Front Matter --Regionalismus und Zentralismus in der neueren Geschichte Bemerkungen zur historischen Dimension einer aktuellen Diskussion --Die Regionalgeschichte des Nationalsozialismus als historiographisches Problem --Regionale Profile des Nationalsozialismus vor 1933 --Zentralismus, partikulare Kräfte und regionale Identitäten im NS-Staat --Soziale Milieus, lokale Gesellschaft und Nationalsozialismus --Nationalsozialistisches "Zentrum" und auslandsdeutsche "Peripherie" --Regionalismus und Zentralismus in außerdeutschen faschistischen Bewegungen und autoritären Regimen --Back Matter
Klappentext: Widerstand und Wirtschaftsordnung - dieser Zusammenhang ist eine bisher vernachlässigte Frage der zeitgeschichtlichen Forschung. Die Untersuchung zeichnet die wirtschaftskonzeptionelle Arbeit nach, die in der Bewegung des 20. Juli 1944 und ihrem Umfeld geleistet wurde, und sie befaßt sich mit den Motiven und den Ergebnissen dieser Art des geistigen Widerstands. Die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Kommandowirtschaft führte zu Konzepten, deren tragende Gedanken eine wichtige Rolle in der Nachkriegsdebatte um die bundesdeutsche Wirtschaftsordnung spielten. Die Soziale Marktwirtschaft trägt in sich das Erbe des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.
1. Kapitel -- Der unaufhaltsame Weg zum überzeugten Nationalsozialisten. Zur unternehmerischen und politischen Sozialisation von Albert Reimann senior und junior -- Syndikate, Konkurrenzkämpfe und die sogenannte »Goldenberg-Quote«. Unternehmenspoltische Entwicklungen vor 1933 -- »Vaterländische Haltung« und Rassetheorie. Annäherungen von Reimann senior und junior an die NS-Bewegung -- Benckiser in der Weltwirtschaftskrise. Überlebenskampf und die Entdeckung der Phosphat-Spezialitäten -- 2. Kapitel -- Nationalsozialistisches Vorzeigeunternehmen und Profiteur der Vierjahresplan-Ökonomie. Unternehmenskultur und Unternehmensführung (1933-1939) -- Nationalsozialistische Betriebsgemeinschaft bei Benckiser -- NSDAP-Ratsherr und IHK-Präsident. Die Reimanns und die nationalsozialistischen Gleichschaltungen in Ludwigshafen -- Zwischen antisemitischen Bekenntnissen und Konflikten mit Gauleiter und der SS oder: Selektive Wahrnehmung von Parteiübergriffen -- Neue Staatseingriffe und alte Konflikte im Weinsäure- und Zitronensäuregeschäft -- Der lange Patentkrieg um Calgon. Das Geschäft mit phosphorsauren Salzen -- Lukrative Spezialitäten in der Vierjahresplan-Wirtschaft. Joha, Citretten und Fibrisol -- Wachstum und Modernisierung der Unternehmenspolitik bei Benckiser 1937/38 -- Die Reimanns privat -- 3. Kapitel -- Benckiser im Krieg. Der Kampf um die europäische Vorherrschaft im Zitronensäure-Geschäft -- Unternehmensentwicklung und Ringen mit der Kriegswirtschaftsbürokratie -- Unternehmensfinanzierung und Investitionen. Der hürdenreiche Weg zum neuen Standort Ladenburg -- Der große Zitronensäure-Konflikt mit Boehringer -- Rohstoffversorgung im Krieg oder: Benckiser als verlängerter Arm der Besatzungsherrschaft gegenüber der Citrique Belge.
