Neue Medien - neue Bildung?
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 33, Heft 4, S. 147-151
ISSN: 0015-9999
Es wird eine Berührungsangst konstatiert, die das Verhältnis Bildung - Massenmedien bestimmt. Während die technologische Seite der elektronischen Medien unkritische Euphorie auslöst, spielen Medienpädagogik und -didaktik noch immer eine Nebenrolle. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind explizit an einen Bildungsauftrag gebunden, der im Gesamtprogramm wahrgenommen werden müßte. Bildung andererseits ist auf den Einsatz von Medien angewiesen. Deshalb haben medienpolitische Entscheidungen für die Zukunft der Bildung große Relevanz. Eine besondere Gefahr wird in der Kommerzialisierung der Bildung gesehen. Die audio-visuellen Medien können jedoch durch die Sinnlichkeit der Bilder das emotionale Lernen fördern. Den Schulen obliegt es, eine Medienerziehung einzuleiten, die eine kritische Distanz den Medien gegenüber schafft, sowie die Medien in die Bildungskonzeption einschließt. Zweikanalige Kommunikationssysteme und verschiedene Formen der Zuschauerbeteiligung sind Aufgabe der Medien, um ihrer politisch-sozialen Dimension gerecht zu werden. (BS)