Gedenkstätten, Museen, Schulbücher: Krieg, Gewalt und Trauma im Osten Europas
In: Osteuropa, Band 58, Heft 6, S. 197-326
ISSN: 0030-6428
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In: Osteuropa, Band 58, Heft 6, S. 197-326
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Schriften des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität Bd. 2
Die Erinnerungskulturen Europas sind vor allem durch das "kurze 20. Jahrhundert" geformt. Der Zweite Weltkrieg und die Vernichtung der europäischen Juden, andere Völkermorde und Massenverbrechen, Zwangsarbeit, GULag, Besatzung, Kollaboration, Kriegsgefangenschaft, Deportation und ethnische Säuberung prägen zu einem guten Teil das Bild des Jahrhunderts in den nationalen Öffentlichkeiten der Europäer. Dies spiegelt sich im gesellschaftlichen Gedächtnis ebenso wider wie in staatlicher Geschichtspolitik, hier vor allem in Form von Memorialkomplexen, Mahnmalen und Museen. Gleichzeitig reflektiert "Stein gewordene Erinnerung" frühere Schichten und Modi des Gedenkens. Diese demonstrieren, dass sich die "Sprache des Gedächtnisses" im Lauf der Zeit wandelt und Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes ist. Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland, Polen und Russland bildete den Schwerpunkt der Internationalen Konferenz "Erinnern an den Zweiten Weltkrieg – Mahnmale und Museen in Mittel- und Osteuropa", die vom 1. bis 3. Juli 2010 in Berlin stattfand. Die Konferenz war die zweite in einer Reihe trilateral deutsch-russisch-polnischer Veranstaltungen zur Erinnerungskultur. Eine erste zur Genese des Zweiten Weltkrieges hat 2009 in Warschau stattgefunden. Für 2011 ist eine Folgekonferenz in Moskau geplant.
Bei dem Wettstreit zwischen Europas Metropolen spielen spektakuläre Museumsneubauten eine zentrale Rolle. Dieser für die städtische Imagebildung so wichtige Bau-Boom wird nun zum Gegenstand einer Studie, die sich mit Neubauten von Museen in den vergangenen drei Jahrzehnten in Amsterdam, Frankfurt am Main und Prag beschäftigt. Im Zentrum des Interesses stehen die urbane Prägung und die internationale Vermarktung der neuen Häuser durch die Medien. Darüber hinaus gibt der Band einen differenzierten Überblick über die Pläne und Ziele der in diesen drei Städten verwirklichten Museumsbauten, wobei auch die Konzepte der Eröffnungsausstellungen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der materialreichen Studie, die sich gleichermaßen an Kulturpolitiker, Architekten, Stadtplaner und Museumsdirektoren wendet, können einen wertvollen Beitrag dazu leisten, bei zukünftigen Museumsplanungen Fehler zu vermeiden und aus den Erfahrungen der Kollegen zu lernen.
In: Schriften zum Kultur- und Museumsmanagement
Bei dem Wettstreit zwischen Europas Metropolen spielen spektakuläre Museumsneubauten eine zentrale Rolle. Dieser für die städtische Imagebildung so wichtige Bau-Boom wird nun zum Gegenstand einer Studie, die sich mit Neubauten von Museen in den vergangenen drei Jahrzehnten in Amsterdam, Frankfurt am Main und Prag beschäftigt. Im Zentrum des Interesses stehen die urbane Prägung und die internationale Vermarktung der neuen Häuser durch die Medien. Darüber hinaus gibt der Band einen differenzierten Überblick über die Pläne und Ziele der in diesen drei Städten verwirklichten Museumsbauten, wobei auch die Konzepte der Eröffnungsausstellungen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der materialreichen Studie, die sich gleichermaßen an Kulturpolitiker, Architekten, Stadtplaner und Museumsdirektoren wendet, können einen wertvollen Beitrag dazu leisten, bei zukünftigen Museumsplanungen Fehler zu vermeiden und aus den Erfahrungen der Kollegen zu lernen.
In: Publication series of the Museum of European Cultures volume 24
In: Nomos eLibrary
In: Anthropologie und Ethnologie
Leerstellen in Museen: Welche Objekte, Narrative, Methoden und Akteur*innen wurden in bisherigen Überlegungen zu europäischen Lebensweisen zu wenig beachtet? In vielen Museen Europas, die Objekte der Alltagskultur ausstellen, finden Transformationsprozesse statt, indem u.a. Sammlungen auf ihre Relevanz für unsere heutige Gesellschaft hin befragt werden. Die Autor*innen aus Theorie und Praxis erörtern den Wandel von Sammlungs- und Ausstellungspolitiken in Übersichtsbeiträgen und Objektporträts. So ermuntern sie dazu, sich mit den Leerstellen in der Museumsarbeit auseinanderzusetzen.
