In seinem Essay rechnete George Orwell am Ende des 2. Weltkriegs mit den Zeitgenossen ab, die sich von nationalistischem Denken zu ungeheuerlichen Taten hatten hinreissen lassen. Dabei versuchte er, den menschlichen Unverstand zu enträtseln, der sich in diesem Gefühl ausdrückt. (Verlagstext). "Patriotismus ist von Natur aus defensiv, militärisch wie kulturell. Der Nationalismus hingegen ist untrennbar mit dem Streben nach Macht verbunden" (George Orwell)
Gallische Franzosen, britannische Engländer oder germanische Deutsche - kaum eine Nation scheint im Zeitalter des Nationalismus für ihre Selbstdefinition ohne einen antiken Entstehungsmythos ausgekommen zu sein. Antike Vorlage legitimieren das Streben nach nationaler Unabhängigkeit, Staatsgründungen und Kriege. Noch heute bestimmt der Nationalismus, wenngleich seine Wirkungsmacht im Zeitalter der Globalisierung in Teilen Europas nachgelassen zu haben scheint, in vielen Regionen der Welt das politische Geschehen. Ob Stalingrad und die Thermopylen, der griechisch-makedonische Namens- und Symbolstreit oder ein Vergleich zwischen Kaiser Wilhelm II. und Caligula - durch die Analyse nationaler Antikenbezüge wird deutlich, wie der Nationalismus funktionierte und was ihn so attraktiv machte und noch immer macht. Der vorliegende Band versammelt Text- und Bildquellen in neun Fallstudien aus der europäischen Geschichte und gibt einen umfangreichen Ausblick auf neun weitere Beispiele. Mit kurzen und verständlichen Einleitungen werden die antiken und neuzeitlichen Zeugnisse von England bis Israel, von Frankreich bis Rumänien zugänglich gemacht.
Nation, Nationalstaat und Nationalismus sind keineswegs >natürliche Gegebenheiten<, sondern historische Konstrukte, deren Erforschung zu den zentralen Themen der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zählt. Nach einem umfassenden Überblick über die Entwicklung der modernen Nationalismusforschung erörtert Rolf-Ulrich Kunze sechs ausgewählte Forschungskontroversen und stellt die wesentlichen Ergebnisse der geschichts- und politikwissenschaftlichen, der sozialpsychologischen, philosophischen und anthropologischen Forschung dar
Globalistische Intellektuelle riefen Ende des 20. Jahrhunderts ein "Ende der Geschichte" aus. Der weltumspannende Markt unter amerikanischem Schutz sollte den logischen Abschluss der Moderne mit ihren blutigen zwischenstaatlichen Konflikten bilden. Doch heute stellt sich drängender denn je die Frage: Ist eine global einheitliche Ordnung machbar und erstrebenswert? Yoram Hazony weist nach, dass nur eine Welt der souveränen Nationen individuelle und gemeinschaftliche Freiheit bietet. "Conservative Book of the Year 2019" in den USA!