Spätestens seit der Tagung "Staat Macht Uniform" in Münster 2010 gilt die "Uniformenkunde" nicht mehr als Liebhaberei von Militärgeschichtsfreunden, die Paspelierungen, Knöpfe und Schulterstücke akribisch dokumentieren. Auch die Militärgeschichte, die in Deutschland durch die Rolle der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg bis in die 1990er Jahre eher ein Schattendasein führte, was den breiten geschichtswissenschaftlichen Fachdiskurs betraf, wird inzwischen mit der Sozial-, Kultur-, Kommunikations- und Geistesgeschichte verbunden und gilt als innovativer Zweig der Geschichtswissenschaft: Neue Fragen werden gestellt, neue Antworten gegeben.
Verlagsinfo: Oberst Waldemar v. Münch (1884-1966), ein vormaliger kaiserlicher Seeoffizier und Teilnehmer der Skagerrakschlacht 1916, trat 1935 wieder in die Wehrmacht ein und kam auf Grund seiner Auslandserfahrungen wenig später bei der "Abwehr" zum Einsatz. Zuletzt leitete er die aus vier Referaten bestehende Abwehrgruppe IIIG, welche für Gutachten bei Spionageprozessen zuständig war. Waldemar v. Münch stand Admiral Canaris nahe und verehrte ihn, wovon seine Erinnerungen deutlich zeugen. Die Lektüre der Erinnerungen des Oberst v. Münch vermittelt ein Bild vom typischen höheren "Abwehr"-Offizier, wie ihn sich Admiral Canaris ab Mitte der 30er Jahre herangezogen hat. Daneben erhält man Einblick in manche Interna der deutschen Spionageabwehr und in die stetige, feindselige Konkurrenz zwischen "Abwehr" und Gestapo. Der Herausgeber Jürgen W. Schmidt (Jg. 1958) studierte Geschichte, Psychologie und Interkulturelle Erziehungswissenschaften. Als promovierter Historiker hat er sich seitdem auf die Geheimdienstgeschichte spezialisiert und darüber mehrere Bücher verfasst
Verlagsinfo: Die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts wird aktuell leider nur mit wenig Interesse bedacht. Sie ist uns als "finsteres Mittelalter" geläufig, das schon bald danach durch Buchdruck, Weltumsegelung und Reformation überwunden wurde. Doch gerade die gegen Ende dieser Zeitperiode sichtbaren Erscheinungen prägen unser Bild vom Mittelalter. Die von einer Schutzmauer umgebene Stadt mit ihren hohen Türmen, Zwingern und stattlichen Toren. Der mit einer technologisch hochwertigen, ausgeklügelten Plattenrüstung versehene Ritter. Beide scheinen in symbiotischer Weise aufeinander angewiesen zu sein. Bisherige Gewissheiten über die mittelalterliche Stadt, aber auch so manche These der jüngeren Literatur, stellt der Autor allerdings nun nach umfangreichen Recherchen in Frage. Dabei stützt er sich auf bislang kaum genutzte handschriftliche Quellen, wie Rechnungsbücher, Briefwechsel und Chroniken aus etwa zwanzig Stadtarchiven des ostniedersächsisch-mitteldeutschen Raumes. Mit der Untersuchung der Städte Hannover, Hameln, Braunschweig, Hildesheim, Helmstedt, Magdeburg, Goslar, Halberstadt, Quedlinburg, Aschersleben, Zerbst, Einbeck, Northeim, Göttingen, Duderstadt, Nordhausen, Mühlhausen, Erfurt, Halle, Merseburg, Naumburg und Zeitz wird ein historisch-kultureller Raum vorgestellt, der Jahrhunderte lang als zusammengehörig wahrgenommen wurde. Die Rolle der Städte als ein wichtiger Bestandteil der Feudalgesellschaft wird durch den Vergleich ihres Militärpotentials mit dem der benachbarten Kurfürsten, Bischöfe und Grafen veranschaulicht. Dies führt bisweilen zu erstaunlichen Erkenntnissen. Die Abbildungen und Karten sowie die detaillierten Tabellenwerke, Berechnungen und Übersichten liefern nicht nur militärhistorisch interessante Fakten und Zusammenhänge. Sie sind auch ein Fundus für Ortschronisten und Regionalhistoriker
Der vorliegende Band bietet eine zukunftsorientierte Bestandsaufnahme der militärsoziologischen Forschung und beleuchtet das Verhältnis von Politik, Gesellschaft und Streitkräften. Thematisiert werden die militärische Organisationskultur und die Führungsphilosophie der Bundeswehr, die Veränderung des militärischen Aufgabenprofils sowie die Formierung des soldatischen Selbstverständnisses durch Auslandseinsätze, aber auch die Integration von Frauen, die Attraktivität der Streitkräfte und deren ökonomische Modernisierung. Auch die Schwierigkeiten der Rezeption militärsoziologischer Befunde in der Bundeswehr werden in den Blick genommen. Beobachtungen zur Wahrnehmung militärsoziologischer Forschung aus der Sicht von Verantwortungsträgern in Politik und den Streitkräften runden den Band ab. Der Inhalt Militärsoziologie und sozialwissenschaftliche Forschung in der Bundeswehr Auslandseinsätze der Bundeswehr Politikberatung Innere Führung Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Sozialwissenschaften PolitikerInnen, Militärs in Führungsverantwortung Die HerausgeberInnen Prof. Dr. Angelika Dörfler-Dierken ist seit 1998 als evangelische Theologin und Sozialwi ssenschaftlerin in verschiedenen Bereichen der Bundeswehr tätig, derzeit Leiterin des Forschungsprojekts "Innere Führung, Ethik, Militärseelsorge" am ZMSBw. Dr. Gerhard Kümmel ist seit 1997 als Sozialwissenschaftler bei der Bundeswehr tätig, derzeit Leiter der Forschungsprojekte "Frauen in den Streitkräften" und "Soldatenfamilien" am ZMSBw
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