Ansätze zum politischen Widerstand in der Bekennenden Kirche: zur gegenwärtigen Forschungslage
In: Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus: die deutsche Gesellschaft und der Widerstand gegen Hitler, S. 265-280
Der Aufsatz beschäftigt sich einerseits mit der Definitionsproblematik des Begriffes "Widerstand", zumal des "politischen Widerstandes" und referiert anderseits den Stand der Forschung und ihre Desiderate. Obwohl die Bekennende Kirche als Ganze nicht als "Widerstandsbewegung" eingeschätzt wurde und ihre Stilisierung zu einer solchen vornehmlich von außen aufgenötigt erschien, erwies sie sich in Teilen doch "als eine gegenüber der nationalsozialistischen Weltanschauung und Kirchenpolitik dissidente, nonkonformistische Bewegung" (P. Steinbach). Da sich die große Vielfalt der Anlässe, Motive und Ziele, die zur Auflehnung von Gruppen der Bekennenden Kirche gegen den totalitären Staat führten, nur multidimensional erfassen lassen, wurde für einen weiten Widerstandsbegriff plädiert. Ohne diesen zu überdehnen, konnte von "Ansätzen zum politischen Widerstand" gesprochen werden. Umfassende Untersuchungen zu diesem Komplex stehen noch aus. Einige neuere Publikationen wurden vor allem im Hinblick auf Anregungen zu weiteren Forschungsbemühungen vorgestellt: dabei handelte es sich um Arbeiten von K. v. Klemperer, A. Boyens, K. Nowak, K. Drobisch und G. Fischer (Hrsg.) sowie K. Schwabe und R. Reichardt (Hrsg.). (HRS)