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Umschlag -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Winfried Süss/Malte Thiessen: Nationalsozialistische Städte als Handlungsräume: Einführung -- Thomas Schaarschmidt: »In die Höhle des Löwen«. Das ambivalente Verhältnis der NS-Führung zur Millionenmetropole Berlin -- Ulrike Jureit: Skripte der Gewalt. Städtischer Raum und kollektive Gewalt in der mittelfränkischen Provinz -- Nadine Recktenwald: Räume der Obdachlosen. Städtische Asyle im Nationalsozialismus -- Arvi Sepp/Annelies Augustyns: Breslau in deutsch-jüdischen Selbstzeugnissen. Schrumpfende Räume, Selbst-Verortungen und Selbsterhaltungsstrategien im »Dritten Reich« -- Paul-Moritz Rabe: In Bilanzen lesen wir den Raum. Haushaltspolitik und Herrschaftsräume in der »Hauptstadt der Bewegung« -- Marcel Glaser/Manfred Grieger: Die »Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben«. Ein Musterraum der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft? -- Philipp Erdmann/Annika Hartmann: Die gescheiterte Ordnung des Stadtraums. Stadtplanung und öffentlicher Wohnungsbau in Münster entlang der Systemwechsel 1933 und 1945 -- Christoph Strupp: Mobilität als sozial- und raumordnungspolitische Ressource. Spannungsfelder des Nahverkehrs in Hamburg in den dreißiger Jahren -- Fundstück -- Stefan Hördler/Yves Müller: Terror und Machtrepräsentation im städtischen Milieu. Eine Fotoserie zum NS-Totenkult im Sommer 1933 -- Rezensionen -- Lutz Budrass, Adler und Kranich. Die Lufthansa und ihre Geschichte 1926-1955 (Kim Christian Priemel) -- Nikolaus Wachsmann, KL. Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager (Jan Erik Schulte) -- Raul Hilberg, Anatomie des Holocaust. Essays und Erinnerungen, hg. v. WalterH. Pehle u. René Schlott (Stefanie Middendorf) -- David Cesarani, »Endlösung«: Das Schicksal der Juden 1933 bis 1948 (Wolf Gruner)
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Intro -- Danksagung -- Inhaltsverzeichnis -- Abkürzungsverzeichnis -- 1 Einleitung -- 2 Mitglieder und Gruppendynamik des NSU -- 2.1 Uwe Böhnhardt -- 2.2 Beate Zschäpe -- 2.3 Uwe Mundlos -- 2.4 Zur Gruppendynamik des NSU -- 3 Zur Bedeutung organisationaler Faktoren in den NSU-Ermittlungen -- 3.1 Die rechte Bewegung der 1990er Jahre -- 3.2 Selbstverständnis und Gruppenidentität des NSU -- 3.3 Netzwerk und Leben in der Illegalität -- 3.4 Relevanz und Limitationen der organisationalen Analyse der NSU-Ermittlungen -- 4 Forschungsstand -- 5 Methode, Daten und Quellen -- 5.1 Forschungsdesign -- 5.2 Daten und Auswertung -- 5.3 Zu den Untersuchungsberichten als Quellen -- 6 Organisation, Routine, Suche und Heuristiken -- 6.1 Routinen, Misserfolg und Lernen -- 6.2 Ausbeutung und Exploration -- 6.3 Suche und Heuristiken -- 7 Die Ermittlungen der thüringischen Polizei, 1998-2003 -- 7.1 Polizeiliche Aufmerksamkeit und Flucht im Januar 1998 -- 7.2 Die Beauftragung der Zielfahndung und vergangene Erfolge -- 7.3 Fragmentierte Aufmerksamkeit und Rechtfertigung -- 8 Die NSU-Ermittlungen des TLfV, 1998-2003 -- 8.1 Reformpolitik als Personalpolitik -- 8.2 Operation Drilling, Aufmerksamkeit und Mikropolitik -- 9 Die bundesweiten Ermittlungen, 2000-2011 -- 9.1 Festlegung und Ausbeutung -- 9.2 Misserfolg und Exploration -- 9.3 Lernobstruktionen und Organisationsgedächtnis -- 10 Routinen der illegalen Finanzierung und routiniertes polizeiliches Lernen -- 11 Fazit -- Literatur.
