR in ihrer Komplexität begreifen will, kommt am Faktor Militär nicht vorbei. Das hat vor allem zwei Gründe: Erstens lassen sich die militär- und sicherheitsrelevanten Fragen in der DDR nur unter einem sehr weit gefassten Sicherheitsbegriff analysieren. Dabei müssen die exogenen Faktoren (Lage der DDR an der Nahtstelle des Kalten Krieges, Bedrohungsbild, Bündnisverpflichtungen im Warschauer Vertrag, Schutz der Landesgrenze) stets im Zusammenhang mit den inneren Wirkungskräften gesehen werden, vor allem mit der Herrschaftssicherung des SED-Regimes. Der äußere und innere Kreis sind oft nicht voneinander zu trennen; sie bildeten die Grundlage für ein engmaschiges Netz militärischer und paramilitärischer Strukturen. Zweitens war der Mobilisierungsgrad der Gesellschaft eine bedeutsame Größe. Etwa 400.000 hauptamtliche Mitarbeiter arbeiteten in den bewaffneten Organen der Nationalen Volksarmee (einschließlich Grenztruppen), der Deutschen Volkspolizei, der Transportpolizei, der Zollverwaltung, des Luftschutzes und der Zivilverteidigung, der Kampfgruppen der Arbeiterklasse, der Gesellschaft für Sport und Technik und natürlich des Ministeriums für Staatssicherheit. Jeder zehnte Erwerbstätige wurde in das so genannte "System der Landesverteidigung" institutionell eingebunden. Gemessen an der Einwohnerzahl gehörte die DDR damit zu den militärisch am stärksten mobilisierten und letztlich auch militarisierten Gesellschaften im Kalten Krieg. Die ideologische Durchdringung reichte von der Leitidee der "Sozialistischen Wehrerziehung" in Kindergarten, Schule, Berufsausbildung und Universität über die gesteuerte Präsenz in den Medien bis zur historischen Instrumentalisierung des "Antifaschistischen Kampfes" und der "Befreiung durch die Sowjetarmee". Qualität und Quantität dieser Vernetzung sind in der deutschen Militärgeschichte einzigartig. Sie machen die DDR zu einem ausgesprochen interessanten, aber auch methodisch schwer zu fassenden Gegenstand der militärhistorischen Forschung.
Preliminary Material /Christian Th. Müller and Matthias Rogg -- Geleitwort von Oberst Dr. Hans-Hubertus Mack, Amtschef des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes /Christian Th. Müller and Matthias Rogg -- Geleitwort von Prof. Dr. Johann Ev. Hafner, Dekan der Philosophischen Universität der Universität Potsdam /Christian Th. Müller and Matthias Rogg -- Bernhard R. Kroener und die deutsche Militärhistoriographie /Christian Th. Müller and Matthias Rogg -- Landstände und Militär im preußischen »Absolutismus« /Wolfgang Neugebauer -- Das Kriegsministerium und der Ausbau des deutschen Heeres 1871-1914 /Oliver Stein -- Russische Pferde. Die deutsche Armeeführung und die Julikrise 1914 /Stig Förster -- Die Soldaten der »schwarzen Reichswehr«. Motive für den Dienst in Grenz- und Landesschutz zwischen 1918 und 1933 /Rüdiger Bergien -- Warum verlor Deutschland den Zweiten Weltkrieg? Eine strategiegeschichtliche Interpretation1 /Bernd Wegner -- Weimar's Wehrmacht and its Critics, 1919-19551 /Jürgen Förster -- »Ämterchaos« in der Wehrmachtbürokratie? Das Allgemeine Heeresamt, das Wehrwirtschaftsund Rüstungsamt und die deutsche Rüstungspolitik 1938 bis 1940 /Paul Fröhlich and Alexander Kranz -- Das Ringen um Kompetenzen in der Systemkrise der Luftwaffe 1966. Anmerkungen zum Handeln von General Johannes Steinhoff /Heiner Möllers -- Abgewickelt – Die Nationale Volksarmee der DDR im Vorfeld der deutschen Einheit /Hans Ehlert -- Friedrich der Große als Feldherr1 /Johannes Kunisch -- Hitler und die Marineführung im Zweiten Weltkrieg. Aufzeichnungen und Beobachtungen von Zeitzeugen /Werner Rahn -- Europäische gegen amerikanische Kriegskultur. Louis-Antoine de Bougainville und der French and Indian War (1756–1760) /Sven Externbrink -- Der kleine Krieg als Karrierefeld für »Ausländer« in der preußischen Armee. Vom 18. zum 19. Jahrhundert /Martin Rink -- »Mit dem bloßen Pallasch ihn etliche mal über den Kopff geschlagen1.« Gewalttätigkeiten von Soldaten in den Gerichtsakten des preußischen Militärs im 18. Jahrhundert /Janine Rischke -- »Heini und Bruder Veit« – Die Kriegertypen Reisläufer und Landsknecht im Kontext visueller Kommunikation /Matthias Rogg -- Das preußische Militär auf Potsdamer und Berliner Stadtansichten. Bildquellen als Zugang zur Gesellschaft des späten 18. Jahrhunderts /Angela Strauss -- Mediale Inszenierung von Soldatentum und militärischer Führung in der NS-Volksgemeinschaft /Bernd Sösemann -- Ressentimentgeladenheit und Rezeptionsbereitschaft: Bemerkungen zum kursächsisch-preußischen Verhältnis auf dem Gebiet der Militärgeschichte von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts /Frank Göse -- Wohltaten statt Reformen, Kameralismus statt Aufklärung? Der preußische General und Kriegsminister Friedrich Wilhelm von Rohdich (1719-1796) /Ralf Pröve -- Auf dem Weg zum professionellen Offizier? Formen und Institutionen der Offizierausbildung in der preußischen Armee (1713-1786) /Carmen Winkel -- Plädoyer für eine Militärgeschichte des Widerstands /Winfried Heinemann -- Die wirtschaftliche Situation des Offizierskorps in Bayern von 1815 bis 1866 /Gundula Gahlen -- Erkenntnisgewinn durch die historische Netzwerkforschung. Eine qualitative und quantitative Analyse des Beziehungsgeflechts von zivilem und militärischem Widerstand 1938-1944 /Linda von Keyserlingk -- Kasernierte Vergesellschaftung und militärische Subkultur. Überlegungen zur Alltagsund Sozialgeschichte des deutschen Militärs im 19. und 20. Jahrhundert /Christian Th. Müller -- Schriftenverzeichnis /Bernhard R. Kroener -- Von Bernhard R. Kroener betreute Dissertationen und Habilitationen /Christian Th. Müller and Matthias Rogg -- Tabula Gratulatoria /Christian Th. Müller and Matthias Rogg -- Verzeichnis der Autorinnen und Autoren /Christian Th. Müller and Matthias Rogg.
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