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Die reformorientierte Regierung von Ministerpräsident Koizumi hat ihren Amtsantritt im April 2001 mit der Ankündigung verbunden, einschneidende Kürzungen bei den Investitionen für öffentliche Arbeiten vorzunehmen. Dies trifft die Bauwirtschaft um so härter, als den Gebietskörperschaften als Auftraggeber öffentlicher Bauvorhaben traditionell eine besonders große Bedeutung zukommt. Die Branche gilt aufgrund dessen zugleich auch als Inbegriff der viel und kontrovers diskutierten "Japan AG". Deren Funktionsweise basiert insbesondere auf dem so genannten "Eisernen Dreieck" Japans: dem engen informellen Zusammenspiel der Schlüsselakteure in Politik, Ministerialbürokratie und Privatwirtschaft. Bei oberflächlicher Betrachtung erscheint die Stabilität des "Eisernen Dreiecks" angesichts der unbewältigten Wirtschaftskrise und diverser Reformmaßnahmen in zunehmendem Maße brüchig. Aufgrund des immer noch großzügig fließenden Schmieröls öffentlicher Gelder erweist es sich de facto jedoch im Hinblick auf die Bauwirtschaft, so lautet die hier vertretene These, als ausgesprochen vital. Der Beitrag analysiert vor diesem Hintergrund die wesentlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des japanischen Baumarktes sowie die Macht- und Einflussstrukturen der Schlüsselakteure. Anschließend werden mit Blick auf aktuelle politische und sektorspezifische Reformvorhaben die künftigen Perspektiven der bauwirtschaftlichen Entwicklung Japans diskutiert. (DÜI-Jos)