In: Schriftenreihe des Museums Europäischer Kulturen Band 18
Die Vorstellungen vom Alter und die Ansprüche alter Menschen haben sich dramatisch verändert. Anhand von 27 Lebensgeschichten zeigt dieses Buch, wie "Ruheständler" heute ihren Alltag gestalten, wie aktiv sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, welche Pläne sie verfolgen. Für ihre Foto-Essays hat Gabriele Kostas in Zusammenarbeit mit Irene Ziehe Menschen im Rentenalter aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Italien, Österreich, Portugal, Russland, Schweden, Slowenien und Spanien interviewt und in ihrem Lebensumfeld fotografiert. Diese Menschen kommen aus verschiedenen Regionen Europas, sie gehören unterschiedlichen Gesellschaftsschichten an, sie leben im urbanen oder im ländlichen Raum – ihnen allen aber ist gemeinsam: Die neuen Alten haben viel zu erzählen, und sie haben auch viel zu tun! Das Buch erscheint zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 28. April 2016 bis Anfang 2017 im Rahmen der Ausstellungsreihe "Europabilder" im Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin zu sehen sein wird.
In: Schriftenreihe Band 10770
In vielen Museen Europas finden sich Kunstschätze aus dem globalen Süden. Wann, wie und woher gelangten sie dorthin? Wie wurden seinerzeit Herkunft und Erwerb der Öffentlichkeit vermittelt? Götz Aly zeichnet den von Anmaßung, Betrug und Gewalt gezeichneten Weg des Luf-Bootes nach, eines kultischen Schiffes, das 1903 aus der Südsee nach Deutschland verbracht wurde und seit 2018 im Berliner Humboldt Forum ausgestellt ist: Deutsche beuteten zwischen 1884 und 1914 eine als Deutsch-Neuguinea vereinnahmte Inselgruppe aus, drangsalierten die indigene Bevölkerung, vernichteten ihre Lebensgrundlagen und beraubten sie einer Vielzahl kultureller Zeugnisse, die sie interessierten Museen in Deutschland verkauften. Bis heute würden, so Aly, euphemistische Erzählungen vom gefeierten Erwerb solcher Kunstwerke fortgeschrieben, dessen historische Zusammenhänge verschleiert und die Auseinandersetzung mit dem Unrecht vermieden. Alys zorniger Bericht bietet auch einen Einblick in die kulturellen Hintergründe des Kunsthandwerks auf dem Archipel. Umso dringlicher wirft er die Frage nach einem angemessenen Umgang mit den Artefakten und ihren Schöpfern in den Museen unserer Zeit auf: Kolonialer Raub dürfe nicht länger durch Stillschweigen gutgeheißen werden.
Memorial museums are understood as flagships of the respective country's memory politics – in the context of transnational processes. How do big, publicly (co-)funded memorial museums that (re-)opened after 1989 in the eleven post-Communist EU member states exhibit the World War II period? Beyond a mere overview of the museum and their history the book analyzes how 'double' and 'tripple' occupation, Holocaust, victimhood and collaboration are represented in the permanent exhibitions and which role EU accession talks and authoritarian tendencies played and play in this. - Im Vordergrund der Studie steht das Gedenkmuseum als Flaggschiff der Geschichtspolitik des jeweiligen Landes im Kontext transnationaler Prozesse. Wie wird die Zeit des Zweiten Weltkriegs in großen, öffentlich (mit )finanzierten Gedenkmuseen, die nach 1989 (wieder )eröffnet wurden, in den elf 'osteuropäischen' EU-Mitgliedsländern repräsentiert? Über den Überblick über die Museen und ihre Entstehungsgeschichte hinausgehend wurde untersucht, wie 'doppelte' bzw. 'dreifache' Okkupation und der Holocaust, Opfernarrative und Kollaboration in den ständigen Ausstellungen verhandelt werden und welche Auswirkungen die EU-Beitrittsbemühungen und autoritäre Tendenzen auf dieses Aushandeln hatten und haben.
In: Berliner Studien zur Soziologie Europas / Berlin Studies on the Sociology of Europe (BSSE), Band 13
"Auf der Basis einer Auswertung einer Eurobarometerbefragung beschreiben wir in einem ersten Schritt die Intensität der Hochkulturnutzung der Bürger in 27 Ländern der Europäischen Union. Die Ergebnisse zeigen, dass die Partizipation an hochkulturellen Institutionen (Oper, Theater, Museen, Konzert) zusammen ein Verhaltenssyndrom bilden, so dass man von einem einheitlichen, hochulturellen Lebensstil sprechen kann. Die Analysen zeigen weiterhin, dass die Intensität der Nutzung des hochkulturellen Angebots in allen Ländern recht gering ist, bei gleichzeitiger Varianz zwischen und innerhalb der Länder.
In einem zweiten Schritt versuchen wir, die Unterschiede in der Praktizierung eines hochkulturellen Lebensstils zu erklären und greifen dazu auf die Theorie von Pierre Bourdieu zurück. Die Ergebnisse zeigen, dass das institutionalisierte und inkorporierte kulturelle Kapital des Befragten und seine Berufsposition einen starken Einfluss auf seinen Lebensstil haben. Alle aus der Bourdieuschen Theorie abgeleiteten Hypothesen werden empirisch bestätigt.
