Geschildert werden praktische Erfahrungen aus der Zusammenarbeit multinationaler militärischer Verbände am Beispiel der Deutsch-Französischen Brigade. Insbesondere auf Probleme und Konflikte innerhalb dieser multinationalen Kooperation wird eingegangen. Diese sind im Wesentlichen darin begründet,dass beide Armeen eine große Zahl an Unterschieden aufweisen, wie beispielsweise unterschiedliche Taktik und Einzelplanung, oder aber abweichende militärische Terminologie.
Schon seit den frühen 1990er Jahren setzen die meisten europäischen Staaten auf die Schaffung multinationaler Stäbe und Verbände. Hier sind vor allem horizontale Kooperation und vertikale Integration als Formen militärischer Multinationalität verbreitet. Für die Beschäftigung mit diesem Themenfeld finden sich zwei Analysepfade, die auf die Binnenstruktur militärischer Multinationalität oder auf den politisch-strategischen Rahmen zielen. Der Verfasser stellt empirische Untersuchungen zu Wirkungen und Folgen vor, die aus dem Aufeinandertreffen nationaler militärisch-kultureller Prägungen sowie rechtlich-politischer Bestimmungen für die Gestaltung des multinationalen Zusammenwirkens resultieren. Abschließend wird das Desiderat der Schaffung einer europäischen Armee und der Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Militärkultur behandelt. (ICE2)
Ziel des Beitrags ist es aufzuzeigen, wie Kultur als Analysekonzept zur Erfassung und Beschreibung des Wesens des Militärs fruchtbar gemacht werden kann. Ein kulturbezogener Analyseansatz ermöglicht es, die ungeschriebenen Gesetze des militärischen Feldes zu bestimmen. Die Verfasser stellen Ansätze aus den Bereichen Ethnologie und Soziologie vor. Jeder Abschnitt widmet sich aus der Sicht der entsprechenden Fachdisziplin zunächst dem Kulturkonzept im Allgemeinen und dann dem Konzept von Organisationskultur im Besonderen, um schließlich die Anwendbarkeit dieser Konzepte auf das Militär zu prüfen. Abschließend wird vergleichend erörtert, welche Erkenntnis leitenden Ergebnisse für die Untersuchung der Militärs die ethnologische und die soziologische Perspektive jeweils liefern können. (ICE2)
Der Nato-Gipfel von Madrid im Juni 2022 hat eine umfassende Neuausrichtung der Allianz auf den Weg gebracht. Das zeigen drei zentrale Beschlüsse: die Verabschiedung des neuen Strategischen Konzepts, die angekündigte Aufnahme Finnlands und Schwedens sowie die militärische Neuaufstellung. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wirkte dabei teils als Auslöser (Norderweiterung), teils als Katalysator, der Entwicklungen beschleunigt, die sich bereits seit langem abzeichnen (militärische Neuaufstellung). Ausgangspunkt für diese Beschlüsse ist die Feststellung, dass Russland derzeit die größte Bedrohung darstellt. Folglich priorisiert die Nato jetzt klar kollektive Verteidigung im euroatlantischen Raum, während das zuvor dominierende internationale Krisenmanagement (etwa in Afghanistan) an Bedeutung verliert. Dieser Fokus wird das kommende Jahrzehnt prägen. Deutschland hat dafür einen Führungsanspruch formuliert. Um ihn umzusetzen, muss sich die Bundeswehr mit Blick auf Ausstattung, Einsatzbereitschaft und Finanzierung besser aufstellen. (Autorenreferat)
Stärker denn je sind die deutschen und europäischen Streitkräfte integriert – in der NATO, der EU und multinationalen Korps. Der vorliegende Band geht den aktuellen Herausforderungen nach, die die militärische Integration dem Recht stellt und die neben der verfassungs- und völkerrechtlichen mittlerweile auch eine europarechtliche Dimension haben. Dazu gehört die Vision einer europäischen Armee, die in ihren historischen Wurzeln (EVG) und rechtlichen Möglichkeiten analysiert wird. Dazu gehören Fragen des Einsatzes integrierter Verbände – Parlamentsbeteiligung, nationale Souveränitätsvorbehalte und das völkerrechtliche Problem der Verantwortlichkeit und Haftung. Schließlich geht es auch um Fragen der praktischen Umsetzung, wie sie sich aus der Organisationsperspektive der NATO oder aus dem Truppenalltag eines multinationalen Hauptquartiers stellen. Stets ist es das komplexe Verhältnis zwischen internationalem Verband und nationalen Kontingenten, das rechtlich bewältigt werden muss.Mit Beiträgen vonFlorian Seiller, Sebastian Graf von Kielmansegg, Roman Schmidt-Radefeldt, Felix Arndt, Chris Gutmann, Jochen Katze, Paulina Starski, Steven Hill, Thomas Blankenburg.
