Nachfragemacht auf Märkten für Auftragsprodukte: eine Analyse am Beispiel des Marktes für Gesenkschmiedestücke
In: Kooperations- und genossenschaftswissenschaftliche Beiträge Bd. 2
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In: Kooperations- und genossenschaftswissenschaftliche Beiträge Bd. 2
Der vorliegende Beitrag untersucht für den Fall eines sowie für den Fall zweier variabler Produktionsfaktoren, wie sich Mindestlöhne im nicht diskriminierenden Monopson auf Beschäftigung bzw. Kapitalintensität auswirken. Dabei kann der Mindestlohn in Höhe des hypothetischen Konkurrenzlohns oder in Höhe der Grenzkosten der Arbeit oder schließlich noch darüber liegen. Von besonderem Interesse ist die Situation mit zwei variablen Produktionsfaktoren: Es stellt sich eine nicht-lineare Budgetrestriktion ein und es können - neben der 'reinen Monopsonlösung' - drei weitere mögliche Betriebsoptima bestimmt werden. Alle vier Lösungen werden unter Verwendung einer Cobb-Douglas-Produktionsfunktion numerisch exakt bestimmt. Anschließend wird die theoretische Analyse noch verfeinert, indem eine CES-Produktionsfunktion unterstellt wird. Auch hier existiert eine exakte Lösung für das Monopson. In der Regel lassen sich aber die Lösungsbedingungen nur implizit und über geeignete Näherungsverfahren bestimmen. Es wird gezeigt, wie hoch ein Mindestlohn ausfallen muss, damit die vom Monopsonisten gewählte Kapitalintensität höher ausfällt als diejenige, die er im unreglementierten Monopson wählt. Schließlich wird in einer Sensitivitätsanalyse gezeigt, wie stark sich die Variation des Parameters μ aus der CES-Funktion auf die Optimallösung beim Monopson auswirkt. Für die wirtschaftspolitische Diskussion um das Für und Wider von Mindestlöhnen zeigt sich, dass Mindestlöhne tendenziell existierende Monopsone auf dem Arbeitsmarkt stabilisieren, dass für die Abschätzung der Beschäftigungseffekte von Mindestlöhnen keine Aussagen ohne Kenntnis der Substitutionselastizitäten möglich sind, und dass es von der Höhe des gewählten Mindestlohns letztlich abhängt, ob ein Monopsonist am Arbeitsmarkt seine bisherige Kapitalintensität beibehält, senkt oder sogar erhöht. Darüber hinaus wäre zu prüfen, ob die ins Feld geführten Beschäftigungsvorteile des Mindestlohns bei Vorliegen eines Monopsons sich nicht besser mit marktgerechten Instrumenten (Besteuerung des Monopsonisten und/oder Subventionierung des Arbeitsangebots) erreichen lassen. ; The paper develops the optimal solutions for the monopsony on the labor market, both for the short run (only labor is flexible) and for the long-run (capital is now flexible, too) with numerical examples based on earlier work of T. Barr (2005). It is shown that binding minimum wages of a certain degree push the monopsonist to choose a high capital intensity of production: just as high as or even higher than the one he chooses when he is not regulated by minimum wages. Thereby, we demonstrate the existing of re-switching effects in the tradition of Piero Sraffa. The second part of the paper generalizes the results achieved in the first part by making use of the quite general CES production function. The relationship between the elasticity of substitution on the one hand and likely levels of employment on the other hand - after introduction of minimum wages - is analyzed in a sensitivity analysis. Finally, we suggest a new valuation of minimum wages with regard to their stabilizing properties à-vis to monopsonies. We put forward a straightforward competition policy design which aims at fighting monopsonies instead of hoping for positive employment effects in the presence of minimum wages.
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Ob die Marktform des Monopsons am Arbeitsmarkt vorliegt, ist fur die Frage des Für oder Wider des Mindestlohns von essentieller Bedeutung. Denn in der kurzfristigen Analyse kann, insofern monopsonistische beziehungsweise oligopsonistische Strukturen am Arbeitsmarkt nachgewiesen werden, die Einführung eines Mindestlohns nicht nur zu einer exogenen Lohnerhöhung für die bisher angestellten Arbeitnehmer, sondern auch zu einem positiven Beschäftigungseffekt führen. Wählt man jedoch eine Modellierung jenseits einer kurzfristigen Betrachtung und nimmt fur die mittlere Frist den Faktor Kapital als variabel an, dann gilt fur den Unternehmer mit Marktmacht am Arbeitsmarkt genau dasselbe, was auch fur alle anderen Unternehmer ohne Marktmacht am Arbeitsmarkt gilt: Eine exogene Verteuerung des Faktors Arbeit - wie die Einfuhrung eines Mindestlohns - führt zu einer Substitution von Arbeit durch Kapital. Dieses Ergebnis scheint insbesondere vor dem Hintergrund der politischen Diskussion rund um den Mindestlohn und für die Einordnung der Ergebnisse des oft zitierten Beitrages von Card und Krueger (1994) von Bedeutung zu sein. ; The market forms of monopsony/oligopsony are about the only ones where the introduction of minimum wages goes along with an extension of employment, production and a likely decrease of prices. Thisfinding contrasts the bad outcomes of minimum wages predicted by the model of full competition in the labour market. However, these results were derived in literature with a short-run perspective, where the capital stock is assumed to be either constant or irrelevant. In this paper, we show in detail how these results are modified when capital is now variable and can serve considerably to substitute - if needed - labour. Hence, if capital intensity is significant and the elasticity of substitution between labour and capital is high - given a monsopsonistic firm vis-à-vis to the labour market -, a minimum wage will not cause so much positive employment effects as calculated under the short-run horizon. We also demonstrate the relevance of the rate of exploitation for the likely effects of the minimum wage on employment and capital intensity. Our results contribute to the discussion raised by the seminal paper of Card und Krueger (1994) and tend to shed a less optimistic light on monopsonies/oligopsonies in conjunction with minimum wages.
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