Resurrektion der Natur: das Eingedenken in die Natur als Subjekt
In: Gesellschaftliche Bündnisse zur Rückgewinnung des Naturbezuges: 20 Jahre Klima-Bündnis, S. 35-46
Wichtige Anstöße für eine emanzipative Praxis können nach der These des Autors von den indigenen Völkern auf dem lateinamerikanischen Kontinent erhalten werden und zu einer "solidarischen Ökonomie" führen. Dabei kann es aber nicht darum gehen, in der westlichen Zivilisation den weitgehend noch intakten Naturbezug der Indigenen zu übernehmen, was den naiven Vorstellungen eines romantisierten "Zurück zur Natur" entsprechen würde. Aus westlicher Perspektive geht es vielmehr um die Wiederzusammenführung von Subjekt und Objekt als einer dialektischen Einheit: als Identität von Identität und Nicht-Identität. Denn die Trennung von Subjekt und Objekt hat beide als beschädigte Bereiche zurückgelassen, wobei diese Trennung unwiderrufbar ist. Wenn aber hypothetisch die Natur als Subjekt angenommen, statt als Objekt behandelt wird, kann der schonende und ehrfürchtige Umgang mit der Natur von den Indigenen übernommen werden und es muss nicht zugleich auf die positiven Errungenschaften der westlichen Zivilisation, die auf der Trennung von Subjekt und Objekt beruhen, verzichtet werden. So wäre es auch nur möglich, eine "Allianztechnik" im Sinne Ernst Blochs und eine solidarische Ökonomie weltweit zu verwirklichen. (ICI2)