In Teil 1 wurde die VBA als "Spaltprodukt", in Teil 2 als "Januskopf" dargestellt. In Teil 3 ist die Frage nach der Gefährlichkeit der VBA zu beantworten. Hierbei sei zunächst auf die militärische Gefahr, in der abschließenden Folge aber auf die politische Gefahr einzugehen, sei es, daß die VBA eine besondere Rolle im Entscheidungsprozeß beansprucht, sei es, daß sie militärisch erneut auf dem "Kriegsschauplatz Innenpolitik" aktiv werden möchte!
Neben kritischen Einschätzungen der historischen, politischen, rechtlichen und humanitären Aspekte des Georgienkriegs im August 2008 gehören die Konzepte der militärischen Operationen und die Aufmarschfolge der beteiligten Truppen zu den Schlüsselbereichen einer Gesamtbewertung. Die folgende Analyse unterstützt nicht jene Interpretation, der zufolge die breit angelegte georgische Offensive gegen Südossetien notwendig und geeignet war, um einer angeblichen massiven russischen Invasion zu begegnen. Die ersten Zusammenstöße mit zwei kleineren russischen Kampfverbänden fanden im Gegenteil erst zwei Tage nach dem Einsatz des Großteils der georgischen Streitkräfte in Südossetien statt, und die russischen Streitkräfte benötigten zwei weitere Tage, um die Stärke der georgischen Verbände zu erreichen. Die Entsendung georgischer Truppen an die Frontlinie in Südossetien trug selbst zur Eskalation bei und das rücksichtslose Flächenfeuer der georgischen Artillerie auf Tskhinvali war darauf gerichtet, das politische Machtzentrum der abtrünnigen Region zu zerstören.
Neben kritischen Einschätzungen der historischen, politischen, rechtlichen und humanitären Aspekte des Georgienkriegs im August 2008 gehören die Konzepte der militärischen Operationen und die Aufmarschfolge der beteiligten Truppen zu den Schlüsselbereichen einer Gesamtbewertung. Die folgende Analyse unterstützt nicht jene Interpretation, der zufolge die breit angelegte georgische Offensive gegen Südossetien notwendig und geeignet war, um einer angeblichen massiven russischen Invasion zu begegnen. Die ersten Zusammenstöße mit zwei kleineren russischen Kampfverbänden fanden im Gegenteil erst zwei Tage nach dem Einsatz des Großteils der georgischen Streitkräfte in Südossetien statt, und die russischen Streitkräfte benötigten zwei weitere Tage, um die Stärke der georgischen Verbände zu erreichen. Die Entsendung georgischer Truppen an die Frontlinie in Südossetien trug selbst zur Eskalation bei und das rücksichtslose Flächenfeuer der georgischen Artillerie auf Tskhinvali war darauf gerichtet, das politische Machtzentrum der abtrünnigen Region zu zerstören.
"Zivil-militärische Zusammenarbeit bzw. Civil-Military Cooperation (CIMIC) ist aus militärischer Sicht eine notwendige Unterstützung für die eingesetzten Truppen und eine zweckmäßige Ergänzung internationaler Bemühungen zur Friedenssicherung. Die Bundeswehr leistet damit einen sichtbaren und anerkannten Beitrag im Rahmen ziviler Implementierungspläne. In Deutschland wird der Aufbau ziviler Verwaltungsstrukturen und der Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur als gesamtstaatliche Aufgabe verstanden, in die militärische Konzepte sich entsprechend einordnen. Zukünftig wird eine militärische Spezialeinheit für derartige Aufträge zur Verfügung stehen, die Teil eines multinationalen CIMIC-Verbandes sein wird und für Einsätze im Rahmen der NATO, EU, VN oder OSZE bereitsteht." (Autorenreferat)
Das Prinzip der Führung der Armee durch die Kommunistische Partei hat seit der Gründung der Chinesischen Volksbefreiungsarmee (VBA) Gültigkeit. Seit März 1930, d.h. seit mehr als 50 Jahren, werden die kommunistischen Streitkräfte Chinas denn auch von der ZK-Militärkommission der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) geführt.
