Mutterschaft mit Körperbehinderung
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema Mutterschaft von Frauen mit Körperbehinderung. Mutterschaft mit Behinderung findet nicht nur in gesellschaftlichen Diskursen kaum Beachtung, sondern ist auch in der Wissenschaft ein vernachlässigtes Themengebiet. Diese Arbeit verdeutlicht, auf welche Schwierigkeiten Mütter mit Körperbehinderung stoßen und welchen gesellschaftlichen Vorurteilen und Erwartungen sie gegenüberstehen. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf Erfahrungen der Mütter gelegt, deren Kinder sich im Grundschulalter befinden, zumal vorhandene Studien le-diglich die Situation der Mütter während der Schwangerschaft und der ersten Lebensjahre des Kindes fokussieren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, welche Unterstützungssysteme zur Verfügung stehen und inwiefern Mütter vorhandene Angebote als Ressource oder weitere Herausforderung beurteilen. Acht qualitative Interviews mit Müttern mit körperlichen Behinderungen geben konkrete und differenzierte Einblicke in die Lebenssituation. Die Ergebnisse zeigen in erster Linie, diese Frauen und deren Kinder fühlen sich nicht primär durch ihre Behinderung eingeschränkt, sondern durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Vorurteile und Erwartungen. Frauen mit Behinderung stehen Erwartungshaltungen gegenüber, die aus einer idealisierten Mutterschaft resultieren und auch von Müttern ohne Behinderung nicht zu erfüllen sind. Mütter mit Körperbehinderung erhalten kaum staatliche Unterstützungen, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen. Fehlen Müttern nötige Mittel, um Hilfeleistungen zu finanzieren, springt entweder das private Umfeld ein oder sie versuchen selbst allen Anforderungen ohne fremde Unterstützung gerecht zu werden. ; The present master thesis deals with the subject of 'Maternity of women with physical disabilities. Maternity with disabilities hardly attracts attention not only in social discourses, but is also a neglected subject area in science. The work makes clear which difficulties mothers with disabilities encounter, as well as which social prejudices and expectations they face. The main emphasis is placed on mothers experiences at the Elementary school age of their children, particularly since existing studies merely focus on the situation of mothers during pregnancy and the first years of life of the child. In this context, it is important which support systems are available and to what extent mothers assess existing offers as a resource or another challenge. Eight qualitative interviews with mothers with physical disabilities provide concrete and differentiated insights into the life situation. The results predominantly show that women and their children do not feel limited by their disabilities but by basic social conditions, prejudices and expectations. On the account of a fictitious mother's ideal, women with disabilities face expectations which also mothers without disabilities are not able to fulfill. Never-theless, mothers with physical disabilities still hardly get governmental support that should correspond to their individual needs. If there is an absence of necessary means to finance needed assistance, either the private sphere. ; vorgelegt von Martina Kalcher ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2015 ; (VLID)817312