Von der "mithelfenden Familienangehörigen" zur selbständig erwerbstätigen Migrantin: ein sozialer Transformationsprozeß in der Migration
In: Integration durch Partizipation: "ausländische Mitbürger" in demokratischen Gesellschaften, S. 163-186
In ihrer Untersuchung zur Existenzgründung und Selbständigkeit von Migrantinnen geht die Autorin von der Tatsache aus, dass die Verringerung der Erwerbsquote der Migrantinnen auf institutionelle Veränderungen zurückzuführen ist, welche die Migrantinnen sukzessive aus dem Arbeitsmarkt verdrängt haben. Viele Migrantinnen sind gezwungen, geringfügige "ungeschützte" Arbeitsverhältnisse einzugehen, insbesondere im Dienstleistungsbereich für private Haushalte. Die Autorin diskutiert zunächst die Diskrepanz zwischen Verdrängung bzw. Verdrängenlassen und der zunehmenden wirtschaftlichen Aktivität von Migrantinnen und skizziert einige Thesen der Forschung zur Stellung von Migrantinnen in der ethnischen Ökonomie. Die Thesen über die Migranten und Migrantinnen als "Gründer aus der Not" und über die Migrantin als "Ressource" für das ethnische Unternehmen überprüft sie am Fallbeispiel einer 51jährigen selbständigen Migrantin aus Griechenland. Die biografische Analyse des Falles verdeutlicht den Transformationsprozess einer Migrantin, die über längere Zeit als "mithelfende Familienangehörige" in dem Unternehmen ihres Ehemannes gearbeitet hat, von einer "Ressource" zur autonomen Akteurin und zum Wirtschaftssubjekt. (ICI2)