Das pakistanische Militär nutzt die Legitimitätskrise der Regierung, um seinen Einfluss auf Öffentlichkeit und Wirtschaft des Landes auszubauen. Die Unfähigkeit, die aktuelle Krise zu lösen, sowie das Unvermögen der zivilen Exekutivorgane, Gesetz und Ordnung durchzusetzen, schwächen die Position des Ministerpräsidenten Mian Nawaz Sharif zusehends. (KAS-Auslandsinformationen / SWP)
Die wirtschaftlichen und militärischen Rollen von Frauen in Antike und Prähistorie sind vielfältig: Das Spektrum reicht von neolithischen Bäuerinnen bis zu hellenistischen Königinnen, von Gastwirtinnen aus Pompeji bis zu Jägerinnen aus Australien, von antiken Feldherrinnen bis zu einheimischen Frauen, die römische Soldaten geheiratet haben. In diesem Band der Reihe Frauen – Forschung – Archäologie geht es um zwei Themen, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben. Doch ohne wirtschaftliche Macht auch keine militärische Stärke.Von wirtschaftlicher Macht und militärischer Stärke. Beiträge zur archäologischen Geschlechterforschung ist aus den Vorträgen der 4. Sitzung der AG Geschlechterforschung hervorgegangen, die auf der Tagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Detmold 2009 stattfand.Mit Beiträgen von Jochen Brandt, Peter Emberger, Dorit Engster, Doris Gutsmiedl-Schümann, Sibylle Kästner, Tim Kerig, Anna Kieburg, Sabine Müller und Yvonne Schmuhl.
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Die Dissertation stellt die vielfältigen Formen der Beteiligung der Bundeswehr an bi- und multinationalen militärischen Verbänden dar und bewertet sie. Darüber hinaus untersucht sie die Führungskonzeption der deutschen Streitkräfte - die Innere Führung - im Blick auf ihre Leistungsfähigkeit zur multinationalen militärischen Zusammenarbeit. Die Führungskonzeptionen von vier NATO-Partnern werden auf ihre Unterschiede hin untersucht. ; The dissertation describes and examines the multiple ways of Bundeswehr (German Armed Forces) participation in bi- and multinational units. Beyond that it analyses the Bundeswehr leadership concept - the Innere Führung - in the field of capability for multinational military cooperation. Leadership concepts are evaluated for their differences among the armed forces of four NATO partners.
Innerhalb der Soziologie nimmt die Thematisierung von Makrogewalt, von kollektiven Gewaltphänomenen und Krieg sowie den darin involvierten Akteuren einen marginalen Stellenwert ein. Doch stellen nicht nur detaillierte soziologische Untersuchungen von Makrogewalt sowohl auf der System- als auch auf der Akteursebene ein Forschungsdesiderat dar. Ebenso gibt es im Hinblick auf die neuere Emotionssoziologie – neben einigen gut erforschten Bereichen – verblüffende Leerstellen, wie die Thematisierung von Erfahrungen in militärischen Verbänden sowohl im Krieg als auch im Frieden. In soziologischer Perspektive ist das Militär eine "Organisation zur kontrollierten und effizienten Anwendung von Gewalt", wobei die "militärische Gehorsamsproduktion […] in letzter Instanz darauf ausgerichtet [ist], diese Gewaltanwendung im Krieg, und hier vor allem in der Schlacht, zu gewährleisten". Der stark hierarchisch gegliederten Organisation liegen "zwei unterschiedliche Strukturprinzipien zugrunde: das vertikale Prinzip von Befehl und Gehorsam und das horizontale der Kameradschaft" .
In: Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung: UWSF ; Zeitschrift für Umweltchemie und Ökotoxikologie ; Organ des Verbandes für Geoökologie in Deutschland (VGöD) und der Eco-Informa, Band 10, Heft 3, S. 146-146