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Der Verfasser zeigt, daß nach jahrzehntelanger Stagnation im Zuge des sich vereinheitlichenden Binnenmarktes ein Prozeß sich beschleunigender Vernetzung der westeuropäischen Rüstungsindustrien in Gang gekommen ist. Er macht zunächst deutlich, welche institutionellen Ansätze zur Schaffung eines einheitlichen westeuropäischen militärischen Beschaffungswesens sich herausgebildet haben. Vor diesem Hintergrund werden Fallstudien zur Entwicklung der nationalen Rüstungsindustrien in Europa vorgelegt. In der Analyse der Konzentrationsprozesse der Rüstungswirtschaft werden die Reichweite der zivil-militärischen Verschränkung der Konzentrationsprozesse sowie die Marktdiversifikationsstrategien militärischer Hochtechnologieanbieter sichtbar. Sektorale Verschiebungen der Rüstungsnachfrage und Determinanten der zukünftigen Nachfrage werden in Hinblick auf Veränderungen des militärischen Beschaffungswesens über nationalstaatliche Grenzen hinaus diskutiert. (ICE)

Ein Kampfhubschrauber, der nicht kämpfen, ein Transporthubschrauber, der nicht transportieren kann, milliardenschwere Großprojekte, die nun um Jahre hinter dem Zeitplan zurückliegen - bei Deutschlands Rüstungsbeschaffungswesen liegt offensichtlich einiges im Argen. Was kann die Bundeswehrreform hier bewirken? (DGAP-IP)

In Zeiten immer knapper werdender Personal- und Finanzressourcen stehen im Rüstungsbereich zwangsläufig auch die bisherigen Managementabläufe für die Ausrüstung der Streitkräfte auf dem Prüfstand, um die Effektivität und Effizienz während der Entwicklung, Beschaffung und Nutzung zu erhöhen bzw. die Überschreitung von Kostenobergrenzen zu verhindern. Mit dieser Thematik befaßt sich der Beitrag von Heiko Weiss. Dabei wird versucht, die möglichen bzw. notwendigen Änderungen im Beschaffungsablauf für das Future Large Aircraft (FLA) und Chancen und Grenzen eines alternativen Weges "Commercial Approach" zu erörtern. Da mit dem Begriff Commercial Approach bereits viele Mißverständnisse und Vorurteile verbunden sind, soll der Beitrag eine grundlegende Richtschnur legen. (Wehrtechnik/SWP)

COVID-19 hat eine globale Wirtschaftskrise ausgelöst. Diese belastet Staatshaushalte und erhöht den politischen Druck auf globale Verteidigungsausgaben. Transnationale Lieferketten, die auf umfangreichen Transportkapazitäten und reibungslosem Warenverkehr beruhen, zeigten in dieser Krise ihre Fragilität. Beides wird das militärische Beschaffungswesen Deutschland und Europa sowie den globalen Rüstungsgüterhandel beeinträchtigen. Zudem könnten Kürzungen in den militärischen Forschungs- und Entwicklungsausgaben das verteidigungsindustrielle Innovationsökosystem gefährden, das stark von staatlichen Mitteln abhängt. Vor der COVID-19-Krise erreichten die globalen Verteidigungsausgaben ein neues absolutes Hoch. Zudem wuchsen die Ausgaben zwischen 2018 und 2019 so schnell wie seit 2010 nicht mehr. Mit Ausnahme von Sub-Sahara Afrika erhöhten alle Weltregionen ihre Verteidigungsausgaben zwischen 2018 und 2019 - angeführt von Europa mit einer Erhöhung um fünf Prozent. [.]