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Während Hitler und seine Architekten die Umgestaltung Münchens zur monumentalen "Hauptstadt der Bewegung" planten, herrschte in der Stadt schwere Wohnungsnot. Die Abkehr von der öffentlichen Subventionierung des Mietwohnungsbaus und die Konzentration auf das Siedlungswesen hatten schon in den ersten Jahren der NS-Herrschaft unzureichende Bauleistungen zur Folge. Im Krieg kam der zivile Wohnungsbau vollends zum Erliegen. Die Reaktion der nationalsozialistischen Stadtverwaltung auf die Wohnungsproblematik war nicht nur für München von Bedeutung, da Oberbürgermeister Fiehler als Vorsitzender des Deutschen Gemeindetages und Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik der NSDAP zugleich überregionalen Einfluß ausübte. Die am Beispiel Münchens geschilderten Programme zum Bau von "Kleinsiedlungen" oder "Volkswohnungen" konnten den Mangel nicht beheben. Daher suchte die kommunale Wohnungspolitik nach Ausweichstrategien. Zu ihnen gehörte seit dem Pogrom vom November 1938 auch die "Arisierung" des Wohnraums.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde München zum Schauplatz ungewöhnlicher politischer Konstellationen: Kurt Eisner wurde im November 1918 der erste jüdische Ministerpräsident eines deutschen Staates, während jüdische Schriftsteller wie Gustav Landauer, Ernst Toller und Erich Mühsam sich im April 1919 für die Räterepubliken engagierten. Die jüdische Gemeinde war eher konservativ ausgerichtet, und selbst die orthodoxen Mitglieder besuchten nach dem Synagogenbesuch gerne das Hofbräuhaus. Doch Anfang der zwanziger Jahre gab es bereits einen Nazi als Polizeipräsidenten, antijüdische Tendenzen in Politik, Presse und Kirche sowie Judenausweisungen und offene Gewalt gegen jüdische Bürger auf der Straße. Die "Stadt Hitlers" wie Thomas Mann die spätere "Hauptstadt der Bewegung" bereits im Juli 1923 nannte, wurde zum Ausgangspunkt für den beispiellosen Aufstieg der hier gegründeten nationalsozialistischen Partei
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Nach dem Ersten Weltkrieg wurde München zum Schauplatz ungewöhnlicher politischer Konstellationen: Kurt Eisner wurde im November 1918 der erste jüdische Ministerpräsident eines deutschen Staates, während jüdische Schriftsteller wie Gustav Landauer, Ernst Toller und Erich Mühsam sich im April 1919 für die Räterepubliken engagierten. Die jüdische Gemeinde war eher konservativ ausgerichtet, und selbst die orthodoxen Mitglieder besuchten nach dem Synagogenbesuch gerne das Hofbräuhaus. Doch Anfang der zwanziger Jahre gab es bereits einen Nazi als Polizeipräsidenten, antijüdische Tendenzen in Politik, Presse und Kirche sowie Judenausweisungen und offene Gewalt gegen jüdische Bürger auf der Straße. Die "Stadt Hitlers" wie Thomas Mann die spätere "Hauptstadt der Bewegung" bereits im Juli 1923 nannte, wurde zum Ausgangspunkt für den beispiellosen Aufstieg der hier gegründeten nationalsozialistischen Partei
Die Frauenrechtlerin, Sexualreformerin und Pazifistin Helene Stöcker (1869-1943) gehörte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zu den bekannten Kulturpolitikerinnen in Deutschland. Sie stritt für den Anspruch von Müttern und Kindern auf Schutz und Fürsorge des Staates und setzte sich als Publizistin und gut vernetzte Pazifistin für Gewaltfreiheit, Kriegsächtung, Humanität und internationale Verständigung ein. Bereits Ende der 1920er Jahre begann Helene Stöcker damit, ihre Lebenserinnerungen aufzuschreiben. Die im Exil unvollendet gebliebene Autobiographie wird hier - ergänzt durch Briefe, Gedichte, Karikaturen und Fotos sowie durch eine historische Einführung - erstmals publiziert. Damit wird den wenigen Autobiographien von Frauen aus den liberalen und radikalen Bewegungen in Kaiserreich und Weimarer Republik ein weiteres wichtiges Zeitzeugnis an die Seite gestellt. Eine Stimme wird wieder hörbar gemacht, die durch die nationalsozialistische Vertreibung ihre Gestaltungsmöglichkeiten verloren hatte
