Politics is money
In: Actes de la recherche en sciences sociales, Band 138, Heft 1, S. 34-46
ISSN: 1955-2564
Politics is money.
Einer der Grundwiderspruche der kapitalistischen Demokratien beruht auf der Tatsache, die Einzelnen in politischer Hinsicht als genau gleich und an der Wahlurne mit jeweils nur einer Stimme versehen zu betrachten, wáhrend auf wirtschaftlichen Gebiet davon ausgegangen wird, daß diejenigen, die uber das meiste Geld verfügen, auch den größten Einfluß ausuben. Es ist jedoch schwierig, zwischen dem politischen und dem ökonomischen Sektor immer in aller Schärfe zu trennen. Niemals war der Einfluß des Geldes in den Vereinigten Staaten größer als heute. Abgesehen von der nunmehr praktisch vollständig vollzogenen Unterwerfung der demokratischen Partei unter die Interessen der Wirtschaft, wird dieser Einfluß ganz allgemein in der den politischen Parteien offenstehenden Möglichkeit deutlich, sich in gunstigster Weise vorhandene Gesetze zur Sammlung von Spendengeldern zunutze zu machen und in verschiedenster Form wirkungsvolle Strategien politischer Einflufinahme zu entfalten. Diese Situation bringt es mit sich, daß systematisch immer nur die reichsten und am meisten den Werten der Geschäftswelt verschriebenen Kandidaten nach oben gelangen, und sich ein immer engeres Netz gegenseitiger Abhängigkeit und Verpflichtung zwischen Politikem und Geschäftsleuten knüpft.