Suchergebnisse
Filter
3538 Ergebnisse
Sortierung:
Die Balkan-Muslime und Europa
Ende des 20. Jahrhunderts lebten im Balkanraum - von Bosnien-Herzegowina, über Albanien, Kosovo, den Sandschak und Makedonien bis nach Thrakien und Bulgarien - zwischen 8 und 8,5 Millionen Muslime unterschiedlicher Sprache und Herkunft. Die größten Gruppen bildeten die auf sechs Staaten bzw. Teilrepubliken aufgeteilten Albaner (die mehrheitlich, aber nicht ausschließlich muslimisch waren), die bosnischen Muslime, die Türken sowie die Roma und Sinti, gefolgt von den kleineren Gruppen der slawisch sprechenden Muslime in Bulgarien, Griechenland, Makedonien und Teilen Albaniens und Kosovos. Im Unterschied zu den muslimischen Bevölkerungsgruppen in Westeuropa, die mehrheitlich erst während der letzten Jahrzehnte zugewandert sind, handelt es sich bei den Balkan-Muslimen um alteingesessene Bevölkerungsgruppen. Zum größten Teil sind sie ein Erbe der osmanischen Herrschaft, einer Zeit, die in der Wahrnehmung der (West)Europäer mit der politischen Hegemonie des Islam über die christliche Bevölkerung, nicht selten auch mit "asiatischer Despotie" "Rückständigkeit" und "Bedrohung" assoziiert wurde. Auch die christlichen Völker des ehemaligen osmanischen Balkans definierten seit dem 19. Jahrhundert ihre nationale und europäische Identität in Abgrenzung zum Islam und den orientalischen "Türken". Sie wollten einen Platz in den "Reihen der zivilisierten europäischen Nationen" einnehmen und am Fortschritt teilhaben, welcher für sie gleichbedeutend mit "der Zugehörigkeit zu Europa" war. "Europa" stand stellvertretend für den "Westen". "Rückkehr nach Europa" und "Verwestlichung" wurden abwechselnd zur Bezeichnung ein und desselben Annäherungsprozesses. Die Muslime wurden hierbei als eine "Verunreinigung" bzw. als eine unerwünschte Hinterlassenschaft wahrgenommen, sie galten als "uneuropäisch", "osmanisch" und "balkanisch". In der Politik der Balkanstaaten bedeuteten "Modernisierung" und "Europäisierung" zugleich eine Entosmanisierung und Entislamisierung.
BASE
World Affairs Online
Javas Muslime gegen Atomkraft
In: Entwicklung und Zusammenarbeit: E + Z, Band 48, Heft 11, S. 414-415
ISSN: 0721-2178
Tagebuch eines deutschen Muslims
Murad Wilfried Hofmann: "Tagebuch eines deutschen Muslime". Verlag islamische Bibliothek, Köln 1985. 141 S., kt., 14,- DM
World Affairs Online
Islam und Muslime in Deutschland
In: Internationale Politik und Gesellschaft: IPG = International politics and society, Heft 1, S. 68-89
ISSN: 0945-2419
Die Tragödie der bosnischen Muslime
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 37, Heft 12, S. 1448-1462
ISSN: 0006-4416
World Affairs Online
Die Radikalisierung der Muslime in den Philippinen
In: KAS-Auslandsinformationen, Band 23, Heft 12, S. 6-17
ISSN: 0177-7521
World Affairs Online
Muslime und Multikulturalismus in Europa
In: Transit: europäische Revue, Heft 27, S. 134-148
ISSN: 0938-2062
World Affairs Online
Muslime und schweizerische Rechtsordnung
In: Freiburger Veröffentlichungen zum Religionsrecht 13
World Affairs Online
Kulturknigge für das Zusammenleben mit Muslimen
Integration hat zwei Seiten. Einerseits ist es wichtig, dass muslimische Flüchtlinge schnell verstehen, was unsere Kultur ausmacht und wie man sich in ihr bewegt. Andererseits: Welches Wissen brauchen Nichtmuslime, um muslimische Menschen zu verstehen? Wo liegen Problemfelder, Konfliktherde und Informationsdefizite für kulturbedingte Kommunikationsprobleme? Wie etwa hängen ethnische Prägungen, regionale Herkunft, Mentalität und religiöse Fragen zusammen? Was sollte man wissen über den Wert der Sippe, über Familienbeziehungen und Familienwerte? Was ist wichtig bei Geschlechterbeziehungen, im privaten Rahmen und in der Öffentlichkeit? Auf diese und viele weitere Fragen gibt Peter Heine kompakte und kompetente Antworten. Peter Heine ist Professor für Islamwissenschaft des nicht-arabischen Raumes und Direktor des Instituts für Asien- und Afrikawissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin.
Die Identitätsfrage der Muslime in der Diaspora
In: Religionswissenschaftliche Texte und Studien 5
Die Muslime und der dekadente Westen
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 61, Heft 8/9, S. 780-789
ISSN: 2510-4179
Der Verfasser analysiert eine Novität in der Geschichte der Migration: Statt den Traum der Eltern von Aufstieg und Anerkennung umzusetzen, wendet sich die zweite und dritte Generation moralisch indigniert von der Mehrheit ab und kultiviert Überlegenheitsgefühle. Statt den Kampf um Anerkennung mit der etablierten Mehrheit aufzunehmen, entziehen sie der Mehrheitsgesellschaft ihrerseits die Anerkennung im Zeichen religiöser Gegenidentitäten. Dabei wird argumentiert, dass die neue Religiosität der Jungen nicht als Rückkehr zur traditionellen Lebensweise ihrer Eltern zu verstehen ist. Die Religion der Jungen ist hoch politisiert. Sie ist zu einem Medium der Identitätspolitik geworden. Wo die Älteren sich um Assimilation bemühten, akzentuieren die Jungen in der Öffentlichkeit bewusst ihr Anderssein durch streng islamische Kleidung. Wenn jeder dritte britische Muslim in der Umfrage das Recht der Scharia unterordnet und sich dafür ausspricht, Apostasie mit dem Tode zu bestrafen, ist das ein dramatischer Befund - besonders für ein Land wie Großbritannien, das traditionell betont lässig mit Fragen der nationalen Identität umgeht. Man war gewohnt, die Attraktivität der 'Britishness' schlicht vorauszusetzen. Nun aber sieht man sich einet wachsenden Bevölkerungsgruppe gegenüber, die sich sowohl von der Lebensweise ihrer Eltern als auch vom Mainstream und seinen Normen abwendet. Die Affirmation der islamischen Identität, so wie die jungen Leute sie verstehen, ist ein im religiösen Gewand daherkommender Akt der Dissidenz. Der emotionale Kern der neuen islamischen Identitätspolitik, wie sie sich in den Umfragen dokumentiert, ist Kulturkritik an der dekadenten westlichen Gesellschaft. Man reklamiert in der Sprache des Kulturrelativismus das "Recht auf kulturelle Differenz". Ist dieses Recht erst erstritten, greift der moralische Absolutismus einer überlegenen Kultur, an deren Wesen der Westen genesen soll. (ICG2)