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Nachdem die NSDAP, die der gescheiterte Putsch vom 9. November 1923 zunächst zum Verlassen der politischen Bühne gezwungen hatte, im Februar 1925 zum zweiten Mal gegründet worden war, stieg Gregor Straßer in wenigen Jahren zu der neben Hitler wichtigsten Gestalt der NS-Bewegung auf. Als die Krise der Weimarer Republik im Sommer 1932 ihren Höhepunkt erreichte, zählte Straßer, mittlerweile Herr des Organisationsapparats der NSDAP und entscheidender Ideenlieferant für das Wirtschaftsprogramm seiner Partei, zugleich zu den Schlüsselfiguren der deutschen Innenpolitik. Noch rascher als sein Aufstieg war freilich sein Sturz. Im Dezember 1932 aufgrund tiefer Differenzen mit Hitler aus der Führung der NSDAP ausgeschieden, wurde er, obwohl er sich nach dem 30. Januar 1933 jeder politischen Tätigkeit enthalten hatte, am 30. Juni 1934 auf Befehl Hitlers ermordet. Udo Kissenkoetter ist es erstmals gelungen, sowohl die Ursachen dieser erstaunlichen Karriere wie die Gründe für ihr jähes Ende exakt zu analysieren und Gregor Straßers politisches Spiel im letzten Jahr der ersten deutschen Republik, das ihn in den Konflikt mit Hitler trieb, fesselnd zu erzählen. -- Straßers Anteil an der Entwicklung der NSDAP von einer Gruppe politischer Sektierer zur Massenbewegung wird deutlich, die wahre Natur seines Streits mit Hitler, ebenso Herkunft, Wirkung und Bedeutung seiner Gedanken zur Abschaffung und zur Ankurbelung der Wirtschaft, die das Programm der NSDAP vor der Machtergreifung bestimmten und noch die praktische Wirtschaftspolitik in der Anfangsphase des NS-Regimes beeinflussten. So ist die Studie Kissenkoetters nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der NSDAP-Geschichte und des Wegs Hitlers zur unumstrittenen Alleinherrschaft, sondern auch zum Verständnis des Untergangs der Weimarer Republik und der Etablierung nationalsozialistischer Herrschaft.
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Klappentext: Vor 30 Jahren richteten Senat und Bürgerschaft der Hansestadt Hamburg auf Initiative von Verfolgtenverbänden und einer neuen politischen Bewegung im September 1988 die Stiftung Hilfe für NS-Verfolgte ein. Es fand eine Zäsur im Verständnis darüber statt, was NS-Unrecht ist. Zum ersten Mal wurden zuvor vergessen gemachte NS-Opfer anerkannt und entschädigt. In den 30 Jahren ihrer Arbeit hat die Stiftung über zweitausend NS-Verfolgten mit Beihilfen helfen und zu einem anderen Verständnis über bisher ausgegrenzte NS-Verfolgte beitragen.
Dieses Heft befasst sich mit kolonialem und antikolonialem Denken in der deutschen Geschichte. Es fragt, wie sich Kant, Herder und Hegel zum Kolonialismus positioniert haben, und stellt zeitgenössische Kritiker der deutschen Kolonien vor. Zudem geht es um kolonialistische Bewegungen im Nationalsozialismus und um die Kolonialismuskritik in dieser Zeit, um den Antikolonialismus in der DDR und die kritischen Stimmen in der Bundesrepublik vor 1989. Daneben führt die Schriftstellerin Barbara Honigmann aus, warum die Erzählung der Geschichte immer auch die Geschichte der Erzählung ist. Rosemarie Burgstaller schreibt über die nationalsozialistische Propagandaausstellung "Das Sowjetparadies". Jens Bisky widmet sich dem untergegangenen Palast der Republik. Der Musiker Frank Bretschneider erzählt, wie es ihm und seiner Underground-Band AG Geige gelang, in der DDR elektronische Musik zu machen und zu verbreiten. Schließlich beleuchtet Dominique Hipp den Stammtisch als deutsches Phänomen, und Philipp Springer fragt, was Menschen Museen schenken – und warum.