Die Praktizierung eines hochkulturellen Lebensstils hängt aber nicht nur von der sozialstrukturellen Lagerung der Nachfrager nach Hochkultur ab, sondern auch von der kulturellen Gelegenheitsstruktur. Ästhetische Präferenzen lassen sich besser und kostengünstiger realisieren, wenn ein Land über eine ausgebaute hochkulturelle Infrastruktur verfügt und der Befragte in der Nähe dieser Infrastruktur wohnt. Ergänzt man die Bourdieusche Theorie der Homologie von Klassenlage und Lebensstile um das Konzept der kulturellen Gelegenheitsstruktur, dann lassen sich die Ausbildung einer kulturellen Elite und auch Länderunterschiede gut erklären." [Autorenreferat]
In: Schriftenreihe Museum Europäischer Kulturen Bd. [9]
Dinge sprechen nicht. Wir können sie aber zum Sprechen bringen. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches richten in ihren Beiträgen den Blick über die reine Materialität der Dinge hinweg und fragen nach Bedeutungszuweisungen und Interaktionen. Ihr Interesse gilt dem Wandel der Dingkultur, dem Umgang mit den Dingen und ihren vielfachen Abbildfunktionen in historischen und aktuellen Gesellschaften.Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachdisziplinen – wie der europäischen und außereuropäischen Ethnologie, der Kunst- und Kulturwissenschaften, der Geschichts- und Sozialwissenschaften sowie der Archäologie – dokumentieren auf diese Weise ein neues wissenschaftliches Interesse an materieller Kultur. Interdisziplinäres Forschen zwischen ethnografischen Zugängen, historischen Perspektiven, Stadtforschung und Medientheorien steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Vielfalt der Dinge selbst: Von traditionellen Artefakten in neuen Kontexten reicht der Bogen bis zur Verschmelzung von Daten und Dingen in der Informationsgesellschaft.
In: Europas Osten im 20. Jahrhundert 1
Main description: Der Auftakt-Band der Reihe "Europas Osten im 20. Jahrhundert" versammelt die Beiträge der gleichnamigen Tagung, mit der das Imre Kertész Kolleg Jena im Sommer 2011 seine Tätigkeit aufgenommen hat. Er diskutiert historische, politische, filmische und museale Zugänge zu den Erfahrungen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert und fragt danach, welche geschichtskulturellen Herausforderungen sich daraus für eine gesamteuropäische Erinnerung ergeben. Die Bandbreite der internationalen Beiträger aus Wissenschaft, Museen, Publizistik, Kunst und Politik spiegelt die Relevanz der Forschungsthemen des Kollegs: Wlodzimierz Borodziej (Warschau/Jena), Jan Culík (Glasgow), Taja Vovk van Gaal/Constanze Itzel (Brüssel), Volkhard Knigge (Weimar), Pawel Machcewicz (Warschau/Danzig), Jiri Menzel (Prag), Adam Michnik (Warschau), Joachim von Puttkamer (Jena), Milan Ristovic (Belgrad), Irina Scherbakowa (Moskau), Maria Todorova (Urbana Champaign), Stefan Troebst (Leipzig)
In: Medien und kulturelle Erinnerung Band 1
Europa ist in der Krise. Angesichts Brexit, dringender Flüchtlings- und Einwanderungsfragen, Diskussionen über den Ausschluss insolventer Länder und dem demokratischen Defizit der EU ist dieser Befund zu einem Allgemeinplatz geworden. Als einen Weg aus der Krise schlagen Politiker_innen, EU-Beamt_innen und Intellektuelle oftmals die Stärkung des Zusammenhalts durch die Rückbesinnung auf die angenommene gemeinsame Geschichte Europas und eine daraus erwachsene kulturelle Identität vor. Dieser Herausforderung stellen sich zunehmend auch aktuelle Nationalmuseen in Europa, indem sie es sich zur Aufgabe machen, sich zu europäisieren: sie setzen es sich zum Ziel, nicht mehr nur die Nation und ihre Geschichte, sondern Europa und europäische Geschichte zu zeigen. Diese "Museen zwischen Nation und Europa" untersucht das Buch aus medienwissenschaftlicher Perspektive. Anhand dreier aktueller Fallstudien aus Deutschland, Polen und Frankreich (Deutsches Historisches Museum Berlin, Europäisches Solidarność Zentrum Danzig, Musée des civilisations de l'Europe et de la Méditerranée Marseille) geht es den Fragen nach, wie diese Museen Europa und seine Geschichte konstruieren, und was Europa und europäisch in ihren musealen Inszenierungen bedeute. Welche Vorstellungen Europas bringen die Medien der Ausstellungen hervor? Wen und was zeigen sie als europäisch, wer gehört dagegen in den musealen Inszenierungen nicht zu Europa? Die Studie zeigt, dass die Europäisierung nationaler Museen auf starke nationale und strukturelle Widerstände stößt. Ein gesamteuropäisches Narrativ Europas und seiner Geschichte ist deshalb bislang nicht in Sicht.
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 59, Heft 1, S. 28-37
ISSN: 0026-0096
World Affairs Online