Für die repräsentative Studie zum Thema "Nachhaltigkeit" hat die Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH für das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 4. bis 11. November 2020 insgesamt 1.004 zufällig ausgewählte deutschsprachige Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Stichprobe war eine kombinierte Festnetz- und Mobilfunk-Stichprobe. Die Studie ist inhaltlich in vier Abschnitte gegliedert: Begriff und Konzept der Nachhaltigkeit, Akteure und Einflussfaktoren für nachhaltiges Verhalten, Informationsstand und eigenes Verhalten zum Thema Nachhaltigkeit, Lebenseinstellung und wirtschaftliche Lage.
Biographical note: Armin Grunwald ist Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Forschungszentrums Karlsruhe (ITAS), Professor an der Universität Freiburg sowie Leiter des Büros für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags. Jürgen Kopfmüller, Dipl.-Volkswirt, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ITAS sowie Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische Ökonomie (VÖÖ).
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Nach Definition der Brundtland-Kommission ist eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie "den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil [frei] zu wählen". Diese Definition fordert, dass es künftigen Generationen nicht schlechter gehen soll als den heute lebenden Menschen. Gleichzeitig sagt sie aber auch aus, dass die Bedürfnisse der heutigen Armen berücksichtigt werden müssen, da diese Teil der gegenwärtigen Generation sind. Ökonomisch kann Nachhaltigkeit dann als eine im Zeitverlauf nicht abnehmende Wohlfahrt interpretiert werden. Diese liegt vor, sofern das Gesamtkapital pro Kopf - die Summe aus physischem, natürlichem und intangiblem Kapital - im Zeitverlauf nicht abnimmt. Die Betrachtung des Gesamtkapitals erzwingt die Analyse von Wasser, Land und anderen natürlichen Ressourcen wie der Tier- und Pflanzenwelt. Deren Einsatz ermöglicht die derzeitige Form des Wirtschaftens und ist damit essenziell für den heutigen Wohlstand und Lebensstandard. Folglich sind die Entwicklung des Verbrauchs dieser Ressourcen und die entsprechende Prognose von großem Interesse. Dabei müssen zwei unterschiedliche Aspekte betrachtet werden: Einerseits ist eine Analyse der Entwicklung von Gesamtverfügbarkeiten unerlässlich, andererseits sind Zugangs- und Verteilungsaspekte von großer Bedeutung. Konkret werden in der Studie die Bereiche Landwirtschaft und Nahrungsmittel, Fisch- und Waldbestände sowie Wasser und Biodiversität betrachtet.
Nachhaltige Entwicklung ist zu einem verankerten Leitbild in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit geworden, welches die Diskussionen über die künftige Entwicklung der Menschheit bestimmt. Es geht im Kern um die Suche nach einem gerechten Zivilisations- und Wirtschaftsmodell, das der Verantwortung gegenüber allen heute und künftig lebenden Menschen gerecht wird, das mit der Begrenztheit der natürlichen Ressourcen verträglich ist und das gleichzeitig Entwicklungsperspektiven offenhält.
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