Der vom nationalsozialistischen Deutschland entfachte Zweite Weltkrieg setzte Europa in Bewegung: Soldaten und Kriegsgefangene, Emigranten und Flüchtlinge, Deportierte und Zwangsarbeiter, Evakuierte und Umsiedler, Ausgewiesene und Vertriebene. Schon während und insbesondere in der letzten Phase des Krieges war davon auch die deutsche Bevölkerung betroffen. Hinzu kamen nach der bedingungslosen Kapitulation Millionen Deutsche, die zwischen 1945 und 1950 ihre Heimat verloren. Sie wurden in das zerstörte und viergeteilte Nachkriegsdeutschland ausgewiesen und umgesiedelt, wo sie als Fremde erst nach und nach eine neue Heimat fanden. Mathias Beer geht auf die lang- und kurzfristigen Voraussetzungen für Flucht und Vertreibung ein, schildert den Verlauf der Ereignisse sowie die Folgen, welche die Bevölkerungsverschiebungen für die beiden deutschen Staaten hatten, und verfolgt die bundesdeutschen Auseinandersetzungen über Flucht und Vertreibung bis in die Gegenwart. Ein prägnanter und zuverlässiger Überblick für alle, die sich über die wichtigsten Fakten und Hintergründe dieses bis heute ebenso prägenden wie in seiner Deutung umstrittenen Kapitels deutscher Geschichte informieren wollen
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München und der Nationalsozialismus - eine Beziehung, die nicht nur für Thomas Mann oder Oskar Maria Graf ein offenes Rätsel war. Mathias Rösch geht ihm aus einer neuen Perspektive nach: Er stellt die Parteibasis der NSDAP in den Mittelpunkt und findet Antworten auf viele Fragen: Wer engagierte sich in der Münchner NSDAP? Warum dominierten 1925-1928 Krise und Stagnation? Wie finanzierten sich der gewaltige Organisationsapparat und die Propaganda? War dieser Apparat überhaupt notwendig für den Erfolg? Wie wirkte sich der innerparteiliche Streit aus? Warum leistete sich eine aktivistische Partei eigentlich ein so reges Vereinsleben? Wie reagierten Gesellschaft und Politik auf den Erfolg der NSDAP und deren Aggressivität? Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass München vor 1933 nicht die "Hauptstadt der Bewegung" war. Mathias Rösch ist Projektleiter und Referent bei der Weißen Rose Stiftung in München. Aus der Presse: "Das Ergebnis ist eine Studie, wie sie die NS-Forschung in Deutschland noch nicht gesehen hat. Detailfreudig und gut lesbar, übersichtlich strukturiert und mit einem hervorragenden Anhang ausgestattet, bietet Mathias Rösch in "Die Münchner NSDAP 1925-1933" ehrliche historische Information." Daniel Möglich, in: Die Berliner Literaturkritik vom 23.01.2003
Während Hitler und seine Architekten die Umgestaltung Münchens zur monumentalen "Hauptstadt der Bewegung" planten, herrschte in der Stadt schwere Wohnungsnot. Die Abkehr von der öffentlichen Subventionierung des Mietwohnungsbaus und die Konzentration auf das Siedlungswesen hatten schon in den ersten Jahren der NS-Herrschaft unzureichende Bauleistungen zur Folge. Im Krieg kam der zivile Wohnungsbau vollends zum Erliegen. Die Reaktion der nationalsozialistischen Stadtverwaltung auf die Wohnungsproblematik war nicht nur für München von Bedeutung, da Oberbürgermeister Fiehler als Vorsitzender des Deutschen Gemeindetages und Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik der NSDAP zugleich überregionalen Einfluß ausübte. Die am Beispiel Münchens geschilderten Programme zum Bau von "Kleinsiedlungen" oder "Volkswohnungen" konnten den Mangel nicht beheben. Daher suchte die kommunale Wohnungspolitik nach Ausweichstrategien. Zu ihnen gehörte seit dem Pogrom vom November 1938 auch die "Arisierung" des Wohnraums. Aus der Presse: "Insgesamt gesehen liegt die Stärke dieser Studie in der soliden, gründlichen Aufarbeitung der Münchener Wohnungsbaupolitik, die die Autorin auch gut darzustellen vermag." Adelheid von Saldern, in: Zeitschrift für Sozialreform 2001, Heft 3.