Mythos: [Ausstellung Mythos] ; [Katalog]
In: 2000 Jahre Varusschlacht [1]
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In: 2000 Jahre Varusschlacht [1]
In: Mythos als Schicksal, S. 163-184
Am Ende des Ersten Weltkriegs lebte in Deutschösterreich und im Deutschen Reich mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie und den Revolutionen im November 1918 die Erinnerung an die 48er-Revolution wieder auf. Die Revolutionserinnerung wurde insbesondere von den deutsch-österreichischen Sozialdemokraten zur Legitimierung der Forderung nach dem Anschluss an das Deutsche Reich herangezogen. Da die Vollziehung des Anschlusses jedoch am Einspruch der westlichen Siegermächte scheiterte, konnte im Deutschen Reich eine mit der Anschlussforderung eng verknüpfte Geschichtspolitik mit der 48er-Revolution von Sozialdemokraten und Demokraten wenig zur Legitimierung der Weimarer Republik beitragen (während die Anschlussforderung in Deutschösterreich gerade darauf zielte, die Eigenstaatlichkeit aufzuheben). Vielmehr wurde die Kritik am reichsdeutschen Rat der Volksbeauftragten, in Reaktion auf die deutschösterreichische Anschlusserklärung vom 12. November 1918 den Anschluss nicht vollzogen zu haben, zu einem politischen Allgemeinplatz. Träger der Geschichtspolitik mit der 48er-Revolution blieben in beiden Republiken ganz überwiegend die Arbeiterparteien, wobei im Reich Sozialdemokraten und Kommunisten dabei völlig entgegengesetzte Ziele verfolgten. Auch einen geschichtspolitischen Konsens zwischen reichsdeutschen Sozialdemokraten und Demokraten gab es nicht, wie sich schon in der Abstimmung über die Flaggenfrage am 3. Juli 1919 zeigte. ; At the end of World War I, as the Habsburg Monarchy fell apart, the memory of the revolution of 1848 was revived in German-Austria and the German Empire by the new revolutions of November 1918. The revolution of 1848 was drawn on particularly by the German-Austrian social democrats to legitimize their demand to unite German-Austria with the German Empire (the so-called "Anschluss"). When the victorious Western powers prevented the realization of the Anschluss, the attempts by social democrats and democrats in the German Empire to use the memory of the revolution of 1848 to legitimize the new Weimar Republic had only little success because they were closely related to the demand for the Anschluss of Austria (whereas in Austria of course the demand for the "Anschluss" aimed at ending the existence of German-Austria as an independent state). Rather, it became common place in the Weimar Republic to criticize the "Rat der Volksbeauftragten" (the revolutionary government of 1918-1919) for not having realized the Anschluss in response to its declaration by the German-Austrian provisional national assembly on November 12, 1918. The workers' parties were first and foremost those who continued to keep the memory of the revolution of 1848 in both republics alive. However, in doing so, social democrats and communists in the German Empire persued opposing political objectives. Moreover, there was neither a consensus between social democrats and democrats in the Weimar Republic in regards to the memory of the revolution of 1848. This lack of agreement was already apparent in the decision of the national assembly concerning the flag of the new republic on July 3, 1919.
BASE
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 11, S. 29-38
ISSN: 2194-3621
"Die gegenseitige, voruteilsbehaftete Wahrnehmung von Russen und Kaukasiern ist noch heute von der Eroberung Kaukasiens und der nationalen Identitätsbildung der Russen bestimmt. Auch die zu beobachtende Tendenz eines wachsenden Nationalismus in Russland lebt vom Mythos Kaukasus." (Autorenreferat)
In: Africa Spectrum, Band 50, Heft 1, S. 65-78
ISSN: 1868-6869
World Affairs Online
In: Kritische Studien zu Markt und Gesellschaft Band 11
In: Ästhetik & Kommunikation 129/130 = Jg. 36
In: Forum
In: Heinz-Nixdorf-MuseumsForum
"Sport begeistert und fasziniert die Menschen. Mythos Sport fragt nach der Funktion und Bedeutung des Sports für unsere Gesellschaft
Der moderne Mythos der Revolution lautet, dass das Volk sich gegen seine Herrscher erhebt und sie durch bessere ersetzt, wenn das Maß an Unterdrückung zu groß wird. Diese auf Karl Marx zurückgehende Idee ist aber zu einfach und zugleich zu schön, um wahr zu sein. Vielmehr hängt es von vielfältigen und oft zufällig gegebenen Bedingungen ab, ob sich größere Teile der Bevölkerung zu Massenprotesten zusammenfinden und ob das in der Folge eine Revolution auslöst. Noch einmal unsicher ist, ob sich anschließend ein besseres Regime etabliert. Die Bedingungen für eine Revolution fügen sich daher nicht zwangsläufig zusammen, wenn der Grad an Unterdrückung steigt. Das Buch führt die Leser auf Basis der modernsten gesellschaftswissenschaftlichen Erkenntnisse durch die Welt von Massenprotesten, Aufständen, Revolten und Revolutionen und bleibt dabei stets leicht nachvollziehbar und unterhaltsam. Stück für Stück werden Mosaiksteine zu einem Bild zusammengefügt, welches den Mythos der Revolution entzaubert, aber zugleich tiefe Einsichten in die Logik politischer Macht bietet. Eingebettet wird die Reise durch die Welt der Revolutionen in ausführlich geschilderte historische Beispiele, vor allem aus dem 20. Jahrhundert.
World Affairs Online
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 46, Heft 1, S. 76-84
ISSN: 0507-4150
Der Verfasser beschreibt die Entwicklung der Studentenbewegung in der Bundesrepublik von der "Schlacht am Tegeler Weg" im Jahr 1968 bis zur Gründung der RAF im Jahr 1970. Dabei destruiert er Mythen der Bewegung von der Macht der "Gegengewalt" und macht auf die "ausgeprägte ästhetische Selbstinszenierung" aufmerksam, die eine wichtige Dimension der "Offensive zur Gewalt" war. Gewalt faszinierte durch ihre mythologische Aufladung und war das "insgeheime Magnetfeld" der 68er-Bewegung. Tatsächlich war die Offensive der Gegengewalt nicht Zeichen der Stärke, sondern der Schwäche der Studentenbewegung. Damit war der Weg zum Terrorismus vorgezeichnet. (ICE2)