"Ökologie" auf Kosten der Natur: zur Kritik des Energiesteuer-Konzeptes
In: Forum Wissenschaft, Band 11, Heft 3, S. 20-26
ISSN: 0178-6563
Der Verbrauch fossiler Energien bzw. die freiwerdenden CO2-Emissionen tragen die Hauptverantwortung für den Treibhauseffekt. Nur eine drastische Reduzierung des Verbrauchs fossiler Energien kann dieses Problem lindern. Auf dieser Grundlage erörtert der Beitrag mögliche und tatsächlich vorgeschlagene marktwirtschaftliche Instrumente im Rahmen einer europäischen Klimapolitik. In der aktuellen öffentlich-politischen Diskussion um dieses Thema rangieren zur Zeit die Energie- und Mineralölsteuern an erster Stelle. Erfahrungen aus den 80er Jahren und zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, daß die Grundannahme der Energiesteuerreform - höhere Steuern gleich weniger Benzinverbrauch - so nicht stimmt. Auf der Benutzerseite kommt es zusätzlich darauf an, wie die Steuereinnahmen verwendet werden; auf der Anbieterseite kommt es darauf an, ob die OPEC auf die Erhöhung der Energiesteuer und einen sinkenden Energieverbrauch mit Angebotsreduzierung und Ölpreissteigerung oder umgekehrt mit Angebotssteigerung, Überproduktion und folglich Ölpreissenkung reagiert. Es wird deshalb ein alternativer Weg zum Abbau der Energieüberproduktion und zur Herstellung von Knappheitspreisen skizziert, der zumindest innerhalb der EU implementiert werden könnte. (ICH)