Der Verfasser beschreibt die Entwicklung der Studentenbewegung in der Bundesrepublik von der "Schlacht am Tegeler Weg" im Jahr 1968 bis zur Gründung der RAF im Jahr 1970. Dabei destruiert er Mythen der Bewegung von der Macht der "Gegengewalt" und macht auf die "ausgeprägte ästhetische Selbstinszenierung" aufmerksam, die eine wichtige Dimension der "Offensive zur Gewalt" war. Gewalt faszinierte durch ihre mythologische Aufladung und war das "insgeheime Magnetfeld" der 68er-Bewegung. Tatsächlich war die Offensive der Gegengewalt nicht Zeichen der Stärke, sondern der Schwäche der Studentenbewegung. Damit war der Weg zum Terrorismus vorgezeichnet. (ICE2)
"Seit Mitte der siebziger Jahre vollzieht sich im organisierten Rechtsextremismus ein Generationenwechsel: Die Anzahl der Jugendlichen und Heranwachsenden nimmt relativ zu und prägt insbesondere die militante Erscheinungsform, die für die letzten Jahre - bis hin zum Rechtsterrorismus - typisch geworden ist. Es muß entschieden darauf hingewiesen werden, daß es nicht mehr um die "Ewig-Gestrigen" geht, wenn die Trägergruppen rechtsextremistischer und insbesondere neonazistischer Gruppen und Politik bestimmt werden sollen. An diesem Punkt setzt ein vom Bundesminister des Innern kostendeckend unterstütztes Forschungsprojekt ein, dessen Feldforschung vom Dezember 1979 bis März 1981 durchgeführt worden ist. Mit Mitteln qualitativer Sozialforschung (insbesondere offener Interviews) ist versucht worden, die Frage: "Warum schließen sich in der Bundesrepublik aufgewachsene Jugendliche rechtsextremistischen Gruppen an?" zu beantworten. Es galt, die Deutungsmuster und Karrieren jugendlicher und heranwachsender Mitglieder rechtsextremistischer Gruppen zu erforschen und darzustellen. Der Bericht über dieses Forschungsprojekt stellt die wichtigsten Ergebnisse vor. Er interpretiert den von Jugendlichen getragenen organisierten und militanten Rechtsextremismus als Teil der aktuellen Protestbewegungen und als ein Ausdruck der Entfremdung vom politisch-sozialen System der Bundesrepublik Deutschland. In dieser Beziehung ist der Bericht bemüht, einige entscheidende Defizite der politischen Kultur und der öffentlichen Darstellung von Politik in der Bundesrepublik zu benennen, an denen sich der Protest der Jugendlichen in rechtsextremistischen Gruppen entzündet. Der vollständige Forschungsbericht erscheint 1982 im Westdeutschen Verlag (Opladen) unter dem Titel: Rechtsextremismus und Jugend in der Bundesrepublik Deutschland." (Autorenreferat)
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 15, Heft 1, S. 99-125
Linke Militanz wird in Gesellschaft und Wissenschaft kontrovers diskutiert. Es gibt kaum weitreichende Forschungsprojekte auf diesem Gebiet, und bisher wurden nur wenige praktische Projekte initiiert, die sich des Themas annehmen. Wie kann vor diesem Hintergrund eine pädagogische Arbeit in diesem umstrittenen und wenig beleuchteten Bereich aussehen? Der Sammelband nimmt sich der Thematik aus wissenschaftlicher, pädagogischer und schließlich aus theaterpädagogischer Perspektive an.
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